RE: Auf der Suche

#26 von adlerauge ( gelöscht ) , 25.04.2012 01:22

Hm,
Jungs, ich staune mal wieder !! Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie so abgetaucht in meine eigene Psyche, habe das nie für nötig gehalten, weil ich immer der Meinung war, ich bin eine STARKE Persönlichkeit ! Nun ja, irgendwie war was dran aber wir sind offensichtlich auch alle eines besseren belehrt worden ! Was ihr hier macht, das ist STARK, finde ich klasse und muss gestehen, ich werde immer neugieriger und werde mich ebenfalls damit befassen. Der eigentliche Anstoss für mich war dieses Forum, speziell dieser thread gibt mir noch mehr Motivation verstehen zu wollen.
Klasse echt und danke
Gruß adlerauge


adlerauge

RE: Auf der Suche

#27 von Erebos ( gelöscht ) , 25.04.2012 12:28

Hehe, ja wie oft hat man das schon gehört von Leuten, wie stark sie doch wären etc. aber ich denke Stärke kann man nur gewinnen, wenn man sich auch mit seinem Inneren befasst. Ich finde dies gehört zum Reifungsprozess einfach dazu.
Man kann vieles daraus lernen und auch für viele Bereiche anwenden.
@Paulus... bin auf deine Antwort gespannt


Erebos

RE: Auf der Suche

#28 von Paulus83 ( gelöscht ) , 26.04.2012 00:40

Zitat von Erebos

@Paulus... bin auf deine Antwort gespannt


Danke und gerne! Es ist schön zu hören, dass meine Ansichten interessieren. Danke für die Geduld!
Ich brauche immer eine Weile, da ich ins Grübeln komme und in mich hineinhören muss, um herauszufinden, was für mich schlüssig klingt.
So langsam komme ich auch an meine Grenzen, denn viel weiter als bis hier bin ich nicht. Ich versuche trotzdem auch Dir weitere Denkanstöße zu geben.
Meine Kindheit und Entwicklung muss ich erst noch durchleuchten und die kreative Zeit dazu habe ich kaum bzw. nur begrenzt. Bisher wusste ich auch nicht, nach was ich da Suchen sollte.
Ich habe jetzt mal angefangen, stichpunktartig Erinnerungen aufzuschreiben, die mir nahe gingen oder von denen ich denke, auf denen mein Selbstbild basiert.

Deine Ansichten, Erlebnisse und Erfahrungen interessieren mich dafür auch umso mehr!

Zitat von adlerauge
weil ich immer der Meinung war, ich bin eine STARKE Persönlichkeit !



Über mich kann ich nur sagen, ich war als Kind ein Weichei, was ich damals auch so sah und gefühlt hatte. Ich war schnell gekränkt und eingeschnappt (auch noch heute, vor allem eifersüchtig) und hatte Angst vor fremden Leuten, suchte den Schutz meiner Eltern und anderen Autoritäten (Lehrerin). Jedes Kind hatte mit Freude ein Eis vom Eismann gekauft - ich erinnere mich schemenhaft an eine Situation, da hatte ich Schiss und brauchte meine Eltern dazu.
Für mich u.a. sehr prägend war: Ab der 5. Klasse (Anfang Gymnasium) fingen meine alten Mitschühler aus der Grundschule (sie gingen auf ein anderes Gymi) in unserem Wohngebiet an, mich zu ärgern, dumm anzumachen, zu beleidigen. Ich nahm die Flucht auf, sie rannten hinterher, hielten mich fest, setzten mich unter Druck, brachten mich teilweise zum Heulen. Verkloppt haben sie mich nicht, aber ich hatte immer Schiss. Warum sie das taten, keine Ahnung, es machte ihnen wohl Spaß und ich war halt das Opfer.

Hier hätte ich z.B. von meinem Vater gerne gehört, "Junge, wehre Dich, lass Dir das nicht gefallen, Du kannst das, schuppse zurück, schlage zurück." Diese klare Ansage fehlte mir. Es kam zwar, "Lass Dir nix gefallen", aber ich war so orientierungslos, dass ich eine klare Ansage gebraucht hätte, sie kam aber nicht. Tja, seit dem ist mein Ducken und Fluchtinstinkt etabliert. Gegenwehr, Einstehen für mich usw. daher weniger ausgeprägt. Ich kochte vor Wut, schluckte vieles hinunter - als Kind.
Ich machte mich selber fertig, mein Selbstvertrauen fehlte mir wohl damals schon und es wurde dadurch nicht besser.

In der Zeit vom Kind bis heute hat sich natürlich trotzdem sehr viel getan bei mir, sonst wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin.
Auch, und immerhin, >9 Jahre Beziehung, da habe ich wohl auch lange Zeit einiges richtig gemacht.

In mir drin fehlt aber was und ich weiß nicht, was da fehlt und warum und woher das Gefühl kommt.
Minderwertigkeit? Sehnsucht nach Geborgenheit? Angenommen sein? Liebe? Wärme? Selbstliebe? Bewunderung? Anerkennung? Selbstvertrauen? Selbstwert? Behauptung? Durchsetzungsvermögen? Ich muss und will mir für mich Gedanken machen.

Zitat von Erebos
Hehe, ja wie oft hat man das schon gehört von Leuten, wie stark sie doch wären etc. aber ich denke Stärke kann man nur gewinnen, wenn man sich auch mit seinem Inneren befasst. Ich finde dies gehört zum Reifungsprozess einfach dazu.


Definitv gehört es dazu. Erst wenn man im inneren gefestigt ist, wirkt man nach Außen gefestigt bzw. es zieht kaum Energie, nach Außen gefestigt zu wirken.
Nach Außen jedenfalls wirke ich auf meine Mitmenschen anders als ich mich teilweise im Inneren fühle. Es gibt aber auch Tage, da bin ich von mir überzeugt und voller Liebe auch im Inneren.

Zitat von Erebos

Zitat
à la "Zeig mir Deine Freunde und ich sage Dir, wer Du bist"?

Aber das muss jetzt nicht sooo verkehrt sein. An einander und miteinander wachsen, das tun Kinder bereits im Kindergarten; sie lernen da mehr von einander als von machen Erwachsenen.

Und wenn Du Dich an die hängst, die so sind, wie Du es sein möchtest, lernst Du ja auch jede Menge.


Nunja, es ist sicher verständlich, dass man sich meist mit Menschen umgibt, die die gleichen Interessen hegen und pflegen. Aber ich komme mit dem "an die Menschen hängen" nicht wirklich klar.
Ich möchte mich nicht an die Menschen hängen, bzw. so klappt ja auch keine Beziehung.



Sich an Mitmenschen hängen ist heftig. Wenn ich so will, habe ich mich an meine EX gehangen und mich wohl über sie definiert.
Aber auch sonst gab es Situationen, da habe ich mich an Sichtweisen und Meinungen anderer gehangen. Wahrscheinlich durch fehlende eigene innere Führung.
An was machst Du es fest, dass Du Dich an andere Menschen hängst?

Zitat von Erebos

Mann sollte schon führen können. Das heisst im Endeffekt auch, das man sich selber führen muss.
Bei mir habe ich halt festgestellt, dass ich mich nicht immer so führe wie ich es eigentlich gerne hätte, bzw. wie ich mich gerne sehen würde. Da passt das das Frame von mir selbst nicht. Hat gewiß mit Bequemlichkeit und Faulheit zu tun und dem bisherigem Mangel für mich selber die Verantwortung übernehmen zu wollen. Anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben war immer einfacher, nur mittlerweile kann ich das nicht mehr und will es auch nicht mehr.


Das kenne ich von mir auch!

Ich habe Probleme herauszufinden oder zu erfühlen, was und wohin ich will - und zwar eben für mich, nicht für andere. Was mir Spaß macht. Was meine Stärken und Schwächen sind. Und mir daraus selber Ziele abzuleiten.
Habe ich ein Ziel gesetzt oder gesetzt bekommen, bin ich in der Lage mich zum Ziel zu führen.
Nur bei der Zielfindung und die Überzeugung über die Motivation dahinter, bin ich mir unsicher. Beispiel: Ich mache seit letztem Jahr eine Fernweiterbildung. Nun ja, ich mache sie halt. Inwieweit ich dahinter stehe . . . ich habe endlich das Gefühl, nicht einfach jeden Tag nur zur Arbeit zu gehen, dafür mal wieder was für mich zu machen. Auf die Frage, was ich mit der Weiterbildung später mal will, also was ich noch so damit bezwecke . . . hmm, schwierig! Oder die Frage, wo sehe ich mich in 5 oder 10 Jahren; tja, kein Plan. Es gibt Menschen, die haben da sehr viel mehr Vorstellungen drüber.

