Was Straßenverkehr wirklich bedeutet, weißt du erst, wenn du einmal in einer dieser Städte warst. Eilig darf es hier niemand haben: Die Straßen sind von Montag bis Sonntag verstopft. Während du bei 40 Grad und 100 Prozent Luftfeuchtigkeit in deinem Auto schmilzt, überfällt dich der Geruch von fauligem, vergammeltem Gemüse, Fisch, der das meer schon lange nicht mehr gesehen hat und Ähnlichem.

Wenn der Smog dir nicht die Luft nimmt, dann vernebelt er dir zumindest die Sicht und legt eine grauen Schleier über die bis zum Horizont reichenden Autoschlangen: uralte, schwarz qualmende Busse, knallbunte Bemos ( Tuktuks ), japanische Limousinen und Motorradtaxis, die in halsbrecherischer Fahrt durch das Gedränge der Autos kurveb. Dazu nimmst du noch das ohrenbetäubende Motorengeheul, Bremsenquietschen, Hupen und Tuten dazu, dann wird dir klar, dass eine solche Fahrt nichts für schwache Nerven ist. Das hier ist ultramodern. Ds ist die Zukunft.

Und was am meisten Angst macht: Bei dir in der Nähe wird es bald genauso zugehen.

Bunte Lichter am Broadway oder im Londoner Westend? Vergiss es! Die beste Lightshow findet jede Nacht direkt über deinem Kopf statt. Aber zu sehen bekommst du das Schauspiel vielleicht nie, es sei denn, es gäbe einen Stromausfall. Ansonsten verdecken die Straßenlaternen den Himmel vor den Stadtbewohnern. Um den Nachthimmel in seiner ganzen Pracht zu erleben, musst du der Zivilisation entfliehen - oder zumindest aufs Land fahren.

In einer klaren, mondlosen, dunklen Nacht sieht man mit bloßem Auge ungefähr 3.000 Sterne. Zu jedem dieser Sterne gibt es eine Galaxie, in der wir zu Hause sind, rund 50 Millionen weitere. Der Rest dieser Galaxie, die wir Milchstrasse nennen, wölbt sich als geisterhaftes Band über den Himmel.

Auch andere Galaxien kann man ohne Teleskop ausmachen. Von der südlichen Erdhalbkugel aus dieht man zwei Nachbarn der Milchstrasse: die Große und die Kleine Magellansche Wolke. Im Norden ist der 2,5 Millionen Lichtjahre entfernte Andromedanebel das am weitesten entfernte sichtbare Objekt.

Richte es so ein, dass die Erde den Staubschweif eines Kometen durchquert, dann wird dir vielleicht ein Meteoritenschauer serviert. Und wenn du richtig Glück hast, erlebst du sogar eines der exposivsten Ereignisse im Universum mit: eine Supernova.

Jeder Mensch sollte einmal einen Tiger streicheln. Besser kann man die Ehrfurcht gebietende Kraft und Anmut dieser schönsten aller Raubkatzen nicht kennenlernen und ihre beeindruckende Gegenwart erleben.

Danach wird eins für dich feststehen: Wir dürfen nicht zulassen, dass diese Tiere vom Antlitz dieses Planeten verschwinden.


Aber probiere es nie ohne professionelle Hilfe!!

Oft wird gesagt, Stephen Hawkings Bestseller Eine kurze Geschichte der Zeit stehe ungelesen in Millionen von Bücherregalen. Vielleicht hast auch du ein Exmplar. Also puste den Staub weg, mach es dir gemütlich und lese es von vorn bis hinten. Vermutlich wirst du feststellen, dass es nicht so schwierig ist, wie du gedacht hast.

Dann musst du geduldig warten, bis in irgendeiner Unterhaltung die Sprache auf das Buch kommt. Erwähne ganz nebenbei, welches Kapitel dir am besten gefallen hat, dass der Gedanke an eine grenzenlose Zeit dich intuitiv anspricht und dass su mit Hawkings Schlussfolgerung philosophische Probleme hast.




























Aber sage nie, dass dir die hübschen Bilder gefallen hätten!

