nach meiner schmerzhaften Trennung vom langjährigen Lebenspartner im Jahr 2012 – einige werden sich vielleicht noch daran erinnern – versuche ich ein erneutes Scheitern zu verarbeiten und zu reflektieren, was eigentlich schief gelaufen ist und was mein Anteil daran war, dass es scheitern musste. Ich versuche auch Antworten darauf zu finden, wieso der Mann, den ich nun fast 3 Jahre geliebt habe, am Ende so gehandelt hat und hoffe auf Feedback von Euch. Letztendlich stelle ich mir die Frage: Was war es wirklich, was wir miteinander hatten? Was habe ich ihm bedeutet? War es Freundschaft-Plus? Eine Beziehung? Oder eine rein sexuelles Bedürfnis, welches befriedigt werden sollte.
Ich habe ihn (und das ist wirklich so passiert) auf einer Beerdigung kennengelernt. Ein guter Freund von mir hatte sich 2013 das Leben genommen. Und auch meine neuerliche Liebe war ein guter Freund von ihm.
Mit ihm habe ich mich vom ersten Moment an super verstanden. Er war in der schweren Zeit sehr viel für mich da, wir telefoniert sehr oft und lang, mochten uns, trafen uns und redeten viel. Wir konnten uns gegenseitig Trost spenden, weinten und Lachten zusammen. Wir waren von Beginn an sehr offen zueinander. Wir merkten, dass wir viele Gemeinsamkeiten und Interessen hatten und unsere Ansichten vom Leben übereinstimmten. Wir hatten in vielen Sachen einfach dieselbe Einstellung.
Mit der Zeit trafen wir uns regelmäßiger und über die Monate hinweg bemerkte ich, dass da mehr war als reine Freundschaft. Ich gestand ihm, dass ich mehr für ihn empfinden würde, hatte aber auch Angst eine Abfuhr zu erhalten. Ich riskierte es dennoch und wir küssten uns. Es blieb allerdings recht schnell nicht nur beim Küssen. Sobald wir uns auch nur sahen, sprühten die Funken und es knisterte gewaltig… Ich hatte das Gefühl, dass nicht nur unsere Lippen harmonierten… Auch der Sex war einfach fantastisch….
Ich hätte mir im Vorfeld nie vorstellen können, dass ich mich in ihn verlieben könnte, denn er war so gar nicht mein Typ. Eher klein, dünn und unauffällig. Und ich wusste von unseren vielen Gesprächen, dass er reichliche Probleme hat. Probleme hatte ich allerdings selbst genug… Er hat aus einer früheren Beziehung zwei kleine Kinder. Das erste Kind kam auf die Welt 6 Monate bevor wir uns überhaupt kennengelernt haben. Das zweite kurz darauf.
Er erzählte mir viel über die Probleme mit seiner ehemaligen Partnerin und seine Ängste. Er wollte nie eine Beziehung mit ihr führen, da er gerade frisch getrennt war. Sie haben auch nie zusammengelebt. Beide haben – auch noch immer – getrennte Wohnungen. Er wollte auch nie Vater werden und hat „übervorsichtig“ verhütet, bis seine Ex eines Tages mit einem gefälschten ärztlichen Attest ankam, in dem es hieß, dass sie nicht schwanger werden kann… und so ist er dann wenig später Vater geworden. Die Mutter seiner Ex hat ihm dann die Wahrheit erzählt. Sie wollte ihn mit einem Kind an sich binden. Mit der Geburt des Kindes ist es ihr dann gelungen. Das zweite Kind entstand kurz nach der Geburt des ersten Kindes.
