Hallo an alle Forums-Teilnehmer,
nachdem ich hier seit ein paar Wochen als Gast still mitgelesen habe, möchte ich mich nun auch kurz vorstellen und meine eigene Geschichte erzählen. Es gibt für mich eigentlich niemanden, mit dem ich sonst über diese Dinge sprechen kann, dieses anonyme Forum ist momentan mein einziger Anlaufpunkt.
Gleich vorweg: Ich bin männlich, 30 Jahre alt, soziophob (zwischenzeitlich auch in therapeutischer Behandlung) und mache gerade meinen Uni-Abschluss. Ich verbringe leider sehr viel Zeit mit mir allein, weil ich täglich 14 Stunden an meiner Abschlussarbeit sitze. Ich sage leider, weil ich jetzt, nach der Trennung, einen ziemlich starken Drang verspüre, unter Menschen zu sein. Das war aber nicht immer so…
Ich war 5 ½ Jahre mit Ex zusammen. Es war meine erste richtige Beziehung, sie die erste Frau, die ich wirklich geliebt habe. Wir kannten uns gerade 3 Monate, als wir beschlossen, zusammenzuziehen. Ich habe damals nicht lange überlegt, ob es vernünftig war, nach so kurzer Zeit mit einer Frau zusammenzuziehen. Es passte mir eigentlich gut in den Kram, weil ich es aufgrund familiärer Schwierigkeiten Zuhause kaum noch ausgehalten habe, und es mir schlichtweg lieber war, mit der Frau, die ich liebte, zusammen zu wohnen als ins Studentenwohnheim zu ziehen.
Zur IHRER Vorgeschichte:
Als ich meine Ex kennengelernt habe, hatte sie sich gerade von ihrem Freund getrennt. Um genau zu sein, war sie gerade erst bei ihm aus- und bei ihren Eltern eingezogen, als wir uns zum ersten Mal begegneten. Sie war von Anfang an offen mit mir, was ihre Vergangenheit und ihre Gefühle für den Ex anging. Demnach begründete sie die Trennung zum einen damit, dass sie sich aufgrund seines Lebensstils (Alkoholiker, starker Raucher, freiheitsliebend) keine gemeinsame Zukunft und vor allem keine gemeinsamen Kinder mit ihm vorstellen konnte, und zum anderen damit, dass sie sich sehr stark auseinandergelebt hatten, nachdem sie für ein Jahr ins Ausland gegangen war. Nachdem sie von ihrer Reise zurück war, wollte sie nicht weiter in die Beziehung investieren und entschloss sich, zu gehen.
Ihr nächster Freund, so hatte sie beschlossen, würde 3 Bedingungen zu erfüllen haben, damit sie sich wieder auf eine Beziehung einlässt: 1) er müsste später Kinder wollen, 2) er müsste sich vorstellen können, einige Zeit mit ihr im Ausland zu leben und 3) er dürfte nicht mehr als 1 km von ihr entfernt wohnen. Alles andere würde sie als Fernbeziehungen ansehen, und damit wollte sie nie wieder etwas zu tun haben. Wie sich jedoch später herausstellen würde, sollte auch ihre nächste Beziehung an der Entfernung zerbrechen…
Zu MEINER Vorgeschichte:
Ich war zu jener Zeit seit einigen Jahren Single. Ich hatte angefangen zu studieren und lernte an der Uni hin und wieder ein paar interessante Frauen kennen, aber es war nie von Dauer, da ich mich nicht ernsthaft darauf eingelassen habe. In sozialer Hinsicht war ich eher ein Einzelkämpfer, ich hasste Gruppenarbeit, öffnete mich fremden Menschen nur zögerlich und fand deshalb nur schwer Anschluss. Ich wohnte bei meinen Eltern, die mich lange Zeit emotional unter Druck setzten, damit ich nicht auszog. Und was meine Zukunft betraf, hatte ich keinen Plan und machte mir darüber auch keine Gedanken.