Der Gedanke, als erster Mensch einen Steinbrocken aus einer außerirdischen Welt aufzuheben, ist einfach unwiderstehlich. Meteoriten kann man überall finden, aber am besten sind die Aussichten in einer Wüste, wo dir weder Pflanzenbewuchs noch menschliche Siedlungen in die Quere kommen. Besonders gut eignet sich die Antarktis: Dort sind viele bläuliche Eisfelder mit Steinen übersät, die nicht von der Erde stammen können.

In anderen Regionen, zum Beispiel der Atacama-Wüste in Chile, musst du einen echten außerirdischen Stein von einem gewöhnlichen irdischen Felsbrocken unterscheiden können. Am wahrscheinlichsten ist, dass du einen einfachen Chodriten findest: Er stammt von einem der vielen kleinen Brocken, die zusammen den Asteroidengürtel bilden. Suche nach Steinen mit eingelagerten, mittelgroßen Kristallen, zwischen denen winzige weiße Kügelchen liegen. Diese sogenannten Chondren waren ursprünglich wahrscheinlich geschmolzenes Gestein und stammen aus der Frühzeit des Sonnensystems.

Ein weiteres charakteristisches Kennzeichen ist die Fusionskruste, eine mattschwarze Außenschicht an den Stellen, wo der Meteorit bei seinem Flug durch die Erdatmosphäre geschmolzen ist. Seltener sind eisenreiche Meteoriten, die vom freiliegenden Kern eines entstehenden Planeten abgesprengt wurden. Vielleicht findest du sogar ein Stück Mond- oder Marsgestein, aber das erfordert erstens einen fachkundigen Blick und zweitens eine Riesenmenge Glück.

Wenn du einmal richtig wilde Tiere sehen willst, fahr mit einem Tiefseetauchboot mit. Du kannst über die Ebenen der Tiefsee kreuzen oder zu Vulkanschloten hinabtauchen, aber die schönste Unterwassersafari erlebst du, wenn du in Tiefen von 200 bis 1.000 Metern schwebst. Dort siehst du das großartigste lebende Feuerwerk, das die Natur zu bieten hat.

Der samtschwarze Hintergrund der Zwielichtzone wird von den Blitzen und Funken der Biolumineszenz unterbrochen. 90 Prozent aller hier lebenden biologischen Arten erzeugen Licht, um Paarungspartner zu finden, Beute zu fangen oder um nicht selbst gefressen zu werden.

Schalte die Scheinwerfer ein, dann antworten die Lebenwesen rund um das Tauchboot mit Lichtblitzen. Wenn du dieses Blitzlichtgewitter vom Inneren deines Tauchboots aus siehst, begreifst du, dass die Zahl der Meeresbewohner eine Million mal größer ist als die Zahl der Sterne im Universum.

Fahrten mit den wenigen weltweit verfügbaren Tiefseebooten sind in der Regel Meeresforschern und sehr gut betuchten Zeitgenossen vorbehalten. Aber Biolumineszenz kannst du auch im flachen Wasser beobachten. Siehe hierzu Punkt 1.

Wie könnte man mehr über Naturgeschichte erfahren als wenn man ein Tier fotografiert, das durch die Wissenschaft von den Toten auferweckt wurde? Angesichts der schnell fortschreitenden Reproduktionsmedizin müssen wir vielleicht nicht mehr lange warten, bis uns ein Tasmanischer Beutelwolf in freier Wildbahn begegnet.

Das letzte dieser grazilen, gestreiften Beuteltiere starb 1936 als einsamer Gefangener im Zoo von Hobart. Heute sind aber ein paar optimistische Biologen überzeugt, dass er nur vorübergehend ausgestorben ist und dass wir eines Tages wieder Beutelwölfe beobachten können.

Ihr Ziel: Sie wollen DNA aus Beutelwolfjungen gewinnen, die seit über hundert Jahren in Glasgefäßen mit Formalin liegen. Daraus wollen sie das Genom des Tieres rekonstruieren und in die Zelle eines lebenden Beuteltiers einschleusen, die sich für das Klonen eignet. Den ersten Schritt haben sie schon getan. Jetzt müssen sie warten, bis die Molekularbiologen ihre Methoden so weit verfeinert haben, das man den nächsten unternehmen kann.

