Vorwort
Der kritische Blick auf das die Gesellschaft lang beherrschende Patriarchat hat, verstärkt durch männerfeindliche feministische Positionen, das Bild und den Wert der „Männlichkeit“ in Verruf gebracht. Allerdings hat bisher noch keiner danach gefragt, wie sich die gefeierten oder kritisierten Männer wirklich fühlen. Sind der Machtpolitiker, der erfolgreiche Manager, der siegreiche Sportler oder sogar der Held, der sein Leben dem Vaterland opfert, wirklich glückliche Menschen (gewesen)?
Und sind der autoritäre Chef, der brutale Kämpfer, der gewissenlose Karrierist, der großkotzige Narziss und der Macho einfach nur „typische“ Männer mit den bekannten typisch männlichen negativen Eigenschaften?
Hoch dekoriert oder destruktiv - das sind nur zwei Seiten des gleichen Problems sozial begründeter Fehlentwicklungen, die zu gesellschaftlichen Rollen geworden sind. Verehrung und Idealisierung auf der einen oder Verachtung und Abwertung auf der anderen Seite sind nur oberflächliche Reaktionen mit dem Ziel, tiefer gehende Erkenntnisse zu vermeiden. Das Leiden, das hinter dem beruflichen Erfolg verborgen bleibt, und die Angst und die Unsicherheit, die vom Kampfeseifer überspielt werden - zu diesen Befindlichkeiten der Männer dringt selten jemand wirklich vor.
Statt dessen nimmt man einfach hin, dass Männer im Durchschnitt früher sterben als Frauen - eine Tatsache die wir mal verwenden werden um über Erfahrungen und Thesen zur Realität männlichen Lebens nachzudenken.
Ich suche nach einer Deutung für die unterschiedliche Sterblichkeitsrate der Geschlechter und wage die Hypothese, dass Männer die Folgen ihres falschen Lebens - der aufgeblasenen Stärke, des Heldentums, egal ob honoriert oder diskriminiert - mit ihrer Gesundheit zu bezahlen haben. Kann man diese Folgen als „ausgleichende“ Strafe für falsches Leben oder muss man diese Selbstzerstörung als eine Selbstbestrafung aus unbewusstem Schuldgefühl heraus verstehen?
Wenn man zum Beispiel an die Begeisterung denkt, mit der Männer in den Krieg ziehen, verbunden mit dem Risiko, getötet zu werden, darf mal wohl so denken. Für mich liegt der Gedanke nahe, weil ich viele Männer kenne, die durch besondere Leistungen beweisen wollen, dass das frühere Defizit an Anerkennung und Liebe ungerecht war und sich nun bis zum Umfallen für andere abrackern. Im Irrglauben, sich Liebe verdienen zu können, opfern sie lieber ihre Gesundheit, als dass die den Protest gegen ihre Eltern - die Verantwortlichen für den Mangel - richten. Als Kind denkt man immer, dass man nicht liebenswert, also selbst schuld sei an liebloser Behandlung. Und viele Männer verfallen der Illusion, durch Macht und Gewalt die früheren Erfahrungen vergessen zu machen oder gar rächen zu können. So werden die früheren Opfer zu Tätern, die nun wieder andere zu Opfern machen oder sich im sozialen, sportlichen, ökonomischen oder militärischen Kampf am Ende selbst opfern.
„Der Mann“ ist eben nicht das privilegierte Geschlecht!
Die Männer, die das noch immer glauben, brauchen eine solche Idealisierung vielleicht als Abwehrvorgang gegen eine tiefgreifende Erschütterung ihres Selbst- und Weltbildes, weil sie nicht glauben wollen, dass das Drama ihrer Existenz schon längst geschehen ist und durch nichts mehr ungeschehen gemacht, sondern nur noch verschlimmert werden kann.
Feministinnen, die das sinnvolle und notwendige Bemühen um die Gleichberechtigung der Geschlechter auf einen ideologisch geführten Kampf reduzieren und die Misere der Frauen vor allem den Männern anlasten, verkennen nicht nur die Gleichrangigkeit der Geschlechter, sondern verschlimmern noch das Leid ihrer Geschlechtgenossinnen. Sie legen ihnen als Ziel die Fehlentwicklung der Männer nahe und wollen die Frauen in die gleichen problematischen Rollen zwängen.
Das Frauen in Führungspositionen wirklich bessere Eigenschaften entwickeln und vor allem andere Ziele als Männer verfolgen, wird zwar gerne oft und laut behauptet, ist aber in der Realität nicht nachzuweisen.
Feminismus und destruktive männliche Dominanz marschieren im Gleichschritt, wenn spezifisch weibliche Funktionen und Aufgaben, etwa gute Mütterlichkeit, abgewertet oder in Abrede gestellt werden. Dann werden Frauen von Frauen und Männern gemeinsam verraten und mit der für die Gesellschaft zentralen Aufgabe allein gelassen, wie Familie und Beruf, wie elterliche, partnerschaftliche, arbeitsorientierte und individuelle Bedürfnisse zusammengeführt und integriert werden können.
Schlimmer noch: Die feindselige Argumentation der Femi-Nazis macht eine wirkliche Problemlösung unmöglich.
Die Zukunft der Gesellschaft hängt von der Qualität der elterlichen Funktionen für die Entwicklung der Kinder ab, also vom Wert mütterlicher und väterlicher Fähigkeiten. Diese Aufgabe erlaubt keinen Geschlechterkampf, sondern verlangt eine gemeinsame Antwort darauf, wie Männer und Frauen ihre jeweiligen Aufgaben und Fähigkeiten optimal zur Geltung bringen können.