Mit anderen Worten, ich weiß nicht immer sicher, was ich will, bin daher auch mal zwischendurch vom Kurs abzubringen, werde unsicher, wenn Mitmenschen meinen eingeschlagenen Weg hinterfragen oder andere Dinge vorschlagen. Daher kann ich wohl auch keine Mitmenschen führen bzw. mitreißen, weil ich nicht weiß, wolang. Ich merke, ich kann es teilweise ganz gut, eine kleine Gruppe zu führen, macht mir auch riesig Spaß (wahrscheinlich durch die Anerkennung und Verantwortung), aber mir fehlt oft der Weg, wolang, also das Ziel. Dies gebe ich mir selber nur mit Schwierigkeiten und Zweifel; wie dann bitte für andere oder eine Gruppe...?

Zitat von Erebos

Hängt auch mit meiner Kindheit zusammen, mir wurden einfach zu viele Steine von meinen Eltern aus dem Weg geräumt, aber so wächst man nicht, dass muss ich halt nun kompensieren.


Hier weiß ich nicht, ob es mir zu einfach gemacht wurde oder ich eher mehr Zuspruch gebraucht hätte.

Zitat
Als Kind war ich ein totales Weichei und hing viel am Rockzipfel von Mutter. Zu Ostern erst hatte ich Bilderalben angeschaut, da sah man es auch deutlich.


Zitat

Ja ist bei mir ähnlich gewesen. Vieles deshalb, weil keine wirkliche Vater Figur vorhanden war. Mein Vater war oft und lange auf Montage und ich habe ihn eigentlich meist nur im Urlaub (1 Monat am Stück) wirklich erlebt. Da sind viele Erinnerungen positiv behaftet, bis auf die Bestrafung mittels "Haue".
Wie ist Dein Verhältnis zu Deinem Vater heute? Kannst Du ihm verzeihen und Dich ihm annähern? Und aufbauend darauf später vielleicht Dinge oder Dir wichtige Gespräche nachholen. Ich denke, das ist ein guter Weg - wenn nicht sogar der einzige. Das stärkt eure Beziehung und jeden einzelnen von euch.



Bei mir ist das sehr schwierig, weil ich nicht mehr in meiner Heimatstadt wohne. Ich habe und werde es weiter tun wollen, meinem Vater verziehen und sehe mittlerweile eher das Bild meiner Mutter über ihn kritischer. Bis vor einem Jahr glaubte ich 1zu1, was meine Mutter sich über ihn beklagte. Es tut mir weh und leid, aber ich lasse sie etwas mehr alleine mit ihrer Meinung bzw. gehe nicht drauf ein oder verteidige meinen Vater sogar - auch um seine Position in der Familie zu stärken. Ich habe das Gefühl, dass es generell recht gut bei ihm ankommt. Er ist herzlicher mir gegenüber.
Ich muss nur aufpassen, dass ich meiner Mutter nicht unfair gegenüber werde.

Zitat von Erebos

Nun im Endeffekt haben wir eine Hypnose in der Kindheit, bzw. in unserer Jugend erhalten, die sicher in vielen Bereichen noch durchschlägt.


Das beschreibt es ganz gut!

Zitat von Erebos

Zitat
Das glaube ich mittlerweile auch. Man sagt ja, man soll solange positiv affirmieren, bis es sich gut anfühlt, also ins Unterbewusstsein übergeht - hmm, ich weiß nicht so recht.


Wie gesagt alleine nur positiv affirmieren reicht nicht aus. Die Affirmationen muss man sich schon selbst glauben. Ansonsten hat man den "Schakka-Effekt". Ich meine damit irgendwelche Chrash-Kurse. Das hält dann für ein paar Tage an und dann bricht das ganze Kartenhaus in sich zusammen.
Deshalb sollte man mit mehr Substanz bauen, in unserem Fall mit realistischen Einschätzungen. Dazu sei angemerkt, das Bewußtsein tropft nur langsam in die Seele. Dazu gehröt sicher auch zum Teil das Unterbewußtsein.



Stichwort Realistische Einschätzung! Ich stelle eben gerne in Frage.
Vielleicht ist unser Selbstbild zu weit entfernt von der Realität!
Vielleicht sehen wir uns ja nur unrealistisch negativ und sollten doch auch mit Affirmationen Dinge gerade rücken, die - wie Du es sagst - halt nur sehr langsam sich im Unterbewusstsein festigen.

Zitat

"Wer wärst Du ohne den Gedanken?"
Was ich eine sehr interessante Frage finde.


Die Frage zeigt mir, wie ich mich selber limitiere und lässt mich gerne träumen. Bruce Allmächtig werde ich leider trotzdem nicht dadurch, und den Glauben an 10 Villen auf Inseln in verschiedenen Ozeanen und überall 10 Frauen an jedem Finger gewinne ich dadurch auch nicht.

Zitat

Zitat
Bewusst ist mir dies auch teilweise in den Situationen. Dennoch weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll oder reagieren soll.

Dann kommt noch dazu, dass ich (in letzter Zeit wieder mal verstärkt) häufig rot anlaufe in Situationen, wo es um meine Person geht und ich mich verteidigen sollte. Das macht es mir nicht gerade einfacher und kotzt mich regelrecht an.

Bei Diskussionen um einen Sachverhalt habe ich das Problem nicht.


Das sind Reaktionen deines vegetativen Nervensystems. Die kannst du nicht "direkt" beeinflussen.
Mit der Aussage:

Zitat
Das macht es mir nicht gerade einfacher und kotzt mich regelrecht an.

Erhöst du nur den inneren Druck. Es ist eine absolute Forderung.
Das ist so als wenn du deinem vegetativen-System befiehlst: "So nun will ich mal richtig schwitzen, und anfangen zu zittern" gleiches gilt für das Unterlassen solcher Symptome.
In solchen Situationen muss man einfach den Druck, den man in sich selber durch sein "Inner Game" aufbaut, abbauen. Das ist aber nur mit einer "Umschreibung" der Gedanken machbar. Und bei dem Punkt bildet sich meist ein sehr sehr langer Rattenschwanz, bzw. es türmen sich Berge auf, die man Stück für Stück abtragen muss.



Das leuchtet mir, trotzdem gebe ich beim Rotwerden immer wieder den Befehl, jetzt nicht rotwerden... lustig, dadurch wird es noch schlimmer. Mir braucht nur leicht die Temperatur in den Kopf steigen, schon sieht man es mir an.

Zitat

Ich habe zwar nicht unbedingt das Problem mit Erröten, aber ich fang schnell an zu schwitzen. Ist bei mir schon seit der Pubertät so. Daher weiss ich um die Problematik. Sowas kann man nicht mit Druck unterbinden.
Stell dir das einfach wie die Heisenbergsche Unschärfenrelation vor. Um so genauer du etwas messen/kontrollieren willst, umso mehr entzieht es sich deiner Kontrolle. Sind im Endeffekt alles Naturgesetze.



https://www.youtube.com/watch?v=8IjLvpC4gP0


Vielleicht nehmen wir uns auch selbst zu wichtig, beobachten uns daher selbst zu viel und verstärken damit nur alles. Der Blick weg von uns eher rüber zu den anderen bzw. zur Umgebung kann da glaube schon kleine Wunder bewirken. Wenn ich - wie die letzten Wochen - einiges an Selbstreflexion betreibe, werde ich z.B. schneller rot. Mache ich mir darüber keine Sorgen, sondern lebe einfach ("Sorge Dich nicht, lebe!"), habe ich auch viel weniger dieser Probleme. Ich denke mal, das ständige Grübeln über mich selbst, zeigt auch nur, dass ich mir selber nicht genüge, ständig besser werden will und mich damit eher fertig mache, statt mich anzunehmen und zu lieben.

