dein Beitrag in diesem Forum hat mich motiviert, mich hier anzumelden. Auch ich bin - mehr oder weniger frisch (Anfang Januar) - getrennt und habe eine Geschichte mit ähnlichen Problemen, aber aus der anderen Perspektive erlebt. Vielleicht hilft es, wenn ich dir einfach meine Sicht der Dinge schildere:
Meine Ex und ich führten eine vorübergehende Fernbeziehung (ca. 250km) mit regelmäßigen, längeren Treffen (3-7 Tage am Stück, alle 2 Wochen). Vorübergehend deshalb, weil ich einen Job in ihrer Nähe gefunden hatte. Sie war dabei zwar nicht die Hauptmotivation, aber sicherlich ein mitbestimmender Grund für meine Entscheidung, diesen Job anzunehmen. Anfang Januar kam dann die Trennung, weil sie an ihren Gefühlen zweifelte. Ich für meinen Teil habe dann sofort die KS eingeleitet und reflektiert. Als Trennungsgründe/Probleme ergaben sich dabei folgende Dinge, die deiner Situation im Grundsatz entsprechen:
1. Parallele zu deiner unbefriedigenden Jobsiutation: während der Beziehung hatte meine Ex große Schwierigkeiten eine/n Ausbildung/Studienplatz zu finden. Verständlicherweise hat sie das frustriert. Sie wurde lethargisch und sprach von Winterdepression. 2. Parallele zu deinem Pflichtgeühl in der Fernbeziehung: auch fühlte sie sich durch die Fernbeziehung unter Druck gesetzt. Diese Abwechslung von Distanz und unausweichlicher Nähe hat dabei sehr an unser beider Kräften gezehrt. Jedes Mal musste man sich erneut an den Gegenüber gewöhnen und aufgrund der Distanz fehlte einfach die Leichtigkeit bzw. Spontanität in der Beziehung. Ungewollt entstand immer mehr das Pflichtgefühl, dass man alle Pärchendinge während der kurzen Zeit des "Sehens" machen musste. Diese Drucksituation wirkte sich auch auf ihre Lust/Leidenschaft aus.
Diese durch die äußeren Umstände bedingte Unzufriedenheit ließ sie mich am Ende der Beziehung spüren. Sie distanzierte sich, es gab weniger Zärtlickeiten und Aufmerksamkeiten. Die Emotionslosigkeit richtete sich dabei nicht ausschließlich gegen mich, sondern eben auch gegen ihr restliches, familiäres Umfeld. Anstatt ihr mehr Distanz zu geben, sprach ich die Probleme natürlich an und versuchte ihr die Situation so einfach wie möglich zu machen (siehe dein Freund). Dabei habe ich nie im gewöhnlichen Sinn geklammert, aber ihr wohl doch mehr Liebe gegeben, als sie momentan im Stande war zurückzugeben. Das Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen geriet aus den Fugen und löste wahrscheinlich in ihr den Prozess des Zweifelns aus. Rückblickend war das sicherlich mein bedeutenster Fehler in der Beziehung.
Obige Schlussfolgerungen sind das Ergebnis meiner eigenen Überlegungen und unabhängig von deiner Geschichte. Nun aber mal zu meiner Sicht der Dinge: zu jedem Punkt in meiner vergangenen Beziehung hatte ich ernste Gefühle für diese Frau. Ich war auch immer bereit, mich in die Beziehung zu investieren. Als der Zustand der Zurückweisung ihrerseits aber anhielt, begann mich diese Situation sehr zu frustrieren und ich zweifelte an dem Sinn der Beziehung. Ich trug sogar den Gedanken in mir, die Beziehung zu beenden. Meine Gefühle für diese Frau waren aber weiterhin da. Die von ihr ausgesprochene Trennung war dann der Gipfel der Zurückweisung für mich, bestätigte meine Zweifel an der Beziehung und ich zog mich komplett zurück (KS). Seitdem ist Funkstille. Ähnlich wie dein Freund bin ich sehr verletzt und wüsste auch nicht, ob ich sie zurücknehmen würde, wenn sie morgen vor meiner Tür stünde. Das liegt sicherlich nicht an mangelnden Gefühlen oder Trotz meinerseits, sondern eher an der allgemeinen Enttäuschung.
So wie du es schilderst waren dein Freund und ich in einer ähnlichen Situation: wir beide haben (zumindest gegen Ende der Beziehung) mehr gegeben als du bzw. meine Ex es zurückgeben konnten. Was hilft nun in dieser Situation? Ich für meinen Teil halte mich weiterhin an die KS, lasse sie in Ruhe, arbeite an mir und baue mir das Leben in der neuen Stadt auf. Selbst wenn es manchmal schwerfällt, so konzentriere ich mich auf die Teile meines Lebens, die ich aktiv beeinflussen kann. Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht. Du hast deinem Ex-Freund unmissverständlich klargemacht, dass du mit der von dir ausgesprochenen Trennung (im Affekt) einen Fehler begangen hast. Seine Reaktion war eher ernüchternd. Wenn er tatsächlich - genau wie ich - aufgrund der Enttäuschung an der Beziehung zweifelt, aber dennoch Gefühle hat, so wirst du das nur über Distanz herausfinden. Nutze diese Zeit, um mögliche Baustellen abzuarbeiten (siehe Post von Just-do-it).