Als ich Ex kennenlernte, änderte sich das alles sehr schnell…
Wir merkten recht bald, dass wir im Grunde genommen völlig unterschiedliche Charaktere waren, was zu Beginn für uns beide eine ungeheuer spannende Sache war. Gleichzeitig entspannte sich zwischen uns eine tiefe emotionale und spirituelle Verbindung, die ich in der Form eigentlich nur von meinen Geschwistern kannte. Sie wurde innerhalb kürzester Zeit zu meinem absoluten Lebensmittelpunkt. Wir studierten das gleiche Fach, schrieben zuhause nebeneinander unsere Hausarbeiten, recherchierten nebeneinander in der Uni-Bibliothek, genossen den Sommer des Verliebtseins, hatten Sex, machten Pläne für die Zukunft (genauer gesagt verbrachte ich Stunden damit, ihren Zukunftsplänen zu lauschen…), waren unzertrennlich usw.
Wenn wir Streit hatten, merkten wir, dass wir beide hochexplosive Menschen waren, die jede Menge Altlasten mit sich herumschleppten. Das verlieh unseren Fights einen etwas fatalen Charakter, der das Wort „Trennung“ förmlich auf die Stirn tätowiert trug. Irgendwie gelang es uns aber immer, uns einander wieder anzunähern. Meist lief es darauf hinaus, dass ich meine Fehler einsah und ihr versprach, an mir zu arbeiten, wenn sie im Gegenzug anfing, an sich zu arbeiten. Auf diese Weise schafften wir es, 5 ½ Jahre zusammenzubleiben.
In diesen 5 ½ Jahren passierten einige Dinge, auf die ich hier nur skizzenhaft eingehen kann, da der Text sonst endlos wird… Die wichtigsten Punkte im Überblick (in chronologischer Reihenfolge):
1) Sie macht 2009 ihren Uni-Abschluss und fängt sofort an, in einer Behörde zu arbeiten.
2) Ich verheddere mich in meinem Studium und verbringe nebenbei zu viel Zeit mit Nebenjobs.
3) Meine Sozialphobie macht sich immer stärker bemerkbar, ich ziehe mich immer mehr aus meinem sozialen Umfeld zurück und das färbt auch auf meine Ex ab.
4) Der Sex wird immer seltener und ist auch immer stärker von den psychischen Spannungen zwischen Ex und mir belastet. In der Beziehung breitet sich Frust aus.
5) An Silvester 2010 unternimmt Ex einen Ausbruchsversuch und bandelt mit einem ihrer früheren Ex-Freunde an. Es passiert aber nichts größeres, weil Sittenwächter aus dem Freundeskreis anwesend sind.
6) Mitte 2010 beginne ich eine Therapie, weil Ex mir irgendwann zu verstehen gab, dass sie meine psychischen Probleme nicht länger mittragen kann.
7) Die Therapie zeigt schnell Wirkung, ich öffne mich wieder mehr meiner Umwelt, doch unser Sexualleben ist weiterhin im Eimer.
8) Ende 2010 eröffnet mir Ex völlig überraschend, dass sie sich auf eine Stelle weit weg (in Süd-D; wir wohnten in Nord-D) beworben und diese auch bekommen hat. Umzug innerhalb der nächsten Woche.
9) November 2010: Beginn der Fernbeziehung. Anfangs alle 2 Wochen 460 km pendeln. Später alle 2 Monate. Ich bekomme mein Studium nun erstrecht nicht fertig. Ex leidet heftig in den Zeiten, in denen wir getrennt sind. Sie fleht mich monatelang an, zu ihr zu ziehen. Aber ich sage nein. Will nicht meine Therapie abbrechen, meinen sehr gut bezahlten Job aufgeben und in ihre 1-Zimmer-Wohnung ziehen, in einer Stadt, in der ich niemanden sonst kenne. Die Beziehung schlittert auf einen Abgrund zu…
10) August 2011: Ex fliegt für 3 Wochen ins Ausland, um für ihre Doktorarbeit zu recherchieren und hat dort eine Affäre. Ich erfahre es erst später…
11) Oktober 2011: Ich spüre, dass Ex sich immer mehr von mir entfernt und schlage vor, für ein paar Monate zu ihr in die andere Stadt zu ziehen, damit wir uns wieder häufiger sehen. Ex lehnt ab. Grund: Braucht erst mal Zeit für sich selbst…
12) Oktober 2011: Ich finde heraus, dass Ex im August im Ausland eine Affäre hatte und dies zwei Monate später noch einige Male wiederholt hat (mit derselben Person). Ich breche zusammen. Später konfrontiere ich Ex damit, woraufhin auch sie zusammenbricht.