Das Verhältnis zwischen den beiden kann man als kriegsähnlichen Zustand beschreiben (so zumindest aus den Gesprächen). Sie will ihn für sich und ihn an sich binden und erpresst ihn emotional mit den Kindern. Sie sind sehr oft am Streiten, manchmal schlägt sie ihn einfach. Sie hätte schon oft geäußert, dass sie ihm sein Leben zur Hölle machen wird. Und so oft wie er schon bei mir verzweifelt ihm Auto saß, glaub ich ihm das. Sie versucht es nicht nur, sie macht es auch. Zu mir hat er immer gesagt, sie und ihre Familie hätten den „Kneipenjargon“ erfunden. Auch intellektuell sei sie wohl nicht die hellste. Das schlimmste allerdings ist, dass sie keinerlei Rücksicht auf das Wohl der Kinder nimmt. Wenn ihr etwas nicht passt, wird rumgebrüllt und geschrien. Ohne Rücksicht auf Verluste. Vor den Kindern fängt sie sogar absichtlich an, sich eine Zigarette anzustecken. Sie provoziert ihn wo sie nur kann…
Seine Kinder bedeuten ihm alles. Er würde für sie sein Leben geben. Es sei sein Schicksal, es mit dieser Frau aushalten zu müssen. Wenn er dies nicht täte, dann würden die Kinder darunter leiden und sie würden einen Knacks bekommen.
Ich sei das totale Gegenteil von ihr… mit mir könne man Pferde stehlen, tiefgründige Gespräche führen und er würde mir zu 100% vertrauen. Ich sei eine tolle Frau – seine Traumfrau – ein Engel – seine beste Freundin. Ruhig und gelassen, humorvoll, abenteuerlustig, sexy, loyal. Ein Treffen mit mir wäre wie in Urlaub fahren und die reinste Erholung…
Wir wussten am Anfang selbst nicht, was das eigentlich zwischen uns war und wohin es führen würde. Wir genossen die gemeinsame Zeit, die intensiven Gespräche und den Sex. Wir waren uns einig, dass wir uns so oft wie möglich sehen und es einfach auf uns zukommen lassen…. Er sagte mir oft, dass er mich vermissen würde und er mich sehr lieb hat. Ich sei seine „heimliche Liebe“. Wenn die Kinder nicht wären, würde er sofort mit mir verschwinden. Dieses Jahr wollte er mit mir in Urlaub fahren.
Ich verliebte mich immer mehr in ihn. Die Treffen waren wunderschön, aber sie blieben immer geheim. Niemand wusste von der Beziehung zu mir. Wir trafen uns, wenn er Zeit hatte (5-6 x im Monat), hatten aber regelmäßig telefonischen Kontakt. Wir fuhren auch mal für ein paar Tage weg.
Ich wusste, dass Drama vorprogrammiert sein würde, denn mir wurde immer mehr bewusst, dass ich mehr wollte als nur heimliche Treffen. Ich sagte ihm, dass ich keine Trost- oder Übergangsfrau sei und ich nicht verletzt werden möchte. Ich hatte regelrecht Angst davor, ihn zu verlieren und vergoss viele Tränen. Ständig wartete ich auf eine Nachricht von ihm und war abrufbereit….
In der letzten Woche trafen wir uns das letzte Mal. Ich schrieb ihm als ich wieder zu Hause war eine Nachricht, denn die Situation bedrückte mich immer mehr. Ich schrieb ihm, dass ich das Gefühl hätte, in seinem Leben keinen Platz zu haben, so wie ich es mir vielleicht wünschen würde und ich verstehe, dass er alles für seine Kids tun wird, damit es ihnen gut geht. Ich sei keine Frau für ein paar schöne Stunden, da ich ihn liebe und mir mehr erhoffe. Er meldete sich auf meine Nachricht zunächst nicht und schrieb mir dann einen Tag später: „Du machst mich echt platt mit der Mail von gestern. Bin etwas sprachlos. Sorry… Ich wünsche Dir einen sonnigen Tag… wollte Dir nie schaden…Ich werde immer da sein, aber nur als stille Stütze…!!!!
Diese Nachricht hat gesessen. Habe versucht, ihn zu erreichen und zwei Nachrichten verschickt. Keine Reaktion mehr… als wäre er tot umgefallen. Auch auf meine letzte Nachricht hin, dass ich mir Sorgen mache und er sich bei mir melden soll, keine Reaktion.