Zitat

Zitat
Was können wir in unseren speziellen Situationen unternehmen?

Die Geistigen Gesetze sind auch super! Ich muss sie mir nochmal zu Gemüte führen, leider behalte ich viele Sachen einfach nicht dauerhaft.


Wichtig ist auf jeden Fall die Bewußtwerdung! Dann schon mal mit "kleinen" Dingen Anfangen. Rom wurde auch nicht über Nacht gebaut. (Vor der Bewußtwerdung, Bewußtwerdung, Planung, Handlung, Abschluss (der kommt dann wohl mit dem Tod ;)

Hier habe ich auch noch Schwierigkeiten mit meiner Geduld, ich will immer eine schnelle Lösung, die gibt es aber in so einem Fall nicht. Auch wird dir keiner ein Patentrezept geben können, genauso wenig wie mir. Ratschläge und Denkanstöße erweitern aber dahingehend das Bewußtsein.



Jetzt nehme ich meinen letzten Gedanken nochmal auf und Stelle wieder in Frage. Ich denke, vielleicht machen wir hier alles falsch, in dem wir uns selber weiterentwickeln wollen. Vielleicht sollten wir das lassen und einfach das Leben leben, verdammt! Ich glaube, die Mitmenschen, die sich keine Rübe über sich und andere machen, sind am glücklichsten. Und wir Grübler sind unglücklich. Oder haben sich in der Vergangenheit Philosophen über sich, das Leben und die Welt eine Rübe gemacht, weil sie ach so glücklich waren?

Mensch, jetzt relektiere ich sogar meine Selbstreflektion... Als nächsten Schritt werde ich wohl das In-Fragestellen in Frage stellen...

Zitat

Und mir geht es auch so das ich mir nicht immer alles behlaten kann, ich denke das wir halt noch viel unserer alten Konditionierung im "System" haben und das diese mit der Zeit umgeschrieben werden muss. Das geht auch nicht alles sofort. Dabei ist wieder die Bewusstwerdung wichtig und dann die Gedanken umstrukturieren. Aber alleine mit Lesen kommt man nicht immer weiter, braucht schon immer eine Gewisse Zeit am Tag. Meditation, Autogenes-Training, PME, Sport, Tagebuch führen, etc. sind alles Dinge die man dafür nutzen kann und dies sind im Endeffekt auch die Dinge die unsere Spiritualität stärken und uns damit auch.


Was ist PME?
Sport ist super, für mich aber eher ein Ventil, Aggressionen in gelenkten Bahnen (ab)zuleiten.
Ein Tagebuch führe ich nicht - war für mich immer Mädchengram, hehe, (LB !) - aber ich fange an, Notizen zu machen. Und das Schreiben hier hilft auch ungemein!


Paulus83

RE: Auf der Suche

#29 von Erebos ( gelöscht ) , 29.04.2012 11:29

So ich gucke mal wie weit ich es schaffe mit der Selbsterkenntniss usw.

Zitat
Über mich kann ich nur sagen, ich war als Kind ein Weichei, was ich damals auch so sah und gefühlt hatte. Ich war schnell gekränkt und eingeschnappt (auch noch heute, vor allem eifersüchtig) und hatte Angst vor fremden Leuten, suchte den Schutz meiner Eltern und anderen Autoritäten (Lehrerin).



Also im Kindergarten hatte ich keine Probleme gehabt. Da habe ich mich durchgesetzt. Ob ich Freunde hatte weiß ich gar nicht. Daran kann ich mich zu der Zeit nicht erinnern.
Zu der Zeit habe ich auch keine Erinnerungen an meinen Vater, jedenfalls fällt mir auf Anhieb nichts spezielles ein. Ich kann mich an meine Mutter und meine Großeltern erinnern.

Bei mir fingen die "Probleme" in der Grundschule an. Dort haben sich meine Eltern massiv in mein Leben eingemischt. Das fing damit an das sie sich stark in der Schule engagiert haben und wenn ich Streitereien mit Mitschülern hatte (nichts wildes, das übliche was Kinder so machen) hat sogar mein Vater in der Schule angerufen um mich zu "beschützen".
An das Erlebnis kann ich mich noch ganz genau erinnern, es war unendlich demütigend und peinlich, eigentlich konnte ich mich immer gut selbst verteidigen.
Aber als Kind von 6-8 Jahren hat man doch kaum das Bewusstsein sich gegen seine Eltern zu behaupten, denen zu sagen die sollen das lassen.
Zu dem Zeitpunkt fing ich an, mich in mich selbst zurück zu ziehen. Einzelgängerische Tendenzen kamen auf. Zudem wurde ich immer individualistischer. Freunde hatte ich nur ein paar. Meine Eltern bestimmten fast den kompletten Umgang und sorgten für "Kontakte". Ich glaube daran war maßgeblich meine Mutter beteiligt.
Zudem kam noch, dass ich kein "Kriegsspielzeug" besitzen durfte, weil Gewalt und Konflikte ja schlecht sind, etc.. Vollkommen ab jeglicher Realität, von Jungs sind ja Jungs haben meine Eltern wohl kaum was gehört. Meine Mutter hätte mir auch gleich ein Kleid anziehen können

Realschulzeit war ich dann soweit, dass ich mich gar nicht mehr "verteidigt" habe und jeder frei in mein Territorium flottieren durfte. Was daraus folgt ist klar, man wird zum Opfer. Die Einmischung meiner Eltern tat sein übriges. Man fängt an komplett zu resignieren, meine innere Kommunikation wurde negativer und negativer.

Zitat
Hier hätte ich z.B. von meinem Vater gerne gehört, "Junge, wehre Dich, lass Dir das nicht gefallen, Du kannst das, schuppse zurück, schlage zurück." Diese klare Ansage fehlte mir. Es kam zwar, "Lass Dir nix gefallen", aber ich war so orientierungslos, dass ich eine klare Ansage gebraucht hätte, sie kam aber nicht. Tja, seit dem ist mein Ducken und Fluchtinstinkt etabliert. Gegenwehr, Einstehen für mich usw. daher weniger ausgeprägt. Ich kochte vor Wut, schluckte vieles hinunter - als Kind.
Ich machte mich selber fertig, mein Selbstvertrauen fehlte mir wohl damals schon und es wurde dadurch nicht besser.



Ich kann mich zu der Zeit kaum an Gespräche mit meinen Eltern erinnern. Sie haben immer nur gemacht was sie für am Besten befanden. Ich habe nur noch in meiner eigenen Welt gelebt. Wollte nicht mehr zu Schule, war ständig krank, kaum Freunde. Dazu kam ein falscher Freund aus der Realschulzeit. Die Welt wurde für mich ein düsterer Ort, ich habe es nicht verstanden, was zu der Zeit los war. Man ist seinen Eltern in vieler Hinsicht ausgeliefert, oder ich war damals zu schwach mich aus der Situation selbst zu befreien.

Erst mit der Wiederholung einer Klasse, dem ein Schulwechsel vorrangin, wurde es besser. Zur der Zeit habe ich mich dann auch von meinen Eltern abgespalten. Dies geschah mit meiner ersten Freundin.
Geendet ist es als Beta, aber war auch mit die erste ernsthafte Beziehung.

So hiermit endet vorläufig die erste Retroperspektive meinerseits.
Vielleicht erkennt ja einer der Mitleser oder Mitleserin gewisse Muster, die sich bei einem selber ähnlich ereignet haben.

Zitat
Definitv gehört es dazu. Erst wenn man im inneren gefestigt ist, wirkt man nach Außen gefestigt bzw. es zieht kaum Energie, nach Außen gefestigt zu wirken.
Nach Außen jedenfalls wirke ich auf meine Mitmenschen anders als ich mich teilweise im Inneren fühle. Es gibt aber auch Tage, da bin ich von mir überzeugt und voller Liebe auch im Inneren.