13) Die nächsten 4 Monate sind eine alptraumhafte Mischung aus Schock, Gelähmtheit, Flucht, Verzweiflung, Abhängigkeit, Überlebenskampf, Trennung, Vorwürfen, Selbsthass, Therapie, Isolation, Regeneration und Verarbeiten.
14) März 2012: Ex muss für 6 Monate ins Ausland, um ihre Doktorarbeit voranzutreiben. Ich beschließe die Gelegenheit zu nutzen, und trenne mich endgültig von ihr. Alles andere wäre purer Selbstmord gewesen.
15) Seit 6 Wochen KS, keinerlei Lebenszeichen. Ich beende demnächst meine Abschlussarbeit, lege danach meine Prüfungen ab und bin endlich ein freier Mann!
Der Augenblick:
Ich habe mich seit einigen Wochen intensiv mit meinen Fehlern in der Beziehung auseinander gesetzt. Manche davon waren derart gravierend, dass ich nicht weiß, ob ich sie mir jemals werde verzeihen können. Was die Ex angeht, so ist mir klar geworden, dass ich diesen Menschen nie wirklich gekannt habe. Ich glaubte bloß, sie zu kennen, sie zu verstehen, und auch auf irgendeine besondere Weise untrennbar mit ihr verbunden gewesen zu sein. Die Art und Weise, auf die sich mir mein eigener Trugschluss offenbart hat, hat genügend Sprengkraft, um mein zukünftiges Denken, Fühlen und Lieben nachhaltig zu verändern. Es wird für mich kein Zurück zu dem Menschen geben, der ich früher war…
Die Fragen, die mich im Augenblick am meisten beschäftigen, sind die Fragen, die wohl die meisten Menschen in meiner Situation beschäftigen:
Was kann ich anderen verzeihen? Was kann ich mir selbst verzeihen? Liebe ich diesen Menschen so sehr, dass ich es trotz allem noch einmal mit ihr versuchen will? Falls die Antwort nein ist, wie schließt man ab? Wie füllt man die Leere, die das Verschwinden des anderen in einem hinterlässt? Wie „überlebt“ man emotional und psychisch?
Ich habe zum Teil schon einige Antworten auf diese Fragen gefunden, indem ich mir die Threads der anderen Mitglieder hier und auch jene Teile der Ratgeber durchgelesen habe, die für alle einsehbar sind (übrigens großes Kompliment dafür!). Dennoch wäre ich euch dankbar, wenn Ihr mir hier eure persönliche Sicht der Dinge darlegen und mir vielleicht auch den einen oder anderen Ratschlag geben könntet. Ich bin im Augenblick ziemlich ratlos, wie ich mit meinem Leben weitermachen soll. Alles scheint still zu stehen, aber in Wahrheit ist die Welt weiter in Bewegung, bloß in mir drinnen geht nichts mehr…
Ich danke euch für jede Antwort!
PeacefulWarrior
Hallo,
was du anderen verzeihen kannst, hängt meines Erachtens davon ab, inwieweit du vorhast, dir selbst etwas vorzumachen. Konkret: Wenn du jemanden verzeihen würdest, dir fremdgegangen zu sein, dann würdest du dir selbst vormachen (unbewusst), dass es sich wieder bessert. Jedoch wird immer im Unterbewusstsein bleiben, was geschah. Wer dich einmal hintergangen hat, hätte keinen Skrupel, es nochmals zu tun. Jemand, der nicht weiß, was er von dir hat, hat dich auch nicht verdient.