Seitdem gibt es keinerlei Kontakt mehr. Wie ich mich fühle? Schlecht, sehr schlecht. Schlafe kaum, esse nicht viel, bin sehr unruhig und nervös… Das volle Programm halt. Ich komme mir ziemlich schäbig vor. Ich kenne diesen Mann seit 4 Jahren… kenne seine Sorgen und seinen Kummer, seine Wünsche und Sehnsüchte – einfach alles.
War ich wirklich nur eine Abwechslung in seinem Leben? Die Frau, die zum Abfalleimer mutiert ist und sich seinen seelischen Müll reingezogen hat? Ihn versucht hat, zu unterstützen und aufzubauen? Eine Fickfreundin? Was habe ich ihm bedeutet? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht… und hoffe auf ehrliche Antworten und Ratschläge.
hast du schon den kostenlosen Ratgeber gelesen? Falls nicht - hier der Link: page-193214-2.html. Leite gleich die Sofortmaßnahmen ein, damit du erstmal Zeit für dich gewinnst und trauern kannst. Was du für ihn warst, wird dir hier niemand sagen können und darüber solltest du dir deinen Kopf auch nicht zerbrechen (Stichwort: PDM). Und darüber Vermutungen anzustellen, bringt dich nicht weiter bzw. hilft einfach nicht. Er hat sich für ein Leben ohne dich entschieden. Das tut weh, klar, und muss dann verarbeitet werden.
An dieser Stelle auch ein wichtige Frage, warum entscheidest du dich für einen Mann, obwohl du weißt, dass dieser "kein" Beziehungsmaterial ist und es gleich kommuniziert hat. Dein Screening war an dieser Stelle fahrlässig. Stattdessen habt ihr euch gegenseitig den Therapeuten gegeben. Erstmal leitest du die absolute Kontaktsperre ein. Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit. Dieses Forum ist die richtige Adresse und hier werden dir ganz unterschiedlich Typen von Menschen ihre facettenreiche Hilfe anbieten.
War ich wirklich nur eine Abwechslung in seinem Leben? Die Frau, die zum Abfalleimer mutiert ist und sich seinen seelischen Müll reingezogen hat? Ihn versucht hat, zu unterstützen und aufzubauen? Eine Fickfreundin? Was habe ich ihm bedeutet? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht… und hoffe auf ehrliche Antworten und Ratschläge.
Danke spiderti
Vielleicht eine passende Beschreibung zu dem, was da passierte:
Zitat von Gast im Beitrag 13 Jahre - Alles aus und vorbei!!Ist ungefähr das gleiche mit nem Boot was ein Leck hat übern See zu fahren, türlich geht es unter also versucht man mal einen anderen See...
danke für deine Antwort. Den kostenlosen Ratgeber kenn ich bereits und auch den großen Ratgeber habe ich mir damals schon zugelegt. Derzeit bin ich dabei, mich aus der Gedankenspirale zu befreien und versuche, da irgendwie rauszukommen, damit ich zur Ruhe kommen kann. Momentan kreisen die Gedanken noch um Mr. X und ich habe das Gefühl, unter Hochspannung zu stehen. Du hast Recht, es bringt nichts, Vermutungen darüber anzustellen, was letztendlich zwischen uns gewesen ist. Er hat sich eindeutig für ein Leben ohne mich entschieden. Was zwischen uns war, zählt nicht mehr... Freundschaft kann er haben - nur nicht mit mir...
Warum ich mich bewusst für ihn entschieden habe, obwohl er gar nicht beziehungsgeeignet ist? Ich habe zu Beginn an gar keine Beziehung gedacht und auch keinen Partner gesucht. Es hat sich einfach dahingehend entwickelt, nachdem ich bereits Gefühle für ihn entwickelt hatte. Die Chemie zwischen uns hat einfach gestimmt. Du hast Recht bei der Vorgeschichte hätte mir von Anfang an klar sein müssen, dass das alles keinen Sinn ergibt. Die Kontaktsperre habe ich bereits eingeleitet. Ob da was von seiner Seite her kommt, weiß ich nicht. Wenn, dann wahrscheinlich nur um zu testen, wie verfügbar ich noch für ihn bin...
dich gibt´s auch noch? Ja es war die Sache mit dem Hochsitz und dem Wald... Die letzten Jahre waren nicht wirklich leicht für mich. Trennung, Suizid, meine eigene Krankheit, mehrere Krankenhausaufenthalte, Wegzug zurück von Bayern nach Berlin, neue Liebe zu Mr. X, wieder Trennung... Und du wunderst dich, dass ich im Forum nicht mehr auftauche...