Natürlich gibt es diese Tage und ich schaffe es immer öfter soche Momente herbei zu führen. Nur es ist doch klar das so etwas ein langer Weg ist. Bei mir war es eine Hypnose, die fast die komplette Kindheit und Jugendzeit verlaufen ist. Das man dies nicht einfach über Nacht ablegen kann sollte jedem ersichtlich sein.
Ich trage für mich Tag für Tag einen kleinen Stein ab. Ab und zu erwische ich auch mal einen riesigen Brocken (zuletzt geschen mit der Trennung von meiner EX). Dabei ist mir zwar der halbe Berg entgegen gekommen und ich wurde erstmal verschüttet, aber ich habe mich nach zwei Monaten schon fast wieder aus dem Erdrutsch befreien können und dabei auch wieder ein paar Steine beiseite legen können, ohne Gefahr zu laufen von diesen nochmals verschüttet zu werden.
Ich finde diese Analogie sehr schön, genau so sieht es methaphorisch betrachtet bei mir aus.

Zitat
Sich an Mitmenschen hängen ist heftig. Wenn ich so will, habe ich mich an meine EX gehangen und mich wohl über sie definiert.
Aber auch sonst gab es Situationen, da habe ich mich an Sichtweisen und Meinungen anderer gehangen. Wahrscheinlich durch fehlende eigene innere Führung.
An was machst Du es fest, dass Du Dich an andere Menschen hängst?


Woran mache ich das fest? Nun als Mitläufer kann ich mich nicht wirklich bezeichnen, dafür bin ich viel zu sehr Einzelgänger und wirklich ausnutzen lassen habe ich mich auch nicht (es kam zwar mal vor, aber soweit ich weiss nur ein- zweimal). Das zum Ersten.
Aber ich habe festgestellt, das ich oft eine "Sicherungs-Person" in meinem Leben hatte. Jemanden, der ähnliche Interessen hatte und für mich aber selbstsicher wirkte. Teilweise habe ich angefangen Interessen von diesen Personen zu übernehmen, ohne allerdings diese Disziplin für mich selber "richtig" zu erschließen. Ich habe von diesen Personen Bestätigung gesucht und teilweise auch bekommen. Dies war ein klares Abhängigkeits Verhältnis. Hier wird es für mich schwierig, dass ganze in Worte zu fassen.

Mittlerweile habe ich solche Personen nicht mehr, bzw. kann es klar diferenzieren und erkennen wie weit und worauf mein Verhalten begründet ist. Dahingehend habe ich schon einen sehr sehr großen Schritt gemacht.
Aber mir fällt gerade ein, dass ich mir schon immer einen Freund gewünscht habe mit dem ich mein Leben und Interessen teilen kann und habe oft nicht bemerkt das es den "perfekten" Freund nicht gibt und ich viele Kontakte zu Leuten verloren habe, die eigentlich schon gute Freunde hätten werden können. Hier ist oder war auch mein absolutistisches Denken nicht immer positiv. Ich sollte die Menschen und Gegebenheiten die mir widerfahren viel öfters so begegnen wie sie sind, ohne Erwartungen an sie zu stellen.
In der Vergangenheit ist mir dies nicht gelungen, mittlerweile schon viel öfters und es macht einfach glücklicher und man wird seltener enttäuscht. Trozdem ist es nicht immer leicht sich dies alles vor Augen zu halten.

Zitat
Ich habe Probleme herauszufinden oder zu erfühlen, was und wohin ich will - und zwar eben für mich, nicht für andere. Was mir Spaß macht. Was meine Stärken und Schwächen sind. Und mir daraus selber Ziele abzuleiten.


Ja ganz genauso ist es bei mir auch, besser hätte ich es nicht formulieren können. Ich habe zwar ein paar Ideen und auch Hobbys und Interessen die ich schon seit Jahren pflege, aber wirklich als Ziel habe ich diese nie deffiniert. Dahingehned müssen wir viel genauer hingucken was wir eigntlich schon haben und nicht auf Dinge achten die wir nicht haben.
Wenn wir immer nur auf Dinge achten, die wir nicht haben, torpedieren wir somit ständig unser Selbstwertgefühl. Das heisst nicht das man sich nicht auch Dinge aneignen kann, die man noch nicht hat, aber dies sollte wenn in kleinen Schritten geschehen.
Nichtsdesto trotz, habe ich auch noch nicht den Absprung zur Zieldefinition schaffen können. Aber evt. ist dies auch nicht ein einziger Absprung, vielleicht muss man ihn immer wieder machen. Und zwar im jetzt und hier. Man muss jede Minute von neuem springen und auf die Zukunft und auf seinen Weg vertrauen? Fehlt uns evt. einfach das Vertrauen dazu? Bedingt durch unsere negativen Erfahrungen?

Mit anderen Worten, ich weiß nicht immer sicher, was ich will, bin daher auch mal zwischendurch vom Kurs abzubringen, werde unsicher, wenn Mitmenschen meinen eingeschlagenen Weg hinterfragen oder andere Dinge vorschlagen. Daher kann ich wohl auch keine Mitmenschen führen bzw. mitreißen, weil ich nicht weiß, wolang. Ich merke, ich kann es teilweise ganz gut, eine kleine Gruppe zu führen, macht mir auch riesig Spaß (wahrscheinlich durch die Anerkennung und Verantwortung), aber mir fehlt oft der Weg, wolang, also das Ziel. Dies gebe ich mir selber nur mit Schwierigkeiten und Zweifel; wie dann bitte für andere oder eine Gruppe...?
Abgrenzung oder nicht ist das Problem
Ich weiss was du meinst und ich kenne diese Probleme in gewisser Weise auch bei mir selber. Ich übernehme nicht gerne Ziele von anderen, damit tu ich mich schwer, dass kann vor allem im Berufsleben ein Problem werden.
Aber wenn ich wirklich für etwas anfange zu brennen, dann merkt man auch schnell das Menschen bereit sind einem zu folgen, bzw. einen respektierne und akzeptieren. Für mich ist das "Brennen" halt nur nicht immer herbeizufüren, bzw. es wird von dem Wasser der Selbstzweifel gelöscht. Das ist so als möchte man einen Sprint hinlegen und sich immer wieder selbst eini Bein stellt

Zitat
Hier weiß ich nicht, ob es mir zu einfach gemacht wurde oder ich eher mehr Zuspruch gebraucht hätte.


Es mangelte sicher an beidem. Zum einen sollten Kinder immer die Möglichkeit gegeben werden sich selbst zu behaupten und an Dingen zu wachsten, zum Zweiten sollte man in Interaktion mit den Kindern treten. Das bedeutet für mich auch zu fragen ob man Dinge an einem selber änder muss, ob sich das Kind verstanden fühlt. Zuspruch ist genauso wichtig.
Ich halte nichts von einer autoritären Erziehung und genausowenig von einer anitautoritären. Kinder brauchen klare Regeln, aber auch das Gefühl nicht übergangen zu werden. Es ist wie immer die goldene Mitte.

Zitat
Vielleicht nehmen wir uns auch selbst zu wichtig, beobachten uns daher selbst zu viel und verstärken damit nur alles. Der Blick weg von uns eher rüber zu den anderen bzw. zur Umgebung kann da glaube schon kleine Wunder bewirken. Wenn ich - wie die letzten Wochen - einiges an Selbstreflexion betreibe, werde ich z.B. schneller rot. Mache ich mir darüber keine Sorgen, sondern lebe einfach ("Sorge Dich nicht, lebe!"), habe ich auch viel weniger dieser Probleme. Ich denke mal, das ständige Grübeln über mich selbst, zeigt auch nur, dass ich mir selber nicht genüge, ständig besser werden will und mich damit eher fertig mache, statt mich anzunehmen und zu lieben.


Man sollte sich auch nicht ständig selbst beobachten, erstens verbraucht das viel zu viel Resourcen und zweitens wird man dadurch noch viel unsicherer. Es ist dahingehend eine Kunst sich selbst zu reflekieren aber auch einfach mal sich selbst "gehen zu lassen".
Hier ist es einfach das Hirnwichsen, was wir abstellen müssen. Klar nicht mal eben so zu erlernen, aber irgendwie ist es sicher möglich und da will ich hinkommen und werde das auch schaffen. Ich merke ja auch das dies möglich ist und auch geübt werden kann.

