Als ich meine beiden Trennung verarbeiten musste, war eigentlich das Einzige was mich an einem Forum interessiert hatte die Erfolgsgeschichten. Ich habe seitenweise durch geforstet, um etwas lernen zu können. Damals habe ich mir gesagt, dass wenn ich alles überwunden haben sollte, ich auch eine Erfolgsgeschichte schreibe, um Gleichgesinnten zu helfen. Im Hinterkopf hatte ich dabei, einfache Lösungen anzubieten für komplizierte Sachverhalte. Das führte dazu, dass ich mehrere Stufen durchwanderte, die ich nun im Einzelnen vorstellen möchte. Dabei fasse ich mich sehr kurz, was zu deutlichen Verknappungen führt und oft nur plakativ ist. Zudem sind in der Aufzählung die Stufen streng voneinander getrennt aber in Wahrheit war vieles fließend.

1.) Erfolgserlebnisse generieren
Bei einer Trennung wird am häufigsten das Selbstbewusstsein stark beschädigt. Daher ist die natürliche Reaktion darauf, schnelle Erfolgserlebnisse zu generieren. Dabei ist noch nicht mal wichtig, wie diese zustande kommen. Unterschiedliche Menschen, Unterschiedliche Methoden. Ich hab zum Beispiel angefangen intensiv Sport zu betreiben, was mein Wohlbefinden stark steigerte. Auch hab ich mein Umfeld aufgewertet. Für eine Zeit dachte ich, die Lösung gefunden zu haben. Jedoch der Erfolg bei den Frauen blieb aus, vor allem aufgrund von Schüchternheit und Unbedarftheit. (Wenn man etwas zu sehr will, bekommt man es nicht.) Daher habe ich angefangen dieses Problem zu lösen, indem ich lernte, Frauen zu verstehen.

2.) Frauenversteher
Ich hatte viele beste Freundinnen in meiner Jugend. Und obwohl ich die komplexe Gefühlswelt einer Frau kannte, hab ich sie nicht verstanden. Daher habe ich mich persönlich sehr viel mit der PUA Szene auseinandergesetzt. Dass tolle an der PUA Szene ist, dass mit einfachen Beispielen und Worten, die groben Unterschiede zwischen Frauen und Männer herausgearbeitet wird. Dabei gibt es minderwertige Beiträge aber auch hochwertige. Im Laufe der Zeit hatte ich sehr viel Erfolg bei den Frauen. Das jedoch nicht mit PUA Anmachtechniken, sondern weil mir manches Wissen dazu verholfen hat, Reaktionen von Frauen besser verstehen zu können und Selbstsicherheit zu imitieren. Geholfen hatte aber auch, dass ich mich in einem Umfeld befand, wo die Frauen auf einen zukamen. Das alles war aber auch ein Problem, denn das Äußere erschien sehr erwachsen, das Innere war aber noch auf dem Niveau eines kleinen Jungen. Trotzdem habe ich gedacht, die Lösung aller Probleme gefunden zu haben und der Macker der Welt zu sein. Dabei habe ich mir meine zweite Freundin eingefangen, die mich nach einem Jahr auch verlassen hat. Ich hab die Welt nicht mehr verstanden, da ich dachte, alles zu wissen und alles unter Kontrolle gehabt zu haben.

3.) Ichversteher
Nachdem ich fälschlicherweise die Lösung meiner Probleme in anderen Menschen gesehen habe, fing ich an, mich mit mir selbst zu beschäftigen. Dieses Forum gab mir dazu die meisten Impulse. Am Anfang wehrte ich viel Kritik ab, die mich betroffen hatte. Doch mit der Zeit habe ich bemerkt, dass ich mich im Inneren leer fühlte. Neben vielen Fragen mit denen ich mich hier auseinandersetzen musste, habe ich einige Bücher gelesen. Das fing an mit normalen Lebensratgebern bis hin zu sehr tiefen philosophischen Büchern. Ich hab zu der Zeit viele neue Erkenntnisse gewonnen und viele Dinge gleichzeitig ausprobiert. Vor allem habe ich begriffen, dass viele Probleme von mir selbst ausgehen. Und wieder dachte ich, die Weisheit mit den Löffeln gegessen zu haben. Im gleichen Zuge stieg ungemein mein Sendungsbewusstsein.

4.) Sendungsbewusstsein
Ich war teilweise so geflasht, von einigen Erkenntnissen, dass ich meinte, sie der ganzen Welt zeigen zu müssen. Ich dachte zudem Zeitpunkt tatsächlich, dass man die ganze Welt so zu einem besseren Ort entwickeln könnte, da ich so viel Potenzial in ihr sah. (Crowd-Power) Das Problem daran ist, dass man so sehr damit beschäftigt war, sich mit anderen Problemfällen auseinander zusetzen, dass man sich selbst zu sehr aus den Augen verloren hat. Dazu kam, dass man oft gegen eine Betonwand gerannt ist. Erwartet hatte man noch am Anfang, dass man viel bewegen kann, gerade bei den Leuten, die offen für Neues sind. Jedoch blieben deutliche Erfolge aus. Es war meistens nur kleine mini Erfolge, die einen irgendwann nicht mehr reichten. Ich persönlich kam mit dieser Niederlage oft nicht zurecht, da ich mich in der Sendung von Wissen immer mehr hineingesteigert hatte und den Erfolg erzwingen wollte. Statt sich mit mir selbst zu beschäftigen, ging es mir irgendwann nur noch darum mein rhetorisches Rüstzeug zu stärken. Also im Kern ging es wieder einmal ehr um die Hülle, statt um den Kern.

