Wie erklärt man einem IT-Profi die Geheimnisse einer stabilen Partnerschaft?

#1 von koc , 02.10.2010 20:19

Sehr geehrte Damen und Herren

Voriges Jahr bin ich von der Version ‘Freundin 7.0′ auf ‘Gattin 1.0′ umge­stie­gen. Ich habe fest­ge­stellt, dass das Programm einen uner­war­te­ten Kind-Prozess gestar­tet hat und sehr viel Platz und wich­tige Ressourcen belegt. In der Produktanweisung wird ein sol­ches Phänomen nicht erwähnt. Außerdem instal­liert sich ‘Gattin 1.0′ in allen ande­ren Programmen von selbst und star­tet in allen Systemen auto­ma­tisch, wodurch alle Aktivitäten der übri­gen Systeme gestoppt werden.

Die Anwendungen ‘Bordell 10.3′, ‘Umtrunk 2.5′ und ‘Fussballsonntag 5.0′ funk­tio­nie­ren nicht mehr, und das System stürzt bei jedem Start ab. Leider kann ich ‘Gattin 1.0′ auch nicht mini­mie­ren, wäh­rend ich meine bevor­zug­ten Anwendungen benut­zen möchte.

Ich über­lege ernst­haft, zum Programm ‘Freundin 7.0′ zurück­zu­ge­hen, aber bei Ausführen der UninstalI-Funktion von ‘Gattin 1.0′ erhalte ich stets die Aufforderung, zuerst das Programm ‘Scheidung 1.0′ aus­zu­füh­ren. Dieses Programm ist mir aber viel zu teuer. Können Sie mir helfen?

Danke, ein User
“”

Jetzt die ein­fühl­same Antwort des Technischen Dienstes:

Lieber User,
das ist ein sehr häu­fi­ger Beschwerdegrund bei den Usern. In den meis­ten Fällen liegt die Ursache aber bei einem grund­le­gen­den Verständnisfehler: Viele User stei­gen von ‘Freundin 7.0 ‘ auf ‘Gattin 1.0′ um, weil sie Letztes zur Gruppe der ‘Spiele & Anwendungen’ zählen.

‘Gattin 1.0′ ist aber ein BETRIEBSSYSTEM und wurde ent­wi­ckelt, um alle ande­ren Funktionen zu kon­trol­lie­ren. Es ist unmög­lich, von ‘Gattin 1.0′ wie­der auf ‘Freundin 7.0′ zurück­zu­ge­hen. Bei der Installation von ‘Gattin 1.0′ wer­den ver­steckte Dateien instal­liert, die ein Re-Load von ‘Freundin 7.0′ unmög­lich machen. Es ist nicht mög­lich, diese ver­steck­ten Dateien zu dein­stal­lie­ren, zu löschen, zu ver­schie­ben oder zu vernichten.

Einige User pro­bier­ten die Installation von ‘Freundin 8.0′ oder ‘Gattin 2.0′ gekop­pelt mit ‘Scheidung 1.0′, aber am Ende hat­ten sie mehr Probleme als vor­her. Lesen Sie dazu in Ihrer Gebrauchsanweisung die Kapitel ‘Warnungen’, Alimente-Zahlungen — fort­lau­fende Wartungskosten von Kindern ab Version1.0′.
Ich emp­fehle Ihnen daher, bei ‘Gattin 1.0′ zu blei­ben und das Beste dar­aus zu machen. Ich habe sel­ber ‘Gattin 1.0′ vor Jahren instal­liert und halte mich strikt an die Gebrauchsanweisung, vor allem in Bezug auf das Kapitel ‘Gesellschaftsfehler’.

Sie soll­ten die Verantwortung für alle Fehler und Probleme über­neh­men, unab­hän­gig davon, ob Sie Schuld sind oder nicht.

Die beste Lösung ist das häu­fige Ausführen des Befehls: C:\UM-ENTSCHULDIGUNG-BITTEN.exe.

Vermeiden Sie den Gebrauch der ‘ESC’ Taste, da Sie öfter UM-ENTSCHULDIGUNG-BITTEN ein­schal­ten müss­ten, damit ‘Gattin 1.0′ wie­der Normal funktioniert.

Das System funk­tio­niert solange ein­wand­frei, wie sie für die ‘Gesellschaftsfehler’ unein­ge­schränkt haften!

Alles in allem ist ‘Gattin 1.0′ ein sehr inter­es­san­tes Programm — trotz der unver­hält­nis­mäs­sig hohen Betriebskosten.

Bedenken Sie auch die Möglichkeit, zusätz­li­che Software zu instal­lie­ren, um die Leistungsfähigkeit von ‘Gattin 1.0′ zu stei­gern. Ich emp­fehle Ihnen: ‘Pralinen 2.1′ und ‘Blumen 5.0′ in Deutsch.