So an der Stelle mache ich erstmal ein Break. Ist schon wieder verdammt viel geworden und ich brauch mal ne Pause


Erebos

RE: Auf der Suche

#30 von Paulus83 ( gelöscht ) , 13.09.2012 00:35

Hey Erebos,

lang ist es her... of course shame on me !!!

Wie geht es, wie läuft es, kommst Du voran, gräbst Du noch in der tiefen Vergangenheit um?

KoC schreibt gerade an "Die Lücken in der Persönlichkeit" und ich habe bei Tagebücher --> Wilder Mann etwas gepostet, dass ich gerade das Buch "Abschied von den Eltern" von Howard M. Halpern lese.

Ich finde darin sind einige sehr interessante Ansatzpunkte, vielleicht ist es auch was für dich...? Schau es dir doch mal an.

Gruß


Paulus83

RE: Auf der Suche

#31 von Erebos ( gelöscht ) , 15.09.2012 22:48

Hey Paulus,

jo lange nix gehört. Ja komme gut vorran, erstaunlich wie sehr sich das alles auswirkt.
Vieles aus meiner Vergangenheit ist gut abgearbeitet worden und im moment genieße ich es meine Grenzen zu erweitern, es ist einfach sehr schön zu sehen welche Erfahrungen man dabei sammeln kann.
Auch schon sehr viele positiven Dinge erlebt.

Lücken in der Persönlichkeit nehme ich mir auch noch vor (das was zur Zeit zu lesen ist habe ich schon alles gelesen), das ist definitiv etwas womit man arbeiten kann. Ein Tritt in den Hintern soll auch sehr gut sein.

Hoffe das es bei dir auch so gut läuft. Forum-Treffen hasse ja leider verpasst.


Erebos

RE: Auf der Suche

#32 von Paulus83 ( gelöscht ) , 21.09.2012 17:07

Hi Erebos,

klingt ja alles spitze bei Dir!

Wie gehst Du ran an das "Abarbeiten" bzw. wie läuft das ab bei Dir?

Grenzen erweitern, inwieweit, auf welchem Gebiet?

Forumtreff habe ich in der Vorbereitung mitbekommen, allerdings war ich viel zu beschäftigt mit meinem Fernstudium und Dienstreisen, so dass ich mich hier seltens habe sehen lassen. Die Dienstreisen reißen auch gerade nicht ab, ist einfach zu viel geworden.

Findet jetzt jedes Jahr einmal ein Treffen statt?


Paulus83

RE: Auf der Suche

#33 von Char , 21.09.2012 19:24

Zitat von Paulus83 im Beitrag #32


Findet jetzt jedes Jahr einmal ein Treffen statt?


Kam sogar die Idee, ein weiteres zweites Treffen (beide wohl im nächsten Jahr) zu machen.


 
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RE: Auf der Suche

#34 von Paulus83 ( gelöscht ) , 21.09.2012 20:27

Ja, stimmt, habe ich gelesen. Wacken war im Gespräch, oder Summer Breeze im Süden Deutschlands. Beides sagt mir nichts. Steh eher auch elektronische Musik, wahrscheinlich deshalb. Aber warum nicht neue Wege gehen. Wenn es terminlich näher rückt, weiß auch ich mehr.


Paulus83

RE: Auf der Suche

#35 von Char , 21.09.2012 23:57

Also eher sowas wie das SonneMondSterne Festival. Das würde mich auch mal reizen.
Ist auch einigermaßen mittig in Deutschland gelegen. Zumindest in Betracht auf die Nord-Süd-Achse.


 
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RE: Auf der Suche

#36 von Paulus83 ( gelöscht ) , 24.09.2012 23:25

Gute Idee!!! Können wir ja für nächstes Jahr mit aufnehmen in die Liste...


Paulus83

RE: Auf der Suche

#37 von Erebos ( gelöscht ) , 15.01.2014 11:26

Würde den Thread gerne wieder reaktivieren.


Erebos

RE: Auf der Suche

#38 von koc , 15.01.2014 11:36


The most loving women are the women who will test you the most. She wants you to be your fullest, most magnificent self. She won’t settle for anything less. She knows it is true of you. She knows in your deepest heart you are free, you are Shiva. Anything less than that she will torment. And, as you know, she’s quite good at it.


 
koc
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RE: Auf der Suche

#39 von Erebos ( gelöscht ) , 15.01.2014 13:41

Nun ja bedingt durch den Glückstest und einer Talfahrt die ich mal eben so quasi über Nacht hingelgt habe, bin ich wieder in die "glückliche" Lage versetzt worden einem altem Problem gegenüber zustehen. Dabei hat es mich sehr überrascht, dass das so plötzlich kam, weil ich eigentlich gedacht habe das alles OK ist.

Habe viele Bereiche, auch dank des Forums, meiner Persönlichkeit entwickeln können. Etwas was ich früher nicht gedacht hätte. Habe aber in den letzten Monaten einen Entscheidenen Aspekt aus den Augen verloren und zwar mein Energie-Level. Meditationen, Spaziergänge, regelmäßige sportliche Aktivitäten, persönliche Ziele. Habe meinen Alltag aber recht gut gestalten können und einige Dinge gemacht, die ich vorher noch nicht gemacht habe. Auch Beziehungstechnisch läuft es seit einem Jahr echt sehr gut.

Arbeite jetzt nach längerer Zeit wieder Vollzeit und hat auch soweit gut geklappt nur durch einen recht kleinen Auslöser - Zurückweisung. Ist gerade wieder alles ins Wanken gekommen. Sozusagen mein Kern-Thema, das große Trauma aus meiner Vergangenheit.

Wie ich ja schon geschrieben habe, habe ich mir vor ca. 2 Wochen das Ziel gesetzt Insanity durch zu ziehen und dadurch abzunehmen und auch wieder fitter zu werden, weil es micht langsam so gestört hat, dass ich einfach anfangen musste. Die erste Woche lief bisher auch gut und ich merke Erfolge. Mein Setpoint fällt derzeit wieder.
Aus der Vergangeheit habe ich meist angefangen abzunehmen wenn es mir schlecht ging und in der Zeit habe ich auch wieder meinen Sport intensiver betrieben. Diesmal kam erst der Sport und das Abnehmen, dann die schlechte Zeit. Das verwirrt mich jetzt unheimlich.

Die Kernproblematik ist bei mir wieder das schwitzen, wenn ich aktiver bin und fitter, dann schwitze ich mehr. Fühle mich körperlich lebendiger und bin auch aktiver, wacher, das ganze BimBamBorium.
Nur fange ich jetzt auch bei vielen anderen Stress-Gegebenheiten zu schwitzen an. Das ist dann dieser tolle Teufelskreis, das man dies bemerkt und das vegetative Nervensystem wieder unter Stress gerät und man dann überhaupt nicht mehr im Jetzt ist und viel zu sehr mit seinen Körperfunktionen beschäftigt ist, als mit sich selber (wird weiter unten noch erläutert).

Bin dadurch im Berufsleben schön des öfteren aufgefallen und ihr wisst ja wie die Leute sind, alle auf der Suche nach dem großen Glück und sowas wird nicht wirkich akzeptiert und meistens als störend empfunden. Probleme darf es nicht geben, jeder hat ja genug eigene und keiner will es zugeben. Im Endeffekt verliert man seinen Job, jedenfalls habe ich schon ein paar negative Erfahrungen gemacht. Entweder weil man nicht als Leistungsträger funktionieren kann, weil man ständig abgelenkt ist und sich als Opfer fühlt. Oder weil ander Menschen damit nicht klar kommen und einen sofort ausgrenzen und man langsam aber sicher auf das Abstellgleis geführt wird.

Jedenfalls denkt man das es nicht tolleriert wird, mit diesen Selbstzweifeln lässt man ja keinen an sich ran und mit den Problemen ja auch nicht. Man denkt viel zu viel wieder über sich nach und engt seine Komfort-Zonen ein.

Bei mir ist es jetzt wieder sehr schwierig geworden, kann kaum schlafen und halte mich mit Mühe und Not auf Arbeit wach. Fangen auch die Zweifel an ob es die richtige Arbeit ist etc. Also kurz und knapp ne Kriese!

