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#1 | Gibt es noch Hoffnung? :( datum

28.06.2016 20:48

Hallo und Hilfe :(

Mein Exfreund (25) und ich (24) waren 6 Jahre zusammen, 5 Jahre haben wir zusammen gewohnt. Allerdings lief es seit ca. eineinhalb Jahren nicht mehr so gut. Trotzdem war die Beziehung sehr intensiv.

Die Hochs und Tiefs:
Ein Jahr lang ging es immer wieder mal gut, mal weniger gut. Nur die Zeit zwischen gut und schlecht wurde immer kürzer. Im März/April dieses Jahr lief es aber noch einmal so gut, wie ganz zu Anfang unserer Beziehung. Mit beidseitiger neuer Verliebtheitsphase, in der er mir auch sagte, ich sei seine große Liebe und man könne sich immer wieder neu in mich verlieben.

Mai lief okay und Juni lief denkbar schlecht. Im Mai habe ich es noch nicht so gemerkt, aber im Juni hat er sich nun komplett distanziert von mir.

Ich glaube, wir wussten eigentlich beide, dass es nicht mehr das Wahre ist.

Die Trennung:
Nach einem Vorgespräch, an dem schon klar war, wie es enden würde, sprachen wir vor einer Woche noch einmal.

Er sagte:
- Er liebt mich nicht mehr.
- Er empfindet nur noch Freundschaft für mich.
- Er will mich nicht verlieren.
- Es machte ihn schon seit einem Jahr fertig, aber er hat erst vor ein paar Monaten begriffen, dass es evtl an der Beziehung liegen könnte.
- Er war sich lang nicht sicher, ob er wirklich Schluss machen will oder zu früh aufgibt, vielleicht sei da noch etwas (das sagte er allerdings in dem Vorgespräch)
- Ihm würde ein Stein vom Herzen fallen, das habe ihn sehr belastet.

Ich sagte:
- Ich denke, man könnte noch einmal etwas versuchen, allerdings nur wenn wirklich beide wollen würden. Er will nicht mehr und ich auch nur so halb, also denke ich, dass es das Beste ist, es zu lassen.

Allerdings:
sagte er auch, dass er auf einer Veranstaltung jemanden kennengelernt hat... Sie wohnt sehr weit weg, er meinte immer, eine Fernbeziehung wolle er nicht. Und im Gespräch mit mir meinte er, da war nichts, er ist kein Betrüger (das ist er auch nicht und das stimmt zu 100%). Er will auch keine Beziehung jetzt aber die schreiben halt seit 2 Wochen und telefonieren auch oft. (Immer wenn ich nicht da war...)

Wir zählten auf, was uns am anderen zuletzt nicht mehr so gefiel. Ich hatte richtige Eigenschaften, die mich an ihm störten. Er nannte nur zwei belanglose Dinge, von denen ich glaube, dass er genau diese Dinge gerade an der Anderen entdeckt hat und jetzt toll findet. Allerdings sagte ich auch u.a., dass ich zuletzt noch zu mir sagte, ich will keinen, der nicht weiß, was er will und bei dem ich nicht Priorität bin (Denn das war ich zum Schluss nicht mehr).

Dann sprachen wir darüber, was falsch gelaufen war:
- Wir hockten zu sehr aufeinander herum
- er war nicht mehr er, ich war nicht mehr ich. (Keine Hobbys, weder gemeinsam noch allein, zu viel Belangloses zusammen gemacht, nichts richtiges mehr unternommen und er hatte auch hinterher keine Lust mehr, die Dinge überhaupt mit MIR zu unternehmen, ich auch nicht mehr wirkilch, mit IHM die Dinge zu unternehmen.)
- Dadurch entstand Alltag und wir gerieten in die Abwärtsspirale
- Die Beziehung bestand immer sehr viel aus reden und lachen, das gab es zum Schluss gar nicht mehr.
- Wir haben im Vorgespräch keinerlei Gemeinsamkeiten mehr gefunden.

Ansonsten:
Wir sprachen 5 Stunden, kaum war die Trennung ausgesprochen, redeten wir unbefangen und viel wie zu Anfang der Beziehung, wir lachten den Umständen entsprechend und wir fanden ohne explizit darüber zu sprechen wieder allerlei Gemeinsamkeiten. Verrückt!

Wir hingen uns mehrmals heulend in den Armen, habe ihn noch nie so sehr weinen sehen. Er meinte auch, er könne sich nicht erinnern, jemals so viel geweint zu haben.
Dann kochten wir noch ein letztes Mal zusammen und ich packte einige meiner Sachen und ging.