War in den letzten Jahren einfach zu viel beschäftigt, den Mist wegzukehren, den andere Menschen in meinem Leben hinterlassen haben...
Warum ich mich bewusst für ihn entschieden habe, obwohl er gar nicht beziehungsgeeignet ist? Ich habe zu Beginn an gar keine Beziehung gedacht und auch keinen Partner gesucht. Es hat sich einfach dahingehend entwickelt, nachdem ich bereits Gefühle für ihn entwickelt hatte. Die Chemie zwischen uns hat einfach gestimmt. Du hast Recht bei der Vorgeschichte hätte mir von Anfang an klar sein müssen, dass das alles keinen Sinn ergibt. Die Kontaktsperre habe ich bereits eingeleitet. Ob da was von seiner Seite her kommt, weiß ich nicht. Wenn, dann wahrscheinlich nur um zu testen, wie verfügbar ich noch für ihn bin...
Okay. Wische dir den Mund ab, verzeihe dir selbst, dass du einen Fehler gemacht hast und lerne daraus beim nächsten Mal. Screening ist sehr wichtig und kann uns vor solchen Verläufen bewahren. Mich würde interessieren, warum dich trotz dieser unzähligen Probleme von deinem Ex es dich trotzdem zu ihm hingezogen hat? Ist da vielleicht noch etwas unverarbeitet ? Gehe mal tief in dir und versuche die Ursache zu finden, denn normalerweise würde jeder andere sich nicht auf so ein Katz und Maus Spiel einlassen (STICHWORT: Selbstwert).
Zitat von Spiderti im Beitrag #6War in den letzten Jahren einfach zu viel beschäftigt, den Mist wegzukehren, den andere Menschen in meinem Leben hinterlassen haben...
fühle mich den ersten Tag ein wenig besser. Konnte sogar halbwegs gut schlafen. Ich denke, dass liegt auch daran, dass ich die Story zu Papier gebracht habe. Der erste Schritt sozusagen...
Ich hab mich zu ihm hingezogen gefühlt, da er mir das Gefühl gab, etwas besonderes zu sein. Er war sehr aufmerksam, hörte sich meine Sorgen und meinen Kummer an. Wir konnten offen über alles reden. Ich denke am Anfang war ich wohl eher diejenige, die ihren seelischen Müll abladen musste. Und ich glaube viele hätten sich das nicht angetan und wären gegangen. Zudem fand ich seine Lebensgeschichte interessant. Er ist musikalisch sehr engagiert, nimmt eigene Songs auf und war in der Vergangenheit Breakdancer bei verschiedenen Gruppen. Er ist wegen vieler Auftritte oft umhergereist. Die Geschichten und Erlebnisse aus seiner ehemaligen Tänzer-Zeit haben mich fasziniert. Ich habe mich in seiner Nähe einfach wohl gefühlt und konnte so sein wie ich bin, ohne mich verbiegen oder verstellen zu müssen. Auch hab ich das Gefühl gehabt, er akzeptiert mich so wie ich bin - mit all meinen Macken....
Ich versuche später noch ausführlicher zu werden. Auf Arbeit ist es sehr schwierig....Aber das mit dem geringen Selbstwertgefühl unterstreiche ich zu 100 %. Aus der Vergangenheit sind sicherlich einige Probleme noch unverarbeitet.
Zitat von Spiderti im Beitrag #1Er wollte auch nie Vater werden und hat „übervorsichtig“ verhütet, bis seine Ex eines Tages mit einem gefälschten ärztlichen Attest ankam, in dem es hieß, dass sie nicht schwanger werden kann… und so ist er dann wenig später Vater geworden.