Interessanterweise hat ein guter Kollege von mir gerade ein ähnliches Problem, er kann auch nicht einschlafen, da er auch ständig Gedankenkarusell fährt und langsam auch keine Lust mehr hat und auf eine Depression zusteuert. Dieser Person hätte ich das nie zugetraut, er hat zwar nicht die gleiche Problematik wie ich aber ist auch nicht im Gleichgewicht. Hat bei mir wohl auch zusätzlich nochmal was bewirkt als wir uns darüber unterhalten haben.

Mir ist diesmal aber bewusst, dass jede Kriese wieder als Entwicklungschance gilt und ich mich durch die Kriesen meist sehr viel schneller und weiter entwickelt habe als durch normale Ereignisse.

Habe diesmal ja auch einiges an Background Wissen und ja auch schon einiges erreicht und ich denke das ich mit sowas nicht alleine hier bin. Habe auch mittlerweile das Selbstbewußtsein zuzugeben, dass es mir momentan nicht gut geht und ich Hilfe, bzw. Austausch brauche.
Das gleiche gilt auch für meine Partnerin. Früher bin ich immer nur auf Ablehnung oder Unglauben gestossen und fühlte mich nie ernst genommen. Ich kann hier auch nur bestätigen, dass ein wahrer Mann um Hilfe bitten sollte, wenn man sie selber braucht. Es hat nichts mit Stärke oder Alpha-Sein zu tun, wenn man allen vorspielt es ist alles in Ordnung. Das macht das ganze aus meiner Sicht nur schlimmer.

Da ich der Meinung bin das ich mich nicht dafür schämen muss, sondern das dies nunmal mein Steckenpferd ist, meine Lücken, die es zu schlißen gillt und jeder Mensch sein eigenes Kreuz mit sich rumträgt.
Und solange wir unsere Lücken nicht schließen, werden sich die Probleme immer wieder in unser Leben breit machen und sich den Platz schaffen damit wir sie bemerken und an ihnen weiter arbeiten und schließendlich dadurch wachsen.

Ist halt nur immer fu**ing antrengend und die Kraft dafür aufzubringen fällt nicht leicht und ich persöhnlich stoße dabei öfters an meine Grenzen.

Was mir zustätzlich noch bei mir aufgefallen ist, dass ich immer dies Phasen habe (ca. 2 Jahre wenn ich schätzen müsste). Am Anfang kommt immer das große Tief und langsam arbeite ich mich hoch. Aber anstatt die Dinge weiter so zu handhaben, da ich ja merke das sie mir gut tun, schleicht sich langsam aber sicher Faulheit ein und ich merke nicht wie sich meine Akkus und der Selbstvertrauen-Modus keine neue Energie mehr bekommen. Und irgendwann steht mann über einen Abhang und der anscheinend sicherer Weg bricht ein und man liegt im nächsten Tal.

Diesmal erscheint mir das Tal nicht so tief wie sonst und irgendwie habe ich das Gefühl, dass es mir schon mal schlechter ging. Nicht desto trotz bin ich gerade unten. Der ganze Hohn und Spott der Neider blieb mir bislang noch erspart, damit werde ich mich aber in der nächsten Zeit auch wieder rumschlagen müssen.

Ich würde es momentan als Angst vor der Angst Beschreiben. Angst wieder an Punkten zu landen wo man wirklich nie sein wollte oder will, nur um so mehr man sich davor verschließt um so eher besteht die Wahrscheinlichkeit wieder an diesem Punkt zu gelangen. Daher ist Akzeptanz, denke ich hier zumindest, hilfreich. Akzeptanz vor den eigenen Fehlern und Schwächen und der eigenen Unzulänglichket.

Ich fühle mich nur diesmal zwar wieder ängstlich und meine Gedanken flottieren wieder einmal frei im Kopf und sind, als Analogie betrachtet, ähnlich wie beim Hirnwichsen über EX, sehr schwer in den Griff zu bekommen und auch zu ändern -jaja die guten Ratschläge die man immer erteilt... hihi selber davon betrofen wird es sehr viel schwerer mir wieder öfters zu sagen: "Ich bin gut so wie ich bin", "Was andere über mich denken, darf mich nicht tangieren, bzw. kann ich wahrnehmen aber wertungsfrei an mir vorbeistreichen lassen".

Ist nur nicht immer so einfach, da ich schon ein wenig Stolz aus Komplimenten gewinne und dies auch nicht schlecht für mein Selbstwert sind, nur sind dann Ablehnung auch schlecht für meinen Selbstwert. Da merke ich doch, dasa meine Mechanismen nicht so funktionieren wie sie sollten. Ich will mein Ding durchziehen, natürlich auch andere Menschen berücksichtigen und auf sie achten, aber frei von Kritik und Ablehnung machen. Dies soll in Zukunft nicht mehr meinen Turm ins wanken bringen. Wenn das gelöst ist sind noch genug andere Dinge zu bearbeiten.

Comfort-Zone erweitern darum geht es. Auch in einer ablehnenden und abweisenden Umgebung will ich immer noch glücklich sein. In der Theorie hört sich das gut an ist aber gar nicht so leicht in die Praxis um zu setzen. Oft verliert man über die Jahre/ Monate seine Strategien dazu aus den Augen.

Ich denke das ich mal wieder Input und Meinungen dazu brauche und andere Sichtweisen und hoffe auch das ich anderen Mut mit meiner Offenheit machen kann. Umbringen wird mich dies nicht, nur habe ich halt Angst um meine finanzielle Sicherheit. Ich komme einfach sehr schwer mit dem Berufsleben klar und hier muss ich neue Handlungswege für mich finden und mir auch die Sicherheit geben können, die ich mir in anderen Bereichen meines Lebens geben kann.
Eventuell ist es auch eine Frage der Motivation, welche Motivation sehe ich hinter den Dingen die ich zu erledigen habe? Auch will ich nicht 10 Stunden jeden Tag auf Arbeit bleiben müssen, das würde mich unweigerlich wieder ins Ungleichgewicht stürzen, nur wie soll ich das alles umsetzen und einfordern?

Momentan ist mein Turm nicht wieder komplett eingestürzt, nur ein Teil meines Gebäudes. Der Selbstwert, den ich aus der Arbeit eigentlich beziehen sollte. Da wankt es halt mal wieder. Habe auch Zeiten dazwischen gehabt, die gut gelaufen sind oder wo ich am Anfang auch Probleme hatte aber hinterher doch gut mit den anderen Mitarbeitern klar gekommen bin. Waren aber meist nur Projekte und ich habe fast jedes Jahr einen anderen Arbeitgeber und muss mich immer wieder neu orientieren.

Im Grundzug ist es aber immer das gleiche Schemata, die gleichen Strukturen. Und meine Handlungsweisen sind für das Berufsleben noch nicht so, dass ich funktionieren kann und zwar nicht wie eine Maschine oder das ich nur unzufrieden bin. Ich will auch den Anspruch haben Lebensqualität zu generieren und auch glücklich zu leben. Das ist mir daher nochmal durch´s Koc´s Special-Forum bereich klar geworden.

Ok ich habe jetzt mal wieder einen Almanach verfasst. Wer Fragen hat fragt, ich versuche sie so offen und ehrlich zu beantworten wie ich nur kann. Wer mir Tips, Möglichkeiten, Literatur empfehlen kann möge dies bitte tun. Würde mich freuen wenn es zu einer anregenden Diskussion kommen kann.


Erebos

RE: Auf der Suche

#40 von Just-do-it ( gelöscht ) , 15.01.2014 14:15

Gibt es einen konkreten Grund für deine Angst vor der Angst?

Den konnte ich nicht so direkt entnehmen. Deine körperliches Schwitzen?
Aber weshalb stellt das denn ein Problem dar, gut, es ist etwas unangenehm, aber es gibt doch zig Möglichkeiten,
dass dies weder gesehen noch sonst irgendwie bemerkbar ist, zig Mittelchen und zig Helferchen,
für so ein kleines "kosmetisches" Problem (spezieller T-Shirt Stoff, Polster, Pulver-> Deo) oder wie auch immer.
Ich kenn auch jemanden der etwas mehr dazu neigt, hat er alles mit Helferchen gesteuert, weil er sich
damit vor allem selbst nicht wohl fühlte.
Das kriegste innerhalb von 4 Wochen hin, dich da etwas mehr abzusichern, damit es dir selbst nicht
mehr unangenehm ist.

