Hallo liebe Forummitglieder!

Ich bin neu in diesem Forum, lese aber schon eine Zeitlang mit.
Ich suche eigentlich schon seit längerem nach Möglichkeiten meine zerrüttete Ehe doch noch zu retten.

Ich, 35 Jahre alt bin seit gut 5 Jahren mit meinem Mann (40) verheiratet und Mutter eines 6 Jahre alte Jungen.
Als ich meinen Mann kennen gelernt habe waren wir beide in einer Beziehung, aber was soll ich sagen, es war so etwas wie Liebe auf den ersten Blick.
Ich habe dann recht schnell meine Beziehung beendet, da ich niemanden etwas vormachen wollte. Bei ihm hat es gedauert... weiß nur mehr, dass ich ihn unter Druck gesetzt habe. In der Art: wenn er sich nicht trennt, werden wir uns auch nicht mehr sehen, denn ich werde nicht die Affäre spielen. Eine Woche später stand er vor meiner Haustür.
Dann folgten wunderbare 1,5 Jahre mit sehr vielen Ausflügen, sehr viel Liebe und Leidenschaft. Wir zogen ca. nach einem Jahr zusammen und planten Familie. Ich wurde auf anhieb schwanger und irgendwie schien alles perfekt!
Ich hatte von meiner Seite aus nicht vor zu heiraten, da wir aber ein gemeinsames Kind haben und seine Familie sehr konservativ und katholisch ist, habe ich der Hochzeit zugestimmt.

Nun ja, und ab da fingen ganz schleichend und langsam die Probleme an. Mir war es Anfangs noch nicht so bewusst, aber ganz langsam Schritt für Schritt schlitterte ich in eine totale Abhängigkeit, nicht nur finanziell aber auch psychisch.
Wie gesagt gemerkt habe ich anfangs noch nichts, denn ich ging in der Mutterrolle auf und war glücklich. Der erste Anhaltspunkt von jetziger Sicht aus war die Debatte mit meinem Mann, ob ich nach dem Mutterschutz wieder arbeiten gehen sollte. Er wollte es nicht und meinte er verdient genug Geld für uns drei. Ich hatte mich dann zumindest für einen Teilzeitjob durchsetzen können. Weitere Kleinigkeiten, die ich damals nicht so ernst sah folgten: wie zB. "Schatz es ist doch viel zu kalt draußen, willst du wirklich einen Rock anziehen, nicht dass du dich erkältest :-)" oder "ich möchte nicht dass du heute schwimmen gehst - habe schon was anderes für uns geplant, wenn ich von der Arbeit komme", "ich weiß du wolltest heute mit deinen Kollegen etwas trinken gehen, aber ich fühle mich nicht besonders....wäre besser wenn du auf den Kleinen schaust, nicht dass ich ihn noch anstecke." usw....harmlos, versteckt - hatte keine Bedenken-nie.

Und ab diesem Zeitpunkt gab es Seiten an ihm, die ich vorher nicht kannte. Er begann mir ständig hinterher zu telefonieren, wenn ich zu Arbeit ging und fing an mich rund um die Uhr zu kontrollieren. Ob ich mit dem Kleinen am Spielplatz war, oder mich mit Freundinnen oder mit meiner Familie getroffen habe - es gab immer eine Szene. Er redete mir aus Röcke zu tragen, plötzlich war er gegen Make-up usw.
Wir stritten uns immer heftiger, bis irgendwann auch die "Fetzen" flogen.

Ich packte daraufhin meinen Sohn und bin zu meinen Eltern geflüchtet. Ich konnte es nicht verstehen wie er mir sowas antun konnte.
Nachdem sich alles ein wenig beruhigt hat, hatten wir ein klärendes Gespräch indem er sich 1000 mal entschuldigte und einwilligte, dass ich vorerst ein paar Monate bei meinen Eltern bleibe und wir eine Paartherapie besuchen.
In den folgenden 3 Monaten war er der liebste und netteste Mann und Vater den man sich nur vorstellen kann. Wir hatten mehr Spaß und Freude als in den Jahren davor.
Ich war überzeugt, dass sein Wutausbruch nur eine Kurzschlussreaktion war und wir zogen wieder ein. Mein Sohn war überglücklich seinen Papa wieder jeden Tag zu sehen und ich war überzeugt, dass das die richtige Entscheidung war.....
Ich hatte ja bereits in unserer Trennungphase einen Termin zur Paartherapie ausgemacht, aus dem er sich wirklich geschickt herausgeredet hat.
Ich habe dann auch nicht mehr nachgehackt, denn zu diesem Zeitpunkt war ja alles sehr schön und harmonisch. Er hatte auf einmal auch nichts dagegen, dass ich mein Dienstverhältnis auf 30 Std. die Woche aufstockte usw.
Tja, das war letztes Jahr und es hielt auch ein paar Monate so an. So ab Herbst fing dann der Terror wieder an, anfangs nur Abends oder wenn unser Sohn bei den Großeltern war, seit ein paar Monaten hält er sich überhaupt nicht mehr zurück und ich versuche alles zu tun damit es mein Sohn nicht mitbekommt.

