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#1 | Stagnation - Vergangenheit holt mich ein datum

15.02.2012 00:32

Hallo Forum,

zuerst einmal super vielen Dank, dass es dieses Forum und euch alle gibt!

Ihr wisst gar nicht, wie viel ihr mir schon geholfen habt!

Ich bin � zum Glück!!! � vor einem Jahr auf euch gestoßen und gleich � wenn auch bisher nur passiv � hängen geblieben.

Koc, ein super Forum hast du aufgebaut, tolle Ratgeber, tolle Auseinandersetzung mit Ex zurück, eigener Persönlichkeit, Männlichkeit usw.

Alles hat mir bis jetzt die Augen geöffnet, sehr geholfen, z. T. aus der Seele gesprochen und voran gebracht. Jedoch habe ich das Gefühl, die Entwicklung stagniert seit geraumer Zeit und dass mich jetzt die Vergangenheit einholt.

Diese ist aus meiner Sicht (!) Folgende:

Hinweis:
Ich habe das Bedürfnis, euch alles über meine letzten 10 Jahre mitzuteilen, daher wird es eine Laaaangfassung.
Überwiegend werde ich wohl die schlechten Dinge schreiben, da diese mir auf dem Herzen liegen. Es gab durchaus aus sehr schöne Zeiten!

Es ist sehr, sehr viel, es werden wohl auch einige Details sein, das hilft mir beim Aufarbeiten � danke vorab für eure Geduld beim Lesen!

1) Kennenlernen Herbst 2001
2) Ihre beste Freundin, ihr EX und meine Eifersucht � Erste Fast-Trennung
3) Andere Stadt 2003 � Fernbeziehung � Zweite Fast-Trennung
4) EX folgte mir in die andere Stadt 2005
5) Studium beendet 2006
6) Mehr Leben meinerseits � ihr Ultimatum
7) Fast-Trennung in beidseitigem Einvernehmen Ende 2009
8) 3 Zimmer Wohnung Anfang 2010
9) End-Spurt mit Schuss
10) Eins auf die Zwölf � Hölle auf Erden
11) Ich bin allein, allein, allein�
12) Aus der Asche
13) Erlebnisse 2011 � Paulus
14) Status quo

1) Kennenlernen Herbst 2001

Als Schüler mit 18 Jahren lernte ich meine EX (sie damals 20) im Minijob kennen. Ich war in der 12. Klasse, sie bereits ausgelernt arbeiten.
Wir sahen uns im Job einmal, verloren uns aus den Augen � sie hatte mir echt gefallen und ich dachte schon, sie arbeitet nicht mehr dort. Ich hatte gedanklich bereits einen Haken an die Sache gemacht, als sie 5 Monate später für mich unverhofft vor mir stand.
Wir waren beide sehr schüchtern. Dass sie zwei Jahre älter war, fand ich total aufregend und klasse. Nach Feierabend quasselten wir noch stundenlang bis tief in die Nacht hinein im Auto.
Ich bekam ihre Handynummer (wie mir das gelang, k. A. mehr, wahrscheinlich, damit wir uns nicht wieder 5 Monate aus den Augen verlieren) und meldete mich vorm WE bei ihr. Es kam keine Antwort, ich war enttäuscht. Als ich sie das nächste Mal sah (ungestört) nahm ich allen Mut zusammen, um zu fragen, ob sie sich nicht antworten wollte. Sie war überrascht, ging davon aus, dass ich mich nicht meldete.
Jedenfalls kam heraus, dass sie seit einiger Zeit ihre eigene Handynummer falsch eingespeichert hatte � tja, ich war derjenige Auserwählte, der es bemerkte und sie darauf ansprach. 2 Wochen lang quasselten wir immer noch nach nachts nach Feierabend bis in den nächsten Tag hinein und später fragte sie mich über Handy, wie ich das mit ihr so sähe� Ich war erstaunt, zumal ich davon ausging, dass sie vergeben war und was sie denn mit einem 2 Jahre-Jüngeren wolle. Das ist keine SonderwietolleStory, aber für mich war es einfach toll, stelle ich gerade fest.

Jedenfalls kamen wir so zusammen�über Handy-SMS�irgendwie ging ein Haufen bei ihr bzw. uns über SMS � Wahnsinn. Später hatten wir uns täglich (!) mindestens 20 SMS geschickt, über Monate hinweg. Zum SMS-Thema später mehr, ich sollte nicht der Einzige sein�

Ich bis über beide Ohren verliebt, kaufte ihr gleich mal eine Rose und holte sie an den folgenden Tagen, an denen ich nicht arbeitete zu Feierabend ab. Gleiches Spiel, viel gequasselt und geknutscht. Weihnachten war auch nicht weit, ich ihr tolle Geschenke gemacht, war häufig bei ihr zuhause, sie auch häufig bei mir (jeder wohnte bei seinen Eltern). Wir haben uns prima verstanden. Wir haben uns sehr oft gesehen und konnten nicht voneinander lassen. Sie war meine erste wirkliche Freundin, alle davor konnte ich nicht so nennen, waren nicht vergleichbar.

An einem Feierabend war ich noch lange im Gespräch mit einer anderen Arbeitskollegin, EX bekam das mit und machte mir über SMS Vorwürfe. Ich natürlich in Erklärung beschwichtigt, wollte ja nix von der Arbeitskollegin.
Das war für mich das erste Mal, an dem es zwischen EX und mir Anzeichen von Stress gab.

Weihnachten war rum, dass neue Jahr brach an, Abi rückte näher, sie meinte, ich solle mich doch mehr um mein Abi kümmern. Das kam mir komisch vor. Ich meinte zu ihr, ich habe alles unter Kontrolle und wir könnten uns trotzdem wie bisher häufig sehen, bin auch gleich zu ihr hin. Ich habe gemerkt, sie wollte hier etwas Abstand. Das hat mich verrückt gemacht, konnte damit nichts anfangen. Naiver Fehler von mir: Ich habe ihr hier nicht den Freiraum gegeben.
Jedenfalls ging alles gut, nur dass sie mit ihrer besten Freundin wieder häufig alleine am WE weggehen wollte.

2) Ihre beste Freundin, ihr EX und meine Eifersucht � Erste Fast-Trennung

Wenn ich mir ihr alleine war, war es wunderbar. Wir haben viel gemeinsam unternommen und verstanden uns prima.
Allerdings sobald ihre beste Freundin (damals solo) dabei war und auch bei gemeinsamen Discobesuchen war ich das dritte Rad. Mir kam es eh immer so vor, die beiden würden auf Männerausschau zusammen in die Disco gehen. Das hat mich fertig gemacht. Ich habe echt versucht, mich zu integrieren � no chance. Ich bin dann auch nicht mehr immer mit, aber mit einem unguten Gefühl, dass man wohl Eifersucht und Verlustangst nennt� das wurde noch mehr.
EX und beste Freundin sprachen häufig über andere Typen, die sie vor mir kannten. Das hat mir zu denken gegeben. Das ging soweit, dass die beiden (und ich Depp war sogar dabei, nur wusste es bis dato nicht) sogar am EX-Freund meiner EX zuhause vorbei fuhren, um zu sehen, ob sein Auto da stand und Licht brennt etc. Abgefahrene Sache. Sowas würde ich heute nicht mehr mitmachen.