Ansonsten is doch alles super, du trainierst wieder, das sollte eher euphorische Gefühle wecken... ;-))


Just-do-it

RE: Auf der Suche

#41 von Erebos ( gelöscht ) , 15.01.2014 14:41

Zu den Helferchen und Mittelchen gibt es leider nicht wirklich was, und es würde auch nicht die Wurzel bearbeiten, sondern eher nur Vermeidungsverhalten darstellen, das ist nicht unbedingt hilfreich bei Ängsten. Dadurch werde ich meinen Horizont kaum erweitern können. Zudem bin ich eher Kopfschwitzer, genau wie mein Opa. Dagegen lässt sich kaum was machen, habe ich mich ja schon nach erkundigt.

Training ist sicher sehr gut und gibt mir auch viel. Löst aber nicht mein "Arbeitsplatz-Problem". Ich bin leider kein Personal-Trainer oder Leistungssportler. Fakt ist das ich mich immer auf das Training freue und es auch genieße es erfolgreich absolviert zu haben. Dahingehen ziehe ich auch Genuß und Selbstliebe raus. Euphorisch fühle ich mich aber nicht in allesn Bereichen, weil das Training nicht alle Bereiche abdeckt, die ich für eine Befriedigung in allen Bereiche anstrebe.

The-Eye-of-The-Beholder...


Erebos

RE: Auf der Suche

#42 von Char , 15.01.2014 14:42

Fühlst du dich zurzeit eingeschränkt? Eine nahezu unüberwindbare Grenze?
Wenn ja, welche?


So wie ich das lese, gibt es da etwas, was dich unglücklich,
zumindest aber nicht glücklicher, macht
und du deswegen Gedankenkarussell fährst.
Das raubt einem die Energie, weiß ich.

Versuche doch mal für dich genauer herauszufinden, was dich gedanklich so alles beschäftigt
und erstelle eine Top 5 Liste. Oben das, was dich am meisten beschäftigt und somit wahrscheinlich die meiste Energie beansprucht.

Dann kann man besser versuchen dagegen anzugehen.


Gleichzeitig, wie von Just do it angedeutet, das Positive unterstreichen.


 
Char
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RE: Auf der Suche

#43 von Char , 15.01.2014 14:44

Zitat von Erebos im Beitrag #41

Training ist sicher sehr gut und gibt mir auch viel. Löst aber nicht mein "Arbeitsplatz-Problem".

Ist es wirklich "nur" das?


 
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RE: Auf der Suche

#44 von Just-do-it ( gelöscht ) , 15.01.2014 14:56

Zitat von Erebos im Beitrag #41
Zu den Helferchen und Mittelchen gibt es leider nicht wirklich was, und es würde auch nicht die Wurzel bearbeiten, sondern eher nur Vermeidungsverhalten darstellen, das ist nicht unbedingt hilfreich bei Ängsten. Dadurch werde ich meinen Horizont kaum erweitern können. Zudem bin ich eher Kopfschwitzer, genau wie mein Opa. Dagegen lässt sich kaum was machen, habe ich mich ja schon nach erkundigt.

Training ist sicher sehr gut und gibt mir auch viel. Löst aber nicht mein "Arbeitsplatz-Problem". Ich bin leider kein Personal-Trainer oder Leistungssportler. Fakt ist das ich mich immer auf das Training freue und es auch genieße es erfolgreich absolviert zu haben. Dahingehen ziehe ich auch Genuß und Selbstliebe raus. Euphorisch fühle ich mich aber nicht in allesn Bereichen, weil das Training nicht alle Bereiche abdeckt, die ich für eine Befriedigung in allen Bereiche anstrebe.

The-Eye-of-The-Beholder...


Ja, was machstn da genau? Sitzt du denen aufm Schoss?
Also ich denk ma, alles halb so wild, du solltest dir ein paar C&F's zulegen, um dann mit Humor darauf reagieren zu können.
Das bringt dir insofern dann selbst was, weil du es selbst einfach nur als kleines Problemchen akzeptierst
und den anderen nimmt es ebenfalls die "Angst" (Berührungsangst), wenn du im FAll des Falles dann einfach
locker lässige Sprüche dazu parat hast. Wichtig is, dass du dich selbst damit outest, dass es dir nichts ausmacht
und locker damit umgehst. Dann bietest du auch keine Angriffsfläche.

Denk mal, das würde dann die Spannungen in deinem Arbeitsumfeld etwas lösen und du selbst würdest merken,
dass das wirklich nichts Schlimmes ist, ein kleiner Makel, über den du sogar lachen kannst.
Und sollte dir jemand blöd kommen, dann stell ihn ordentlich in den Senkel! Ich weiß, gibt so Hirnies,
die dann in die Schwäche schlagen wollen! Gleich in den Senkel damit!
Insgesamt sind solche Situationen nur mit Humor am besten zu lösen, das geht aber ganz gut! Hast halt immer ein Tüchlein mit
und lässt in Anwesenheit der "anderen" dann halt deinen eigenen souveränen Umgang damit erkennen, oder nimmst
den anderen sogar offensiv die Angst indem du sagst: ja, is bisschen lästig, aber ich muss noch keine "Gefahrenplakete" tragen
also keine Angst, is nich "ansteckend".... so in der Art. ;-)

Kopf hoch, mein Lieba, dat is wirklich nicht so schlimm und du packst das!


Just-do-it

RE: Auf der Suche

#45 von koc , 15.01.2014 15:04

Den wesentlichen Fehler sehe ich hier:

Zitat von Erebos im Beitrag #39
Der ganze Hohn und Spott der Neider


ist völlig unwichtig. Wenn sie meinen, ihr miserables kleines Leben damit aufwerten zu müssen, über andere zu urteilen, ist das etwas, das dich so gar nicht interessieren sollte.

Wieso gibst du ihnen Macht über dein Leben, indem du dich vor ihrem Urteil fürchtest? Solche @@@@³³²³ sind es nicht wert, dass du dir über sie oder ihre Meinungen Gedanken machen musst. Reine Zeitverschwendung.

Mit deiner Schwitzerei: Hab so das gefühl, dass sich das bei dir zu einer selbsterfüllenden Prophezeihung entwickelt. Ich schwitze leicht, deshalb fürchte ich, dass ich in Stressituationen schwitze, was dann dazu führt, dass du in Stressituationen erst recht denkst: "Ich will nicht schwitzen!"

Das wirkt dann wie eine Affirmation, nur dass bei denen die Negativ-Fassung nie funktioniert. Dein Unterbewusstsein kann das "nicht" verarbeiten. Und was bleibt dann?


The most loving women are the women who will test you the most. She wants you to be your fullest, most magnificent self. She won’t settle for anything less. She knows it is true of you. She knows in your deepest heart you are free, you are Shiva. Anything less than that she will torment. And, as you know, she’s quite good at it.


 
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zuletzt bearbeitet 15.01.2014 | Top

RE: Auf der Suche

#46 von Erebos ( gelöscht ) , 15.01.2014 15:55

Ich versuch es mal von hinten nach vorne:

Edit:

Zitat

Spott und Hohn der Anderen


Sehr wichtiger Punkt. [Wurzel Punkt?

Zitat
Das wirkt dann wie eine Affirmation, nur dass bei denen die Negativ-Fassung nie funktioniert. Dein Unterbewusstsein kann das "nicht" verarbeiten. Und was bleibt dann?


Der Mechanismus ist mir nur all zu gut bekannt. Es bewirkt ja genau dass was ich nicht will und das Problem ist bei "nicht" will. Da ist ein guter Ansatzpunkt. Ich kann es mit Willen nicht verhindern also bleibt mir nur die Akzeptanz. 1. Punkt denn es zu bearbeiten gilt

Zitat
ist völlig unwichtig. Wenn sie meinen, ihr miserables kleines Leben damit aufwerten zu müssen, über andere zu urteilen, ist das etwas, das dich so gar nicht interessieren sollte.