5.) Theorie ist das eine, Praxis das andere.
In der Diskussion mit einem sich selbst betitelten Doktor, wurde mir irgendwann klar wie schwachsinnig dieser Weg war. Vor allem wie sich das Ganze auflöste, hatte mir gezeigt wie blöd man war sein eigenes Wohlbefinden teilweise von anderen abhängig zu machen, indem man sich in andere Probleme hineinsteigert. Gerade auch Kocs Post, wo er sich selbst eingestanden hat, zu sehr sich mit Fremden zu beschäftigen, hat mir weiter geholfen. Was blieb mal wieder übrig, nachdem man auf sich selbst zurückgeworfen wurde? Viel Theorie wenig Praxis und viel Hülle und weniger Kern. Also statt immer über alles dumm herum zu labbern, wurden die Dinge im eigenen Leben noch stärker angepackt. Im Laufe dessen bemerkt man auch, dass es immer etwas zu tun gibt. Es ergeben sich immer wieder neue Herausforderung, weshalb man keine Zeit hat, sich groß mit fremden Menschen zu beschäftigen. Die Alternative ist stehen zu bleiben, zu glauben man weiß alles besser und zu versacken. Das Leben holt einen dann aber auch irgendwann wieder ein, was bei mir nun oft genug der Fall war, weil ich glaubte, die von mir am Anfang gesuchte Lösung aller Probleme gefunden zu haben.

6.) kleine Schritte
Nun ist mir klar geworden, es gibt nicht die Veränderung, mit der man sich ruhig in seinen Sessel setzen und sich zurück lehnen kann. Es gibt nicht die Lösung aller Probleme, mit denen einigen Menschen geholfen werden kann. Jeder muss für sich selbst entscheiden los zu gehen Schritt für Schritt und für sich entscheiden, nicht mehr stehen zu bleiben. Leider bleiben viele Menschen irgendwann stehen, weil sie denken angekommen zu sein. Die meisten früher, ein Paar wenige später. Nur die wenigsten laufen bis zum Ende ihres Lebens ihren Weg weiter, wobei es unter ihnen wiederum einige gibt, die es nur glauben, dass sie es tun. Wenn man wirklich sein Leben konstant genießen will, bedarf es tägliche Veränderung in kleinen Schritten. Dabei sollte kein Bereich des Lebens verschont von Veränderungen sein. Und große Schritte helfen keinen, denn so schnell, wie man sich etwas auf erzwingt, so schnell verfällt es auch wieder.

Fazit:
Ich glaube, dass jeder einzelne Schritt notwendig war für meine Entwicklung und ich mich daher für Vergangenes nicht Schämen brauch. Ich erkenne mich selbst in vielen Dingen aus der Vergangenheit nicht mehr wieder. Trotzdem hat mich diese Erfahrung Schritt für Schritt weiter gebracht. Dabei waren es aber immer kleine Schritte, die sich jetzt nach Jahren erst groß anfühlen. Man darf dabei auch nicht vergessen, dass man als Wesen in die Welt geworfen wird mit Null-Wissen und trotzdem in ihr zurecht kommen muss. So behilft man sich oft nur mit Krücken, weil man es nicht besser weiß, bis man es besser weiß. Und selbst wenn man es besser weiß, hat man sich oft an die Krücken gewöhnt und mag sich nicht mehr so schnell ändern, wenn überhaupt.

Erfolgsgeschichte?
Nun sind evtl. einige enttäuscht, weil auf den Punkt gewartet wird, dass ich von einem Ex-Back erzähle. Aber ein Ex-Back ist selten ein persönlicher Erfolg. Das ist gerade das, was ich beim Lesen vieler sogenannten Erfolgsgeschichten lesen durfte. Oft fällt man zurück in alte Strukturen oder bleibt in seiner Entwicklung stecken, weil man mal wieder sich auf andere Personen konzentriert. Wenn ich vor dem 5. Schritt verbindlich in eine neue Beziehung gekommen wäre, wäre die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass ich in meiner Entwicklung mindestens stehen geblieben wäre, weil ich mich in Selbstgefälligkeit ertränkt hätte. (Wie zum Beispiel bei meiner Ex.) Statt die Chance zu haben, sich selbst zu einem Punkt zu entwickeln, wo man eine solide eigene Basis aufgebaut hat und ein Selbstverständnis besitzt, hätte ich mich wohl mit vielen Kleinkriegen beschäftigt, die allesamt nichts mit mir zu tun hätten. Wer sich nach einer Trennung wirklich nachhaltig weiterentwickelt und sein Leben einen positiven Impuls gibt, der kann kein Ex-Back haben. Denn Back bedeutet zurück und Entwicklung vorwärts. Selbst wenn du in der Verzweiflung der Trennung glaubst, dass deine Ex sich von dir weg entwickelt hat und du aufholen möchtest, rennst du nur einer fremden Person hinterher, statt auf dich selbst zu hören. Das ist keine persönliche Entwicklung, sondern Verzweiflung. Deine Ex ist Vergangenheit, du bist die Zukunft.

Wie lief es bei mir?
Und genau das ist mir widerfahren. Zuerst bin ich meiner Ex hinterher gelaufen. Dabei geht es nicht darum, dass ich ihr ständig aufgelauert bin. Sondern ich habe ihre Kritik an mich sehr zu Herzen genommen und wollte genau diese Punkte verändern, statt mich selbst kennenzulernen. Da dies glücklicherweise kein Erfolg brachte, habe ich mich mit mir beschäftigt und über Jahre viel über mich selbst gelernt mit Höhen und Tiefen. Nun liegen zwischen mir und ihr Welten. Und das soll keine Wertung sein, wer weiß vielleicht ist ihre Welt viel schöner und besser als meine. Ich kann damit aber nichts mehr anfangen, obwohl ich mich zuerst in diese Welt hinein quetschen wollte. Und so ist ein Ex-Back unmöglich geworden. Und das geht so gut wie allen so, die im Internet ihre Geschichte herunter schreiben und dabei glauben, besonders zu sein. Sie wissen selbst nicht was sie wollen und was sie sind. Wüssten sie es nämlich, bräuchten sie keine Hilfe und Orientierung. Und die, die sich selber nachhaltig entwickeln und dadurch ihre eigene Welt entdecken, werden sehr oft erkennen, dass diese neue Welt nicht vereinbar ist mit der Vergangenheit. Nur ganz selten stellt sich heraus, dass beide Ex-Partner sich weiter entwickeln und sich in derselben Welt wiederfinden oder der eine Partner entdeckt, sich doch in der Welt des Ex-Partners wohlzufühlen.