Und dann gleich zweimal? Die hellste Kerze auf der Torte scheint er aber nicht zu sein?
Allgemein hab ich so das Gefühl, dass du dich zu schnell zu sehr emotional auf ihn eingelassen hast bevor du deine Baustellen
Und wenn ich mir deine Beschreibung dessen, was du da als "Beziehung" bezeichnest, durchlese, habe ich das Gefühl, du warst für ihn nie mehr als eine FB.
The most loving women are the women who will test you the most. She wants you to be your fullest, most magnificent self. She won’t settle for anything less. She knows it is true of you. She knows in your deepest heart you are free, you are Shiva. Anything less than that she will torment. And, as you know, she’s quite good at it.
Zitat von Spiderti im Beitrag #1Er wollte auch nie Vater werden und hat „übervorsichtig“ verhütet, bis seine Ex eines Tages mit einem gefälschten ärztlichen Attest ankam, in dem es hieß, dass sie nicht schwanger werden kann… und so ist er dann wenig später Vater geworden.
Und dann gleich zweimal? Die hellste Kerze auf der Torte scheint er aber nicht zu sein?
Oder Spiderti, denn sie hat diesen Schwachsinn geglaubt. Sie hat überhaupt zu viel geglaubt und gehofft . Wie man sieht, kann er gut ohne sie sein. Er serviert sie einfach ab. Spiderti kann von Glück sagen, dass sie jetzt nicht auch 2 uneheliche Kinder von ihm hat.
Ja geglaubt und gehofft hab ich viel… nennt mich dumm, naiv oder was auch immer. Vielleicht wollte ich der Realität einfach nicht ins Auge sehen, die letztendlich doch so offensichtlich ist. Mit meinem geringen Selbstwertgefühl hat es sicherlich viel zu tun. Ich habe mein Leben lang versucht, es immer irgendwie allen Recht zu machen und Fehler zu vermeiden. Nur so dachte ich, bekomme ich die entsprechende Anerkennung und Aufmerksamkeit. Das war in der Kindheit schon so. Wenn ich mit schlechten Noten nach Hause kam, waren die Eltern enttäuscht und ich hatte das Gefühl, versagt zu haben. Diese Versagens- und Verlustängste schleppe ich heute noch mit mir rum.
Aus mir ist allerdings eine richtige Perfektionistin geworden. In meinem Job hat mich das extrem weitergebracht. Ich habe immer gekämpft und bin befördert worden, Enteignungsverfahren vor dem Innenministerium zu führen (so dumm bin ich dann doch nicht). Und hierauf bin ich wirklich mächtig stolz.
In privater Hinsicht allerdings bin ich der Meinung (bin aber leider kein Experte), dass mich diese Ängste extrem blockieren. Ich versuche immer, alles zu geben. Und dann wird es wahrscheinlich einfach zu viel. Auch hab ich totale Schwierigkeiten, einfach mal „Nein“ zu sagen. Ich bin leider fast immer ein Ja-Sager, so dass ich oft auf der Strecke bleibe.
Wie koc richtig festgestellt hat, hab ich mich zu schnell emotional auf ihn eingelassen, ohne meine eigenen Baustellen abgearbeitet zu haben. Man verdrängt ja gerne die eigenen Defizite, was nicht bedeutet, dass ich in dieser Hinsicht nichts getan habe. Eigene Prioritäten und Bedürfnisse werden dabei gerne über Bord geworfen…
Dann ist es jetzt mal an der Zeit, deine Prioritäten und Bedürfnisse erst mal zu erkennen.
Und dann daran zu arbeiten, sie zu erreichen.
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ich hatte in den letzten Jahren eine Menge Zeit, mir Gedanken darüber zu machen, was meine Bedürfnisse und Prioritäten sind. Vor allem habe ich auch –mit Hilfe von einer Therapeutin versucht – meine Probleme aufzuarbeiten. Es ist schwierig und ein langwieriger Prozess und ich bin definitiv noch nicht durch damit. Aber ich bemühe mich, damit es mir gut geht…
Ich weiß, was es bedeutet, Schmerz und Trauer zu spüren, allein – und vor allem auch einsam – zu sein. Soziale Kontakte hatte ich in Bayern keine. Ein Grund dafür, dass ich den Job an den Nagel gehängt habe und zurück zu meiner Familie nach Berlin bin.