Während du wartest, fragst du dich vielleicht, wie man zulassen könnte, dass diese wunderschönen Tiere von der Erde verschwinden.

Du willst das zäheste Tier der Welt kennenlernen? Ein Vieh, das so widerstandsfähig ist, dass es nicht nur das sechsfache des Drucks am Meeresboden überlebt, sondern auch Temperaturen zwischen dem absoluten Nullpunkt und plus 150 Grad oder tödliche Strahlung?

Dazu sammelst du in deinem Garten einfach ein bisschen Moos oder Flechten, wäschst das Material und betrachtest ein paar Tropfen der Flüssigkeit im Mikroskop. Wenn du Glück hast, kommt dir der extremste Überlebenskünstler der Natur in die Quere: ein Bärtierchen.

Bärtierchen ( auch Tardigrada genannt ) zu beobachten ist faszinierend. Die zylinderförmigen, bis zu einem Millimeter langen Tierchen mit ihren stummelförmigen Gliedmaßen und winzigen Klauen schwimmen durch das Wasser, indem die mit den Beinen herumfuchteln - deshalb auch der Name "Bärtierchen"

Sie sind aber auch eines der größten Rätsel der Natur, denn sie gehören zu einer wenig erforschten Gruppe wirbelloser Tiere, die vor rund 530 Millionen Jahren auf der Bildfläche erschienen sind. Manche Arten pflanzen sich geschlechtlich fort, andere vermehren sich ungeschlechtlich. Bei manchen gibt es Männchen und Weibchen, bei anderen nur Weibchen und viele sind Zwitter.

Ihr Überlebensrezept? Bärtierchen können ihren Stoffwechsel völlig ausschalten und brauchen dann weder Nahrung noch Sauerstoff. Dazu sind im Prinzip natürlich alle Tiere in der Lage, aber ansonsten bezeichnet man einen solchen Zustand als Tod. Bärtierchen dagegen sind so zäh, dass sie wieder zum Leben erwachen.

Wenn du wissen willst, wie das Ende der Welt aussehen könnte, dann mach eine Reise zum Meteor Crater in Arizona. Da er unversehrt ist und in der Wüste liegt, erkennst du sofort, worum es sich hier handelt: um den eindrucksvollsten Einschlagskrater auf der Erdoberfläche. Er hinterließ einen 170 Meter tiefen Krater mit 1,2 Kilometern Durchmesser, und das durch den Einschlag aufgewirbelte Gestein bildet einen 60 Meter hohen Wall. Die Überreste des Meteoriten liegen noch heute tief im Boden begraben.

Beim Blick auf die zerklüftete Landschaft fragt man sich, wann der nächste Einschlag fällig wird. Das weiß niemand genau. Mann kann nur hoffen, dass er nicht so groß ist wie der, der vor 65 Millionen Jahren die Dinosaurier wegfegte. Das nächste Mal könnte es uns erwischen.

Kreuzworträtsel sind dir zu einfach? Du sprichst sieben Sprachen? Finnegan´s Wake zum zweiten Mal zu lesen ist dir zu langweilig? Dann musst du dich an das Voynich-Manuskript wagen.

Es steht in dem Ruf, das rätselhafteste Schriftstück der Welt zu sein: auf jeden Fall rätseln Codeknacker schon seit Jahrzehnten daran herum. Der offensichtlich mittelalterliche Text wurde mit unbekannten Schriftzeichen in einer unbekannten Sprache geschrieben. Auch die beigefügten Abbildungen - seltsame Pflanzen, Sternenkarten und phantastische Rohrsysteme - helfen nicht weiter.

Vielleicht enthält es alchemistische Geheimnisse. Oder es ist nur Kauderwelsch. Entschlüssle es - dann weißt du Bescheid!

An einem freiliegenden Felsen stehen, auf dem sich fossile Fußspuren von Dinosauriern hinziehen - besser kannst du die Zeit, als Dinosaurier noch lebende, atmende Tiere waren, nicht wieder auferstehen lassen.