Ich hatte sie gefragt, was das soll und was ihr das bringt. Sie erzählte mir, wie das alles mit ihrem EX lief (kompliziert):
Sie waren nur sehr kurz zusammen, sie hatte sich wohl nicht sehr um ihn gekümmert, er hatte es geschmissen, sie dann erst um ihn gekämpft, dann schickte sie ihre damalige beste Freundin zu ihm, um herauszufinden, ob er noch was von meiner EX wolle. Er jedenfalls hatte die damalige beste Freundin daraufhin gepoppt, worauf meine EX mit ihr brach.
Dann war noch was mit gegenseitig das Auto beschädigen (bei meiner EX fehlten Nummernschilder und ihr EX-Typ meinte, sie hätte seinen Kühlergrill geklaut). Ob das so stimmt, kann niemand sagen. Nach allem meinte sie nur, da wären keine Gefühle mehr für ihn und sie hätte daraus gelernt usw., wolle beim nächsten (der war ich) einiges anders / besser machen.
Ok, ich mir Mühe gegeben (!), das zu glauben und gut war. Jedoch standen wir eines Nachts Zigarette rauchend bei ihr am Fenster, sie am Handy tippelnd, hatte ich gesehen, dass sie ihm (EX vor mir) SMSte. Ich Tage darauf auch einige �tolle� SMS von ihm in ihrem Handy gefunden. Mein Misstrauen erwachte und wuchs.
Überhaupt hatte sie ständig immer nur SMS geschrieben, auch wenn wir zusammen waren. Mit ihrer besten Freundin und wem weiß ich noch alles.
Ihr Handy war tabu. An meins hätte sie jederzeit gehen können, ich hatte keine Geheimnisse und hätte eh alles ehrlich erklären können und wollen.
Guter Stichpunkt, sie hatte in den nächsten Monaten bis Jahren immer mal wieder neue Handynummer von Typen, mit denen sie auch SMSte. Ich war total eifersüchtig, schnarchte in ihrem Handy rum. Sie hatte mittlerweile schon keine SMS mehr gespeichert gelassen, aber die Namen und Nummern fand ich im Adressbuch. Nicht immer, aber oft genug stellte ich sie zur Rede. Ich kam mir schon total bescheuert vor. Sie sagte mir immer mal wieder, dass dabei nix sei und sie nicht flirten oder sonst was wolle, sondern nur gerne neue Leute kennen lernen wolle. Das klang für mich vernünftig, zumal sie eh ein aufgeschlossener Typ ist. Und verbieten, Menschen kennenzulernen, kann und will ich niemandem.

Nun waren wir etwa ein Jahr zusammen, ich habe Zivildienst gemacht, da log sie mir sogar ins Gesicht:
Ich fand eine eingespeicherte Nummer bei ihr. Sie schwor mir 5-mal ins Gesicht in die Augen schauend, er sei ein alter Bekannter von ganz früher. Ok, ich es geglaubt, aber hatte ein ungutes Gefühl (das Misstrauen und die Eifersucht wuchsen weiter).
Kurze Zeit später kam raus, es war ein Kellner von einer Disco, den ich vom sehen auch kenne. Er war Frauenaufreißer schlechthin. Später, war ich dabei als sie sich grüßten, war der Meinung, er ging ihr sogar an den Hintern. Ich laß sein Namenschild, das war genug für mich, sie hatte mir ins Gesicht gelogen und ich nannte sie vor Ort alles Mögliche, sie könne mich mal und verließ die Disco, ich wollte nach Hause laufen (sie fuhr und wollte danach bei mir schlafen).
Ich wollte Schluss machen, weil ich mir das nicht mehr antun konnte. Sie kam mir heulend hinterher gefahren, schwörend, da wäre nix usw. Später gab sie zu, es war sogar ein Treffen ausgemacht, sie sei aber nicht hingegangen, bla blubb. Aha, wie ehrlich, und das sollte ich auch noch glauben� was noch alles?
Ihre Erklärung: Sie log mich an, weil ich immer so tierisch eifersüchtig war und einen anstehenden gemeinsamen Urlaub Herbst 2002 nicht vermasseln wollte.

Mir ging es nicht in den Verstand, wie sie solche Sachen a) machte, b) verheimlichte und c) mich auch noch anlog, wenn doch d) da gar nichts dabei war und gar nichts lief�?!!!

Hey, was soll die Scheiße. Hier � das habe ich selber erkannt � hätte ich für mich spätestens Schluss machen sollen. Ich habe mich einlullen lassen und hatte ihr auch das abgenommen.

Leute, ich sage euch, ich bin bis heute am zweifeln an mir selber. Ich wusste und weiß echt nicht, ob ich übertrieben eifersüchtig bin (wie sie immer sagte). Fest steht aber, dass ich eine wahnsinnige Verlustangst entwickelt hatte mit schlaflosen Nächten in der Beziehung (oder war sie schon da und kam aus mir hervor�?). Wir schickten uns immer SMS, wenn wir getrennte Dinge machten und dann nachhause kamen. Es gab Nächte, da schlief ich nicht, bis ich früh 5 Uhr ihre SMS bekam � krank!

Stück für Stück hatte das alles auf mein Gemüt und sonstige soziale Beziehungen ausgewirkt. Es kam sogar für ein paar Wochen zum Bruch mit meinem besten Freund. Keiner aus meinem Jahrgang an der Schule konnte nachvollziehen, was ich da machte, hing ständig nur am Handy. Niemand erkannte mich wieder. Sogar Männertag verbrachte ich mit EX (der Tag war zwar geil, im Getreidefeld � , aber der falsche Weg, daraus habe ich gelernt).

Als Zivi im Krankenhaus lernte ich eine hübsche 16 jährige Patientin kennen, der ich absichtlich meine Nummer hinterließ, um mal meinen Marktwert abzuchecken. Was EX konnte, konnte ich schon lange. Patientin meldete sich sogar, wir SMSten und telefonierten, sie fand mich toll, bla blubb. Ich hatte ein verdammt schlechtes Gewissen dabei, aber die Bestätigung war gut. Dumm nur, dass meine EX es mitbekam und ich eines Morgens beim Brötchen holen mein Handy liegen ließ. Aber wirklich zu verbergen hatte ich ja nix. EX sprach mich nicht offen drauf an, aber später, als sie weg war über SMS, was das soll usw. Aha, sie darf also mit Typen SMSen und ich darf niemanden kennenlernen. Ich sagte ihr, was sie kann, kann ich schon lange. Jedenfalls kam ich nach dem SMS-Streit (ans Telefon ging sie nicht) wieder angekrochen zu ihr und ließ die Sache mit der Patientin. Da hätte sich bestimmt eh nix entwickelt.