Ich bin zudem an einen Punkt angekommen, wo die ganze Beziehungsgeschichten für mich unwichtig sind. Es gibt so viel andere Punkte im Leben, die bedeutend wichtiger sind, als auf Krampf eine Beziehung am Leben zu erhalten, damit man nachts nicht alleine einschläft. Will eine Person nichts mehr mit mir zu tun haben, soll sie gehen. Warum sollte ich sie zwingen, sich mit mir auseinander zusetzen. Und das ist neben bei gesagt, die wahre Liebe. Los lassen können und ihr alles Gute zu wünschen und sich später freuen, wenn sie gedeiht. Das Paradoxe daran ist jedoch, dass sich dadurch immer mehr Personen um einen ansammeln, die gar nicht mehr gehen möchten, weil sie sich in meiner Nähe wohl und frei fühlen. Und was ich nun nach 5 Jahren verstanden habe, erreicht man dies nicht durch aktive Überzeugungsarbeit, sondern durch das Vorleben, wenn auch nur in kleinen Schritten. Was jedoch nicht die Handlung rechtfertigt, Menschen die Hilfe fordern, in Watte einzupacken, damit sie einen treu bleiben, weil man Angst hat, sonst alleine zu seine. Das wäre nämlich unterlassene Hilfestellung und feige Manipulation.

Ich bin mit mir sehr zufrieden, was einem sehr viel innere Ruhe und Kraft gibt. Probleme und Macken gibt es immer wieder die bewältigt werden müssen, jedoch macht das auch viel Spaß. Ich hab mich in letzter Zeit viel mit dem Schreiben beschäftigt, da ich zum einen gerade viele wissenschaftliche Texte schreiben muss und zum anderen nicht mehr hin nehmen wollte, dass andere Menschen meinen Inhalt nicht akzeptieren, weil ihnen die Präsentation nicht gefällt. Ein Ergebnis neben den wissenschaftlichen Texten ist wahrscheinlich sogar ein Buch, was evtl. im nächsten Jahr verlegt wird. (Muss aber noch einiges an Arbeit rein stecken) Es geht aber nicht um Liebe oder Ex-Back, da das Thema für mich mittlerweile irrelevant ist. Ich interessiere mich ehr für den scheinbar nicht aufzuhaltenden Untergang unserer heutigen Gesellschaft. Ansonsten läuft es mit meiner Spanierin trotz Fernbeziehung sehr gut. Mittelfristig werden wir zusammenziehen, ob in Madrid oder in Berlin steht noch fest, wobei sie nach Berlin kommen will. Dabei ist natürlich innerhalb der Beziehung nicht alles perfekt. Doch wenn man die oben vorgestellte Einstellung hat, lösen sich viele Probleme ganz von allein auf. Zudem weiß man dann auch, worauf es einen ankommt und worauf nicht.

Das ist meine Erfolgsgeschichte nach 5 Jahren, wobei die Geschichte erst gerade angefangen hat.

Hey Trafo, schön von Dir zu lesen. Gut geschrieben.
Ich denke viele werden sich in dem einen und anderen Punkt selbst wiederfinden. Vielleicht solltest zu Anfang etwas mehr darauf eingehen, was für eine Trennung das war oder wie Du dich gefühlt hast. Ich kann es mir schon denken, aber wenn man sich in Dich reinempfinden könnte, würde es Neulingen Hoffnung geben. Du gehst analytisch vor und das spricht mich an. Feststellen des Ist-Zustands

Das hier habe lieber eingeklappt, würde vom Thema ablenken. Sei daher einfach mal so in den Raum gestellt...

Als roten Faden bei deinen Gedanken habe ich den Eindruck, Du suchst gerade "die Weltformel".

Zitat von Trafo im Beitrag #1

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Ich interessiere mich ehr für den scheinbar nicht aufzuhaltenden Untergang unserer heutigen Gesellschaft.

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Du bist mit Deiner Arbeit und Berichten deiner Spanierin über die Geschehnisse dort sicher nahe dran am Thema. Aber lass den Kopf nicht hängen. Gesellschaften sind schon immer untergegangen, und aus der Asche hat sich etwas neues gebildet. Ich bin mit unserer heutigen Gesellschaft unzufrieden. Sie zu verändern ist schwierig, aber dass sie untergeht und Platz für neues schafft würde mir schon etwas Hoffnung geben :)

Als Denkanstoß:

Hi felsen,

ich kann darauf nicht mehr genau eingehen, zumal ich nur einen Überblick liefern wollte, den man noch überschauen kann. Und am Ende glaube ich, dass jeder der verlassen wurde und nach Hilfe sucht, sich am Ende ähnlich fühlt. Man sollte nicht glauben, dass der eigene Schmerz besonders ist. Aber kurz gefasst, ich stelle mir so den Entzug von einer harten Droge vor.

Was dein Spoiler betrifft, brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Mir ist bewusst, das Gesellschaften kommen und gehen. Für mich ist der Prozess nicht zwangsläufig negativ behaftet. Es birgt große Chancen und große Risiken. Die zukünftige Geschichte wird erst zeigen müssen, ob es negativ oder positiv für die Menschheit war. Das hängt von vielen Ereignissen ab, die der einzelne Mensch heute unter anderem beeinflussen kann. Ein Bewusstsein dafür zu schaffen, ist das Ziel des Buches.

Grüße aus der Nachbarschaft!

Glückwunsch und cool dass du wieder da bist ;)

Welcome back, mein Lieba!
War anfangs etwas unsicher, ob du UNSER Trafo bist. So reflektiert und selbstkritisch hatte ick dir nich in Erinnerung! ;-)

Well done!

Beim nach Hause fahren mit dem Fahrrad, wird einen der Kopf immer ordentlich durch gepustet und man hat Zeit den Tag Revue passieren zu lassen. Und ich muss sagen, ich bin gerade unfassbar sauer und weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ein wenig habe ich es bei Avatar abgelassen, zumindest indem Teil wo ich auf Schwanzvergleiche mit eingegangen bin und herabwertend war. Inhaltlich sehe ich aber keinen Grund davon Abstand zu nehmen.