Ich weiß, dass ich Menschen nicht ändern kann. Aber gibt es eine Möglichkeit wie er seine Eifer- und Kontrollsucht in den Griff bekommen kann? Ich habe eigentlich schon aufgegeben irgendetwas zu sagen - es hilft nicht. Ich versuche meinem Sohn zu liebe ihm alles recht zu machen, aber wie ihr euch vorstellen könnt gelingt das nicht immer. Ich verzichte bereits auf sehr viele Dinge, aber gewisse Hobbies und Freiräume kann und will ich mir einfach nicht nehmen lassen.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob mich mein Mann noch liebt, denn das kann ja nicht wirklich Liebe sein -oder? Ich weiß auch nicht ob ich ihn noch wirklich Liebe, denn nach dem ganzen Fehlverhalten, kann ich ihn momentan nicht wirklich respektieren. Momentan gehe ich ihm so gut es geht aus dem Weg und lebe einfach vor mich hin und versuche so gut es geht alle Probleme vor meinem Sohn zu verbergen.

Allerdings muss ich sagen, dass wir von Anfang an eine sehr leidenschaftliche Beziehung hatten und diese Leidenschaft auch noch immer vorhanden ist. Allerdings überwiegt bei mir mittlerweile wirkliche Hassgefühle, die einst so große körperliche Anziehung ist von meiner Seite gesehen fast vollkommen weg, das scheint bei ihm anders zu sein (und trotzden terrorisiert er mich??). Ich habe ihm schon x-mal gesagt, dass sein Benehmen mir gegenüber respektlos ist, dass mir seine Kontrollsucht zeigt, dass er kein bisschen Vertrauen hat und mich das sehr verletzt.
Wenn ich ihm das in einer ruhigen Minute nahe bringe, gibt er mir auch recht, aber leider hält der Friede nicht lange an.

Ich weiß, jetzt werden alle schreiben: trenne dich! Aber jeder der Kinder hat wird vielleicht verstehen, dass ich wirklich alles versuchen will meine Familie zusammen zu halten. Ich möchte nicht, dass mein Sohn seinen Vater nur alle 2 Wochen sieht. Ich sehe doch wie er sich jeden Tag auf seinen Papa freut, das kann ich ihm doch nicht weg nehmen?? Ich habe immer gedacht mir passiert sowas nicht.
Es ist natürlich auch nicht jeden Tag schlimm. Wir haben immer noch schöne Zeiten und gemeinsame Ausflüge, allerdings bin ich die meiste Zeit angespannt und verkrampft und schaffe es einfach nicht diese Tage zu genießen :(

Man ist das lang geworden - sorry!
Danke fürs durchlesen, LG sonne

Hallo Sonne, willkommen!

Die erste Frage die ich habe: Was kam bei der Paartherapie heraus?
Ist er ein selbstständiger Mann mit EIGENEM Leben, Freunde, Hobbies etc. geht er selbst aus?

Später mehr!

Hallo,
Danke für die schnelle Antwort.
Ich denke ich habe es oben erwähnt, dass er sich nach unserer Versöhnung ganz geschickt raus geredet hat. Wir haben den Termin nicht wahrgenommen. Ich weiß, das war nicht klug von mir, hätte darauf bestehen sollen :(