3) Andere Stadt 2003 � Fernbeziehung � Zweite Fast-Trennung

Wir waren 1,5 Jahre zusammen und es kam die schönste Zeit, die wir zusammen hatten. Es stand fest, dass ich in 6 Monaten mehrere hunderte Kilometer weit weg in eine andere Stadt ziehen würde, um zu studieren. Das hat auf beiden Seiten eine wahnsinnige Leidenschaft entfacht. Wir waren 6 von 7 Tagen beieinander. Kurz vorm Umzug hatten wir einen sehr schönen Urlaub zusammen.
Wir waren knappe 2 Jahre zusammen, ich zog um, EX wollte am liebsten sofort am gleichen Tag mit mir mit. Da sie aber gerade einen Job hatte (sie war immer mal wieder arbeitslos zwischendurch), meinte ich, sie soll noch bleiben, ich mache die Vorhut und schaue mich in der neuen Stadt um, wo es gut zum wohnen ist, sie kommt dann in 6 Monaten nach. Wir haben uns tierisch vermisst, der Umzug in die neue Stadt fiel mir unglaublich schwer. Jedes WE bin ich hunderte Kilometer gefahren, um EX, meine Eltern, Schwiegereltern und auch meinen besten Kumpel zu sehen. Was mir Kraft gab, war der Gedanke, EX käme in Kürze (6 Monaten) nach.
Guter Gedanke� in diesen ersten 6 Monaten wandelte sich ihr unbändiges Verlangen, sofort mit mir mitzukommen, in Zweifel. Sie hatte sich damit arrangiert, mich nur am WE zu sehen (ich kam ja brav jedes WE angefahren). Aus 6 Monaten wurden 18 Monate, also 1 Jahr länger als geplant und abgemacht war. In dieser Zeit war sie arbeitslos, ging wöchentlich weg auf Party, hatte wieder SMS-Geschichten am Laufen, und wir standen ein zweites Mal kurz vor der Trennung, da ich sie wieder zur Rede stellte: Warum wolle sie nicht mehr zu mir ziehen und warum SMSte sie da mit anderen Typen rum, was läuft da?
Ihr war das wieder zu viel, drohte mit Trennung, sie können meine Eifersucht nicht mehr ertragen bla blubb. Hmm, ich ließ sie eine Weile in Ruhe, zeigte ihr aber trotzdem, dass ich für sie da bin. Unsere Beziehung war einige Wochen in der Schwebe, wir blieben letztlich zusammen.

4) EX folgte mir in die andere Stadt 2005

Um dies kürzer zu halten, 1,5 Jahre später (ich 1,5 von 3 Jahren lang Student) kam sie allerdings doch zu mir in die neue Stadt gezogen.
Sie hatte einen Job, ich hatte auch Einkommen, wir suchten uns zusammen eine 2 Zimmerwohnung, wir wohnten erstmals zusammen.

Die Welt war wieder schön, zu schön! Wir erzählten uns alles, sie lernte dann hier auch paar Leute kenne, ich war aber wieder teilweise eifersüchtig. Ich sagte mir aber, sie kam wegen mir zu mir gezogen und hinterließ ihre Freunde und Eltern. Ich machte für mich einen Schnitt mit dem, was vorher alles geschah und begrub jegliche Zweifel und Eifersucht und ging auch nicht mehr an ihr Handy.

Nun geschah etwas Neues: Bald fing sie an, mir auf den Senkel zu gehen. Mit jedem Sche** kam sie zu mir gerannt, ich sollte alle ihre Sorgen anhören und lösen (sollte ich sie lösen? Ich als Typ meinte das jedenfalls). Klar, sie hatte ja nur mich in der neuen Stadt. Obwohl sie sehr aufgeschlossen ist, lernte sie nicht wirklich eine beste Freundin oder Nachhaltigeres kennen.
Ich hatte noch die Kraft neben meinem Studium und half ihr. Ich lehrte ihr, Bewerbungen zu schreiben. Überhaupt � ihr glaubt es kaum � habe ich ihr den Computer nahe gebracht, Internet, Word, Powerpoint etc. Ok, hier machte sie später übers A-Amt eine Fortbildung in MS Office. Aber sonst hatte sie mit PC erstmals Kontakt bei mir � ungelogen!

5) Studium beendet 2006

Nochmal 1,5 Jahre später (in denen wir hauptsächlich nur uns hatten in der neuen Stadt), meine 3 Jahre Studium waren um, wir waren 5 Jahre zusammen, ich war 23 Jahre alt, es war 2006, verdiente ich mein erstes richtiges Geld. Bis dahin hatten wir alles Finanzielles 50:50 geteilt. Ich wollte nie Geld von ihr und hatte Geliehenes ihr immer zurück gegeben (auch als Schüler schon).
Sie fing nun aber an, ich verdiene viel mehr als sie, ich solle mehr bezahlen. Dann wollte sie auch eine Weiterbildung machen, um weiterzukommen, mehr Geld zu verdienen etc. Sie sah wohl, reinhängen und lernen lohnt sich.
Ich recherchierte im Internet, was sie noch machen könnte, suchte ihr alles raus, dass ihre Eltern für sie nochmal Kindergeld beantragen können, sie Meister BAföG beantragen kann usw. Ich half ihr bei den Beantragungen usw.
EX machte die Weiterbildung in Vollzeit. Danach wollte sie einen besseren Job, fand diesen jedoch nicht, Jobs wie vorher wollte sie nicht mehr machen. Die Zeit verging, das Arbeitslosengeld ging zu Ende, ich bestand drauf, sie nimmt nun endlich einen Job an wie auch zuvor. Sie hingegen fing an sich zu beklagen, ich könne doch für sie aufkommen, wie andere Männer es für ihre Frauen auch tun etc. Ich dachte, ich spinne.

Das ging mir aufn Sack! Ich hatte keinen Bock, sie durchzufüttern. Ihr Geld gab sie für Nägel aus, aber nicht für den Kühlschrank, ok, sie ist ein Mädel, ihr gefällt sowas. Ich war da auch schon ziemlich geizig, auch mir gegenüber. Sparsam war ich schon immer. Während des Studiums musste ich jeden Cent dreimal umdrehen � zumal ich immer jedes WE zu ihr fahren wollte von meinem kleinen Studentengehalt. (damals habe ich mir anhören müssen, ich bringe nicht mal mehr einen Blumenstrauß mit, die 15 EUR hätte ich wohl nicht. Hallo??? Ich kam ständig hunderte Kilometer gefahren, um sie zu sehen. Das machte ich ihr auch klar.)
Hätte ich gesehen, dass sie sich echt jede Mühe gibt, ihren Anteil in allen Dingen wie vereinbart zu tragen, hätte ich ihr sehr gerne häufig mal 50 EUR zugesteckt, womit sie hätte machen können, was sie gewollt hätte.
Miete, Strom etc. hat sie ihre Hälfte bezahlt. Wir hatten ein gemeinsames Konto für gemeinsame Ausgaben, jeder überwies die Hälfte.
Aber Kühlschrank war ihr Wurscht, sie gibt ihr kleines Geld aus, und ich gucke, wie der Kühlschrank voll wird. Bei mir kam so an, dass sie mich damit dazu brachte, ihr Dinge zu bezahlen. Denn wenn sie kein Geld hatte bzw. es für andere Dinge ausgab, kaufte sie nix zu essen, das tat ich dann, sie aß natürlich auch davon. Ok, hier war ich bestimmt zu geizig.
Ich hatte derweil gute Arbeitskollegen in meiner Abteilung. Mein Job war sehr anstrengend, mein Chef hatte sehr viel von mir gefordert.