Vorab muss ich aber eine kurze Einleitung erzählen. Ich interessiere mich sehr für das Weltpolitische geschehen. Ob die Vergangenheit oder Gegenwart. Das geht sogar soweit, dass ich mir in Auszügen Verträge die geleaked werden durch lese, solange sie nicht mit Absicht sehr sehr sehr kompliziert geschrieben wurden. Ich glaub ein ziemlich großes Wissen zu haben, wie die Verbindungen in der Welt unter einander sind. Nun habe ich es geschafft ein halbes Jahr lang, die politische Bühne neutral zu betrachten. Davor hat mich vieles viel zu oft stark mitgenommen. Ich hab mich zwar doch wieder leicht gefreut, als Tsipras in Griechenland an die Macht kam, weil bei mir ein kleiner Funke an Hoffnung hoch kam, dass unsere Demokratie doch noch auf Interessen des Volkes achtet. Jedoch war mir auch klar, dass die Hoffnung nur sehr gering war. Varoufakis hat mich aber begeistert. Entgegen der Darstellung der Medien, hatte er ein sehr konkreten Plan, der für beide Seiten gut gewesen wäre, sehr gut argumentativ dargelegt. Die Euro-Gruppe hatte zumindest keine sachlichen Argumente gegen ihn, weshalb man das Gossip-Spiel mit ihn gespielt hat. Varoufakis kam damit nicht klar damit, dass er in die Ecke gedrängt wurde und wurde wie ich heute etwas aggressiver im Ton, wobei dass oft harmloser war als von den Medien dargestellt. (sehr beliebtes Spiel)
In mir keimte vor allem durch ihn die Hoffnung auf, dass man Europa noch reformieren kann, ohne dass alles wie eine Seifenblase zerplatzt und neu aufgebaut werden muss, mit der Gefahr, dass es wieder viele Konflikte innerhalb Europa gibt und viele Menschen darunter Leiden würden.

Nun gut. Ich hab die Verhandlung zwischen Griechenland und Europa zu erst neutral und belustigend zugeschaut. Denn was Europa Griechenland angeboten hat, war immer wieder eine Frechheit. Wie sie nach außen hin Dinge verdreht haben, war unglaublich. Ich war der Meinung, dass gibt zwar eine Einigung, man trifft sich aber irgendwo in der Mitte. Mit der Zeit wurden die Methoden der Europäer immer erpresserischer und nur die Griechen kam den Europäer immer näher. Schließlich kam es zum Volksentscheid. Ab dem Moment flammte ich auf einmal für diesen Mut. Das er sich so gegen das Erpresserpak stellte und dann noch das Volk entschieden ließ. Obwohl die Medien in Griechenland riesen Kampagnen gegen das Nein gefahren haben, gab es dann ein deutliches Votum, gegen die Sparpolitik. Ich dachte zu dem Zeitpunkt die Demokratie lebt und war happy.
Nun gibt es die Einigung und es im wesentlichen genau das, was die EU bereits den Griechen vor dem Volksentscheid vorgelegt hat. Teilweise sogar noch schlimmer. Mal abgesehen davon, dass die Vorschläge total unvernünftig sind und zudem in der Vergangenheit von 5 Jahren bereits nicht funktioniert haben, enttäuscht es mich maßlos, dass Tsipras persönlich genau diese Scheiße in seinem Land nun durch boxen will. Er bricht so viele Wahlversprechen und kann nur wenige Alibi mäßig halten. Ich dachte der Junge hat Rückrat. Nun entpuppt er sich aber als ein ganz normaler Politiker/Marionette.

Ich weiß gerade nicht was ich denken soll. Was gerade passiert ist auf so vielen Ebenen falsch. Und die öffentlichen Argumente die ständig breit getreten werden auf Seiten von Deutschland und co, kann man in Sekunden logisch wiederlegen. (Deutschland gewinnt kurzfristig, verliert ungemein die langfristige Perspektive, denn das Griechenland Problem, wird auch irgendwann Deutschland einholen.) Und trotzdem werden sie repetitiv von Leuten die in hohen Position sitzen, wo man Ahnung haben sollte, wiederholt. Werden sie darauf angesprochen, stammeln sie nur wild um die Frage herum. Man erzählt den Leuten auch überhaupt nicht die wahre Geschichte. Was für Machtkalkül steckt wirklich hinter all dem. Und da wird es wirklich erschaudernd. Aber alles wird mit Absicht flach gehalten in der Öffentlichen Berichterstattung. Ich fühl mich gerade wie in ein Irrenhaus. Das Gefühl hatte ich lange nicht mehr.

Ich muss morgen unbedingt ins Sportstudio und den Sandsack malträtieren.

Kennst du Volker Pispers?

Interessiert mich wie du zu seinem Kabarett stehst?
--> siehe youtube

@Trafo:
Kann deine Haltung bezüglich Politik, Weltgeschehen wurklich teilen. Denke wir sind uns da ähnlich. Da es aber hier kein politisches Forum ist, verkneife ich hier meine Gedanken. Okay nur ein Gedanke: Die Linke generell in Europa hat doch schon längst das Bündnis mit dem Kapital geschlossen.

Na gut dann halte ich mich kurz.

@ theodor
Ja kenne ich schon, seit dem ich klein bin. Er war einer der Gründe, weshalb ich mich mit solchen Dingen beschäftigt habe. Von ihn kamen auch die ersten Quellen die ich gelesen habe.

@BIL
deswegen war ich ja so enttäuscht. Dachte Griechenland wäre eine Ausnahme, weil ich dachte es ist mehr eine Bewegung statt eine Partei. Ich kann es immer noch nicht fassen, was da gerade passiert ist. Was für ein Kasperletheater.

@Trafo
Davon solltest du aber dein Leben und deine Gefühlslage nicht abhängig machen. Das ganze System, auch wenn zutiefst undemokratisch wird dennoch von der Mehrheit der westlichen Bevölkerung getragen.
Ich habe für mich damit abgefunden, nach dem ich mit Äufklärungen in meinem Bekanntenkreis immer wieder gegen Wände gerannt bin. Ich werde nicht mehr die Probleme der Welt auf meinen Schultern lasten lassen (ist zumindest mein Vorsatz).

Zitat von Oxolatl im Beitrag #11

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@Trafo
Davon solltest du aber dein Leben und deine Gefühlslage nicht abhängig machen.

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Zitat

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Das ganze System, auch wenn zutiefst undemokratisch wird dennoch von der Mehrheit der westlichen Bevölkerung getragen.