Gute Mütterlichkeit vermittelt dem Kind die Erfahrung von Bindung, Selbstwert und Identität.
Gute Väterlichkeit fördert Autonomie, vermittelt Verantwortlichkeit und Orientierung.
Beides sind Beziehungsfunktionen, die nicht geschlechtsgebunden sind. Trotzdem hat die Mutter, durch Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit eine wichtige Bedeutung für grundlegende mütterliche Funktionen, die nicht delegiert werden können. Ein Elternpaar wird sich darüber verständigen müssen, wie es die gegensätzlichen Bedürfnisse der heranwachsenden Kinder nach Bindung und Eigenständigkeit, nach Versorgung und Verpflichtung, nach liebevoller Bestätigung und sozialer Verantwortung, abgestimmt nach den jeweiligen Fähigkeiten der Eltern, vermitteln und befriedigen kann. Alleinerziehende haben es mit dieser Aufgabe natürlich schwerer und benötigen deshalb auch besondere Unterstützung.
Die Solidarität der Geschlechter ist mir ein wichtig. Das steht natürlich im deutlichen Gegensatz zu der Forderung, Männern stehe keine andere Rolle mehr offen als die eines gefühlsbetonten, weichen, familiär orientierten Hausmannes. Der „neue Mann“ ist nicht die Lösung unserer Probleme in der Gesellschaft und in Beziehungen, sondern er ist nur eine traurige Karikatur eines unverstandenen und somit auch unerlösten Schicksals. Männer sind nicht mehr und nicht weniger ihrer Emotionalität und elterlichen Funktion entfremdet als Frauen, nur anders. Und um das Verständnis hierfür wollen wir uns hier kümmern.
Ich will das Bemühen von Männern, sich selbst endlich zu verstehen, in den Mittelpunkt dieses Ratgebers stellen. Ich will von Fremdbestimmung und externer Beeinflussung befreien und zur echten Selbsterfahrung einladen. Wenn sich aber Männer als sogenannte „Frauenversteher“ anbieten, handelt es sich doch meist nur um „Mutterbediener“, die immer noch um nicht erhaltene Zuwendung betteln. Ich will gerade diese Tragik aufdecken und auflösen helfen.
Anderen - und am Lebensanfang vor allem der Mutter - abspüren zu müssen, was von einem erwartet wird, statt erkannt, verstanden und befriedigt zu werden, gehört zu den schmerzlichsten Quellen der Entfremdung und Fehlentwicklung von Kindern, egal ob es sich um Mädchen oder Jungen handelt.
Um den Mangel an Zuwendung zu mildern, tun Kinder alles, um in irgendeiner Form Annahme und Bestätigung zu erfahren, sonst könnten sie kaum überleben. So werden die frühen „Mutterbediener“ die späteren „Leistungsträger“ der Gesellschaft, die glauben, sich Liebe verdienen zu müssen. Oder sie entwickeln sich zum Macho oder zur Emanze, die ihre Aggression am falschen Objekt oder in selbst provozierten sozialen Kämpfen und in versteckten kinderfeindlichen Positionen abreagieren.
Frühes Leid führt immer noch nicht zur Solidarität der betrogenen Menschen, sondern wird leider auch im Geschlechterkampf ausgetobt, vergleichbar der häufigen Geschwisterrivalität im Kampf um die Gunst der Eltern. Statt die Quelle eines befriedeten Lebens zu sein, geraten so auch Partnerschaft und Sexualität in den Strudel eines häufig hasserfüllt ausgetragenen Stellvertreterkrieges.
Ich will Männern zeigen, wie sie mit ihrer Natur, ihrer Biologie, und letztlich auch mit ihrem Testosteron zu einem weniger entfremdeten, authentischeren Leben finden können. So dumme „Erziehungsmethoden“ wie die, aus einem „Rowdy“ einen Sitzpinkler zu machen, helfen da nicht weiter. Um echte Männlichkeit zu erreichen, müssen belastende Erfahrungen und die den Männern zugedachten Rollen überwunden werden. Das ist eine mühevolle und oft schmerzliche Aufgabe.
Aber nur wirkliche Selbsterkenntnis lässt uns aus Entfremdung, Abhängigkeit, Fremdbestimmung, Rollenverhalten, Geschlechterkampf und feindseligem Abreagieren herausfinden. Selbsterkenntnis ist der Königsweg zur Gesundung und Identität, auf dem sich auch frühe Defizite und Verletzungen, wenn schon nicht ausheilen, so doch verstehen und in ihren Folgen ausbremsen lassen. Noch besser wäre es allerdings, wir fänden als Männer und Frauen in wirklicher Partnerschaft und durch lustvolle Sexualität zu gemeinsamer Elternschaft, mit der wir unseren Kindern ein Schicksal ersparen können, das die meisten Menschen, durch Sozialisation entfremdet, erlitten haben.
Ich schließe hier ganz selbstverständlich die Frauen mit ein. Nur wenn Männer und Frauen ihre Entfremdung erkennen, ihre Fehlentwicklungen verstehen und verarbeiten, statt ihre Empörung gegeneinander zu richten und ihre Defizite in der Ausbeutung der „Mutter Erde“ zu kompensieren, erreichen wir eine lebenswerte Zukunft.
Ich will euch hierzu Mut machen und einen Weg zeigen, den jeder gehen kann.
The most loving women are the women who will test you the most. She wants you to be your fullest, most magnificent self. She won’t settle for anything less. She knows it is true of you. She knows in your deepest heart you are free, you are Shiva. Anything less than that she will torment. And, as you know, she’s quite good at it.
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