6) Mehr Leben meinerseits � ihr Ultimatum

Mit den Kollegen habe ich zusammen einiges unternommen, nicht regelmäßig aber immer wieder. Auch sind wir ab 2007 jedes Jahr einmal auf eine Partyinsel geflogen, es begann mit einem Jungengesellenabschied.
Das zweite Mal war sie mürrig, beim dritten Mal gab es richtig Stress. Im Streit kam heraus, dass sie keinen Spaß hätte (nicht das Geld, die Leute und die Zeit für eine Partyinsel), also dürfe ich das auch nicht.

Ihr Ultimatum: Partyinsel oder sie.

Ist irgendwie verständlich, ich hätte es auch blöd gefunden, wenn sie jedes Jahr mit 5 guten Freundinnen eine Partyinsel unsicher gemacht hätte. Aber bisher war sie immer die Lebeperson und ich war am Lernen für Schule und später Studium. In der Zeit hatte ich mir nix gegönnt, nicht mal einen Urlaub.
Nun bin ich ausstudiert und meine Zeit war sozusagen gekommen. Partyinsel und im Winter Skifahren und zwischendurch paar Mal mit Kollegen weggegangen, aber nix Regelmäßiges.
Hier hat sich das Blatt gedreht. Sie hatte keine Zeit, Geld für solche Sachen aufgrund ihrer Weiterbildung und der Arbeitslosigkeit danach. (wie oben geschrieben, sie suchte einen besseren Job).
Ich sah auch, sie leidet, sie kotzte das an, aber warum sollte ich zuhause hängen, nur weil sie nicht anders kann? Ich bin also trotzdem geflogen. Das habe ich mir nicht nehmen lassen, zumal um diese Zeit sonst nicht viel los war außer Arbeit und zuhause Rumhängen.
Ich könnte sagen, hier habe ich mal Alpha Manieren an den Tag gelegt.

Nach der Arbeit wollte ich auch nur meine Ruhe und nicht noch ihre Probleme. Unsere Beziehung kühlte immer weiter ab. Sie machte mir Vorwürfe, ich kümmere mich nicht um sie. Ich dachte mir, sie soll ihre Sachen auf die Reihe kriegen, darum kann ich mich nicht auch noch kümmern. Ich half ihr also zur Selbsthilfe (wie oben bereits geschrieben, lehrte ich ihr PC, Bewerbungen schreiben, Internet etc. Am Ende unserer Beziehung war sie 3-mal besser als ich was Bewerbungen angeht. Sie half mir NULL.)
Ich hatte ein verdammt schlechtes Gewissen, dass sie mir nachgezogen ist, jetzt zuhause hängt, unzufrieden, und ich aber ein paar Sachen startete. Mir kamen sogar Gedanken über Trennung auf, aber ich wollte es nicht wirklich und konnte es wohl auch nicht, ich hing zu arg an ihr, vielleicht war auch Mitleid dabei. Auch, weil sie mir nachzog, und jetzt soll ich sie hängen lassen?

7) Fast-Trennung in beidseitigem Einvernehmen Ende 2009

Dies alles zog sich bis Ende 2009 hin. Da waren wir beide an einem Punkt, wo wir uns im Einvernehmen hätten trennen wollen. Unsere 2 Zi-Whg. war bereits gekündigt, aber beide von uns brachten es nicht übers Herz, getrennte Wege zu gehen. Wir vermissten uns schon noch in der gemeinsamen Wohnung, taten uns gegenseitig leid, also nahmen wir letztlich zusammen eine 3 Zi-Wohnung.

8) 3 Zimmer Wohnung Anfang 2010

Hier startete alles wunderbar, aber nur so ca. 3 Monate lang. Sie startete mit dem Umzug noch eine Weiterbildung, diesmal nebenberuflich, mit allen damit verbundenen Problemen � die ich ihr aber nicht lösen konnte und deren ich auch schnell Leid war.

Anmerkung: Ich hatte sie immer unterstützt und gut zugesprochen für ihre Weiterbildungen. Wir versprachen uns davon, dass sie samstags nicht mehr arbeiten gehen müsse und auch etwas mehr Geld verdient dadurch. Außerdem rechnete ich es ihr hoch an, dass sie diesen Weg geht. Ich frage mich allerdings, wäre sie ihn ohne mich gegangen�?

Zu Pfingsten kamen ihre Eltern zu Besuch � da krachte es gewaltig zwischen Schwiegereltern und ihr einerseits und mir andererseits. Warum, wieso, kann ich nicht mehr wirklich sagen, ich war auch irgendwie bereits nervlich fertig, schnell reizbar und irgendwie lag Spannung in der Luft. Respektiert fühlte ich mich auch schon länger nicht mehr. Ihre Eltern fuhren frühzeitig wieder ab. Über diese Sache wurde nie mehr ein Wort gesagt.

Dann kamen der Sommer 2010 und der Alltag.
Ein damaliger Kollege von mir sagte mir, ich solle mir immer mal wieder kleine Highlights schaffen. Daher habe ich im Sommer 2010 den Motorrad-Führerschein gemacht und mir ein Motorrad gekauft. Das machte mir voll Spaß.

EX war voll mit Job und Weiterbildung und Lernen beschäftigt. Ich hielt ihr den Rücken frei mit Einkauf usw. Ende Sommer 2010 kaufte ich endlich ein riesiges neues Sofa und einen neuen Schlafzimmerschrank (alles schon laaaange ein Wunsch von ihr und war auch wirklich bitter nötig. Ich habe es Jahre hinausgezögert gehabt, da war ich zu geizig. Vielleicht aber merkte ich über die ganze Zeit schon unbewusst, dass es eine Investition ins Nix wäre�).
Irgendwie merkte ich jedoch, dass sie sich nicht wirklich freut darüber, irgendwie abwesend ist. In mir merkte ich, dass ich die Sachen so aussuchte, dass sie zur Not (sprich bei Trennung) mir gefielen. Ich traute dem Frieden wohl nicht.