Ich würde schon sagen, dass er ein selbstständiger Mann ist, zumindest war er es ein mal. Ich muss sagen, dass wir die meisten Wochenenden als Familie verbringen und meistens etwas mit befreundeten Familien unternehmen. Wenn er weg geht, will er mich meistens dabei haben - geht natürlich nicht immer, außerdem hab ich auch nicht immer Lust mit seinen Kollegen oder Freunden etwas zu machen.
Mit Hobbies ist es da eher schwierig, ich bin recht sportlich übe das aber am Vormittag aus, wenn ich Zeit habe. Er ist nicht so die Sportkanone - sein Hobby ist glaub ich nur der Whisky/Zigarren-Club. Aber natürlich unternimmt er viel mit unserem Sohn (Rad fahren, Ball spielen, usw.), das schon.
Meistens ist er ziemlich fertig wenn er von der Arbeit kommt und natürlich extra reizbar. Ich denke, dass er nicht sehr zufrieden ist mit seinem Job, obwohl ich mir den Behördenkram nicht so stressig vorstelle. Wenn ich ihn darauf anspreche kommt aber nur - ich liebe meine Arbeit, wie kommst du auf den Unfug....

mir kommt als erstes in den sinn, dass personen, die wahnsinnig eifersüchtig sind, selbst dreck am stecken haben. dies hilft in der jetzigen situation aber wenig. irgendeine art von verlustangst muss offensichtlich vorhanden sein. hapert es an seinem selbstbewußtsein?
er nimmt dir ja wahrhaftig die luft zum atmen. ad freundeskreis: wie sieht's denn eigentlich mit deinem aus? hast du einen solchen, den du hegst und pflegst oder hast du den auch für deinen partner aufgegeben? falls ja, sofort revidieren!!! das geht nicht!
du wurdest in einen (goldenen?) käfig gepfercht, ergo fällt es auch schwer die "schöne" zeit zu genießen.

Ich hab es leider sehr lange zugelassen, dass er mich mehr oder weniger von meinem Freundeskres abgeschottet hat. Anfangs war es auch mein Wunsch jede freie Minute mit ihm zu verbringen, aber das hört sich ja im Normalfall irgendwann auf.
Seit unserer vorübergehenden Trennung habe ich aber wieder Kontakt zu ein paar Freundinnen von früher aufgenommen, den ich auch aufrecht erhalte. Muss aber dazu sagen, dass ich mich manchen schon heimlich treffe, da ich jeglichen Angriffspunkt und Stress vermeiden will. Unsere gemeinsamen Freunde bekommen zwar ab und zu mit, dass wir Stress haben, allerdings kann ich mich den Frauen nicht wirklich anvertrauen, denn die würden es ihren Männern erzählen. Mein Mann würde aus der Haut fahren, wenn er erfährt dass ich unsere Probleme nach außen trage.
Selbstbewußt?? Naja so wie ich ihn in den letzten 2,5 Jahren kennen gelernt habe, kann er es ja nicht wirklich sein. Ich versuchte ihn immer in allem zu unterstützen, aber wenn nichts zurück kommt will man irgendwann nicht mehr. Auf die Umgebung wirkt er sicher sehr selbstbewußt und er ist auch sehr kommunikativ - einfach gesagt: seine Umgebung mag ihn - nur wissen die eben nicht, wie lächerlich er sich oft zuhause gibt.
Das mit dem dreck am stecken verstehe ich jetzt nicht ganz? Meinst du damit, dass er eifersüchtig ist, weil er selber nicht treu ist? - Darüber habe ich auch schon nachgedacht, aber dafür müsste er mal alleine irgendwo hin fahren - kann ich mir also aus zeittechnischen Gründen nicht vorstellen. Und wie ich es schon angedeutet habe, er findet mich nach wie vor sexuell anziehend......nur kann ich nicht, nachdem er mich fertig macht und anschreit, eine stunde später mit ihm ins Bett .....da müsste ich mich übergeben.
Er möchte ja auch unbedingt noch ein zweites Kind und drängt mich förmlich dazu??? Wenn ich dann damit argumentiere, dass sich erst etwas ändern muss und ich seine ewigen Angriffe nicht aushalte, kommen wieder leere Worte - wie: es wird alles besser sobald ich befördert werde, ich hatte eine schlechte Phase, ich hab es nicht so gemeint ....und Liebesbekenntnisse - nur kann ich ihm das nicht mehr glauben, denn spätestens nach 3-4 Wochen kommt wieder eine Szene.

