Hallo zusammen, jetzt möchte ich mich auch mal zu Wort melden und mir natürlich Rat einholen.

Mein Freund hat sich vor genau 4 Wochen von mir getrennt. Ich (32), er (40) - Wir waren 1,5 Jahre zusammen und haben eine Fernbeziehung geführt (160 km) - also, nicht allzu weit. Wir sahen uns aber auch oft unter der Woche, am WE sowieso und wir sind viel gereist zusammen, gemeinsame Hobbies, Sport, Interessen etc.

Grund seiner Trennung: Er könne nicht mehr. Er hätte zuviel Stress mit mir (Ich bin extrovertiert, er introvertiert) - ich sage, wenn mich was belastet, er macht es mit selbst aus. Ich bin draufgängerisch, er zurückgezogen etc. pp.

Erst habe ich in einer langen Email die Trennung vorgeschlagen, weil ich keinen Ausweg mehr sah. Ich habe sie nicht "durchgezogen", nur vorgeschlagen, da ich mit meinem Latein am Ende war. Er machte mich am Ende der Beziehung für alles verantwortlich. Selbst für seine Rückenschmerzen, die er "wegen mir" hatte...

Ein paar Tage nach der Email rief ich ihn an und sagte, dass wir doch nochmal über alles reden könnten. Er wurde eiskalt und sagte dann am Telefon, dass er mich nicht mehr liebe.... das traf mich wie einen Schlag. Vor allem, weil er ein paar Tage vorher noch sagte, wie sehr er mich liebe und sich ein Leben ohne mich nicht mehr vorstellen kann...

Ich bin voller Panik zu ihm gefahren und habe um eine Chance für uns gebeten - doch er blieb eisern. Weinte viel, sagte er könne und wolle nicht mehr, er liebe und begehre mich nicht mehr aber er wolle mich dennoch nicht in seinem Leben missen. Bot mir eine Freundschaft an. Diese lehnte ich ab und fuhr wieder nach Hause. Es gab keinen Streit bei der Trennung.

Nun sind genau 4 Wochen rum. In der ersten Woche habe ich ihn aus meiner Freundesliste bei FB geschmissen. Keinerlei Kontakt. Weder von mir, noch von ihm. Ich muss gleich dazu sagen, dass ich alle Ex-Zurück Ratgeber kenne. Zum neuen Ich werden, dies für sich tun, jenes für sich machen etc....

Fakt ist aber, seit 4 Wochen leide ich. Mal ist es gut, dann wieder schlecht. Dann weine ich, kümmere mich um MEINE Belange, IHN kann ich nicht ändern nur MICH etc. Ich habe es knallhart durchgezogen ihn nicht zu kontaktieren, ihm nicht hinterzulaufen aber ich liebe ihn natürlich noch - das kann ich nicht abstellen wie einen Off-Button.

Liebend gerne würde ich wissen, ob er wieder auf mich zukommt. ICH kann es nicht. Auch wenn ich weiss, dass er das mit Sicherheit als Schutz gesagt (das mit dem Ich liebe und begehre dich nicht mehr), wäre es suboptimal wenn ICH mich melde, denn er hat es nunmal ausgeprochen und sollte - meiner Meinung nach - die Verantwortung für seine Aussagen übernehmen.

Aber wer weiss, vielleicht liebt er mich ja tatsächlich nicht mehr. Nur wundert es mich, dass er so viel geweint hat bei unserem Gespräch... Ich weiss, ich sollte mich nicht an Hoffnungen klammern und auf ihn "warten" - das ist mir alles bewusst. Dennoch: Meint ihr, liebe Leute, dass wir nochmal eine Chance haben werden? Und, dass er vielleicht doch noch auf mich zukommt? Eher ist nicht der "Kämpfer-Typ", eher resignativ und abwartend wenn es um sowas geht. Ich weiss halt nicht, was in ihm vorgeht. Und ob er sich melden wird.

Hey, ich meine; ich bin eine sehr attraktive Frau mit Power unterm Hintern und leide dennoch wie ein Hund und fühle mich "verlassen", liebe ihn noch, will ihn gerne zurück etc. aber auch ganz dringend wünsche ich mir ein Gepräch, weil ich Sachen weiss, die er nicht weiss, dass ich sie weiss (Was´n Satz!)