Ich möchte definitiv nicht jemanden an meiner Seite haben aus reinem Pflichtgefühl oder Mitleid. Ich bin auch keine Trostfrau, Übergangsfrau oder Fickfrau. Ich bin mehr als das.
Was ich mir wünsche ist jemanden an meiner Seite zu haben, der sich bewusst für mich entscheidet, mich so akzeptiert wie ich bin und meinen Wert erkennt. Ich denke letztendlich wollen wir doch alle nur geliebt werden und Menschen um uns herum haben, die uns auch zu schätzen wissen, die unseren Wert und unser Potential erkennen. Die Freude am Zusammensein mit dem Menschen haben…Ich bin es Leid von Menschen umgeben zu sein, die nicht wirklich vorhaben zu bleiben.
Und dennoch habe ich oft das Gefühl, dass mit mir etwas nicht stimmt. Dass ich nicht gut genug bin, dass mir etwas fehlt und ich deswegen verlassen werde. Auch ein Thema, welches ich angehen muss.
Was ich mir wünsche ist jemanden an meiner Seite zu haben, der sich bewusst für mich entscheidet, mich so akzeptiert wie ich bin und meinen Wert erkennt. Ich denke letztendlich wollen wir doch alle nur geliebt werden und Menschen um uns herum haben, die uns auch zu schätzen wissen, die unseren Wert und unser Potential erkennen. Die Freude am Zusammensein mit dem Menschen haben…Ich bin es Leid von Menschen umgeben zu sein, die nicht wirklich vorhaben zu bleiben.
Das klingt doch sehr gut. Und jetzt vergleich das mal mit deinem Ex. Fallen da nur mir Widersprüche auf?
Wenn das da oben deine Ansprüche sind, warum hast du dir DEN ausgesucht?
Zitat von Spiderti im Beitrag #14Und dennoch habe ich oft das Gefühl, dass mit mir etwas nicht stimmt. Dass ich nicht gut genug bin, dass mir etwas fehlt und ich deswegen verlassen werde. Auch ein Thema, welches ich angehen muss.
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Ich möchte definitiv nicht jemanden an meiner Seite haben aus reinem Pflichtgefühl oder Mitleid. Ich bin auch keine Trostfrau, Übergangsfrau oder Fickfrau. Ich bin mehr als das.
Spiderti, wenn du keine Fickfrau oder Übergangsfrau für einen Mann sein willst, dann musst du andere Signale senden, andere Wege gehen, nicht sofort bereit sein - nicht auf schöne Worte hören, die nur einen Sinn haben, dich benutzen zu können, um körperliche Bedürfnisse zu befriedigen. Manche Männer sind sehr trickreich, sehr geübt darin, ihre körperlichen Bedrüfnisse -ohne anschließende Bindung- zu befriedigen. Irgendwann, wenn es zu eng wird, wenn die Frau lästig wird, wenn die Männer keinen Bock mehr haben, ihre liebevollen Beteuerungen zu wiederholen, sind sie weg.
Und du stehst da, fühlst dich belogen, betrogen und ausgenutzt.
Schützt dich vor diesen Verletzungen, arbeite an dir, an deiner Angst vor dem Alleinsein. Männer riechen diese Bedürftigkeit bei einer Frau und nutzen diese Schwäche nicht nur, um sich billig befriedigen zu können, nein, es gibt auch die Typen, die in Mitleid verfallen und helfen wollen. BEides hat nichts mit Liebe zutun.
Und du stehst da, fühlst dich belogen, betrogen und ausgenutzt.
Und das schlimme daran ist, dass sie es selbst zugelassen hat, belogen, betrogen und ausgenutzt zu werden.