Fußspuren sagen über das Leben der Dinosaurier viel mehr aus als Knochen; Man kann daran ablesen, wie groß das Tier war, wie es sich bewegte und wie es lebte. Aber erst dann wenn du selbst einen Fuß in den riesigen Fußabdruck eines fleischfressenden Theropoden mit seinen drei Zehen setzt und mit deinen eigenen Schritten seine Schrittweite nachvollziehst, bekommst du ein Gespür dafür, wie groß diese Tiere wirklich waren.

Dinosaurier-Fußspuren hat man an vielen Stellen auf der ganzen Welt gefunden. Die beste Chance, sie zu sehen, besteht an Küsten, in Steinbrüchen und Minen sowie an Flussufern, wo alte Schichten aus Sedimentgestein freigelegt wurden.

Die Fußspuren im Lary Quarry im Westen von Queensland entstanden vor über 90 Millionen Jahren. Das Gebiet war damals ein schlammiger Wasserlauf, der in einem See mündete. Heute findet man dort, eingebettet zwischen Schiefer und Sandstein, Tausende von Fußabdrücken. Hier hat damals eine große Dinosaurierflucht stattgefunden: Über 50 kleine Dinosaurier von der Größe eines Straußenvogels machten sich davon, als sie einen einsamen Theropoden kommen sahen.

Und dir wird klar, dass du genau das Gleiche getan hättest.

Der beste Zeitpunkt, um das seltsamste Gericht der Welt zu essen, ist Thorrablot, das isländische Mittwinterfest. Die Einheimischen spülen kleine Stücke von dem Zeug, das hier hakarl heißt, mit größeren Mengen Schnaps herunter. Den Schnaps braucht man auch, wenn man weiß, wie hakarl hergestellt wird. Die Isländer fangen den Grönlandhai, er wird aber nicht sofort verzehrt, denn das Fleisch ist giftig weil es große Mengen von Trimethylaminoxid und Harnstoff enthält. Beide Verbindungen verhindern, dass das Blut des Hais gefriert, aber beim Menschen würden sie Gehirnschäden hervorrufen. ( Boshafte Menschen sagen, dass die Isländer die Gehirnschäden trotz der besonderen Behandlung abbekommen, bei den Mengen Alkohol, die man braucht, um das Zeug runterzuspülen... )

Dennoch gibt es einen Weg, um den Fisch genießbar zu machen: Man vergräbt ihn für ein halbes Jahr und hängt ihn danach ein paar Wochen zum Trocknen auf. Das Fleisch befindet sich dann in einem fortgeschrittenen Verwesungszustand und stinkt erbärmlich, aber die Giftstoffe sind abgebaut und man kann es verzehren. Die ungewöhnliche Art der Zubereitung wurde von den Wikingern vor etwa 1.000 Jahren perfektioniert. Sie hätten sicher auch Pizza mit besonders viel Sardellen gemocht.

Eine Begegnung mit der seltsamsten Pflanze der Welt wirst du nie vergessen. Rafflesia arnoldii ist während des größten Teils ihres Lebens unsichtbar: dann besteht sie nur aus dünnen Fäden, die in den Regenwäldern von Borneo, Sumatra und Java auf den Lianen wachsen.

Wenn die Lianen über den Waldboden schleifen, brechen ab und zu ein paar dicke braue Knospen durch die Rinde - man fühlt sich an den Film Alien erinnert. Viele dieser Knospen verfaulen, manche werden auch von Tieren gefressen. Überleben sie aber lange genug, schwellen sie neun Monate lang an und wachsen, bis sie sich schließlich zu den größten, schwersten und aufsehenerregendsten Blüten der Welt entfalten. Eine solche Blüte hat einen Durchmesser von einem Meter und wiegt bis zu zehn Kilo.

In der Wildnis über eine solche Riesenblüte zu stolpern ist ein erstaunliches Erlebnis. Aber das Auffälligste ist der Gestank. Die Blüte mit ihren fünf Kronenblättern sieht aus und riecht wie verwesendes Fleisch - ein Trick, mit dem sie Fliegen anlockt und sich bestäuben lässt.

Ein paar Tage fällt das Gebilde in sich zusammen und verschwindet. Du wirst froh sein, wenn du eine gesehen hast. Versprochen!