Ich habe so viele Fragen offen und merke, wie mich das seit Wochen immer mehr belastet, dass ich keine Antworten auf meine Fragen habe und ihm nicht mal sagen kann, was ich alles weiss (Hat nichts mit einer Frau zu tun - eine andere Frau war und ist nicht im Spiel)

Diese 4 Wochen kommen wir vor wie eine halbe Ewigkeit. In mir hat sich schon sehr viel verändert - vor allem, was meine Verlustängste angeht - ich wurde jedesmal wie ein Hund mit der Nase in den Haufen getaucht. Und ja, auch ich habe diese Zeit gebraucht um mir meiner Belange bewusst zu werden.

Ich weiss nicht mal - um ehrlich zu sein - ob ich ihn überhaupt zurück haben wollen würde, nach dem Gespräch. Es würde ganz darauf ankommen, WIE er mir gegenüber tritt, wie ehrlich er ist und was er zu sagen hat.

Aber meine Hauptfrage kann ich dennoch nicht umgehen: Meint ihr, er wird sich melden?

Liebe Grüße an euch.

Willkommen.

Halte erstmal weiter die KS. Ein "klärendes" Gespräch über Gefüle ist eh meistens nicht möglich. DU kannst auf ihn zugehen wenn du dich emotional vernünftig gelöst hast von ihm. Das er von sich aus noch mal auf dich zukommt ist nicht so unwahrscheinlich. Lass der ganzen Sache Zeit. Kümmer dich um dich selbst.

Koc behauptet ja irgendwann kommen sie alle nochmal angedackelt.

jap, sie kommen alle wieder :D

Zitat von koc im Beitrag #3

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Zitat von Genius_Fish im Beitrag #1

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Hey, ich meine; ich bin eine sehr attraktive Frau mit Power unterm Hintern und leide dennoch wie ein Hund und fühle mich "verlassen", liebe ihn noch, will ihn gerne zurück etc. aber auch ganz dringend wünsche ich mir ein Gepräch, weil ich Sachen weiss, die er nicht weiss, dass ich sie weiss (Was´n Satz!)

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Kann es sein, dass du ihn mit deiner "Power" ( andere sagen dazu Hektik oder Unruhe ) überrannt hast? Was habt ihr gemeinsam unternommen, wer hat das vorgeschlagen?

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Zitat von koc im Beitrag #6

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Kann mir gut vorstellen, dass er dein Tempo nicht auf Dauer "mitgehen" kann und er einfach eine Pause braucht.

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Zitat von koc im Beitrag #8

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Wie gesagt, ich glaube, er würde gerne aber er kann derzeit nicht. Und in dem Fall heißt "Kann nicht", wirklich "kann nich" und nicht "will nicht". Das er dich nicht mehr liebt halte ich für eine Schutzbehauptung seinerseits.

Ich dachte immer, Frauen hätten so sensible Antennen für zwischenmenschliches? Warum hast du nicht erkannt, dass du ihn überforderst? Andererseits ist er aber auch ein Weichei, das nicht in der Lage ist, seine Bedürfnisse deutlich zu kommunizieren.

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Zitat von koc im Beitrag #10

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Zitat von Genius_Fish im Beitrag #9

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(Übrigens Aussagen, die er über JEDE Ex-Freundin äußerte!)

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Und was hat dich davon ausgehen lassen, dass er über dich anders reden würde?

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Zitat von koc im Beitrag #12

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Sollte es aber. Warum hast du ihn dir ausgesucht?

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Keine Ahnung...aber bin ich der Einzige der das etwas anders sieht?

Er hat geweint...er hat gesagt...blablabla.
Hat meine Ex (und da bin ich bestimmt nicht der Einzige) auch gesagt...das sie mich liebt...als sie mir unter Tränen die frohe Botschaft verkündete,
und wie schwer es ihr doch fällt...und als sie aus der Tür war ist sie rein zufällig über den Schwanz ihres Neuen gestolpert.

Also ich sehe da keinen Unterschied...es sind Worte...und wird uns hier nicht laufend eingetrichtert das Worte "nur" Worte sind?
Seine Taten sprechen doch wohl eine andere Sprache. Und genau darauf kommt es doch an...oder habe ich da was falsch verstanden?

Für mich ist dieses "ich kann nicht" auch nur eine Formulierung...ein wenig anders ausgedrückt um nicht als völliges Arschloch da zu stehen...
und versucht somit ihr noch einzureden das er ja schließlich keine Wahl hatte. Er ist das Opfer...jedenfalls kommuniziert er es so.

Wer`s glaubt!

Zitat von Nightwatch im Beitrag #14

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Keine Ahnung...aber bin ich der Einzige der das etwas anders sieht?