@Just-do-it : vielen Dank für deinen Post über das Fundament für eine Beziehung. Er hat mir sehr geholfen. @Char : die Verführung liegt beim Mann. Aber nicht ad absurdum. Wenn man häufiger zurückgewiesen wird, zieht man sich zurück und wartet auf Initiative des Gegenparts. Das ist vielleicht per Definition nicht männlich, aber in jedem Fall menschlich.
Zitat von ILL2K im Beitrag #14 die Verführung liegt beim Mann. Aber nicht ad absurdum. Wenn man häufiger zurückgewiesen wird, zieht man sich zurück und wartet auf Initiative des Gegenparts. Das ist vielleicht per Definition nicht männlich, aber in jedem Fall menschlich.
Ist halt die Frage, ob Frau irgendeinen Mensch will oder einen Mann, der seinen Part der Verführung kennt und wenigstens auch dann mal noch macht/führt, wenn er eigentlich meint auf Initiative der Frau warten zu müssen.
Wartet er, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Ganze in die Hose geht.
Mag einige Paare geben, wo diese Aktiv - Passiv Verteilung in Bezug auf körperliche Nähe funktionieren kann, also wenn Mann dabei die passivere Rolle hat. Doch finde erst mal solch eine (aktive) Frau.
Und selbst der eher passive Mann "hat mal Bock" - dann soll er auch etwas dafür tun: nämlich verführen. Oder sich selbst aus der Passiv - Passiv Verbindung herausführen.
Zu eurer "Muss-machen-Haltung" bei Fernbeziehungen: Nun, es könnte auch sein, dass Verheiratete solchen einen "Druck" verspüren - Ehepflichten und so. Oder solche, die sich tagtäglich sehen - irgendwie sollte ja zumindest bei ihm der Druck abgebaut werden, der sicherlich entsteht, wenn man als Mann mit einer Schönheit, im mehrfachen Sinne, jeden Abend zu Bett geht. Und so weiter.
Dieses "WE-Beziehung sorgt für ein Muss und erzeugt bei ihr 'Druck'" ordne ich somit dem Exenblabla zu.
@Ill2k: Schau doch mal in meinem Thread vorbei... "Fernbeziehung am Ende...Totales Gefühlswirrwar" - Habe ziemlich exakt, das gleiche wie Du hinter mir, nur dass es noch ein paar Ungereimtheiten mehr gab, bezüglich Aktivitäten Ihrerseits am Wochenende... - Die letzten 4 Wochen waren für mich der absolute Horror...
Hab mir mal erlaubt, hier "chirurgisch" einzugreifen. Reisst euch mal ein bisschen zusammen muss denn wirklich jeder Thread hier gekapert werden?
The most loving women are the women who will test you the most. She wants you to be your fullest, most magnificent self. She won’t settle for anything less. She knows it is true of you. She knows in your deepest heart you are free, you are Shiva. Anything less than that she will torment. And, as you know, she’s quite good at it.
Zitat von ILL2K im Beitrag #1@Char : die Verführung liegt beim Mann. Aber nicht ad absurdum. Wenn man häufiger zurückgewiesen wird, zieht man sich zurück und wartet auf Initiative des Gegenparts. Das ist vielleicht per Definition nicht männlich, aber in jedem Fall menschlich.
Wenn man(n) den Part der Verführung richtig macht, wird man auch nicht abgewiesen! Klingt einfach, ist es auch! Und wenn doch, ist es auch kein Drama. Aber genau hier beginnt oft der Teufelskreis. Die meisten Männer machen imho den Fehler falsch auf Zurückweisungen zu reagieren. "Häufige Zurückweisung", what the fuck! So etwas sollte im Leben eines Mannes einfach nicht mehr stattfinden. Für mich gibt es "häufige Zurückweisungen" nicht mehr, warum sollte ich meine kostbare Zeit mit einer Frau verschwenden, von der nichts zurückkommt? Die Frau in meinem Leben, mit der ich Zeit verbringen will, hat die Chance auch Zeit mit mir zu verbringen. Wenn sie das nicht will ist das ihre Entscheidung. Diese Entscheidung wird uneingeschränkt respektiert, aber auf keinen Fall mit zusätzlichem Invest belohnt! Sich schmollend Zurückziehen ist auch keine Option. Ich ziehe einfach meine Aufmerksamkeit ab und beschäftige mich mit anderen Dingen. Ja, auch mit anderen Frauen! Wenn man diese Einstellung mal verinnerlicht hat, lösen sich viele Probleme in Luft auf, denn eine Frau wird den Teufel tun und einen Mann, der um seinen Wert weiß, respektlos oder abweisend zu behandeln!
Zitat von koc im Beitrag #4Hab mir mal erlaubt, hier "chirurgisch" einzugreifen. Reisst euch mal ein bisschen zusammen muss denn wirklich jeder Thread hier gekapert werden?