Wenn man das ganze Leben unter dem Einfluss der Schwerelosigkeit verbracht hat, ist die Schwerelosigkeit ein einzigartiges, befreiendes Erlebnis. Ohne die ewige Anziehung der Gravitation schweben die Beine durch die Luft, die Arme wedeln herum, und in unserem Inneren spielen sich seltsame Dinge ab.

In den Weltraum zu fliegen wirst du wahrscheinlich nicht schaffen, aber es gibt andere Wege, sich den Klauen der Schwerkraft zu entziehen. Raumfahrtbehörden benutzen schon seit Jahrzehnten Flugzeuge, die liebevoll als Kotzkometen bezeichnet werden. Auf einem solchen Flug geht es immer wieder bergauf und bergab, sodass bis zu 25 Sekunden Schwerelosigkeit herrscht. Es ist erstaunlich, wie lange einem 25 Sekunden vorkommen, wenn man die ganze Zeit von der Decke abprallt.

Um an Bord eines Kotzkometen gehen zu können, musst du der NASA oder der ESA einen überzeugenden Antrag für ein Experiment in der Schwerelosigkeit vorlegen. Wer viel Geld übrig hat, kann auch einen Platz auf einem russischen Flug buchen.

Es gehört zu den unglaublichsten Erlebnissen, die man sich in der Küche mit legalen Mitteln verschaffen kann: Stelle eine dilatante Flüssigkeit her, die zähflüssiger wird, sobald du sie umrührst oder etwas anderes mit ihr machen willst.

Am einfachsten mischt man etwa 300 Gramm Maismehl ( Maisstärke ) mit 250 Milliliter Wasser. Das Gemisch wirft Wellen wie Wasser, wird aber sofort fest, wenn man einen Finger oder Löffel hineinsteckt. Wenn du langsam vorgehst, kannst du deinen Finger zwar darin versenken, aber versuche dann, ihn schnell wieder herauszuziehen! Du kannst das Zeuch zwischen den Handflächen zu einer Kugel rollen, aber sobald du mit der Rollbewegung aufhörst, zerrinnt es zwischen deinen Fingern. Wenn du mit einem Hammer darauf schlägst, zersplittert es unter Umständen sogar.

Und was das Schärfste ist: Die zerbrochenen Stücke werden flüssig und fließen zusammen wie der T-1000 aus Terminator 2. Naja, fast wie er. Schließlich kann man mit dem T-1000 keine Sauce andicken.

Wenn der Meeresspiegel weiter steigt, wird diese Inselgruppe als erster Staat in den Wogen versinken - vielleicht schon 2050. Derzeit liegt Tuvalu auf halbem Weg zwischen Brisbane und Honolulu, aber bald wird es vielleicht nur noch im Cyberspace in Form der beliebten Domain .tv existieren.

Die kleinsten Inseln verschwinden schon jetzt sehr schnell. Die Gelegenheit, die Kokospalmen von Te Pukasavilivili zu sehen, hast du schon verpasst. Die paradiesische Welt von Tuvalu mit ihren Korallenlagunen, schwankenden Palmen und internationalen Telefonsex-Hotlines ist zum Untergang verdammt: Keine Stelle der Landflächen liegt mehr als vier Meter über dem Meeresspiegel, und drei Meter davon versinken schon jetzt regelmäßig bei jeder Springflut. Schon der nächste tropische Wirbelsturm kann den Vorhang fallen lassen.

Warum nimmst du also nicht so bald wie möglich den wöchentlichen Flug von den Fidschi-Inseln in die Hauptstadt Funafuti? Wenn du von einem der vier Gästehäuser auf Tuvalu mit dem einzigen Taxi zu der einzigen Bar fährst, kannst du Vermutungen darüber anstellen, wem die Rechte an der .tv-Domain und an den Thunfisch-Fanggebieten in den riesigen Gewässern gehören werden, wenn die letzten der 11.000 Bewohner gegangen sind.

Fahre jetzt, bevor es zu spät ist.

Wenn du viel Zeit und wenig Geld hast, versuche doch mal einen der vielen Mathematikpreise zu gewinnen. Als begabter Mathematiker kannst du einen der Preise von jeweils einer Million Dollar gewinnen, die das Clay Institute ausgeschrieben hat.

