Der Begriff taucht immer wieder angstvoll hier im Forum auf und manche scheinen regelrecht darauf zu warten oder identifizieren im Nachhinein die komplette Beziehung als einen einzigen Shittest. Ich im Nachhinein übrigens auch.

Nachdem das Äußerliche passt und Anziehung da ist, checken wir Männer Frauen doch auch während sich da eine Bindung zwischen uns entwickelt. Sollten wir zumindest, wenn wir nicht aus Verzweiflung so anspruchslos sind die Erstbeste zu nehmen, die nett zu uns ist und Titten und keinen Bart hat. Wir beobachten und bewerten ihre Verhaltensweisen in verschiedenen Situationen. Passt die Frau zu meinen Ansichten und Werten? Hat sie einen ähnlichen Humor, ist sie loyal, ist sie peinlich weil dumm, arrogant oder oberflächlich, wie verhält sie sich anderen gegenüber, ist sie eher introvertiert oder extrovertiert, akzeptiert sie meinen Freundeskreis, respektiert sie mich und meine Lebenseinstellung, lässt sie mir Freiräume, versucht sie mir ständig Vorschriften zu machen, versucht sie mich umzuerziehen, ist sie ein Hypochonder, ein Klatschmaul, Veganerin, hinterhältig, gutherzig, sind ihre Auffassung von Ordnung und Geld dieselben wie meine... etc. Ich glaube kein Mann führt eine ellenlange Checkliste, welche Kriterien seine Traumfrau erfüllen muss. Nur unsere wichtigsten Werte sind uns von vornherein klar und sollten nicht verhandelbar sein. Es gibt also nur wenige Tests (Red-Flags), wo eine Frau sofort durchfällt und (dann aber auch konsequent) genextet wird. Der Rest ist vorerst ergebnisneutral und wiegt erst in Summe gut oder schlecht. Oft lernen wir auch erst Verhaltensweisen oder Reaktionen, die wir so gar nicht auf dem Schirm hatten und werden positiv überrascht oder ändern unsere Einstellung. Wir nennen das Screenen und das geschieht bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger, bei manchen gar nicht.

Frauen tun natürlich dasselbe. Vielleicht führen sie Situationen aktiver herbei als wir es tun. Das nennen wir Shittests, klingt ziemlich dramatisch. Die richtig guten kriegen wir wahrscheinlich gar nicht mit, es sind die schlechten Tests, die es zum Shit machen wie übertriebene Szenen oder Launenhaftigkeit. Aber letztendlich geht es nur darum, herauszufinden ob der Mann derjenige ist, der er zu sein vorgibt und ob er zu ihren Erwartungen passt. Passen seine Taten zu seinen Worten oder ist er ein Schwätzer und Blender? Hat er genug Rückgrat, seinen Standpunkt durchzusetzen oder ist er ein Weichei, hat er ein stimmiges Weltbild oder ist er ein Träumer, ist er faul und entpuppt sich später als zusätzliches Kind im Haushalt, geht er Herausforderungen aktiv an oder jammert er gern... was auch immer die Instinkte oder der Verstand einem Frauenkopf einflüstert. Ohne die ganzen Details zu kennen, ist es doch nachvollziehbar. Es gibt kein Bestehen oder Nichtbestehen, es geht nur darum abzuklopfen ob das drin ist was auf der Verpackung suggeriert wird.

Letzendlich haben Screening und Shittests dasselbe Ziel und sind, vielleicht abgesehen von Aktivität und Passivität, sogar dasselbe. Insofern arbeiten diese Tests doch sogar für uns, solange wir ebenfalls ein Interesse haben die Spreu vom Weizen zu trennen. Wenn wir das sogar noch weiter denken, sollten wir doch dankbar für eine (respektvoll) testende Frau sein, damit zeigt sie schließlich Interesse. Eine Frau, die allerdings mit so offensichtlichen Shittests nervt und übertreibt, disqualifiziert sich von selbst. Schwierig wird es natürlich, wenn wir versuchen eine Beziehung um jeden Preis zu halten und zu gefallen oder wenn wir zu bestimmten Punkten keine wirkliche Überzeugung haben.

Oder wie seht ihr das?

Zitat von Tamura im Beitrag #1

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so offensichtlichen Shittests

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Respect.

Ich kann die Gedanken zu 100% Prozent teilen, hätte diese aber nie so formulieren können.

Screening bedeutet für mich folgendes:

1. Ich bin mir bewusst meines Selbst und meines Weges. Wer bin ich, was will ich, was ist mir wichtig was ist mein Weg? Diese Fragen muss ich im Stande sein mir selbst beantworten zu können.
Erkennt sie mein Selbst, mein Mindset, meinen Weg und woran merke ich, dass sie mich erkennt?

2. Welche Gefühle lebe ich gerne aus und fühlt sie ähnlich bzw. gleich? Wie fühlt sie sich an und fühle ich mich eins mit ihr? Fühle ich eine entspannte Verbindung?

3. Die Körperlichkeit. Wie fühlt sie sich haptisch an, ist sie sexy, hat sie eine hohe Libido, ist sie abenteuerlustig, spannend, abwechslungsreich und gleichzeitig innig, sich hingebend und ein wenig versaut?

4. Überlebensfähigkeit: Ist sie imstande sich selbst zu versorgen, für sich zu sorgen und hat sie selbst Ziele und verfolgt sie diese?

5. Loyalität: Ist sie integer und loyal zu sich selbst und zu ihrem nächsten Umfeld? Kann sie Krisen aushalten und bewältigen? Ist sie „stabil“ oder eine „Dramaqueen“?

6. Charakter: Wie tritt sie im Leben auf und wie authentisch ist sie? Hat sie Humor, Ernsthaftigkeit und Zuversicht?

Danach screene ich. Ggf. zu hohe Ansprüche für Außenstehende, doch für mich essentiell.