9) End-Spurt mit Schuss

Anfang Herbst begann sie mit einer neuen Freundin (ich nenne sie mal Weggehfreundin) aus ihrer Weiterbildung wegzugehen, was mich sehr gefreut hat. Endlich hatte sie wieder jemanden, zum weggehen. Beim zweiten Mal fragte sie mich, ob ich mit wollte, ich verneinte, sie sollten mal beide ihren Spaß haben. Das meinte ich auch wirklich so!
Sie wollte gar nicht regelmäßig weggehen, aber aus paar Mal weggehen wurde bei ihr regelmäßiges Weggehen jedes Wochenende � immer relativ spontan geplant, ich wurde nicht gefragt, auch nicht mehr, ob ich mitwollte.
Ich fragte dies meinerseits auch nicht, wollte ihr alle Freiheiten lassen, nicht kontrollieren, aber hoffend, dass sie mich mal wieder fragt. Wäre inzwischen gerne mal mitgekommen.

Aber sonst ging ich selber nicht wirklich weg am WE, hing eher zum Feierabend und am WE vorm TV rum, kümmerte mich samstags (sie hatte da immer Weiterbildung) um den Haushalt. Für Weiteres hatte ich keinen Antrieb und keine Motivation mehr.

Vom Gefühl her schien mir hier etwas wegzugleiten. Wir unternahmen gar nix mehr miteinander, sie wollte es eh nicht und wenn, war es nicht locker sondern irgendwie zwanghaft. An sie war kein herankommen mehr. Sex konnte ich eh schon laaaange knicken. Sie war oft sehr aggressiv mir gegenüber � auch bereits vor dem Umzug in die größere Wohnung.

Stellt euch das so vor: Ich saß auf dem neuen großen Sofa und guckte in die Glotze, hoffend, dass sie sich mir mal nähert. Aber da war nix. Sie kam zum Feierabend nachhause, schlug ihren Laptop auf, chattete im Fratzenbuch herum, sagte kein Wort, ging dann pennen und ich erst spät nachts hinterher.

Gemeinsam einsam!

Anfang Januar 2011 machte ich sie an, dass sie nur sich und ihr Weggehen im Sinn hat.
Ab da schwiegen wir uns 2 Wochen lang an.

Ich fuhr dann in die Heimat zum Geburtstag meiner Mutter. EX kam nicht mit.

Das Ende vom Lied, Ende Januar 2011 sagte sie mir am Telefon sie wolle das alles beenden und schreibt schon die Kündigung der Wohnung. Ich soll bitte bis Ende Januar zurück sein, damit die Kündigung bis Ende April greift.

10) Eins auf die Zwölf � Hölle auf Erden

Jetzt klingt es doof:
Für mich brach eine Welt zusammen.
Sie beruhigte mich über Telefon, ich solle mich zusammenreißen, ich hätte doch einen guten Job, Geld usw. Sie hätte es da viel schwieriger.

Ich war am Boden zerstört, vergaß mich selbst völlig, hatte gar keinen Stolz mehr, machte alles falsch, was Mann beim Verlassen werden nur falsch machen konnte. Von Anbetteln, Eifersuchtsszenen, Rumheulen, nach dem Warum fragen, war alles dabei.

Bildlich gesprochen:
Sie gab mir eins auf die Zwölf, ich ging sofort zu Boden, streckte meine Arme aus, flehte um Vergebung und Liebe, kam auf allen Vieren angerutscht zu ihren Füßen und bettelte um Zuneigung.

Als ich aus der Heimat wiederkam hatte ich ihr Geld gegeben, weil sie kaum welches hatte und ich meinte, sie bräuchte es jetzt für einige Sachen wie Umzug, Waschmaschine o.ä.
(Lustig, was kaufte sie sich davon: Ein Iphone 4., ach so, und eine Waschmaschine organisierte ich ihr später auch noch, kostete mich zwar nichts � trotzdem, ich Trottel)

Nur eins machte ich richtig, ich nahm ihre Freundschaft nicht an.

Aber ehrlich, ich habe mich total gehen lassen. Bei mir brach eine Depression aus. Diese war wohl schon länger in mir drin, damit erkläre ich mir diese Antriebslosigkeit und das Hängenlassen. Kann sein, dass dies unsere Beziehung zerstörte.
Kann auch sein, dass ich depressiv wurde, weil ich über die Jahre alles in die Beziehung steckte, von Beginn an ihr viel verzieh und zum Schluss ausgebrannt war, alles unter einen Hut zu bekommen: Mein Studium, meine Arbeit, meine Sorgen, ihre Sorgen, ihre Weiterbildung, den Haushalt, ihr Auto, ihr Rumgemotze, etc.

Z. T. bin ich noch heute fertig und antriebsschwach.

Was ist der Dank? Abschuss!

11) Ich bin allein, allein, allein�

Wie es weiterging:
Wir wohnten noch 6 Wochen gemeinsamen in unserer 3 Zi-Wohnung. Diese wurde gekündigt auf Ende April.
Ich saß da wie in Angststarre, jeder Tag war ein Kampf, dass ich es zur Arbeit schaffte.
Alles Übel kam über mich Hinein, die Nächte waren Horror. Hoffnungslosigkeit, Antriebsschwäche, Hilflosigkeit, Ziellosigkeit, Panik, Angst, Verrat, Enttäuschung, Fallen, niemand fängt mich auf. Ich habe alles in Frage gestellt. Was soll ich hier, wo soll ich hin, was für einen Sinn hat das alles? Es war furchtbar. Ich ernährte mich nur von Zigaretten, an einem Samstag �aß� ich 3 ganze Schachteln, Wahnsinn! Mein Gewicht nahm rapide um knapp 8 kg ab. Normales Essen ging gar nicht, gerade mal so eine Banane.

Ich habe keine Familie hier zu der ich hätte gehen können, keine Arbeitskollegen waren so eng zu Freunden geworden, dass ich mein Herz hätte ausschütten können und wollen. Ich fühlte mich wie ein Häufchen Elend, wollte damit auch niemanden auf die Nerven gehen.
Täglich war ich mit meiner Schwester und meinen Eltern über Telefon in Verbindung. Sie machten sich aus der Entfernung wahnsinnige Sorgen um mich.
Mir war alles zu viel, neue Wohnung suchen, in der Arbeit Leistung bringen, Dienstreisen standen bevor, Umzug, EX jeden Tag noch in der gemeinsamen Wohnung sehen. Meine Gedanken kreisten ums sie.
Die Zeit in der gemeinsamen Wohnung nach der Trennung war die Hölle für mich � und für sie, das sah ich ihr an und ich nervte sie total, machte Szenen, holte sie nachts aus ihrem Bett (sie schlief dann im Arbeitszimmer), um sie anzuflehen, oder Eifersuchtsszenen zu starten. Was ich alles gemacht habe, war nur bemitleidenswert � mehr nicht!