Abschließen.. kaum möglich. Erst dann, wenn es jemanden gibt, der dich wegbringt von ihr..
Setz dich nicht selbst unter Druck, verzeihen zu müssen.
Beide haben ihren Anteil daran, wenn eine Beziehung zerbricht. Die Schuldfrage ist sinnlos. Ggf. ist der Schritt des Verzeihens noch zu früh.
Mit deinem Leben machst du weiter, indem du dir erst mal Ziele setzt. Ziele, die nur dich selbst betreffen. Dann arbeite auf die Ziele hinaus. Mit deiner Abschlussarbeit und deinen Prüfungen hast du schon erste Ziele. Was kommt danach?
Hi,
du bist wahrscheinlich ein sehr intelligenter und sensibler Mensch, ich halte es für sinnvoll wenn du erstmal deinen WEg machst (mittels Therapie)
und deinen WEg gehst hinsichtlich deiner Ängste... In Japan sagt man, da wo die Angst ist, ist der WEG...
das ist die Herausforderung die wir "entschärfen" müssen, damit wir nicht mehr so leidern müssen..
Ich habe auch die Tendenz, dass wenn ich extrem enttäuscht wurde, mich irgendwann mal massiv zurück zu
ziehen, weil ich da so viel Vertrauen verloren habe...
auch wenn ich weiß, dass andere Menschen oder neutrale Personen mich ja nicht alle enttäuschen
würden, es also nur ne Trauerphase ist und man wieder aufstehen will und den Glauben nicht verlieren will
und alles dafür tun will und dann auch anfängt zu tun, ist es doppelt
so schwer, wenn man ein Mensch ist, der sich alles schnell zu Herzen nimmt..
und da kann man noch so rational denken und klar sehen, wenn man so ist, ist man so...
der Prozess dauert länger, weil man wenig Geduld mit sich selbst hat... nimm dir die Zeit die du brauchst...
es ist keine verlorene Zeit, du investierst in dich selbst damit es dir besser geht langfristig...
Aus meiner Erfahrung mit jungen Männern, die sich selbst als schüchtern bezeichnen: lerne, dich zu sozialisieren. Konkret: lauf nicht mehr mit hängendem Kopf rum, leg nicht wortlos dein Wechselgeld hin und schleich dich aus dem Laden. Fang an, die Menschen als solche wahrzunehmen. Wechsle ein paar Worte mit dem Typen am Kiosk, wenn du Deine Zeitung kaufst, frag den Hausmeister, wie es ihm geht, nicke jemandem freundlich zu, den du jeden Tag siehst, aber nie wahrgenommen hast. Niemand wird ein Topmodel ansprechen und verführen können, wenn er schon das Gespräch morgens mit der dicken Bäckereiverkäuferin als lästige Pflichtaufgabe ansieht.
Fang an, dich für die Menschen zu interessieren. Vergiss erstmal, dass es dir ums Flachlegen von Frauen geht. Rede mit Menschen über Sachen, die du wissen willst!
Ich bin früher einmal in ein Polizeirevier marschiert und hab den erstbesten Beamten dort gebeten, mir doch mal einen Polizeiausweis zu zeigen und zu erklären, woran ich sehe, dass er echt ist.
Lass dir von einem Herrenausstatter erklären, wie du eine gute Krawatte von einem billigen Polyesterlumpen unterscheiden kannst. Frag was, was dich interessiert. Hab Spaß dabei.
Zum Rest später...
The most loving women are the women who will test you the most. She wants you to be your fullest, most magnificent self. She won’t settle for anything less. She knows it is true of you. She knows in your deepest heart you are free, you are Shiva. Anything less than that she will torment. And, as you know, she’s quite good at it.