Um den Preis zu gewinnen, musst du deine der fünf noch verbleibenden Vermutungen beweisen, die den Mathematikern schon seit Jahrzehnten schlaflose Nächte bereiten. Zum Beispiel die sogenannte Yang-Mills-Vermutung mit Massenlücke: sie besagt, dass wenn ein Teilchen eine Masse hat, gibt es für die tatsächliche Masse eine Uuntergrenze.

Du kannst auch auf die Jagd nach sehr großen Primzahlen gehen. Wenn du die erste Primzahl mit 10 Millionen, 100 Millionen oder einer Milliarde Stellen findest, wird die Electronic Frontier Fundation einen Preis von 100.000 bis 250.000 Dollar verleihen. Die Arbeit kann dein PC erledigen. Unter www.mersenne.org kannst du dir Software herunterladen, die Zahlengruppen nach Primzahlen durchsucht, wenn du allerdings Erfolg hast, musst du das Preisgeld mit den Betreibern der Seite teilen.

Und wenn dir das alles nicht geling:
Unter mathpuzzles.com geht es mit den Mathematikpreisen schon bei zehn Dollar los.

Oder du gehst einfach mehr unter Leute...

Wenn du einen Eindruck davon bekommen willst, wie man sich als Robbe oder Delphin fühlt, dann lass die Tauchausrüstung zu Hause und versuche es einfach mal mit Luftanhalten. Wir können uns zwar nicht mit der gleichen Leichtigkeit durch das Wasser bewegen wie unsere meeresbewohnenden Vettern, aber eine ihrer physiologischen Besonderheiten besitzen wir auch.

Wenn du zum Beispiel den Kopf in kaltes Wasser steckst, verlangsamt sich der Herzschlag als Vorbereitung auf den Tauchgang. Hole also tief Luft, tauche unter und gehe nach und nach immer tiefer. Denke daran, dich zu entspannen und ignoriere den stärker werdenden Drang, umzukehren und wieder Luft zu holen. Das Bedürfnis entsteht, weil sich Kohlendioxid im Organismus anreichert, während der Sauerstoff immer knapper wird.

Irgendwann muss sich der Freitaucher der Tatsache fügen, dass der Mensch Luft zum Atmen braucht. Dann ist es Zeit, die Schwimmbewegungen einzustellen und sich durch den eigenen Auftrieb wieder an die Oberfläche treiben zu lassen.

Wenn du umkehrst, blicke nach oben. Vielleicht bist du überrascht, welche Tiefe du erreicht hast. Der bisherige Rekord für Freitauchen ohne Schwimmflossen liegt bei über 60 Metern.

Sei beim Auftauchen geduldig. Du brauchst keine Eile zu haben. Stoße das saure Gas aus, sobald du zurück an die Oberfläche kommst. Wenn du einmal die Freiheit eines solchen Tauchgangs erlebt hast, wirst du dich nie wieder beim Flaschentauchen mit den schwerfälligen Gerätschaften belasten wollen.

Der Regenwald ist spektakulär, aber so richtig erlebt man ihn nur in der Nacht. Der Trick besteht darin, Hängematte und Moskitonetz schon bei Tag aufzuhängen. Wenn du dann bei Dunkelheit ins Bett gehst, lässt deine Taschenlampe überall um dich herum Paare von Lichtpunkten aufblitzen - Reflexe in den Augen unzähliger Spinnen. Halte kurz inne und schalte die Lampe aus. Wenn du Glück hast, glüht der Weg, weil abgefallene Blätter, die von Pilzen abgebaut werden, fluorezieren.

Wenn du in der Hängematte liegst, greife unter dich und binde die Enden des Moskitonetzes zu einem dicken Knoten - das ist unbedingt notwendig, wenn du keinen Besuch von Spinnen, Schlangen oder anderen giftigen Zeitgenossen bekommen willst. Die Sterne wirst du durch das dichte, verfilzte Kronendach des Waldes nicht sehen, aber unter Umständen machst du ein paar Glühwürmchen aus.

Jetzt ist es Zeit, sich auszustrecken und zu lauschen: auf Baumfrösche, Zikaden, geheimnisvolles Rascheln und schließlich die kreischenden Papageien und Brüllaffen, die den anbrechenden Morgen begrüßen.