Z. T. lache ich drüber, aber eigentlich schäme ich mich heute dafür.

Ein Kollege von mir, der damals gerade in Scheidung lebte, stellte sich als richtig guter Verbündeter heraus. Er trat mir gewaltig in den Arsch, brachte mich immer wieder in die Realität zurück, machte mir klar, wenn sie noch keinen anderen gef***t hätte, dann würde sie es bald tun und es würde nix ändern. Er sagte mir, was alles noch kommt, was ich alles lassen sollte und ich machte es dennoch: wie Eifersuchtsszenen, um Liebe betteln, sofort ans Telefon gehen, wenn sie anruft, Fratzenbuch hinterher lesen. Nach einer nächtlichen Eifersuchtsszene meinerseits aufgrund Kommentare im Fratzenbuch sagte EX, sie könne mich im Fratzenbuch auch sperren. Daraufhin nahm ich allen Mut zusammen, und blockierte sie, das war befreiend. Ich entzog Rechte für alle ihre Bekannten, die auch in meiner Freundesliste stehen.

EX schlief dann auch immer mal paar Nächte außerhalb. Sie sagte, sie schläft bei ihrer Weggehfreundin. Oh, übrigens hatte sich ihre Weggehfreundin erst paar Wochen zuvor von ihrem Typen getrennt. Interessant!
Jedenfalls schlief angeblich meine EX bei ihr. Hmm, mag sein, dass das auch mal so war. Aber sie schlief wohl nicht nur dort. Eines Morgens kam sie nachhause, ich war noch im Bad, um mich für die Arbeit fertig zu machen, da sah sie mir ziemlich durchgef***t aus. Das sah sie mir auch noch ein weiteres Mal. Das mag ich mir einbilden, aber ich denke, ich weiß, wie sie aussieht, wenn sie richtig durch genommen wurde�
Egal, was sie sagte, ein Typ spielt auf jeden Fall eine Rolle � das weiß ich definitiv!

Bis ich das wusste, ließ EX mir immer ein Fünkchen Hoffnung, so ungefähr, sie wisse nicht was kommt, vielleicht wird mit uns alles gut. Ich fragte sie, woran es liegt, ob sie mit ihrer Weiterbildung überfordert sei oder ob eine Neuer eine Rolle spielt. Sie sagte, nix von dem sei der Grund, es klappt einfach nicht mehr.
Fast täglich suchte ich das Gespräch mit ihr, sie war sichtlich genervt davon. Das tat mir so weh. Sie war so nah und immer ferner.

Sie telefonierte mal mit meiner Schwester, die mich eigentlich erreichen wollte. EX ging doch tatsächlich davon aus, das wir uns einvernehmlich getrennt hätten. Meine Schwester machte ihr klar, dass EX sich von mir getrennt hatte und dass EX mir nicht ständig Hoffnung machen sollte. Was ging bitte in meiner EX vor? Später sagte sie mir, sie liebt mich nicht mehr, es sei aber kein anderer im Spiel � is klar!
Sie wurde sogar von Typen abgeholt am WE wieder zu ihrer Disco, er sei aber nur ein Kumpel � is auch klar. Was für ein Schlag ins Gesicht. Meine EX wird von einem Kumpel abgeholt von mir zuhause. Schwere Kost.

Ich sagte ihr, siehst du nicht, wie ich kämpfe um dich? Sie meinte eiskalt, ich bräuchte nicht mehr kämpfen, sie liebt mich nicht mehr, es gibt keine Hoffnung mehr, aber ich bin ihr als Mensch total wichtig, bla blubb.
Ihr Gesichtsausdruck war wir Stein. Sie meinte, sie könne gut ihre Gefühle ausschalten, sie sei mehr ein Kopfmensch (is klar) und ich mehr ein Gefühlsmensch (für nen Typen bin ich das definitiv, ihr könnt auch Weichei zu mir sagen).

Jedenfalls da machte es endlich ganz leicht klick in mir. Das war der Startschuss. So verzweifelt und angststarr wie ich war, kam ich kaum aus meinem Startblock raus, aber ich nahm Fahrt auf.

12) Aus der Asche

Wieder bildlich:
Ich lag mit dem Bauch und Gesicht am Boden, und ich merkte förmlich, wie sich meine Zehenspitzen aufstellten, mit dem Ziel, später mal auf die Knie zukommen. Die Annahme der Trennung begann. Und so war es, jeder Tag war ein Kampf, den ich annahm und um mich und mein Überleben kämpfte.
Ich nervte sie auch kaum noch weiter, zumindest nicht mit Fragen über �unsere Zukunft� (so ein Schwachsinn!)

Ich kaufte mir neue Klamotten, fing in einem Fitnessstudio an. Sport ist echt klasse, ich kann gar nicht mehr ohne. Warum habe ich über 10 Jahre nicht ein bisschen Sport gemacht, stattdessen nur geraucht??!!!???

Wohnung hatte ich zum Glück dann bald eine (so angststarr, wie ich gewesen war, hatte EX meinen Laptop vom Schoß gerissen und mir die Wohnung rausgesucht, die ich zufällig und zum Glück auch bekam � ich liebe diese Wohnung!!!), also konnte ich mich ein bisschen mit der Planung des Umzugs ablenken.
Ich weißte meine neue Wohnung neu, packte langsam meine Sachen und zog Mitte März aus. Ab diesem Auszug ging alles langsam bergauf.
Ich fand einen neuen Frisör, der ist echt klasse. Habe wieder mittellange Haare, sonst hatte ich jahrelang immer die gleiche Frisur immer nur paar Zentimeter kurz.

EX gab ich 2 Wochen vor meinem Auszug Bescheid, weil sie noch ihre Sachen aus meinen Schränken (z.B. der neue Schlafzimmerschrank) rausholen musste. Sie machte mir eine Szene, warum ich ihr das erst 2 Wochen vorher sagte. Am Tag meines Auszugs wünschte ich ihr alles Gute für die Zukunft und das der Neues (von dem ich bis dato höchstens ahnen konnte) hoffentlich wüsste, was er an ihr hätte. Ein Lebewohl und das war es.
Sie gab mir eine Umarmung und küsste mich � wie unter Freunden � links und rechts auf die Wange, dann ging sie arbeiten. Ich stand nur da wie angewurzelt, das schmerzte, konnte nicht reagieren oder sie wegschieben � geschweige denn C&F sie einfach knutschen, davon war ich Lichtjahre entfernt.