Ich möchte noch sagen, dass ich Gott sei dank meine Familie habe, die in jeder Situation für mich da ist. Ich hätte mich ohne den Rückhalt, damals auch nicht getrennt. Leider dachte ich, dass ihm das eine Lehre war, war es aber scheinbar nicht.
Ich will sie aber nicht mit meinen Problemen belasten, zumindest versuche ich seit dem ich damals wieder zu meinem Mann zurück gegangen bin, beiden Familien die heile Welt vorzuspielen. Ich kann es irgendwie noch nicht ganz verstehen/akzeptieren, dass ich die Situation so falsch eingeschätzt habe....ich wollte doch nur das beste für mein Kind...

verzeih, aber das, was du über deinen partner schreibst, hört sich nicht selbstbewußt an. vielleicht wirkt er so in seinem beruf - was ich von beamten bzw. behördenmitarbeitern halte, ist eine andere sache.
aber mal ganz ehrlich. wie lange willst du diesen zustand aufrecht erhalten, wo er dich doch unendlich viel kraft kostet und dich nicht glücklich macht? entzieh ihm seine vorteile, dazu gehört anscheinend auch körperliche nähe. seine missetaten müssen konsequenzen nach sich ziehen. im übrigen kannst nur du selbst dir helfen! andere können nur unterstützen. hört sich mal wieder nach einer kategorie mann an, die auch sehr häufig antreffe. große, selbstbewußte klappe, aber in wirklichkeit alles fassade, die sofort bröckelt, wenn nachgebohrt wird.

Ich weiß, dass ich in der momentanen Situation nicht glücklich bin. Aber ich wünsche mir wieder den Mann zurück den ich geheiratet habe und der der Vater meines Kindes ist. Ich kann ja nicht nur an mein Wohl denken. Wie schrecklich seine Eifersucht für mich auch sein mag, er ist ein guter Vater.
Sollte ich ihn vielleicht nochmal auf eine Paarberatung ansprechen?
Und was den Punkt betrifft "Vorteile" entziehen - ich denke in dieser Phase stecke ich gerade - zumindest körperliche Nähe gibt es von meiner Seite aus momentan keine. Wir hatten aktuell vor 2 Wochen den letzten riesen Zoff -er wollte mich und meinen Sohn nicht mit meinen Eltern in den Urlaub fahren lassen, da er keinen Urlaub mehr bekommt- seitdem gehe ich ihm aus dem Weg und schlafe bei meinem Sohn.
Morgen fahren wir trotzdem nach Südtirol! Er meinte dann er wird zum WE nachkommen.
Seit dem bringt er fast jeden Tag Blumen mit und ist wieder übernett. Ich ignoriere ihn und denke darüber nach was ich machen soll.

Solange man kein Kind hat ist es relativ einfach nur an sich und sein eigenes Glück zu denken. Außerdem hat er mir schon einmal in einem Streit gedroht, dass er im Falle einer Scheidung das alleinige Sorgerecht beantragen wird. Ob er eine chance hat sei dahin gestellt, aber alleine vor einem jahrelangen Scheidungskrieg hätte ich angst und momentan vorallem keine Kraft mehr.
Eigentlich will ich keinen Streit, auch keine Drohungen. Ich wünsche mir doch nur ein wenig Vertrauen und Harmonie und eine funktionierende Familie!

Beziehungsratgeber schon mal gelesen?

Zitat von sonne im Beitrag #1

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Wie gesagt gemerkt habe ich anfangs noch nichts, denn ich ging in der Mutterrolle auf und war glücklich.

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Zitat

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Untreue mit dem Kind?

Frauen, genauer Mütter sind aber noch in anderer Weise gefährdet, sehr anerkannt untreu zu werden. Vielleicht kennt jeder eine aufopfernde Mutter, die sich voller Hingabe um ihr Kind oder ihre Kinder kümmert. Kind oder Kinder erfahren eine warme mütterliche Liebe und Zuneigung. "Ihre Kinder haben es gut bei ihr!" sagen Verwandte und Nachbarn, aber für den Vater und Mann belibt gewissermassen nichts übrig. Er hat den EIndruck, überflüssig zu sein. "Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen!", sagte man früher. Und nicht wahr, es ja wirklich leichter den kleinen Mann zu lieben, der auf dem Stuhl oder Tischchen stehend seine Ärmchen um die Mutter legt znd sagt " Mammi, ich liebe dich so gern!" Hier erfährt die Mutter Dank und Anerkennung, die der große Mann oft nur ungeschickt zustande bringt.