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Aber nur weil die meisten von nichts etwas wissen. Medien machen schon lange keine Aufklärung mehr, sondern Politik im eigenen Sinne (bzw. des Verlegers Sinne). Wo war der Aufschrei, als Seehofer im Fernsehen gesagt hat, dass Politiker nur Marionetten sind und ihnen oft die Hände gebunden sind. Wo die Bild Titelstory? Wo ist das hinterfragen von Ereignissen, wenn Europa (Frankreich) ein angeblich nicht demokratisches Land zubombt, um den vermeintlichen Diktator zu stürzen für die Demokratie Bewegung (die in Wahrheit der IS-Staat war), wenn zur gleichen Zeit der Präsident der EU sagt: Das die EU nicht in die EU gelassen würde, wegen deutlichen Mängel im Bereich der Demokratie. Absurd. Und keiner weiß davon. Hab ich in der aktuellen Kamera, ähm Tagesschau nicht gesehen ...

Zitat

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Ich habe für mich damit abgefunden, nach dem ich mit Äufklärungen in meinem Bekanntenkreis immer wieder gegen Wände gerannt bin.

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Ich nicht. Aber ich muss auch sagen, ich gehe nicht auf die Leute zu. Wenn aber irgendwer erzählt, die Pleite-Griechen sollen mal arbeiten gehen, bekommt er direkt eine Packung an Quellen vorgelegt und meine persönliche kurze Zusammenfassung. Wirkt sehr oft!

UND DANN?

Zitat von Trafo im Beitrag #6

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Was gerade passiert ist auf so vielen Ebenen falsch.

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Hinsichtlich deiner Avatar- postings, deshalb auch nochmal für dich:

"Alles, was mich am Anderen stört, ärgert, aufregt und in Wut geraten lässt und ich bei ihm/ihr anders haben will habe ich selbst in mir. "

Zitat von Bolshevique im Beitrag #13

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UND DANN?

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Zitat

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"Alles, was mich am Anderen stört, ärgert, aufregt und in Wut geraten lässt und ich bei ihm/ihr anders haben will habe ich selbst in mir. "

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Ach Bolshe, dass habe ich dir schon damals in unseren langen Diskussionsketten vorgeworfen. Ich bin mir dessen sehr bewusst. Aber solche Sprüche treffen nicht immer den Nagel auf den Kopf. Und man kann diesen Spruch schon entlarven mit dem ersten Wort Alles.

Wenn du es genau wissen willst was mich aufregt, ist die Art der Missachtung. Obwohl der Junge bereits einmal gescheitert ist und ich (und andere) es ihn sogar (leicht) vorher gesagt habe(n), glaubt er immer noch King zu sein und Missachtet jeden Vorschlag und fragt nach über einen Jahr noch immer Basic fragen nach. Da fühlt man sich Verarscht und Missachtet und indem Fall nicht nur mich, sondern das gesamte Forum. Und dafür bin ich normalerweise nicht mehr anfällig aber heute war ein schwacher Tag für mich. Und so bin ich wieder in alte Muster gesprungen.

Nun ja! Der Spruch is nich von mir. Nur falls du dich gerade wieder an wat abarbeiten möchtest. Ick bin die falsche Adresse.

Zitat von Trafo im Beitrag #15

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Der Wahnsinn ist vor der Tür, sag mir wie du das erträgst oder wie du deine Augen davor verschließen kannst

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@Trafo
LeFloid, Merkel, Sowas kann ich mir schon gar nicht mehr anschauen. Volksverblödung und -verblendung, wie alle Merkelauftritte oder Fragerunden. Da darf man aber nichts erwarten. Auch in Zukunft und erst recht nach 2017 nicht.
Ich treibe mich sehr oft auch in den Kommentarspalten der Zeit rum (nur mitlesen) und dort zeichnet sich ebenso ab, dass Fakten nicht interessieren (gerade in den Kommentaren tauchen die interessanten Quellen auf).

Desinformation beruhigt auch denjenigen, der sie konsumiert. Eingepackt in einer Wolke aus schöngefärbten Berichten gehts einem doch deutlich besser, als wenn man sich mit den Problemen und Zusammenhängen außerhalb seines zu Hauses auseinandersetzen sollte. Und so lange keinen Bomben auf den frisch gemähten Rasen niederprasseln, hat man auch selten ein Gespür für (wahre?) Probleme.
Auch ist der Zusammenbruch in meinen Augen so unausweichlich wie das Amen in der Kirche. Das hat Griechenland mal wieder deutlich gezeigt.

Ich hab letztens in meinen Augen einen passenden Spruch gelesen.
Sinngemäß: Die Gier hat den Kommunismus vernichtet und die Gier wird auch den Kapitalismus vernichten.

Zitat von Bolshevique im Beitrag #16

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Nun ja! Der Spruch is nich von mir. Nur falls du dich gerade wieder an wat abarbeiten möchtest. Ick bin die falsche Adresse.

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Zitat

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Mir reicht es offen gesagt, wenn ich es schaffe, mich meinen Problemen zu stellen und halbwegs gerade durchs Leben zu gehen. Dit is schwer genug, find ich bzw. nicht immer einfach und da soll ein Hinweis auf Ex und meine Kids für´s Erste reichen.

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Geht mir im Grunde genommen genauso. Aber immer wenn es in meinen Leben gerade rund läuft, schein ich Kapazitäten für solche Sachen zu finden und steigere mich rein. :(

Zitat

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Frag mich echt, was dich die Probleme der Griechen jucken? Dit is nen Wohlstands-Problem!

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So wird es dargestellt aber es stimmt nicht. In Griechenland sind wenige sehr reich und die meisten super arm. Zumal zeigt es gerade die Solidarität der Menschen. Und wenn sie noch nicht mal für Griechenland einen Nachbar Solidarisch sein können und ein gewisses Gerechtigkeitsempfinden haben, dann erst Recht nicht führ die Afrikaner.

Zitat

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Die armen Schweine, die übers Mittelmeer paddeln z.B. bewegen mich dann doch schon etwas mehr.