Am Tag nach meinem Auszug, Mitte März 2011 kam gleich eine SMS, wo ich den nun hingezogen sei (das hatte ich ihr nicht verraten, dass ich diese Wohnung bekam). Ich leitete mit meinem Umzug die KS ein � endlich! Sie bekam keinerlei Antwort auf die SMS.
3 Tage später fragte sie per SMS nach der Stromanbieter Vertragsnummer, die bekam sie von mir 1 Tag später als Antwort, mehr nicht.
Dann war Ruhe bis Ostern 2011. Auch an ihrem Geburtstag schwieg ich. Zwischendurch war ich mit Arbeitskollegen Skifahren.
Zu Ostern fuhr ich mit meinem Motorrad an unserer alten Wohnung vorbei, um den Schlüssel dem Vermieter in den Briefkasten zu werfen. Vermieter wohnte über uns. Ihr Auto stand da, ich bin aber gleich weiter. Kurze Zeit später bekam ich eine SMS, ich hätte auch gerne klingeln sollen. Ich weiß nicht mehr, ob sie hierauf eine Antwort von mir bekam, ich glaube nicht.

In der Zeit etwa fand ich dieses Forum. Die Tipps, die ihr euch gegenseitig gabt, nahm ich auch für mich an.

Ende April musste auch sie ausziehen, da der Mietvertrag auslief. Ich hatte ihr noch ein altes Sofa von mir und eine Lampe sowie einen Schrank in der Küche da gelassen.
Sie rief mich Ende April an zu meinem Geburtstag und wollte klären wie diese Sachen rauskommen und die Wohnungsübergabe zum Vermieter geschieht.
Ich wollte seit meinem Auszug mit ihr und der Wohnung gar nix mehr zu tun haben.
Sie tickte aus, ich sagte ihr, sie soll sich gefälligst beruhigen und sich da nicht einmischen, was mit meinen Sachen passiert. Ich hatte mit den Nachmietern bereits gesprochen, ich könne es im Mai abholen.

Außerdem habe ich ihr gesagt, sie soll sich um ihr Leben kümmern und ich mich um meins, sie wollte es so also bekommt sie es so und habe aufgelegt. Ob dies gut war, weiß ich nicht, aber das musste nun aus mir raus.

Letztlich habe ich meine alten Möbel Ende April auch noch abgeholt, es gab Probleme mit dem Vermieter, er wollte die Wohnung Ende April leer haben. Die Abmachung mit den Nachmietern war ihm egal.
Das hätte ich alles EX machen lassen sollen, aber die Stärke hatte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, ihr das aufzudrücken.

Jedenfalls sah ich sie an diesem letzten Tag im April, sie hatte paar Umzugshelfer (ich kannte nur einen, sah ihn Langezeit nicht, kam mit ihm gleich ins Gespräch über sein Kind usw.) dabei.
Ich gab mich recht locker, aufrechter Gang, Gesicht nach oben, locker Fragen stellend, habe sogar alle als kleine Traube um mich versammelt gehabt. EX habe ich sogar bisschen C&F angemacht, weil ich sah, dass ihr Hosenstall offen stand, hihi.
Dann noch einen lockeren Spruch zu ihrer Weggehfreundin, dass sie viel abgenommen hätte, wohl jetzt viel Sport macht (eigentlich sah sie gar nicht gut aus, eher abgehungert, nicht mein Problem).

Ich war zwar innerlich angespannt, aber konnte recht gut relaxed wirken. Sie wollte dann unbedingt, dass ich die Nebenkostenabrechnung, die mittlerweile erstellt wurde, durchlas und mit ihr bespreche oder ihr erkläre bzw. wer was bezahlt.
Ich Depp bin ihr hinterher in die Wohnung, sie mir die Abrechnung in die Hand gedrückt, ich überflogen, konnte so schnell aber keinen Gedanken fassen und lag sie wieder beiseite. Außerdem fiel mir ein, keinen Befehl mehr von ihr annehmen.
Habe dann mit einem Kumpel mein altes Sofa rausgeräumt, während EX eklig wurde, weil ich die NK-Abrechnung nicht durchlaß. Ich habe sie einfach stehen lassen, kommentarlos � �die Worte sind die Schatten der Tat� � ein tolles Gefühl war das.
Nachdem alle meine Sachen raus waren, ging ich zum Vermieter hoch und machte ihm klar, ich überweise die Hälfte der NK auf sein Konto und bin jetzt weg. EX kam hinterhergerannt nach oben, wollte auch irgendwas klären oder sich einmischen, ich bin dann gegangen � kommentarlos.

Einige Zeit später kam eine SMS von ihr, dass es doch schön gewesen wäre, wenn ich noch zur Wohnungsübergabe Mieter an Vermieter dabei wäre. Ich antwortete irgendwelches BlaBlubb zurück. Sie regte sich über den Vermieter auf (der war echt ein �Pain in the Ass�) und dass sie froh sei, aus der alten Wohnung endlich raus zu sein.
Sie musste noch die Autostellplätze vom Unkraut befreien, ich als Antwort, ich wüsste wie schwer das ist (hatte ich immer gemacht) und kann mir vorstellen, dass sie das an nervt, bei dem schönen Wetter hätte sie bestimmt auch lieber anderes vor.
Eigentlich wäre es auch meine Pflicht als Mieter gewesen, aber die konnte mich jetzt mal. Und der Vermieter auch!
Das war der letzte Kontakt.

13) Erlebnisse 2011 � Paulus

Ich laß mich weiter in diesem Forum ein (tat verdammt gut zu merken, dass ich � leider � mit meiner Story nicht alleine dastehe), nahm mir Erste Hilfe bei Liebeskummer, den kleinen Ratgeber, LdS, David Deida, Männlichkeit leben und Jetzt, die Kraft der Gegenwart zur Brust. Ich googelte im Internet viel über Selbstwert, -vertrauen, -bewusstsein.
Meine innere Einstellung zu meinem Vater habe ich geändert. Leider sehe ich ihn kaum, so dass ich das äußere Verhältnis nicht viel ändern konnte geschweige denn gefühlsmäßig ausbauen konnte.
Ich ging weiter schön ins Fitnessstudio.
Hätte mir jemand im Januar 2011 gesagt, ich würde an Läufen teilnehmen, ich hätte ihm den Vogel gezeigt. Aber tatsächlich lief ich im Sommer bereits bei 10km Läufen mit.
Anfang Sommer kaufte ich mir einen Roadster für das schöne Wetter. Klingt seltsam, war aber total verrückt für mich, einfach hinfahren, kaufen, mitnehmen� und es fühlte sich so guuuut an!
Ich hörte mit dem Rauchen auf (fing aber später wieder damit an), gab mich meiner Arbeit hin, war auch häufig abends unterwegs mit Kollegen.
Ich versuchte loszulassen, auch an Angst und Kontrolle in meinem Leben, die doch sehr überwiegt und einschneidend ist.
Einfach mal drauf los und schauen, was passiert, war mein Motto. Das Leben ist jetzt.
Vertrauen, dass für morgen gesorgt sein wird. Klingt jetzt so einfach, ist es für mich nicht.

Auch im Job wollte ich immer alles fest im Griff haben, ich nahm einfach nur noch an, was war und auf mich zu kam. Das funktioniert und läuft, die Gegenwart annehmen und einfach tun, was getan werden muss!
Ich wurde ruhiger im Job, weniger gereizt, generell selbstbewusster und mehr in mir ruhend.