Trotzdem wirkte er erstmal sehr motiviert, hatte gleich neuen Lebensmut. Ich frage mich, ob das erstmal die anfängliche Erleichterung ist, eine Entscheidung getroffen zu haben (er wusste wohl lange nicht so genau, was er wollte (März/April ausgenommen). Oder ob das wirklich dauerhaft bleiben wird.

Nach der Trennung, beim Abschied, sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen: "Schreib mir!" (wenn ich Sachen holen will oder auch so)

Danach:
Ich wohne nun bei meinen Eltern (andere Stadt), er in unserer Wohnung, ich muss allerdings regelmäßig dorthin (Uni) und zu unserer Nachbarin (die auf meinen Hund aufpasst).

Ich dachte, er soll sehen, dass ich das wirklich akzeptiere und er soll auch sehen, dass die im Grunde von ihm eingeleitete Entscheidung Konsequenzen hat. Deshalb habe ich alle sichtbaren Sachen von mir aus unserer Wohnung mitgenommen, auch Bilder abgenommen von uns. Ihm habe ich vorher geschrieben, ich wolle gern etwas holen aus der Wohnung, ob er solang weggehen könne. Das war sicher ein Schock für ihn, heim zu kommen und die Wohnlichkeit ist fast komplett weg.

Er lenkt sich nur ab, ist nur unterwegs und gestern hat er gefeiert mit Freunden. Eine gemeinsame Freundin war dabei und meinte, er sah fertig aus, starrte ab und zu immer wieder ins Leere usw. trotzdem wirke er glücklich mit der Entscheidung.
Ich habe mit einem unserer Freunde telefoniert, der sagte, er sei sehr fertig, aber es sei wohl besser für uns beide. Mein Exfreund habe auch zu besagtem Freund gesagt, er mag mich immer noch, aber eine Beziehung sei einfach nicht mehr drin...

Ich denke mir: Diese Beziehung so will ich nicht mehr.
Aber: Ich hätte gern eine neue Beziehung mit ihm, die auch gern so schön sein darf, wie die alte zu Anfang.

Ich denke auch: Wenn er schon einmal kaum noch Gefühle für mich hatte und sie zurückkamen im März/April. Dann kann das auch noch mal klappen. Erst Recht, wenn wir beide wieder unser Leben zurück haben und uns dann wieder auf anderer Ebene begegnen.
Ob es tatsächlich auch von seiner Seite so sein könnte, weiß ich nicht... es klang ja jetzt erstmal endgültig irgendwie... Andererseits macht es ihn so sehr fertig, dass ich kaum glaube, dass da ausschließlich Freundschaft war.

Die Trennung ist nun eine Woche her. Ich halte seit dem KS. Er hat sich seit dem auch nicht mehr gemeldet.
Allerdings sind wir uns zwei Tage später noch einmal im Flur begegnet (er: Was machst du denn hier? (nett gemeint) ich: wir waren mit den Hunden draußen. er: willst du noch sachen aus der wohnung holen? ich: nee. Dann Verabschiedung).

Anfangs meinte er sogar, er hätte nichts dagegen, wenn wir noch zusammen in der Wohnung wohnen, es würde sich ja nichts ändern. Ich sagte darauf, einerseits vielleicht nicht. Aber es wird sich alles ändern. Dem stimmet er zu. Und nach der ersten beidseitigen Heulattacke meinte er, es sei vielleicht doch keine so gute Idee, wenn wir beide dort wohnen würden.

Er wirkt so motiviert jetzt, wo er die Entscheidung getroffen hat. Er will sogar noch einmal sein Studienfach komplett ändern, obwohl er sein Studium momentan abschließt. Er war generell in einer Depri-Phase, sowas wie eine Midlife Crisis, meinte er. Familie ist schwierig bei ihm, Freunde in der Heimatstadt, die er selten gesehen hat, dann die beziehung, die schlecht lief, Unwissen darüber, ob das Studium noch das richtige ist usw. Er meinte bei der Trennung, die Beziehung hätte ihn in das Loch gezogen, das glaube ich aber nicht. Es war sicher auch ein Punkt dabei, aber die Depri-Phase lag sicher nicht nur daran.

Hm... glaubt ihr, ich habe eine Chance? :(
Meine Freunde sagen alle, es sei endgültig.

Danke fürs Lesen und ich bin für jeden Tipp dankbar...

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