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Doch die bewegen mich noch mehr als Griechenland. Aber ich bin auch ein Stückweit Realist. Und wenn man nicht solidarisch mit Griechenland sein kann und innerhalb der EU, zumal vieles sogar für ein selbst vernünftig gewesen wär, wie soll man dann die verkappte Ausbeutung in anderen Ländern stoppen? Wenn die Leute so sehr auf das Eigen Interesse fokussiert sind, wie kann man ihn erklären, dass es bald kein billigen Fisch mehr gibt, dafür aber die afrikanischen Fischer wieder was zu fischen bekommen und deshalb sie nicht nach Europa müssen. Oder keinen billigen Kaffee mehr, dafür aber die jeweiligen Bauern ihre lokale Region unterstützen können und nicht alles in Großkonzerne fließt, die das jeweilige Land nur ausbeuten. (Fair-Trade ist nur ein schlechter Witz, bzw. guter Werbegag.) Oder die Macht von Großkonzernen beschneiden, die in anderen Ländern zum Beispiel die natürlichen Wasserquellen aufkaufen und den Menschen von einen Tag zum anderen das Wasser für viel Geld verkaufen, was sich einige nicht leisten können und aus verschmutzten Brunnen trinken müssen. Hab im übrigen die Beerdigung Zeremonie vor dem Bundestag finanziell unterstützt und mitgeholfen. ;)
Auch bin ich mir über sehr viele andere Krisenherde auf der Erde stark bewusst. Ob es der Syrienkonflikt ist oder der Lybienkonflikt (der immer noch existiert aber keiner mehr von berichtet. Nach Gaddafis Tod ging da alles weiter, weil Gaddafi auch breite Zustimmung innerhalb der Bevölkerung hatte.) oder in Indien die Probleme der Gesellschaft auf Grund der damaligen Kolonialisierung oder das gefälle in Amerika, wo viele Menschen durch Essenmarken nur noch überleben und auf der Straße leben oder in China, wo China immer mehr mit Unruhen im eigenen Land zu kämpfen hat. Dann Afrika, wie die Ganzen Diktaturen entstehen und Demokratiebwegungen abgewirkt werden von dem Westen, genauso wie in Südafrika. Gleichzeitig stellt sich Merkel hin und meint eine Verantwortung zu haben, keine Produkte aus Diktaturen zu beziehen, macht aber regelmäßig Waffendeals mit Saudi-Arabien, die den IS-Staat offiziell unterstützen und einer der schlimmsten Diktaturen auf der Erde ist.

Zumal nervt mich an den Konflikt gerade weniger das Griechenlandproblem, sondern die abstrakten Mechanismen dahinter. Was machen die Medien, was machen die Politiker, was machen die Menschen um ein herum, ... Das ist das entsetzlich an der Geschichte, weniger das Leid der Griechen direkt, die trotzdem Probleme haben.

Zitat

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Die Liste is lang.

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Das sehe ich schon so seit dem ich 16 bin. Ich hab mich in diesen Problemen der Welt zu dem Zeitpunkt stark hinein gesteigert. Hab versucht Organisation beizutreten, nur um zu sehen, dass die rein gar nichts machen oder bewirken, sondern nur alibi mäßig ihr gewissen beruhigen. Das war auch einer meiner Probleme in Beziehungen. Mein Gemüt wurde durch so etwas sehr oft herunter gezogen. Ob es damals der Irak Krieg war oder Afghanistan Krieg oder die Militärputsche in Südafrika. Oder neueren Jahres die Finanzkrise, die vorhersehbar war. Ich hab 3 Jahre vorher, kluge Köpfe gelesen, die genau diese Entwicklung vorher gesehen haben, sehr gut argumentativ dargelegt. Aber angeblich war das für all eine Überraschung -.- Zudem hatten diese Köpfe gute Ideen, wie man in Zukunft so etwas vermeiden kann. Was hat man gemacht, man hat den Bock zum Gärtner gemacht. Die gleichen Leute sagen im übrigen die nächste Finanzkrise voraus. Zu all dem kommen noch die kleinen Problemen in vielen kleinen Ländern, die man so mitbekommt, wenn man sich viel informiert. Ich hab es geschafft zu den meisten dieser Themen ein distanziertes Verhältnis aufzubauen, weil ich mich sonst täglich in einer Klapse fühlen würde. Dennoch ist mir diese lange Liste durchaus bewusst. In Berlin zum Beispiel ist erschreckend, wie viele Leute betteln müssen! Es wird von Jahr zu Jahr immer mehr und das obwohl es Deutschland angeblich so gut geht. Kaum vorstellbar wie es in anderen Ländern wie Spanien oder Griechenland aussieht.

Zitat

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Da du ja gern liest. Hast du Daniel Kahnemann „Schnelles Denken, langsames Denken“ gelesen? Kommt mir grad in den Sinn…

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Scheint interessant zu sein. Ist bestellt auch wenn ich Glaube, dass der Inhalt für mich nicht neu sein wird, allein schon wegen den Buch: "Der Mensch im Augenblick" von Stefan Dehn. Zumal bin ich beim kognitiven Zuhause. ;) Ich versuch ja immer den Ursprung der Probleme zu finden und bin dann irgendwann beim Menschen an sich gelandet.

@Oxolatl

Ja die Kommentarfunktion ist allgemein mein liebstes Aufklärungsinstrument, da man in der Tat sehr viele neue tolle Quellen finden kann. Um so lustiger, dass viele Zeitungen ihre Kommentarfunktion zu brisanten Themen mittlerweile sperren oder allgemein abgeschafft haben. Aber es sind ja nur Putintrolle oder Chinatrolle oder Indientrolle oder allgemein Trolle, die von irgendwem bezahlt werden, um die Menschen zu verblöden lassen. Und die Zeitungen haben natürlich immer Recht, mit ihrer ausgewogenen Berichterstattung.
Und ja die Gier scheint tatsächlich das Problem zu sein. Daher kann es nur eine Tragfähige Gesellschaft geben, indem Macht stark begrenzt wird. Zu Zeiten von Internet und der Überproduktion von Dingen kein Problem mehr.