Im August entschied ich mich für eine Weiterbildung Fernstudium mit Master-Abschluss. Über eine Weiterbildung hatte auch ich schon über 4 Jahre lang nachgedacht, aber einfach nix gemacht, immer nur geredet. Jetzt fing ich einfach an damit.
Das wird Hammer hart (ist es auch � merke ich jetzt), aber ohne Risiko kein Preis, und wenn es nix wird, geht die Welt auch nicht unter, einfach mal drauf los. Jetzt habe ich nur Verantwortung für mich, das wollte ich nutzen, statt die Tage nur vorbeiziehen zu lassen.

Überhaupt war das Jahr 2011 sehr erlebnisreich. Ich war auf 2 Hochzeiten (Tipp: Frauen stehen drauf, wenn Mann tanzen kann), auf der Partyinsel wie immer, auf einem Jungengesellenabschied, lernte viele neue Leute kennen, war auf so mancher Party, im November mit einem Kollegen noch eine Woche auf den Kanaren (wollte schon immer in die Sonne zu solcher Zeit), zu Silvester 11/12 mit einer geilen Partygruppe Skifahren.

Eigentlich ein grandioses Jahr, soviel erlebt hatte ich die 5 Jahre zuvor in Summe nicht.

14) Status quo

Nur stagniert diese Entwicklung seit Herbst 2011. Die Vergangenheit, die Trennung vor einem Jahr, holt mich ein. Es scheint, als ginge nichts weiter vorwärts. Frauen gegenüber kann ich mich nicht weit öffnen. Kennenlernen, rumknutschen in Discos weniger das Problem. Mehr geht aber nicht. Ich glaube, ich vergleiche und habe Angst, meinem Mann nicht zu stehen oder verletzt zu werden. Irgendwie stehe ich mir da selbst im Weg.

Das Fernstudium spannt mich schon ganz schön ein, zeitlich sehr, aber auch psychisch. So locker nehme ich es dann wohl doch nicht, wie ich das letzte Jahr sah, bin wohl doch einerseits recht ehrgeizig, andererseits auch ängstlich, es nicht zu schaffen.
Auch nimmt es mir die Zeit, mich mit Mädels zu treffen, eine sprach schon ab, weil ich einfach nie Zeit hatte und sie nur über Handy hinhielt � okay, kann als Ausrede gewertet werden.

Das Rauchen habe ich seit ca 3 Wochen wieder völlig sein lassen. Mein Gemüt schlägt seit dem wieder mehr Richtung negativ. So viel Sport hält mein Körper gar nicht aus, wie ich gerne zur Ablenkung machen wöllte.

Ihr sagt, jede EX meldet sich. Ich glaubte nie daran, aber auch meine meldete sich jetzt zu Silvester. Allerdings nur mit einer 0815 SMS, nicht mal eine Anrede war darin enthalten. Klang wie eine SMS an einen größeren Verteiler. Keiner Antwort von mir würdig.
Aber seit dem spukt sie vermehrt in meinem Kopf rum, Gratulation EX! Ich träume wieder von ihr. Überlege wieder ständig, warum Schluss ist, mache mir wieder einige Vorwürfe wie zu Zeiten der Trennung, ob ich nicht doch auch zu grob, zu geizig, zu eifersüchtig und später immer mehr zu kalt zu ihr war�

Im März ist ein Hindernislauf, an dem ein Bekannter aus dem Fitnessstudio und ich teilnehmen werden. Das wird die absolute Probe für mich. Ob ich es schaffen werde�? Ich bin kein Athlet, sitze gerade krankgeschrieben zuhause, aber ich will es wissen. Das Abenteuer gehe ich an.

Zusammenfassung:
(meine subjektive Meinung)

Das zwischen EX und mir war eine Kosinuskurve, wir hatten sehr schöne Zeiten, aber auch Fürchterliche. Nach Streit und Funkstille kam fast immer ich angeschissen, dass wir uns wieder vertragen. Ich hatte ihr meiner Meinung nach zu viel durchgehen lassen, war damit stets mit mir selber im Zwist, ob ich meiner Eifersucht oder ihr glauben sollte (Misstrauen).
Beide vernachlässigten den eigenen Freundeskreis. Sie SMSte immer wieder mit anderen Typen, log mich auch an darüber. Nach Umzug zu mir in die andere Stadt, wendete sich das Blatt. Sie nervte mich, sie war sehr anhänglich. Sie forderte von mir volle Unterstützung, die ich ihr nicht voll gab und nicht voll geben konnte und wollte.
Ihre Probleme machten mich fertig, so dass ich auf Durchzug schaltete. Wir lebten dann Stück für Stück nebeneinander her, es passierte gar nix mehr. Ich verlor auch die Kraft, Schwung in die Beziehung zu bringen; es wurde über die Jahre immer schwerer, sie mitzureißen. Ich war derjenige, der sich Dinge hat einfallen lassen, die wir zusammen machten (Sauna, Konzert, Spazieren gehen, Weggehen, Wegfahren, Kino, Weihnachtsmarkt, Freibad, gemütlich Grillen etc). Von ihr kam nichts � außer �Mir ist langweilig�.
Das nervte ich dann an, ich resignierte auch. Ich fing an mein eigenes Ding zu machen, mit Partyinsel, Skifahren und paar Mal weggehen usw, aber ich habe es damit nicht übertrieben als wäre ich single.
Zum Schluss sagte ich mir, okay, wir probieren es nochmal, ich war zwar launisch drauf, gab aber der Beziehung den Segen, legte mich ins Zeug, war der Depp zuhause, Beta durch und durch, sie weiter Langeweile, lernte wohl wieder das Spaß- und Weggehleben kennen, bestimmt auch den ein oder anderen Typen, und Schwupps, Schluss machte sie.

Danke.

Mir konnte allerdings auch nichts Besseres passieren. Ich selbst hatte nie den Mut und die Kraft, es zu beenden. Es rüttelte mich wach, ich fing an, an mir zu arbeiten, das nahm meine Umwelt auf. Leute fragten, was denn mit mir los sei, ich festigte mich deutlich, vor allem im Zeitraum Frühling und Sommer 2011.
Wirklich gut hatten wir es schon lange nicht mehr.

Ob ich sie zurück will � nein, ich glaube nicht!

End.

Vielen Dank für Eure Geduld. Legt bitte los mit euren Kommentaren.

Was fällt euch ein, was fällt euch auf?
Was sagt ihr zu der Story im Allgemeinen?
Was sagt ihr zu meiner EX?
Was sagt ihr über mich? (mein Ego will nur Positives ;-) )
Was haltet ihr von meiner Eifersucht? Begründet oder nicht? Was ist eure Erfahrung.
Welche Literatur empfehlt ihr mir noch, bzw. nochmal zu lesen?

Großen Ratgeber, Wilder Mann möchte ich mir noch zulegen.

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