Er hat geweint...er hat gesagt...blablabla.
Hat meine Ex (und da bin ich bestimmt nicht der Einzige) auch gesagt...das sie mich liebt...als sie mir unter Tränen die frohe Botschaft verkündete,
und wie schwer es ihr doch fällt...und als sie aus der Tür war ist sie rein zufällig über den Schwanz ihres Neuen gestolpert.

Also ich sehe da keinen Unterschied...es sind Worte...und wird uns hier nicht laufend eingetrichtert das Worte "nur" Worte sind?
Seine Taten sprechen doch wohl eine andere Sprache. Und genau darauf kommt es doch an...oder habe ich da was falsch verstanden?

Für mich ist dieses "ich kann nicht" auch nur eine Formulierung...ein wenig anders ausgedrückt um nicht als völliges Arschloch da zu stehen...
und versucht somit ihr noch einzureden das er ja schließlich keine Wahl hatte. Er ist das Opfer...jedenfalls kommuniziert er es so.

Wer`s glaubt!

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Hallo nochmal,

das Ding ist folgendes: Es ist keine andere im Spiel - noch immer nicht. Wir haben einen guten gemeinsamen Freund. Der hatte mir gesteckt, dass es ihm in der ersten Woche der Trennung gut ging (er fühle sich "erleichtert") - Dann bekam er Liebeskummer, vermisste mich und wurde krank (bekam Fieber). Dann stürzte er sich in seine Arbeit - er hat sowieso schon Burn-Out Schübe und stürzte sich noch mehr in die Arbeit. War/ist viel unterwegs etc. Aber wie ich hörte "leidet" er noch immer nach diesen 4 Wochen.

Bei dem gemeinsamen Freund geht es um jemanden, zu dem ich wenig Kontakt habe und wir eigentlich rein zufällig über ihn redeten. Ich bin also nicht hin und habe ihn ausgequetscht. Mein Ex weiss auch nichts darüber, der gemeinsame Freund hat mir versprochen nichts zu sagen, dass wir über ihn redeten (Er ist sehr vertrauenswürdig)

Heute hatte dieser Freund etwas geteilt von mir auf seiner Seite mit meinem Namen. Es ging um meine Beförderung worüber er sich dieser Freund freute. Normalerweise würde mein Ex das nicht liken aber er tat es heute! Ich weiss, da muss man nichts rein interpretieren aber verwundert hat es mich sehr. Zumal er sich von allem ferngehalten hatte, was auch nur ansatzweise mit mir zu tun hatte...

Um mir eine Meinung zu bilden wären ein paar mehr Infos über die Beziehungszeit wünschenswert.

Wie hat es angefangen?
Hat er "geführt" oder wurde er "geführt"?
Welche "Rollen" (denkst du) hattet ihr inne?
Wie war/ist eure räumliche Situation? Habt ihr zusammen gewohnt?
Wie war der Kontakt zu anderen, speziell anders-geschlechtlichen? Gab es Eifersucht?

Sry Koc, ich bin da momentan eher bei Nightwatch`s Gedanken, das liest sich wie die anderen Geschichten hier.

Ich lese nur Hoffnung aus deinen Worten. Jedes kleine Wort, jede Reaktion vom Ex wird überbewertet, hier auch CDM genannt.

Kontaktsperre halte ich auch bei der Geschichte weiterhin für alternativlos (vielen Dank Kanzlerin ;-) ).

Edit: Und ein guter Freund wird immer seinen Bro schützen, gerade wenn du wenig Kontakt hast, vielleicht will der Freund ja auch was von dir?

Zitat von theodor im Beitrag #17

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Um mir eine Meinung zu bilden wären ein paar mehr Infos über die Beziehungszeit wünschenswert.

Wie hat es angefangen?
Hat er "geführt" oder wurde er "geführt"?
Welche "Rollen" (denkst du) hattet ihr inne?
Wie war/ist eure räumliche Situation? Habt ihr zusammen gewohnt?
Wie war der Kontakt zu anderen, speziell anders-geschlechtlichen? Gab es Eifersucht?

Sry Koc, ich bin da momentan eher bei Nightwatch`s Gedanken, das liest sich wie die anderen Geschichten hier.

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Zitat von theodor im Beitrag #18

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Ich lese nur Hoffnung aus deinen Worten. Jedes kleine Wort, jede Reaktion vom Ex wird überbewertet, hier auch CDM genannt.

Kontaktsperre halte ich auch bei der Geschichte weiterhin für alternativlos (vielen Dank Kanzlerin ;-) ).