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Zitat von KarlLagerfeld
Hallo,
was du anderen verzeihen kannst, hängt meines Erachtens davon ab, inwieweit du vorhast, dir selbst etwas vorzumachen. Konkret: Wenn du jemanden verzeihen würdest, dir fremdgegangen zu sein, dann würdest du dir selbst vormachen (unbewusst), dass es sich wieder bessert. Jedoch wird immer im Unterbewusstsein bleiben, was geschah. Wer dich einmal hintergangen hat, hätte keinen Skrupel, es nochmals zu tun. Jemand, der nicht weiß, was er von dir hat, hat dich auch nicht verdient.
Abschließen.. kaum möglich. Erst dann, wenn es jemanden gibt, der dich wegbringt von ihr..
Sehe ich ehrlich gesagt nicht so radikal...
Zitat von backintolive
Setz dich nicht selbst unter Druck, verzeihen zu müssen.
Beide haben ihren Anteil daran, wenn eine Beziehung zerbricht. Die Schuldfrage ist sinnlos. Ggf. ist der Schritt des Verzeihens noch zu früh.
Mit deinem Leben machst du weiter, indem du dir erst mal Ziele setzt. Ziele, die nur dich selbst betreffen. Dann arbeite auf die Ziele hinaus. Mit deiner Abschlussarbeit und deinen Prüfungen hast du schon erste Ziele. Was kommt danach?
Hallo Leute! Danke erst mal an alle, die hier etwas geschrieben haben! An vielen Antworten ist etwas Wahres dran, manches von dem, was Ihr gesagt habt, war mir auch schon bewusst. Bloß die Umsetzung fällt mir oftmals noch immer schwer (z.B. mich zu sozialisieren).
Habe heute zum ersten Mal seit Wochen wieder von Ex geträumt, und nun kriege ich sie nicht mehr aus meinem Kopf. Einer dieser Träume, die einem bewusst machen, dass man - was das Verarbeiten angeht - längst nicht so weit ist, wie man gedacht hat.
Was war passiert? Etwas völlig banales: Ich war gestern in einer Supermarkt-Filiale einkaufen, die ich früher immer mit der Ex aufgesucht hatte (nicht die gleiche Filiale, aber die gleiche Kette). Und plötzlich sah ich sie überall. An der Kasse, beim Gemüse, bei den Spielwaren (ja, sie war trotz ihrer 30 Jahre ein kleines Spielkind :D), bei den Düften, einfach überall. Ich sah, wie ich den Arm um sie legte, oder ihr in einem der Gänge den Weg versperrte, um sie mit Küssen zu bombardieren. Ein ganz finsterer Flashback. Und was mich besonders getroffen hat: Ich sah uns am Anfang unserer Beziehung einkaufen, und ich sah uns am Ende unserer Beziehung einkaufen, und ich sah den verdammten Unterschied. Uns beiden muss (zumindest unterbewusst) schon seit Monaten gedämmert haben, dass wir auf die Trennung zu schlitterten. Warum waren wir nicht in der Lage, dagegen zu steuern? Wir hätten uns auch gleich trennen und dadurch verhindern können, dass es zu all diesen schwerwiegenden Verletzungen kommt. Hinterher ist man immer schlauer…
Ich schätze 6 Wochen sind wohl keine besonders lange Zeit für eine Trennung. Aber sie kommen mir vor wie 6 Monate.
Ich versuche eigentlich immer, konstruktiv mit der Trennung umzugehen, d.h. mich gedanklich nicht zu viel an Ex aufzuhalten, sondern mich um mich selbst zu kümmern, das eigene Leben voranzutreiben, an mir selbst zu arbeiten, wie hier im Forum immer zurecht gesagt wird. Ich habe längst neue Ziele für mich ins Auge gefasst, und bewege mich – wie Just-do-it ganz richtig bemerkt hat – in Babyschritten auf diese zu
Aber irgendwie geht mir das alles nicht schnell genug! Diese Babyschritte nerven mich zunehmend, aber gleichzeitig fehlen mir der Antrieb und die Motivation, um größere Schritte zu machen.
…
@Erebos: Das ist ja gerade mein Problem: Ich muss mir zuerst selbst verzeihen, damit ich ihr verzeihen kann. Aber wie verzeiht man sich selbst?