Das war nicht meine Absicht. Ich wollte der TE eigentlich nur die "andere" Seite schildern und weniger meine Geschichte diskutieren. Falls ich damit bei Suchaprincess auf die Füße getreten bin, so tut mir das leid.
Zitat von Char im Beitrag #2 Ist halt die Frage, ob Frau irgendeinen Mensch will oder einen Mann, der seinen Part der Verführung kennt und wenigstens auch dann mal noch macht/führt, wenn er eigentlich meint auf Initiative der Frau warten zu müssen.
Ich bin absolut damit einverstanden, dass der Mann in der Beziehung führen muss bzw. der dominantere Part sein sollte. Dennoch glaube ich, dass es Situationen geben kann, wo das "Machen" die Situation eher verschlimmert. Das sind eben gerade die Situationen, in denen der Lustverlust auf äußere Bedingungen zurückzuführen ist. Wenn ich jetzt verführe, sie nicht aus ihrer Blockade lösen kann und scheitere, so baut das nur noch mehr Druck auf. Ich kann mir vorstellen, dass im Kopf der Frau die erneute Abfuhr, den Druck, die - wie du sie nennst - Verpflichtungen beim nächsten Mal erfüllen zu müssen, erhöht. Ein Teufelskreis also. Eine Möglichkeit diesen Kreis zu durchbrechen, wäre es gewesen, seine Investitionen zurückzufahren und sich auf andere Dinge (u.a. Frauen) zu konzentrieren. Hierzu hat mir offensichtlich die (endgültige) Konsequenz gefehlt bzw. ich hab das nicht früh genug erkannt.
Zitat von Char im Beitrag #2 Wartet er, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Ganze in die Hose geht.
Kann ich nicht entkräften, denn ich handelte entsprechend oben beschriebener Gedanken. Kann also durchaus stimmen und ich könnte als Beleg dieser These gelten :D
Zitat von Char im Beitrag #2 Zu eurer "Muss-machen-Haltung" bei Fernbeziehungen: Nun, es könnte auch sein, dass Verheiratete solchen einen "Druck" verspüren - Ehepflichten und so. Oder solche, die sich tagtäglich sehen - irgendwie sollte ja zumindest bei ihm der Druck abgebaut werden, der sicherlich entsteht, wenn man als Mann mit einer Schönheit, im mehrfachen Sinne, jeden Abend zu Bett geht. Dieses "WE-Beziehung sorgt für ein Muss und erzeugt bei ihr 'Druck'" ordne ich somit dem Exenblabla zu.
Ist das nicht in vielen Fällen ein Problem? Das Problem an der Fernbeziehung ist, dass man terminlich gebunden ist, die Zeit für partnerschaftlichen Krams entsprechend kurz ist. Die Verpflichtungen sind aber dieselben wie in einer "normalen" Beziehung (Unternehmungen, Sex etc.). Kurzum, für die Fernbeziehung gilt gleiche Verpflichtungen (=Arbeit) in einer kürzeren Zeit und somit größere zu erbringende Leistung als in einer "normalen" Beziehung. Dieser größeren Leistung gerecht zu werden, kann (!) durchaus Druck ausüben. Ich sage nicht, dass das bei mir der Fall war, aber es ist zumindest ein verständliches Argument. Besonders interessant fand ich dann, dass in der Geschichte von Suchaprincess dieselbe Argumentation benutzt wurde, obwohl sie die Frau ist und sich ursprünglich (im Affekt) getrennt hatte. Das war mitunter einer der Gründe, in ihrem Thread zu posten.
Edit: hatte deinen Post nicht gesehen @neo: häufig war nicht angemessen gewählt. Dein Post ist zutreffend. In der Situation war ich aber so sehr in den oben beschriebenen Gedanken vertieft, dass ich diese Option zwar angedacht, aber nicht umgesetzt habe. Rückblickend war das einer meiner Fehler.
Zitat von ILL2K im Beitrag #6 Ist das nicht in vielen Fällen ein Problem? Das Problem an der Fernbeziehung ist, dass man terminlich gebunden ist, die Zeit für partnerschaftlichen Krams entsprechend kurz ist. Die Verpflichtungen sind aber dieselben wie in einer "normalen" Beziehung (Unternehmungen, Sex etc.). Kurzum, für die Fernbeziehung gilt gleiche Verpflichtungen (=Arbeit) in einer kürzeren Zeit und somit größere zu erbringende Leistung als in einer "normalen" Beziehung.
Gemeinsame Unternehmungen und Sex sollten nie zur Verpflichtung werden! Wenn doch frage ich mich, warum zur Hölle ich diese Beziehung führen sollte? Arbeiten muss ich in meinem Berufsleben genug!
Zitat von neo im Beitrag #7[quote=ILL2K|p85088] Gemeinsame Unternehmungen und Sex sollten nie zur Verpflichtung werden! Wenn doch frage ich mich, warum zur Hölle ich diese Beziehung führen sollte? Arbeiten muss ich in meinem Berufsleben genug!
Ich denke, du weißt wie es gemeint ist. Selbst wenn es unglücklich ausgedrückt sein sollte...
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28.01.2014 13:38
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