Viel Glück!
Ihr Technischer Dienst

PS: Installieren Sie nie­mals ‘Sekretärin im Minirock 3.3′! Dieses Programm ver­trägt sich nicht mit ‘Gattin 1.0′ und könnte einen nicht wie­der gut­zu­ma­chen­den Schaden im Betriebssystem verursachen!!


The most loving women are the women who will test you the most. She wants you to be your fullest, most magnificent self. She won’t settle for anything less. She knows it is true of you. She knows in your deepest heart you are free, you are Shiva. Anything less than that she will torment. And, as you know, she’s quite good at it.


 
koc
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zuletzt bearbeitet 03.10.2010 | Top

Passt glaub ich gut zum obrigen Eintrag

#2 von stahl ( gelöscht ) , 04.10.2010 09:40

Ich war männlich, verwegen, ich war frei und hatte lange Haare.

Meine Frau lernte mich kennen, nicht umgekehrt. Sie stellte mir förmlich nach. Egal wo ich hinkam, sie war schon da. Es ist nun zwölf Jahre her. Damals war ich eingefleischter Motorradfahrer, trug nur schwarze Sweat-Shirts, ausgefranste Jeans und Bikerstiefel, und ich trug lange Haare.

Selbstverständlich hatte ich auch ein Outfit für besondere Anlässe. Dann trug ich ein schwarzes Sweat- Shirt, ausgefranzte Jeans und weiße Turnschuhe. Hausarbeit war ein Übel, dem ich wann immer es möglich war aus dem Weg ging.

Aber ich mochte mich und mein Leben. So also lernte sie mich kennen. "Du bist mein Traummann. Du bist so männlich, so verwegen und so frei."

Mit der Freiheit war es alsbald vorbei, da wir beschlossen zu heiraten. Warum auch nicht, ich war männlich verwegen, fast frei und ich hatte lange Haare.

Allerdings nur bis zur Hochzeit. Kurz vorher hörte ich sie sagen: "Du könntest wenigstens zum Frisör gehen, schließlich kommen meine Eltern zur Trauung." Stunden, - nein Tage später und endlose Tränen weiter gab ich nach und ließ mir eine modische Kurzhaarfrisur verpassen, denn schließlich liebte ich sie, und was soll's, ich war männlich, verwegen, fast frei und es zog auf meinem Kopf.
Und ich war soooo lieb.

"Schatz ich liebe Dich so wie Du bist" hauchte sie.

Das Leben war in Ordnung obwohl es auf dem Kopf etwas kühl war. Es folgten Wochen friedlichen Zusammenseins bis meine Frau eines Tages mit einer großen Tüte unterm Arm vor mir stand. Sie holte ein Hemd, einen Pollunder (bei dem Wort läuft es mir schon eiskalt den Rücken runter) und eine neue Hose hervor und sagte: "Probier das bitte mal an." Tage, Wochen, nein Monate und endlose Papiertaschentücher weiter gab ich nach, und trug Hemden, Pollunder (ärrrgh) und Stoffhosen.

Es folgten schwarze Schuhe Sakkos, Krawatten und Designermäntel. Aber ich war männlich, verwegen, totchic und es zog auf meinem Kopf. Dann folgte der grösste Kampf. Der Kampf ums Motorrad.

Allerdings dauerte er nicht sehr lange, denn im schwarzen Anzug der ständig kneift und zwickt läßt es sich nicht sehr gut kämpfen. Außerdem drückten die Lackschuhe, was mich auch mürbe machte. Aber was soll's, ich war männlich, spießig, fast frei, ich fuhr einen Kombi, und es zog auf meinem Kopf.

Mit den Jahren folgten viele Kämpfe, die ich allesamt in einem Meer von Tränen verlor. Ich spülte, bügelte, kaufte ein, lernte Deutsche Schlager auswendig, trank lieblichen Rotwein und ging Sonntags spazieren. Was soll's dachte ich, ich war ein Weichei, gefangen, fühlte mich scheiße und es zog auf dem Kopf.

Eines schönen Tages stand meine Frau mit gepackten Koffern vor mir und sagte: "Ich verlasse Dich."

Völlig erstaunt fragte ich sie nach dem Grund.

"Ich liebe Dich nicht mehr, denn Du hast Dich so verändert. Du bist nicht mehr der Mann den ich mal kennengelernt habe."

Vor kurzem traf ich sie wieder. Ihr "Neuer" ist ein langhaariger Biker mit zerrissenen Jeans und Tättowierungen, der mich mitleidig ansah. Ich glaube ich werde Ihm eine Mütze schicken.


[quelle:http://www.luftpiraten.de/niefuereinefrau.html]


stahl
zuletzt bearbeitet 04.10.2010 09:46 | Top

   

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