Beruf und Kinder können in die Rolle eines Dritten gelangen. Auch ein Hobby, eine Nebenbeschäftigung können beziehungsstörend sein.Politik und soziales Engagement können so sehr Mittelpunkt des Lebens sein, daß sie zur Geliebten oder zum Liebhaber werden. Die oder der komkrete Dritte macht dann nur deutlich, was längst schon Realität der Beziehnung war.

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mal näher erläutern?

Zitat von sonne im Beitrag #8

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zumindest körperliche Nähe gibt es von meiner Seite aus momentan keine.
Ich wünsche mir doch nur ein wenig Vertrauen und Harmonie und eine funktionierende Familie!

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naja ich dachte wenn ich auf körperliche Distanz gehe, erkennt er dass seine ewigen Eifersuchtsszenen nichts bringen.
Der Widerspruch liegt natürlich darin, dass ich das Gegenteil von dem mache was ich mir wünsche!

Unser Kind war ja ein absolutes Wunschkind und ich war einfach glücklich und zufrieden (aufgehen in Mutterrolle). Ich verstehe den Einwand, dass sehr viele Paare sich von einander entfernen, weil sich manche Frauen nachher ausschließlich ums Baby kümmern. Aber mal abgesehen von den ersten paar Monaten, wo wir durchaus überwiegend mir dem Kleinen beschäftigt waren, haben wir uns immer die Zeit für uns genommen. ca. ein Jahr nach seiner Geburt haben wir, dann auch gehiratet und haben wunderschöne Flitterwochen verbracht.

Die Probleme mit der Eifersucht und der Bevormundung haben auch erst begonnen als unser Kind 2,5/3 Jahre alt war. Denn zu diesem Zeitpunkt habe ich angefangen mich wieder um einen Job umzusehen.
Er hat es zwar nie ausgesprochen, aber ich denke er hat sich erwartet, dass ich als Hausfrau zuhause bleibe. Allerdings habe ich ihm von Anfang an gesagt, dass das für mich nicht in Frage kommt und ich zumindest halbtags arbeiten will, sobald der Kleine in den Kindergarten kommt.
So wars dann auch und ich habe einen recht gut bezahlten Job im Labor bekommen, wo ich die möglichkeit habe den ganzen Papierkram von zuhause aus zu machen, und ab da wurde die Situation von Monat zu Monat schlimmer.

Natürlich hat sich vieles in unserem Leben verändert. Warum ich seine Eifersucht nicht früher bemerkt habe? Weil er es wirklich gut versteckt und verpackt hat. Die ersten 2 Jahre unserer Beziehung waren wunderschön, aber ich muss sagen wir haben auch fast jede freie Minute miteinander verbracht. Immer wenn ich in der Zeit mit Freunden weg ging, oder keine Zeit hatte, bekam ich immer total liebe sms, mit Inhalten, wie "Ich vermisse dich. Du fehlst mir so sehr, was machst du gerade, usw." - damals war ich eher begeistert, da ich so viel Aufmerksamkeit zuvor nie bkommen habe. Heute weiß ich, dass bis zu 20 sms am Abend wohl nicht ganz normal sind und ein erstes Anzeichen für Eifersucht.

Auch die Schwangeschaf war eine aufregende Zeit, er war auch immer für mich da. Aber natürlich ist nach der Geburt sehr viel von der gemeinsamen Zeit zu zweit, zu gemeinsamer Zeit zu dritt geworden, aber das haben wir beide genossen.

Seit dem ich wieder arbeite habe ich natürlich auch wieder mehr soziale Kontakte, das empfinde ich aber auch als ganz normal und vorallem für mich sehr wichtig.

Also deine Selbstständigkeit finde ich auch normal.. Job, Freunde.. alles normal..und auch richtig und gut!
NICHT zur Therapie zu gehen, war allerdings nicht konsequent von dir, da hätte man den Kern des Problems
bestimmt finden können.
Konsequent ist auch nicht, dass du dich auf Ausreden einlässt.

Was für ein Beziehungsbild hast du? Nur Familienleben, kochen, waschen, putzen... ist alles was Euch verbindet,
viel anders habe ich da nun nicht vernommen?
Seine Verlustangst und Eifersucht muss ja allerdings Wurzeln haben und da denke ich liegt wohl verschiedenes vor:

Bist du zuviel in der Mutterrolle, ganz generell, sagst auch ihm was er zu tun hat, die ewige Fürsorgerin, die nur den ALLTAG bestreitet? Immer aufeinander hocken?
Was ist dein Beziehungsbild? Was verbindet euch?