Wenn du die ältesten Spuren des Lebens sehen willst, wird dich dein Weg nach Grönland führen, in eine düstere, "Mordor-artige"Landschaft, ausgebreitet vor den Eisklippen, die den Rand der grönländischen Eiskappe bilden.

Am besten fährst du im Sommer, dann stehen im nahegelegenen Nuuk viele Charterhubschrauber zur Verfügung, und die Felsen sind weitgehend eisfrei.

Mit einem Alter von etwa 3,8 Milliarden Jahren sind sie das älteste Oberflächengestein der Erde. In den seither verstrichenen Jahren wurden sie durch tektonische Kräfte erhitzt, gepresst und verdreht, aber eine kleine, freiliegende Stelle, die kaum größer ist als ein großes Auto, hat irgendwie die Unbilden der zeit überstanden. Sie ist nur mit dem Hubschrauber zu erreichen, und wo sie genau liegt, erfährt man nur, wenn man den dort arbeitenden Wissenschaftlern verspricht, mit einmal ein winziges Stückchen von ihrem kostbaren Felsen mitzunehmen.

Betrachte das freiliegende Gestein aus der Nähe: Man erkennt dünne schwarze Schichten, die entstanden sind, als die ersten Lebenwesen der Erde auf den Meeresboden sanken. Sie enthalten noch heute die Kohlenstoffisotope, die das charakteristische Kennzeichen für Leben sind.

Lava aus den großen Seen in Vulkankratern zu sammeln ist ohne Schutzkleidung und eine gute Lebensversicherung nicht wirklich empfehlenswert. Aber manche Vulkane haben die angenehme Neigung, Lava auch aus Löchern an ihren Flanken auszuspucken.

Du musst zu dem Reservoir oberhalb junger Lavaströme wandern. Solche Ströme seen schwarz und tot aus, sind aber noch so heiß, dass sie das Profil von deinen Stiefelsohlen wegschmelzen können, und wenn du hinfällst, zerfetzen die rasiermesserscharfen Kanten deine Haut.

Wenn du näher kommst, wird es heiß wie in einem Glutofen. Du brauchst jemanden, der kräftig und vertrauenswürdig ist und dich festhält, während du dich vornüber beugst und mit einem Geologenhammer ein wenig von dem geschmolzenen Gestein einsammelst. Dann kannst du zusehen, wie das Stückchen aus dem Erdinneren sich zusammenkrümmt und zu einer festen Glasscherbe abkühlt.

Wenn du den richtigen Zeitpunkt erwischst, kannst du den Rückweg im Dunkeln zurücklegen, über dir die Milchstraße und unter deinen Füßen das gespenstisch-orangefarbenen Glimmen des glühenden Gesteins, das zwischen den Spalten im Boden durchschimmert.

Wenn du mehr Gehirn- als Muskelschmalz hast, willst du vielleicht wissen, wie viel dein Kopf wiegt.

Das lässt sich nicht unmittelbar feststellen - es sei denn, du willst ihn abschneiden und auf eine Waage legen. Aber es gibt eine indirekte Methode: Messe stattdessen das Volumen deines Kopfes.

Dazu nimmst du einen randvoll mit kaltem Wasser gefüllten Eimer. Hole tief Luft und stecke den Kopf hinein bis das Wasser an der Unterseite deines Kinns steht. Das Wasser, das dabei überläuft, fängst du auf und gießt es in einen Messzylinder - dort kannst du jetzt das Volumen deines Kopfes nachmessen.

Wenn du das Volumen kennst, kannst du das Gewicht folgendermaßen ermitteln: Du gehst davon aus, dass das Gehirn wie der Rest des Körpers zum größten Teil aus Wasser besteht, das hat bei 4 Grad eine Dichte von einen Kilogramm pro Liter. Das Gewicht des Kopfes ist demnach genauso groß wie das Volumen in Litern. Wenn du möglichst genaue Messwerte haben willst oder Masochist bist, wiederhole das Experiment mehrere Male.


Der Kopf eines Erwachsenen wiegt ungefähr 4,25 Kilo. Wie schneidet deiner im Vergleich ab?