Was mich besonders jetzt schon aufregt, wenn die Probleme nach Deutschland kommen, wie dann die meisten Deutschen darüber empört sind und meinen das nicht kommen gesehen zu haben. Anyway heute bin ich schon wieder bedeutend relaxter. Manchmal tut es gut eine Nacht drüber zu schlafen, bzw. dem langsamen Denken eine Chance zu geben. ;)

Ich wollte mal wieder ein Update schreiben, da es leider viel Kritik an mir selbst gibt. Ich hab mich nämlich wieder ein wenig verloren.

Ich hab in letzter Zeit sehr viele wissenschaftliche Texte verfasst, mit teilweise nicht geringen Erfolg. Meine berufliche Karriere läuft momentan mehr als ordentlich. Jedoch habe ich mich dabei etwas zu sehr verloren. Während des Schreibens fiel es mir zum Beispiel wieder schwer Abends abzuschalten, da mich bestimmte Probleme nicht los ließen. Meditation hat leider sehr oft nicht geholfen, bis ich es wieder eingestellt habe. Statt dessen habe ich mich mit Fernsehserien und dummen Youtube scheiß berieseln lassen, damit mein Gehirn sich auf etwas anderes fokussiert. Da das letzte Jahr sehr stressig war und ich viele Projekte parallel betreut habe, wurde es leider zur Gewohnheit. Meine Freizeitplanung ist dahin, weil bis auf Sport ich nur noch die Zeit vertreibe mein Kopf auszustellen. Zudem stehen eigentlich paar wichtige Entscheidung an. Doktor machen oder nicht. Und wie ich mit meiner nach wie vor Fernbeziehung umgehe. Eigentlich hatte ich mal die Deadline gesetzt gehabt, dass sie bis Ende des letzten Jahres nach Berlin ziehen muss für die Beziehung. Jedoch hat sie ein guten Job in Madrid bekommen und ich hatte zu viel mit meiner Arbeit zu tun, weshalb wir uns dies bzgl. ehr ausgeschwiegen haben. Nun habe ich diese Deadline erneuert für Ende diesen Herbstes und will dass auch dieses mal durch ziehen. Denn es ist kein Leben, sich mit Arbeit zu zumüllen und ich will mich jetzt wieder mehr auf mein privates Leben konzentrieren.

Nun habe ich seit 1 Monat wieder etwas mehr zeitlichen Spielraum, vor allem weil ich den Arbeitsgeber wechseln werde um mehr Geld für weniger Arbeit zu verdienen. Aber die Zeit nutze ich momentan nur zum abgammeln und sich ablenken. Evtl. ist es auch ein stückweit notwendig wenn man so lange unter Strom stand. Aber ich befürchte das sich paar Gewohnheiten eingeschlichen haben, die ich jetzt nicht mehr so schnell los werde. Das hier soll meine öffentliche Beichte sein, als Motivationsschub wieder vernünftig einzuschlafen, dass Leben regelmäßiger zu gestalten und diverse Bücher erneut zu lesen und mein privates Leben mit Zielen und Wünschen zu strukturieren.

Falls es paar Leute interessiert, meine beiden Exen interessieren mich nicht mehr. Ich bin zwar glücklich, dass es beiden gut zu scheinen geht aber mehr auch nicht.

Eine andere Sache die mich gerade beschäftigt. Ich erzähle selten in meiner Umgebung was ich beruflich mache. In mein erweiterten Freundeskreis befinden sich auch sehr viele Frauen die bis vor kurzen glaubten, dass ich irgendein langweiligen Bürokratie Bürojob mache. Nun hat mein bester Freund irgendwann durchblicken lassen gegenüber paar Frauen, was ich eigentlich beruflich mache und seitdem kann ich mich nicht mehr von Date-anfragen retten. Es ist zwar jetzt auch nicht übertrieben viel, aber drei Frauen die sich vorher nicht für mich interessiert haben, zeigen nun ein sehr hohes übertriebenes Interesse. Eine davon zum Beispiel, hat jahrelang nur von sich selbst erzählt, was ich teilweise auch spannend fand und mir nie eine Frage gestellt. Nun ist sie nicht nur an mein Leben interessiert, sondern übertreibt immer mit ihren Reaktion, als ob ich ein Rockstar wäre. Die drei Frauen bieten sich auch auf eine sehr direkte indirekte Art an, dass mehr laufen könnte. Nun die Frage dazu: Golddigger, ja oder nein? Ich hatte mit meinen Vater eine interessante Diskussion, der die Position der Frau verteidigt. Er meinte Frauen suchen halt nach Schutz und den findet man momentan bei mir. Dabei geht es weniger um das Geld und viel mehr um die Sicherheit die dahinter steckt. Für ihn ein normales verständliches verhalten, was aus seiner Sicht jeder Mensch haben wird. Vor allem weil die Sicherheit des Geldes ja auch beweist, dass ich kein Waschlappen bin, sondern ein Macher der nicht nur labert wie tausend andere Männer. Ich bin mir da nicht so sicher. Ich finde diesen Verhalten nämlich ehrlich gesagt abstoßend. Denn ich war schon immer der Gleiche und nun hat sich in deren Wahrnehmung durch eine Information alles verändert? An der Labertasche war ich früher sogar mal interessiert. Aber als sie mich letztens aufforderte sie doch endlich zu küssen, war ich angeekelt von der Aufforderung, auch wenn sie super hübsch ist. (die Fernbeziehung ist nach wie vor offen, solange sie nicht bei mir wohnt.) Ich Frage mich, ob ich dies bzgl. etwas zu sehr übertreibe. Was sagt ihr dazu?

Zitat von koc im Beitrag #20

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Golddiggerin -> Next!

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Jetzt bin ich neugierig geworden, was ist das für ein Job der die Frauen anzieht wie das Licht die Motten! Wissenschaftliche Arbeiten verfassen klingt jetzt nicht gerade wie das Leben eines Rockstars!

Zitat von neo im Beitrag #22

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Jetzt bin ich neugierig geworden, was ist das für ein Job der die Frauen anzieht wie das Licht die Motten! Wissenschaftliche Arbeiten verfassen klingt jetzt nicht gerade wie das Leben eines Rockstars!