SEIN Beziehungsbild.. vielleicht denkt er eben, du bist sein Besitz und hast entsprechend dich um ausschließlich ihn
zu kümmern (quasi auch SEINE Mutti)..
SEINE Unselbstständigkeit ...weil er dich ja überall dabei haben will....und wenig bis nichts für sich tut in seiner Freizeit.
Arbeit und???

Euer Paarleben.. wenn euch nichts verbindet außer Familie.. und "mal Essen gehen" (was genau verstehst du unter:
wir haben uns immer Zeit für uns genommen?).. müsst ihr daran schrauben.
Zuviel Routine, zu wenig Lachen und Spontanität?

Sexuell ausgrenzen wäre im Übrigen nicht der richtige Weg, verstehe allerdings, dass es da ein Attractionverlust deinerseits gibt.
.. aber was genau erwartest du nun?

bzw. was genau willst DU? Was genau wünscht du dir?
Dass er selbstständiger ist und somit auch erstmal ne eigene Quelle der Zufriedenheit hat, damit nicht alles an dir hängt?
Ist er zu bequem, passiv?
Zu wenig Engagement seinerseits, weil er sich zu wenig für dich als FRAU interessiert?

Versuche mal genauer zu sagen, WIE du es dir denn vorstellst, damit wieder Attraction vorherrscht.

Zitat von sonne im Beitrag #12

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naja ich dachte wenn ich auf körperliche Distanz gehe, erkennt er dass seine ewigen Eifersuchtsszenen nichts bringen.
Der Widerspruch liegt natürlich darin, dass ich das Gegenteil von dem mache was ich mir wünsche!

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Sonne??? Wie läuft es denn???

Hallo,
nach längerer Pause melde ich mich wieder zurück!
Meine letzten 2 Monate sind sehr turbulent verlaufen und es hat sich einiges getan.

@just-do-it: ich habe über deine Fragen genau nachgedacht und hatte auch im Urlaub Zeit meine/unsere Probleme mit meiner Mutter zu besprechen. Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen! Ich wünsche mir, dass mein Mann wieder mehr Mann wird, nicht abhängig von mir ist und wieder mehr aktiv lebt.
Es stimmt das unser Leben eigentlich nur mehr Routine war und sich eine ziemliche Unzufriedenheit, scheinbar auf beiden Seiten, entwickelt hat.

Mein Mann ist ein paar Tage in den Urlaub nach gekommen und ich hatte endlich wieder mal Zeit mit ihm in Ruhe zu sprechen. Ich habe versucht ihn meine Lage zu erklären.
Schlussendlich haben wir uns darauf geeinigt eine Partnerschaftsberatung in Anspruch zu nehmen. Habe gleich nach dem Urlaub die Initiative ergriffen und für September einen Beratungstermin bekommen. In der Zwischenzeit haben wir versucht nicht zu streiten und ich habe auch gemerkt, dass er sich wirklich wieder mehr Mühe gibt.

Der erste Termin bei dem Therapeuten war für mich irgendwie wie ein erstes Date, war total nervös - allerdings positiv nervös - mein Mann wirkte eher genervt, spielte aber mit. Ich habe einen männlichen Therapeuten gewählt, weil ich mir dachte, dass ihm das reden dann leichter fallen würde.
Nun, ja als wir unsere erste Sitzung hinter uns hatten, war ich enttäuscht, weil eigentlich nur der Ablauf der Therapie besprochen wurde und unsere konkreten Probleme noch nicht einmal zur Sprache kamen. Noch dazu wurden die folgenden 2 Sitzungen als Einzelsitzungen vereinbart. Mein Mann war begeistert und lobte meine gute Idee hier her zu kommen "pffff"

In der Zeit lief zu hause alles in gewohnten Bahnen weiter. Interessant war allerdings, das mein Mann nachdem er von der ersten Sitzung kam, mich fragte ob wir nicht einmal gemeinsam laufen gehen wollen....
Diese Woche hatten wir, dann unsere erste gemeinsame Therapie!!! Unter Anleitung des Therapeuten hat mir mein Mann dann erzählt, dass er Angst habe mir nicht zu genügen, dass er Angst hat beruflich nicht weiter zu kommen und ein schlechtes Vorbild für unseren Sohn ist, dass er eifersüchtig ist, weil er weiß dass ich trotz Kind/Beruf alles besser auf die Reihe bekomme als er,....
Tja und noch vieles mehr....
Schlussendlich haben wir dann gemeinsam geweint, denn es hat mir das Herz zerrissen. Wir haben dann noch stundenlange zu hause darüber gesprochen, warum er es mir nie ehrlich sagen konnte. Ich habe natürlich auch darüber gesprochen was mich verletzt und krank macht und mich auch dafür entschuldigt, dass ich die letzten 2 Jahre nur mehr schrecklich gereizt auf alles reagiert habe, das hat seine Unsicherheit einfach nur verstärkt.