Jap genau dass. Anscheinend interessiert es mich aber doch. Gründe liegen in der Jugend, die Verletzung habe ich dahingehend noch nicht aufgearbeitet. 2. Punkt den es zu bearbeiten gilt

Zitat
Also ich denk ma, alles halb so wild, du solltest dir ein paar C&F's zulegen, um dann mit Humor darauf reagieren zu können.
Das bringt dir insofern dann selbst was, weil du es selbst einfach nur als kleines Problemchen akzeptierst
und den anderen nimmt es ebenfalls die "Angst" (Berührungsangst), wenn du im FAll des Falles dann einfach
locker lässige Sprüche dazu parat hast. Wichtig is, dass du dich selbst damit outest, dass es dir nichts ausmacht
und locker damit umgehst. Dann bietest du auch keine Angriffsfläche.


Hier fehlt mir momentan das Repertoire. Bzw. habe ich nicht mehr die Übung damit umzugehen.
In einem Projekt ist mir das schon mal passiert. Bei der Vorstellung im Team saß ich dann dort mit Herrn Dr. hohem Tier und meinen Mitarbeitern. Habe Blut und Wasser geschwitzt.
Die Mitarbeiter haben natürlich angefangen zu tuscheln und böde Sprüche abzulassen. Dann hat mich die dickste aus dem Team einen Tag drauf angesporchen ob alles OK ist und ich habe gesagt: Ja, alles Ok habe Schilddrüsenprobleme und ist nichts schlimmes. Das gibt sich wieder und habe normal weitergearbeitet und immer alle direkt in der Runde angesprochen wenn ich Fragen hatte. Hat sich dadurch sehr gelockert und ich habe mir dadurch weniger Druck gemacht.
Das ist ja eine Körperliche Ursache und damit können die Menschen meist besser umgehen. Der innere Kritiker hat aber gleich Einspruch erhoben und gesagt: Du lügst doch... da hingegen bin ich zu perfektionistisch eingestellt. 3. Punkt
Im Endeffekt hat es aber keine wirklichen Nachteile gegeben, das Projekt ging soweit bis es abgebrochen wurde und die Leute die nicht Vollzeit dort gearbeitet haben mussten gehen, ich leider auch. Aber gab ein super Arbeitszeugnis.

Aber ein paar C&F sollte ich mir zulegen 4. Punkt
Hierfür fehlen mir momentan noch ne bissel die Ideen, ich trage mal was zusammen.

Nochmal drüber nachgedacht:

Zitat
Aber weshalb stellt das denn ein Problem dar, gut, es ist etwas unangenehm, aber es gibt doch zig Möglichkeiten,
dass dies weder gesehen noch sonst irgendwie bemerkbar ist, zig Mittelchen und zig Helferchen,
für so ein kleines "kosmetisches" Problem (spezieller T-Shirt Stoff, Polster, Pulver-> Deo) oder wie auch immer.
Ich kenn auch jemanden der etwas mehr dazu neigt, hat er alles mit Helferchen gesteuert, weil er sich
damit vor allem selbst nicht wohl fühlte.
Das kriegste innerhalb von 4 Wochen hin, dich da etwas mehr abzusichern, damit es dir selbst nicht
mehr unangenehm ist.


Ist sicherlich nicht verkehrt als Unterstützung anzuwenden. Versuchen kann ich es ja, schlimmer wirds dadurch kaum werden. Wieder der Perfektionist, in mir der es ablehnt. Also Mittelchen mal probieren Punkt 5

Zitat
Ist es wirklich "nur" das?


Nein sicher nicht, da wird noch einiges mit zusammen liegen, bzw. auch davon betroffen sein. Im Privaten kann ich aber irgendwie damit besser umgehen, da der Leistungsdruck nicht vorhanden ist und ich auch meist das mache was mich persönlich interessiert. Z.b. beim klettern im Kletterwald... das habe ich auch gemacht obwohl ich nach einem Sturz vom Baum Höhenangst hatte, diese noch leicht habe. Bin trotzdem Klettern gegangen und es macht unglaublich Spaß das ganze hätte ich dort nicht meine Grenzen erweitert, hätte ich das nicht erfahren.

Zitat
Fühlst du dich zurzeit eingeschränkt? Eine nahezu unüberwindbare Grenze?
Wenn ja, welche?


Eine Grenze die ich spüre ist das ich es nicht kontrollieren kann, ich bin meinem Körper ausgeliefert und ich verbinde dies mit meiner Arbeit.

Zitat
So wie ich das lese, gibt es da etwas, was dich unglücklich,
zumindest aber nicht glücklicher, macht
und du deswegen Gedankenkarussell fährst.
Das raubt einem die Energie, weiß ich.


Ja ist so, es bereitet mir negative Gefühle, mich nicht durchsetzen zu können, nicht bei mir stehen zu können. Gedankenkarusell sind die Scenarien das ich ausgelacht werde und vorgeführt werde. Das führt natürlich nicht gerade zu einer entspannteren Situation, wenn ich sie mir schon negativ ausmale. Hier brauche ich die positive Afirmation und die positiven Erfahrungen.
Gerade Reden vor anderen "kompetenten" Mitarbeitern zu halten.... also habe ich insgeheim auch die Befürchtung inkompetent zu sein.

Versuche doch mal für dich genauer herauszufinden, was dich gedanklich so alles beschäftigt
und erstelle eine Top 5 Liste. Oben das, was dich am meisten beschäftigt und somit wahrscheinlich die meiste Energie beansprucht.

1. Ausgestoßen zu werden
2. Wieder in die Opfer Rolle zu fallen (als jungendlicher und dann in der Ausbildung massiv gemobbt worden - daher auch der Überschlag zu dem Berufsleben)
3. Ignoriert zu werden
4. Mich der Lächerlichkeit preis zu geben
5. Versagungsängste

Spontan runtergeschrieben was mir duch den Kopf geht.

Und danke für den Zuspruch, ich bin auch der Überzeugung, dass ich dass ich das in den Griff bekommen werde.


Erebos
zuletzt bearbeitet 15.01.2014 16:11 | Top

RE: Auf der Suche

#47 von dud ( gelöscht ) , 15.01.2014 16:18

Hirnwichsen...und andere Spinnerein. Selbstgeißelung! Bleib locker und mach mal nen Tag... Auszeit, entweder richtig einen Saufen, in die Natur oderSport bis zum Kotzen. Dann überleg dir mal wie unwichtig ist, was andere denken oder denken könnten. Dann gehe mal wieder aufrecht und die Nase ruhig höher tragen. Dann guck Dir die ganzen Lappen in deiner umgebung an, z.B. auf der Arbeit und grins die in ruhe einen.


dud
zuletzt bearbeitet 15.01.2014 16:19 | Top

RE: Auf der Suche

#48 von Erebos ( gelöscht ) , 15.01.2014 16:29

The dud way of life? So einfach ist das leider nicht für mich zu bewerkstelligen. Das Programm sollte schon zum Inner-Game werden.


Erebos

RE: Auf der Suche

#49 von Erebos ( gelöscht ) , 15.01.2014 17:18

Eine Gute Möglichkeit der Strukturierung ist wie dud mir vorgeschlagen hat, sich Ziele und Werte aufzuschreiben.

Dazu der Vorschlag "Die 7 Wege der Effektivität".

Ist ein guter Ratschlag, da es bei mir an der Konsestenz über die Jahre/Monate hinweg fehlte. Glaube das habe ich auch oben erwähnt.

Wäre also mein nächstes Ziel mir die oben genannten Punkte zu verdeutlichen und mögliche Lösungswege dafür zu finden, das ganze dann noch in eine strukturierte Form für mich bringen.

So langsam nimmt es Gestalt an.


Erebos
zuletzt bearbeitet 15.01.2014 17:25 | Top

RE: Auf der Suche

#50 von koc , 15.01.2014 19:34

Du hast doch "Die Lücken in der Persönlichkeit"? Lies mal Kap 2.5. was ich dort über Affirmationen geschrieben habe.


The most loving women are the women who will test you the most. She wants you to be your fullest, most magnificent self. She won’t settle for anything less. She knows it is true of you. She knows in your deepest heart you are free, you are Shiva. Anything less than that she will torment. And, as you know, she’s quite good at it.


 
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