Ich war schon immer ein relativ selbstkritischer Mensch, der mit sich selbst ein stückweit härter ins Gericht geht als mit anderen. Das macht die Sache nicht gerade einfacher, aber so bin ich eben.
Deswegen ist die Fehler-Analyse auch so wichtig für mich. Ich will am Ende nicht die Verantwortung für Dinge übernehme, die eigentlich sie verbockt hat. Hinzu kommt, dass sie selbst kein besonders selbstreflektierter Mensch ist. Sie will von ihren Schwächen und Macken nichts wissen, weist die Verantwortung für ihr Misslingen gerne von sich und wälzt die Schuld auf andere ab.
In den letzten Wochen unserer „Beziehung“ (oder besser gesagt des Trümmerhaufens, der davon übrig blieb) hat sie nur noch geheult und sich selbst Vorwürfe gemacht. Gleichzeitig machte sie mich für alles verantwortlich. Ich hätte es in der Hand gehabt, die Dinge zu ändern. Sie hätte ja alles getan, was sie konnte. Sie hätte auf mich gewartet, sich für mich zurückgehalten, meinetwegen auf Sachen verzichtet, usw.
Sie war der Ansicht, dass alles was sie verbockt hatte, letztlich eine Konsequenz aus meinen Fehlern gewesen war. Irgendwie weigere ich mich, mir diesen Schuh anzuziehen. Natürlich habe ich Fehler gemacht, sonst wäre mit Sicherheit so einiges anders gelaufen. Aber muss ich wirklich auch die Verantwortung für ihr Handeln übernehmen?
Ich wäre sehr interessiert daran zu hören, wie Ihr diese Sache seht.
PeacefulWarrior
Zitat
Deswegen ist die Fehler-Analyse auch so wichtig für mich. Ich will am Ende nicht die Verantwortung für Dinge übernehme, die eigentlich sie verbockt hat. Hinzu kommt, dass sie selbst kein besonders selbstreflektierter Mensch ist. Sie will von ihren Schwächen und Macken nichts wissen, weist die Verantwortung für ihr Misslingen gerne von sich und wälzt die Schuld auf andere ab.
In den letzten Wochen unserer „Beziehung“ (oder besser gesagt des Trümmerhaufens, der davon übrig blieb) hat sie nur noch geheult und sich selbst Vorwürfe gemacht. Gleichzeitig machte sie mich für alles verantwortlich. Ich hätte es in der Hand gehabt, die Dinge zu ändern. Sie hätte ja alles getan, was sie konnte. Sie hätte auf mich gewartet, sich für mich zurückgehalten, meinetwegen auf Sachen verzichtet, usw.
Sie war der Ansicht, dass alles was sie verbockt hatte, letztlich eine Konsequenz aus meinen Fehlern gewesen war. Irgendwie weigere ich mich, mir diesen Schuh anzuziehen. Natürlich habe ich Fehler gemacht, sonst wäre mit Sicherheit so einiges anders gelaufen. Aber muss ich wirklich auch die Verantwortung für ihr Handeln übernehmen?
Wie du schon sagtest, sie kann sich selbst nicht (oder schlecht) reflektieren. Also was macht man wenn man die Fehler nicht bei sich selber suchen möchte? Man sucht sie bei jemandem anderen! In dem Fall bist du ihr Sündenbock. Kenne das nur zu gut selber!
Und so mehr du dir den Blödsinn anhörst um so eher läufst du Gefahr die Dinge zu glauben. Gehst ihr immer weiter entgegen obwohl sie von dir schon reiß-aus genommen hat und somit betaisierst du dich immer weiter und weiter.
Allein wenn man schon hört das nur einer die Schuld tragen soll, oder die Hauptschuld bei einem liegt ist es der beste Zeitpunkt die Escape-Sequenz zu aktivieren!
Im Grunde genommen ist es nichts anderes was unter dem Wort "Exen-Gelaber" zusammen gefasst wird. Das meiste davon kannse getrost die Toilette runterspühlen.