Ich weiß dass wir noch sehr viel aufzuarbeiten haben, aber ich denke das war ein erster Schritt in die richtige Richtung. Ich kann ihn jetzt besser verstehen und er mich glaube ich auch. Die ganze Sache hat uns auch körperlich wieder näher gebracht, so wie es schon lange nicht mehr war. Ich bereue es sehr, dass wir nicht schon damals die Therapie gemacht haben, wir hätten uns wahrscheinlich eine Menge an Kränkungen erspart.
Mein Mann hat sich ab Anfang Oktober beim Fitnesscenter angemeldet und besucht es ein bis zwei mal die Woche, ich denke er hat dort auch schon neue Leute kennen gelernt. Ende des Jahres wird er um eine Versetzung ansuchen, denn dass er mit seinen Arbeitskollegen überhaupt nicht kann hat er mir bis jetzt auch verschwiegen.

Das schönste ist wir lachen wieder miteinander und unser Sohn hat die positive Veränderung auch mit bekommen.
Ich weiß, dass es noch dauern wird, aber das sich überhaupt etwas getan hat, gibt mir wahnsinnig viel Elan zurück.

Vielen Dank für eure Unterstützung

Sehr gut. hast du dir die Links durchgelesen, die ich oben gepostet habe? ( Post 10 )

@jdi: Die Frage mit der Beziehungsvorstellung hat mich der Therapeut auch bei meiner Einzelsitzung gestellt:
Ich stelle mir eine "normale" Beziehung/Ehe vor. Ich wünsche mir viele gemeinsame Unternehmungen, die wir früher ja auch hatten aber trotzdem keine Abhängigkeit voneinander, in keiner Form. Ich empfinde Eifersucht als Vorwurf und nicht als Liebesbeweis. Das ist übrigens ein Punkt an dem wir sicher noch lange arbeiten werden.
Verbinden tut uns abgesehen von der Familie momentan nicht sehr viel, aber ich hoffe es wird sich ändern. Früher waren wir sehr oft gemeinsam im Theater und in der Oper, vielleicht sollten wir damit wieder anfangen. Sein Vorschlag gemeinsam Sport zu machen will ich auch auf jeden Fall in die Tat umsetzen, ich hoffe nur dass er auch durchhält :-)

Was ich mich immer wieder Frage ist, wo habe ich den Punkt übersehen, wo er dachte dass er mir nicht mehr ehrlich erzählen kann was in ihm vorgeht? Warum habe ich es nicht gemerkt? Ich habe ihn des öfteren aufgefordert mir zu sagen was mit ihm eigentlich los ist, aber wahrscheinlich in einer schrecklich herrischen Art und Weise.

Zitat von koc im Beitrag #18

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Sehr gut. hast du dir die Links durchgelesen, die ich oben gepostet habe? ( Post 10 )

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Zeig ihm den:

Wann ist Mann ein Mann?

Den Wilden Mann und den FF vielleicht lieber nicht...

Zitat von koc im Beitrag #21

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Zeig ihm den:

Wann ist Mann ein Mann?

Den Wilden Mann und den FF vielleicht lieber nicht...

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Kannst ihm auch gern alle zeigen.

Aber ich bin dann nicht dafür verantwortlich, wenn er ein BC durchzieht.

Zitat von sonne im Beitrag #12

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naja ich dachte wenn ich auf körperliche Distanz gehe, erkennt er dass seine ewigen Eifersuchtsszenen nichts bringen.
Der Widerspruch liegt natürlich darin, dass ich das Gegenteil von dem mache was ich mir wünsche!

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Zitat von sonne im Beitrag #22

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Zitat von koc im Beitrag #21

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Zeig ihm den:

Wann ist Mann ein Mann?

Den Wilden Mann und den FF vielleicht lieber nicht...

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danke :-) wieso nicht, er war mal ein ziemlicher Aufreißer *gg*

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