Edit: Und ein guter Freund wird immer seinen Bro schützen, gerade wenn du wenig Kontakt hast, vielleicht will der Freund ja auch was von dir?

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Sehe ich genau so...Du solltest keine Infos über Dich an ihn durchsickern lassen...schon gar nicht über Dritte...
vor allem dann nicht wenn es doch eher nur ein flüchtiger Bekannter ist und mehr ein Freund deines Ex.

Auch wenn er Dir noch so hoch und heilig schwört er wird ihm nichts erzählen.
Ich rate Dir da eher zur Verschwiegenheit.

Also meiner Erfahrung nach ist es mit introvertierten Menschen meißt ähnlich.

In der Beziehung reden sie kaum und lassen gern machen, erfreuen sich sogar sehr stark am "gemeinsamen" Geschafften/Erreichten und lassen sich gern führen, haben an und an auch mal eigene Ideen, lassen dem extrovertierten / führenden Part doch meist die Arbeit / Führungsrolle.

Kommen sie ins Zweifeln an der Beziehung, ist grundsätzlich erstmal der andere Schuld, weil man hat ja selbst nie etwas gewollt, man wurde "unterdrückt" und konnte sich selbst nicht entfalten.

Kommt es darauf dann zur Trennung, ist meist schon ein anderer / eine andere im Spiel, bei dem dann alles anders ist, derjenige sich "verstanden" fühlt, erleichtert der "Bürde" der Beziehung ist und sich nicht mehr eingeengt fühlt.

Und vieles daraus, dieser WORTE, entstehen aus der eigenen Introvertierheit, nur leider sind diese Menschen (zumindest die ich kennengelernt habe) wenig zur Selbstreflexion fähig, was imo auch wieder auf die Introvertiertheit schließen lässt.

Immer frei nach dem Motto: "Solange DU MICH glücklich machst, bleibe ich (oder bis ein vermeintlich besserer vor der Tür steht)".

Summa Summarum: Meide / Streiche solche Menschen aus deinem Leben.

Da hier über Introvertiertheit geschrieben wird, feure ich mal CDM etwas an. CDM ist allgemein Fehl am Platz, steinigt mich, aber ich möchte mal KoCs Ansicht weiter beleuchten:

Sollte es wirklich so sein, dass er stark introvertiert und Genius_Fisch stark extrovertiert ist, kann es durchaus sein wie KoC es meint, dass er mit seiner inneren Welt und seinen Gedanken dem schnellen und vielen Imput von ihr nicht mithält, er seinen introvertierten Bedürfnisse nach Ausgleich und Ruhe nicht nachkommt und ihn das auf Dauer innerlich überlastet.
Die extravertierte Partnerin bringt natürlich Schwung und Aktivität an den Introvertierten. Dafür bekommt dieser wenig Gelegenheit, aus sich heraus Impulsen zu folgen.
Da kann es schon sein, dass eher sie geführt hat, weil er vielleicht tatsächlich überrumpelt ist und dauerhaft nicht gegenhalten kann.
Sollten beide stark zum jeweiligen Pol auf dem "Intro-Extro-Kontinuum" gehören, ergänzen sie sich, was aber auch Konflikte mit sich bringt.

Sylvia Löhken beschäftigt sich mit dem Thema Introvertiertheit in ihrem Buch "Leise Menschen - starke Wirkung".

Sie stellt fest, das Introvertierte nicht unsozial sind.
Ihr Unterscheidungsmerkmal zw. Extravertierten und Introvertierten macht sie daran fest, woher diese jeweils ihre Energie bekommen, wenn sie erschöpft oder gestresst sind.
Extravertierte holen sich ihre Energie aus dem Austausch mit anderen (von außen). Sie nennt sie Windräder.
Introvertierte hingegen benötigen im sozialen Austausch Energie und machen daher zur Regeneration eher zu und regenerieren möglichst allein, reizarm und ohne viele Worte. Sie sind die Batterien, die sich laden müssen.