Zitat von ThePeacefulWarrior
Sie war der Ansicht, dass alles was sie verbockt hatte, letztlich eine Konsequenz aus meinen Fehlern gewesen war. Irgendwie weigere ich mich, mir diesen Schuh anzuziehen. Natürlich habe ich Fehler gemacht, sonst wäre mit Sicherheit so einiges anders gelaufen. Aber muss ich wirklich auch die Verantwortung für ihr Handeln übernehmen?
Ich wäre sehr interessiert daran zu hören, wie Ihr diese Sache seht.
PeacefulWarrior
Zu allem gehören immer 2.
Also...wenn eine Beziehung scheitert...lag es daran, dass ihr nicht offen miteinander kommuniziert habt...
denn je offener ein Paar miteinander kommunizieren kann...je kompetenter es Probleme löst...und je besser es mit Stresssituationen umgeht...desto besser klappt es...desto zufriedener sind die Partner..
Eine gute Kommunikation ist die Basis für eine glückliche und zufriedene Partnerschaft...ist diese Basis nicht vorhanden...schwindet das Gefühl von Nähe und des Verstandenwerdens...die Partner entfremden sich..
Wichtig ist, dass beide Partner sich genügend Raum geben...um über sich und eigene Wünsche und Schwierigkeiten zu sprechen...
Gutes Zuhören ist das Wichtigste...Wärme..Humor und Verständnis für den Partner sind weitere wichtige Zutaten, damit es klappt...
Es heißt aber auch, sich angemessen mitteilen zu können...seine Wünsche und Bedürfnisse klar zu äußern...nicht verletzend zu kritisieren...und keine Vorwürfe....auch Verallgemeinerungen sollten vermieden werden...
Das Problem ist nur...selbst wenn man gut miteinander kann...die Kommunikation fluppt...kann sie unter Stress trotzdem zusammenbrechen...
Gestresste Partner reagieren zurückweisend...ein Austausch findet dann kaum noch statt...der Umgang miteinander ist dann geprägt von Gehässigkeit...Genervtheit...Ungeduld...Abwertung...Kritik...Vorwürfe...und auch durch Rückzug...
In Stresssituationen ähnelt die Kommunikation an sich glücklicher Paare...plöztlich stark der Kommunikation unzufriedener Paare...
Also....Stress beeinflusst maßgeblich unser Wohlbefinden....
Unter zu hohem Druck verschieben sich die Schwerpunkte unseres Handelns ...Denkens und Fühlen..Partner werden zweitrangig...da wir sie als stabilen Bestandteil unseres Lebens ansehen, den wir auch mal vernachlässigen können...
Die gemeinsamen Aktivitäten werden dann auch schon mal geopfert...damit ergeben sich auf Dauer immer weniger Gelegenheiten, in denen sich die Partner austauschen....sie sammeln dadurch weniger neue Erfahrungen miteinander..langfristig kann es dann sogar dazu führen, das ein partner von dem anderen nicht mehr weiß, was ihn interessiert...beschäftigt....und freut...
Der Partner wird langweilig...die Beziehung erneuert sich nicht...
Und da eine Beziehung nur funktioniert, wenn die Partner noch Interesse aneinander haben....bricht manche Beziehung dann auseinander...
Hallo Leute,
nach 9 Wochen KS hat sich meine Ex heute zum ersten Mal wieder gemeldet. Es war bloß eine ganz kurze Email mit wenigen Worten, in der nicht wirklich etwas drin stand. Sie hat mich bloß angefeuert, meinen Uni-Abschluss weiter durchzuziehen. Dabei hat sie mich "Kleiner" genannt (was sie in der Beziehung immer getan hat), so als ob wir uns nie getrennt hätten. Sie hat gesagt, dass sie an mich denkt und sich nicht zurückhalten konnte, mir ein Lebenszeichen zu schicken, weil wir heute eigentlich unseren 6. Jahrestag gehabt hätten. Im Anhang waren noch 3 Fotos, die sie dort im Ausland gemacht hatte. Zwei exotische Blumen, und ein Foto von mir. WTF???