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Und du stehst da, fühlst dich belogen, betrogen und ausgenutzt.
Und das schlimme daran ist, dass sie es selbst zugelassen hat, belogen, betrogen und ausgenutzt zu werden.
Ja, das ist das Schlimme, dass man es selber zulässt, dass man nicht sieht/sehen kann oder will, dass es ausschließlich das eigene Verhalten ist, das diese neuen Verletzungen möglich macht.
Aber es ist auch gut, denn man kann es selber ändern, man hat es selber in der Hand, man muss nicht auf Änderungen der anderen hoffen und warten.
mir geht es gerade nicht so gut. Habe das Gefühl, dass Tonnen auf meiner Brust lasten. Ich bin für das, was passiert ist, selbst verantwortlich und habe definitiv die falschen Signale gesendet. Scheiße, Ihr habt so Recht, mit dem was Ihr schreibt. Ich habe die Befürchtung, dass ich so von meinen Verlustängsten kontrolliert werde, dass ich anfange zu klammern, mehr zu geben und am Ende nur noch nerve. Wer möchte schon eine solche Partnerin, die dann nur noch bemitleidenswert erscheint. Damit erreiche ich das genaue Gegenteil… und die Menschen wenden sich ab. Ich hab´s sowas von verkackt… Das schmerzt gerade alles…
Hat jemand Ratschläge, wie man mit der Angst vor dem Alleinsein am besten umgeht? Vielleicht kennt der eine oder andere eine solche Situation und weiß Rat… bin gerad ziemlich fertig.
Hat jemand Ratschläge, wie man mit der Angst vor dem Alleinsein am besten umgeht?
Du hast doch nun die chance das Alleinsein zu üben.
Ich habe dazu mal gelesen, dass - wenn man sich mit diesen Ängsten nicht auseinandersetzt, sie unbemerkt mehr und mehr die Oberhand über einen gewinnen. Diese Ängste lassen einen wahnwitzige Dinge tun, man hält an Beziehungen fest, die einem nicht guttun, man verbringt sein Leben mit einem Partner, den man eigentlich nicht mehr liebt.. Aus Angst vor dem Alleinsein sucht man dann auch gerne immer wieder den Kontakt zum Ex, schreibt Briefe, ruft an oder besucht ihn. Man bettelt unter Tränen um eine neue Chance, erniedrigt sich, verliert sich in Hoffnungen.
Man hält krampfhaft an etwas fest, dass längst nicht mehr existiert, das man eigentlich auch nicht mehr liebt.
Übe, dann wirst du irgendwann den Kopf über dich selber schütteln.
@Zicke+koc: Danke für die ausführlichen Beiträge. Die Erkenntnis, nur benutzt worden zu sein, schmerzt sehr. Aber ich habe dieses Spiel mitgespielt, indem ich leeren Worten geglaubt und nichts hinterfragt habe. Ich wollte Menschen einfach wieder vertrauen können und habe alle offensichtlichen Anzeichen ausgeblendet… Mit diesem Verhalten habe ich mir am meisten geschadet. Denn ich muss nun mit der Trauer und dem Schmerz klar kommen und sehe mich mit der Realität konfrontiert. Beklagen möchte ich mich nicht… ich versuche nur zu reflektieren, wie es dazu kommen konnte und um zu lernen, mich in Zukunft davor zu schützen. Ich schäme mich auch nicht für das, was passiert ist. Denn ist Teil meiner Entwicklungsgeschichte und meines Lernprozesses.
Ich merke hierdurch auch, dass ich viele Schritte schon vorwärts gegangen bin, denn die Geschichte reißt mich nicht so weit runter, wie z. B. die Trennung von meinem langjährigen Ex-Partner 2012.
Ich habe auch wirklich geglaubt, dass er ernsthaft interessiert ist und ich ihm etwas bedeute. Er hätte mich ja auch schon vorher abschießen können, denn er wusste ja, was ich für ihn empfinde. Den Sex hätte er sich doch auch bei seiner Ex holen können… Ob die Geschichten, die er mir in Bezug auf sie erzählt hat letztendlich stimmen, weiß ich nicht. Zu zwei Kindern hat´s ja dennoch gereicht. Aber das ist jetzt auch egal, denn ich muss schauen, dass es mir wieder gut geht und dazu gehört eben auch zu hinterfragen, was mein Anteil an der Geschichte war.