Laut Löhken besitzen Menschen, die eher introvertiert sind (Reinformen sind ja eher selten, meist haben Menschen intro- und extravertierte Anteile in sich) folgende Stärken:
1) Vorsicht (Abwägen)
2) Substanz (tiefe Gepräche mit wenigen Leuten, kein Smalltalk)
3) Konzentration
4) Zuhören
5) Ruhe
6) Analytisches Denken
7) Unabhängigkeit
8) Beharrlichkeit
9) Schreiben (statt Reden)
10) Einfühlungsvermögen (EQ)

aber auch folgende Hürden, zu denen sie neigen:

1) Angst
2) Kleinteiligkeit
3) Überstimmulation
4) Passivität
5) Flucht
6) Verkopftheit
7) Selbstverleugnung
8) Fixierung
9) Kontaktvermeidung
10) Konfliktscheu

Selbstreflektion wird eher als Stärke von Introvertierten gesehen.
Introvertierte sind auf ihre innere Welt von Gefühlen und Gedanken fokussiert. Für manche machen sie den Eindrück, langsam und träge zu sein, derweil gehen sie in Gedanken gerade jede wahrscheinliche Möglichkeit durch, um die beste Lösung/ Antwort/ Worte/ etc. zu finden und dann zu äußern. Meist ist das dann Gesagte/ Geschriebene sehr gut durchdacht und sehr substanziell und wertig.
Mein ChefChef ist meiner Meinung nach ein sehr Introvertierter. Er hört bei allem sehr genau zu, fällt nie ins Wort, analysiert innerlich und er braucht Zeit mit Antworten. Dafür sind diese hochgenau überlegt, auf den Punkt gebracht und sehr Lösungsorientiert. Er bezieht Dinge mit ein, an die kaum ein anderer im Zusammenhang denkt.
Reden vor vielen Leuten ist ihm allerdings - mir merklich - unpassend.


Zum Thema Intro-Extro-Beziehung schreibt Löhken:

"Die Unterschiede, die sich durch die beiden verschiedenen Wirklichkeiten ergeben, sind interessant, denn zwei Welten sind mehr als eine WElt. Zudem kann der eine Partner oft etwas tun, was dem anderen schwerfällt und ihn oder sie so entlasten. So wird es bspw. einer Extro-Partnerin leichtfallen, das soz. Leben für das Paar zu gestalten, zu planen und pflegen. Sie wird ihren Mann dazu anregen (oder anschubsen), zu Partys zu gehen. Womöglich wird sie dort sogar dafür sorgen, dass er nicht allein herumsteht und wird ihn in ihre eigenen Aktivitäten einbinden. Umgekehrt kann der leise Partner für siene Frau zu einem Ruhepol werden, der sie ausgleicht und ihr wie ein Fels in der Brandung Sustanz und Stabilität bietet.
Die Unterschiede zw. einem Intro- und einem Extro-Partner sind andererseits aber auch anstrengend. Unterschiedliche Temperamente, Bedürfnisse und Vorstellungen können ziemlich aufeinanderknallen und für ungleiche Verteilungen sorgen: Die gesamte Last von Zeit- und Energeiaufwand, wenn es um das Pflegen soz. Kontakte geht. Auf Partys hat sie ihren Gatten im Schlepptau, obwohl sie sich als Extro viel besser amüsieren würde, wenn sie mit vielen verschiedenen Menschen in Gespräch kommen könnte, ohne Rücksicht nehmen zu ihren Mann einbinden zu müssen. Der leise Ehemann findet es im Zusammenleben mit einer Extro-Frau seinerseits schwer, zur Ruhe zu kommen, zu entspannen und einfach einmal nichts zu unternehmen.
Wenn ein(e) Intro und ein(e) Extro zusammenleben, können die Unvereinbarkeiten im schlimmsten Fall zu einer Bedrohung für eine glückliche Beziehung werden. Der Intro-Partner kann sich überwältigt, nicht berücksichtigt, unverstanden oder unter Druck gesetzt fühlen. Der Extro-Partner kann den anderen für schwach, unaufmerkasm, zu nachgiebig oder zu passiv halten, was das Selbstwertgefühl des Intros-Gegenübers schwächen kann. Hinzu kommt, dass Extros sich von ihren Partnern mehr als Intros Stimulation und aktive GEsellschaft wünschen. Sie können sich auch emotional unterversorgt fühlen, weil sie nicht die für sie notwendige Dosis an aktiver Zuwendung bekommen. Das Intro-Gegenüber findet es in einer Partnerschaft dagegen angenehm, nicht ständig Zuneigung zu signalisieren oder Initiative nachweisen zu müssen."

Hmmm, ich muss meine obige Aussage korrigieren.

Ich habe wohl In-/Extrovertiertheit zu sehr in Bezug zum Führungsverhalten und dem generellen Vermögen zur Selbstreflexion bezogen.

Ich gebe Paulus vielmehr recht in seiner fachlichen Expertise, wenn ich die Introvertiertheit solitär betrachte und keine ander Verbindung zu womöglichen anderen Charakterzügen ziehe.

Ich muss nochmals länger darüber nachdenken.