Ich arbeite seit 9 Wochen daran, meinem Hirn klarzumachen, dass diese Frau nicht länger ein Teil meines Lebens ist und wir keine gemeinsame Zukunft haben werden. Habe ich vielleicht irgendwas verpasst? Oder hat sie da etwas nicht ganz verstanden?
Ich weiß nicht, ob ich ihr irgendwas antworten soll und falls ja, was. Ich denke nicht, dass ich ihre "Nachricht" komplett ignorieren kann. Dazu verwirrt mich das ganze jetzt einfach zu sehr...
Was sagt Ihr?
Einlesen zum Thema "Orbit".
Nicht antworten!
The most loving women are the women who will test you the most. She wants you to be your fullest, most magnificent self. She won’t settle for anything less. She knows it is true of you. She knows in your deepest heart you are free, you are Shiva. Anything less than that she will torment. And, as you know, she’s quite good at it.
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Alles klar, dachte ich mir schon.
Was Orbit und Co. angeht, bin ich bereits im Bilde. Hab bloß gerade mal für einen Augenblick alles, was ich mir bisher erarbeitet habe, wieder vergessen!? Scheiße, ich muss echt aufpassen, was ich tue. Kann nicht angehen, dass ich mich derart leicht aus dem Konzept bringen lasse.
Übrigens, die Schwester meiner Ex, zu der ich immer ein recht gutes Verhältnis hatte, hat heute Geburtstag. Ich hab auch mit ihr seit der Trennung keinen Kontakt mehr gehabt. Ist es angebracht, ihr dennoch zu gratulieren?
wozu?
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bestätigt nur meine meinung, die ich mit mbrandis teile "irgendwann melden sie sich alle".
ansonsten:
Zitat von koc
Nicht antworten!
bin mal gespannt was als nächstes von ihr kommt. mein tipp: enttäuschung und schuldzuweisungen.
Zitat
bestätigt nur meine meinung, die ich mit mbrandis teile "irgendwann melden sie sich alle"
Ich muss zugeben, dass es mich ziemlich überrascht, dass sie sich schon nach 9 Wochen wieder meldet, weil sie eigentlich ein ziemlicher Dickschädel ist und nicht gerne den ersten Schritt macht. Was mich aber besonders nervt, ist die Art und Weise WIE sie sich meldet. Sie erlaubt sich, mit mir zu reden, als seien wir noch immer ein Paar. Und jetzt schiebe ich wieder tierisch KK! Einfach zum Kotzen!!
Denke das ist Sinn der Sache oder? Sie will ja sehen, ob du ihr hinterher rennst...
Zitat
Und jetzt schiebe ich wieder tierisch KK
was meinst du wer kk schiebt, wenn du die orbit-scheisse ignorierst?
Übrigens scheint meine Ex ein weiterer Beweis dafür zu sein, dass die Sache mit dem "Exenradar" tatsächlich funktioniert!
Ihr timing ist wirklich spitze: War gestern erst mit Nadine aus. Das erste richtige Date seit der Trennung, und habe richtig schön durcheskaliert! Ob Ex das wohl "gerochen" hat?? Ich hoffe doch sehr...
Egal ob sie das mit bekommt oder nicht...daran solltest du nicht denken. Weiter so!!
Die Exen bekommen das früher oder später schon mit ist so
Zitat
Egal ob sie das mit bekommt oder nicht...daran solltest du nicht denken. Weiter so!!
Ja, das ist schon ne feine Sache mit der Nadine. Schade nur, dass sie mich als Mensch so gar nicht interessiert. Es nervt auch zunehmend, sie zu küssen und dabei bloß an Ex zu denken. So macht das Ganze doch überhaupt keinen Sinn, und es ist Nadine gegenüber auch nicht fair. Aber abbrechen will ich es trotzdem nicht. Lieber würde ich die verdammte Ex endlich mal aus dem Kopf bekommen, bloß sie will einfach nicht weichen...
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