Wie man sich mit seinen Ängsten wirklich auseinandersetzt und sich ihnen stellt, weiß ich leider nicht. Was ich weiß ist, dass ich sie habe und mit ihnen konfrontiert werde. Aber ich muss auch lernen, dass ich mir selbst genügen muss und mein Glück nicht von anderen Menschen abhängig mache. Dies ist sehr schwer, denn ich spüre in mir eine Leere und merke, dass mir etwas fehlt – ohne eigentlich genau zu Wissen – was es ist. Es ist auch nicht schlimm, am Boden zu sein. Schlimm wird es erst, nicht wieder aufstehen zu wollen.
Zitat von Spiderti im Beitrag #19Wer möchte schon eine solche Partnerin....
Hmm...lass mich kurz überlegen......vermutlich nur diejenigen, die genau so bedürftig sind. Ihr Seelenheil bei einem anderen Menschen suchen und sich selbst nicht genug wert sind
Aber nun gut...das hast Du denke ich mittlerweile gerafft.
Hat jemand Ratschläge, wie man mit der Angst vor dem Alleinsein am besten umgeht? Vielleicht kennt der eine oder andere eine solche Situation und weiß Rat… bin gerad ziemlich fertig.
Danke
Angst vor dem allein sein? Wer kennt das nicht?
Es gibt nur einen Weg. Stell dich deiner Angst. Was kann schon groß passieren? Du bist allein....na und?
Wir alle sind allein! Du glaubst ein Partner oder Freunde verschaffen dir Sicherheit, das Gefühl nicht allein zu sein? Warum? Nur weil da mal jemand anruft, schreibt oder vorbei kommt?
Fang ganz unten an. Bei dir! Alles andere um dich herum ist nur Zugabe!
Zitat von Spiderti im Beitrag #21Es ist auch nicht schlimm, am Boden zu sein. Schlimm wird es erst, nicht wieder aufstehen zu wollen.
Nein...das ist es nicht. Genau das macht uns menschlich.
Und wenn diese Phase etwas dauert ist es eben so.
Nur nicht mehr aufstehen zu wollen bedeutet Selbstaufgabe. Warum? Für wen? Ist dein Leben wirklich so scheiße? Besinne dich doch endlich mal wieder auf das was Du hast. Statt darauf, was dir (deiner Meinung nach) fehlt.
@Char: Bin soooo gar nicht der Kaffeetrinker. Aber Tee wäre ganz nett ;-)
Heute geht es mir ganz gut eigentlich. Bin später noch mit einer Freundin verabredet. Den Vormittag hab ich damit verbracht, weitere Baustellen ausfindig zu machen und eine Liste erstellt. Da kommt so einiges zusammen. Jetzt muss ich erstmal schauen, womit ich überhaupt anfangen soll. Primär möchte ich wieder zufriedener in meinem Leben sein und mehr für mich und meine Gesundheit tun.
Ich sollte mir in der Tat selbst genügen und mein Glück nicht von anderen Menschen abhängig machen. Mir ist aufgefallen, dass sich meine Gemütsverfassung sehr nach anderen Menschen gerichtet hat. Ich habe meinen Wert davon abhängig gemacht, wie Menschen auf mich reagieren oder mich behandeln. Kapitel 5 des Ratgebers werde ich mir definitiv nochmal durchlesen müssen.
Und Mister X? Mister X meldet sich nicht. Warum auch… ist in seinem Ego so sehr von mir gepusht worden, dass er jetzt wahrscheinlich im Orbit umherschwebt. Aber das ist mir ehrlich gesagt auch egal… Die Kontaktsperre wird so oder so eingehalten, damit ich voran-komme…
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05.04.2017 20:49
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...vermutlich nur diejenigen, die genau so bedürftig sind.