Den Mount Everest kannst du hier vergessen. Wenn du auf dem Dach der Welt stehen willst, musst du dich zum Äquator aufmachen. Wegen der Erdrotation ist die Erde am Äquator im Vergleich zu den Polen um etwa 20 Kilometer ausgebeult. In Äquatorialafrika, Indonesien und Südamerika sind sogar die Strände weiter vom Erdmittelpunkt entfernt als der Gipfel des Mount Everest. Und wenn du auf dem höchsten Berg am Äquator kletterst, den Vulkan Chimborazo in den Anden, stehst du wirklich auf dem Dach der Welt.

Solltest du das Verlangen haben, nicht am höchsten Punkt der Erde, sondern auf dem höchsten Berg zu stehen, buche einen Flug nach Hawaii. Der Mauna Kea auf Big Island erhebt sich erstaunliche 10.203 Meter über dem Boden des Pazifiks. Damit ist er, gemessen von Fuß bis Gipfel, mit Abstand der höchste Berg der Erde.

Man kann Einsteins spezielle Relativitätstheorie nicht schöner erklären als mit dem rätselhaften Zwillingsparadox. Dazu musst du Folgendes wissen:

Der eine Zwilling, Spacey, geht an Bord eines Raumschiffs und fliegt fast mit Lichtgeschwindigkeit, der andere, Homer, bleibt zu Hause. Jahre später kehrt Spacey zurück. Die Relativitätstheorie sagt voraus, dass es zur sogenannten Zeitdilatation kommt, das heißt, die Zeit läuft für bewegte Gegenstände langsamer. Spacey bewegt sich relativ zu Homer, also verlangsamt sich für ihn die Zeit. Wenn die Zwillinge sich wieder treffen, sollte Spacey jünger sein.

Paradox wird es dann, wenn man die Sache aus Spaceys Sicht betrachtet. Dann hat sich Homer fast mit Lichtgeschwindigkeit bewegt und sollte demnach jünger sein. Beides kann nicht gleichzeitig stimmen.

Das Paradox löst sich auf, wenn man weiß, dass es nur dann zu einer bruchlosen Zeitditatation kommt, wenn man sie von einem Zeitpunkt aus betrachtet, der sich mit konstanter Geschwindigkeit bewegt. In dieser Situation ist Homer, Spacey aber nicht. Wenn er sich umdreht und zurück auf die Erde blickt, verändert sich seine Geschwindigkeit und damit auch sein Standpunkt. In diesem Augenblick scheint Homer plötzlich sehr schnell zu altern. Treffen sie dann wieder zusammen, ist Spacey eindeutig jünger und das Paradox ist gelöst.

Verstanden?

Gut. Dann erkläre das einem Bekannten in einer lauten Kneipe. Frage morgens noch einmal nach. Hat er es ebenfalls begriffen? Glückwunsch!

Buckelwale singen, Vögel zwitschern und sogar Glühwürmchen blitzen. Sind das Indizien für andere Kommunikationsnetze, die wesentlich älter und fremdartiger sind? Ich glaube schon.

Wir Menschen sind gebannt von der Sprache. Sind wir so damit beschäftigt, auf unser Geplapper und das elektronische Blabla zu hören, das wir für tiefergehende Kommunikationsmuster taub werden? Nach meiner Überzeugung ist das der Fall und sich würde uns gern die Ohren öffnen.

Alle Evolutionsbiologen suchen nach den tieferen Gesetzmäßigkeiten des Lebens. Mich faszinieren die vielen Ähnlichkeiten bei der Kommunikation, und das nicht nur bei Tieren.

Protozoen gehen auf die Jagd, Pflanzen geben Nachrichten über Angriffe weiter. In der ganzen Biosphäre raunt es - es geht um Neuigkeiten, schreckliche Gefahren und unwiderstehliche Verlockungen. Von den chemischen Zwiegesprächen der Bäume bis zu den raffinierten Gesängen der Meeressäuger hängen alle diese Kommunikationsformen zusammen. Bevor ich sterbe, würde ich gern verstehen, wie die verschiedenen Lebewesen Kommunikation betreiben. Vielleicht entdecken wir dabei tiefere Einblicke in die Evolution und vielleicht entdecken wir sogar und selbst neu.