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Da sich Koc bei mir in Erinnerung gerufen hat, wollte ich mal ein kleines Update geben:

Ich bin im Berufsleben angekommen und hab damit zu kämpfen nicht von ihr verschlungen zu werden. Hab mich am Ende gegen eine wissenschaftliche Laufbahn entschieden, weil ich mir das um den heißen Brei gequatsche oft nicht mehr antun konnte. Fördergelder hier, Fördergelder da aber geforscht wird oft nur selten. Ich arbeite in einem Startup wo momentan alles stimmt. Geld, die Herausforderung und die Möglichkeiten aufzusteigen. Das verschlingt aber leider auch viel Zeit, da ich sehr ehrgeizig bin und nach wie vor Probleme habe los zu lassen, wenn mich etwas packt. (siehe meiner Ex-Back Geschichten) Das Forum hat mich sehr gut darauf vorbereitet. Früher war harte Schale weicher Kern angesagt! Nun ist weiche Schale harter Kern Realität. Und der Kern ist auch nur so hart, weil er gefestigt ist und dennoch jederzeit bereit sich neu aufzustellen. Ich weiß was ich will und was ich kann und bin daher unabhängig von den Beurteilungen anderer Menschen, was in der heutigen Gesellschaft sehr wichtig ist, da ständig andere Menschen mit ihren Erwartungen dir begegnen und man damit konfrontiert wird diese Erwartungen zu erfüllen. Dabei muss man diese nicht erfüllen! Was glaubt der andere wer er ist.

Ich hab zudem Jahre lang eine Fernbeziehung geführt mit einer Spanierin und die wurde erst kürzlich beendet, weil sie nach Berlin gezogen ist. (Hammer Frau. Kann es bis heute nicht glauben, dass ich so lange eine Fernbeziehung geführt habe. Aber in dem Fall hat sich es gelohnt, egal was in der Zukunft passiert.) Wir sind zusammen gezogen, was das Leben für mich weiterhin spannend macht. Ich hab mir auch nochmal den eingehenden Post durchgelesen und muss sagen, ich kann noch alles unterschreiben was in diesem Post steht, wenn es auch ein wenig einseitig ist und viel zu sehr untergeht, dass das Leben schon recht steinig ist. :) Zudem hat mein starkes Sendungsbewusstsein endlich aufgehört. :) Hab genug mit mir zu tun und Menschen um mich herum. Ich bin mir zwar momentan nicht sicher, ob ich nach wie vor konstant Dinge an meinen Leben ändere und ich nicht bereits wieder verharre aber ich hab das zumindest im Blick.

Ich hab auch einige Posts hier im Forum überflogen und kann nur vielen hier mitgeben, beschäftigt euch mit euch selbst. Das macht das Leben so viel einfacherer. Keine komplexen Gedankenspielchen, was der andere denken könnte, wenn ich A, B oder C tue. Keine Enttäuschung wenn du dich an einem anderen ab bemühst und am Ende er immer noch nicht so reagiert wie du willst. Du machst dir dann keine Gedanken mehr über Dinge die du eh kaum in der Hand hast. Statt dessen mach dir Gedanken über die einzige Person mit der du direkt in Kontakt stehst, nämlich dir selbst. Du kannst dich selber beeinflussen und es auch noch direkt überprüfen was du getan hast. Du kannst dir selbst vertrauen und dich direkt analysieren ohne Filter. Wenn du sicher mit dir selbst bist, dann gibt es keine Spiele mehr zwischen Mann und Frau. Dann gibt es nur noch Akzeptanz und Toleranz. Und glaubt mir das Leben ist dann total einfach! Wenn Freundin herum zickt, weil sie einen schlechten Tag hat oder unzufrieden mit sich selbst ist, dann soll sie ruhig machen. Ich werde mich davon aber nicht auf eine tiefere Ebene ziehen lassen. (auch umgekehrt) Wenn sie der Meinung ist ohne mich ist alles besser, dann soll sie gehen. Dann begleite ich sie auch noch zur Tür und wünsch ihr ein schönes Leben. Denn wenn du mit dir selbst zufrieden bist, dann bist du nicht mehr von anderen Menschen abhängig und versuchst diese zu manipulieren. Du willst dann auch nur, dass diese zufrieden mit ihren Leben sind, ohne dass du sie zudem zwingst was du glaubst was richtig ist. Und wenn ich nicht rein passe, dann ist es okay und durch aus normal, denn wir alle haben halt unterschiedliche Vorstellungen. Es klingt so einfach und ist es auch. Jedoch muss man sich zuvor selber finden und mögen. Das ist dann schon nicht mehr so einfach.

Ein Ex-Bonbon zum Abschluss: Sie trifft sich öfters mal mit meinen besten Freund zum quatschen. Fand ich am Anfang komisch, da sie von ihm früher überhaupt nichts hielt, ist jetzt aber so. Mit mir mag sie sich dagegen nicht mehr treffen, weil sie nicht weiß was das bringen sollte. :) (komischer Gedanke aus meiner heutigen Sicht) Ist aber auch okay so. Zumindest dachte ich das nach einer Nacht. Zuvor war ich natürlich etwas aufgewühlt, weil ich die Welt nicht verstanden habe. Und das ist mein letzter Tipp, wenn ihr aufgewühlt seid dann ist das ganz normal. Kommt einfach wieder runter und schlaft eine Nacht darüber. Am nächsten Tag scheint vieles bedeutend lächerlicher und unbedeutender. Wir Menschen sind halt keine Maschinen und so hat jeder Momente wo er zu emotional wird. Ist bei mir immer wenn ich müde werde oder bin. :)

Ein schönen 1. Advent euch allen hier.

Trafo

Hallo zusammen,

ich möchte auch gerne meine Erfolgsgeschichte mit euch teilen - ich selbst war fast 5 Jahre in einer festen Beziehung und hier hatten wir auch Höhen und Tiefen. Nach einem Jahr Trennung haben wir wieder zueinander gefunden.

Ich für mich muss sagen - so oberflächlich das klingt - aber ich habe in diesem Jahr erheblich abgenommen und auch bewusst abgenommen, weil ich attraktiver sein wollte für ihn.

Durch einen Zufall haben wir uns beim Einkaufen getroffen und er war baff, wie sehr ich mich verändert hatte - und das war der Schlüsselmoment, der uns letztlich wieder zusammen gebracht hat. <3