RE: Fernbeziehung zu Ende! Was jetzt....

#151 von lamagra ( gelöscht ) , 04.11.2011 22:56

Wieder mal ein Update

Persönlich läuft es bei mir nicht schlecht....... hab mit dem Sport jetzt eine kleine Pause eingelegt, muss aber wieder weitermachen...... vermisse es ziemlich nicht sportlich aktiv zu sein Aber manchmal muss sich der Körper auch erholen können.

Die Beziehung ist jetzt seit ca. 4 Monaten zu Ende...... ich fühle mich zwar ziemlich gut....... aber wenn ich so an gewisse Orte hingehe wo wir früher gemeinsam waren, kommen doch noch Gefühle hoch...... aber nicht mehr so schlimm, anders gesagt, ich kann es problemlos ertragen. Von Seite meiner Ex habe ich seit der Trennung gar nichts mehr gehört. Irgendwie ein wenig schade, aber warum sollte sie sich auch bei mir melden. Jedoch wenn ich hier im Forum so herum lese, kommt es sehr häufig vor, das früher oder später sich der ein oder andere mal wieder meldet. Mal sehen............

Nächsten Montag habe ich ein Vorstellungsgespräch für einen neuen Job. Heute am Telefon klang dass gar nicht so mal schlecht. Jedenfalls freue ich mich auf den Montag. Mal sehen was sich da ergeben wird........


lamagra
zuletzt bearbeitet 04.11.2011 22:56 | Top

RE: Fernbeziehung zu Ende! Was jetzt....

#152 von koc , 05.11.2011 08:21

Vier Erfolg am Montag.


The most loving women are the women who will test you the most. She wants you to be your fullest, most magnificent self. She won’t settle for anything less. She knows it is true of you. She knows in your deepest heart you are free, you are Shiva. Anything less than that she will torment. And, as you know, she’s quite good at it.


 
koc
Beiträge: 20.841
Punkte: 18.109
Registriert am: 10.08.2009


RE: Fernbeziehung zu Ende! Was jetzt....

#153 von lamagra ( gelöscht ) , 06.11.2011 00:45

Zitat von koc
Vier Erfolg am Montag.



Hey, Danke koc....... kann ich brauchen


lamagra

RE: Fernbeziehung zu Ende! Was jetzt....

#154 von ACE ( gelöscht ) , 14.11.2011 17:06

Zitat von lamagra

Meine aggressive Leidenschaft und mein Selbstbewusstsein ist derart hoch, dass ich mir wie vor 2 Jahre vorkomme. Es entwicklet sich sogar soweit, dass ich im Augenblick nicht einmal mehr Lust auf eine Nadine habe. NEIN, ich stehe nicht auf Männer............ ich will einfach nur für mich leben und mich auf meine Ziele konzentrieren. Ich sehe sehr viele schöne Frauen wenn ich draussen bin, aber es spricht mich einfach keine an bzw. habe gar kein Intresse mit einer diesen Damen einen Flirt einzugehen.



Das kenne ich, kein Problem...das legt sich wieder.
Wichtig ist ja das es Dir gut geht...und dafür brauchst Du nicht unbedingt oder auf Teufel komm raus einen Flirt oder einen Lay!
Cool bleiben


ACE

RE: Fernbeziehung zu Ende! Was jetzt....

#155 von lamagra ( gelöscht ) , 21.11.2011 02:31

Hallo zusammen....

nur schnell ne Info. Ich bin noch etwas am erabreiten was ich diese Woche sehr wahrscheinlich posten werde. Ich habe mich so lange nicht gemeldet weil ich eine gewisse Auszeit für mich brauche. Werde aber bald fertig sein. Nur so viel, es geht um eine neue Richtung die ich durchziehen werde....

Liebe Grüsse
Lamagra


lamagra
zuletzt bearbeitet 21.11.2011 02:32 | Top

RE: Fernbeziehung zu Ende! Was jetzt....

#156 von ACE ( gelöscht ) , 21.11.2011 13:20

Da bin ich ja mal gespannt


ACE

RE: Fernbeziehung zu Ende! Was jetzt....

#157 von lamagra ( gelöscht ) , 28.11.2011 00:44

Hallo zusammen

So, wie angekündigt poste ich mal was ich in letzter Zeit so durcherlebt bzw. beschlossen habe.
Aber zuerst mal was generelles nur zum Verständnis. Ich bin alles andere als am Boden zerstört, noch verunsichert. Nur kam ich einfach mal zu einer Erkenntis.

Und zwar hab ich eine kleine Auszeit gebraucht um einmal gründlich über mich und meine Entwicklung nachzudenken. Einerseits waren es berufliche Angelegenheiten, familiäre sowie das immer noch vorhandene Ex Thema. Nun wollte ich einmal für mich klären, was ich will und wohin bzw. welchen Weg ich einschlagen will. Ich habe zwar eine gewisse Vorstellung gehabt was ich in Zukunft erreichen will, konnte aber nicht definieren wie das im Detail aussehen soll. Wie ich bereits mehrmals erwähnt habe steht für mich im Zentrum, mich zum wahren Mann weiter zu entwickeln.

Ich habe mich vertieft mit den Lektüren (Ratgeber) auseinandergesetzt, viele Themen die darin behandelt werden bearbeitet und habe mich noch anderswo ein wenig umgeschaut, einfach zur Horizonterweiterung. Aber ich bin mir jetzt sicher, dass ich auf dem richtigen Weg bin und bin mir bewusst, dass sehr viel Arbeit auf mich zukommen wird. Besonders die innere Stabilität ist für mich ein sehr wichtiger Schritt um endlich mit mir ins Reine zu kommen.

Was mich vor allem aufgeschreckt hat ist, dass ich endlich mal meine letzten Jahre angeschaut habe und mit Schrecken feststellte, wie sehr ich mich von den feministischen Vorgaben und daher auch oft von den Frauen unter Druck gesetzt habe. Ich lebte sozusagen immer etwas fremdbestimmt. Leider habe ich dieses Forum und auch andere sehr spät entdeckt. Man beschäftigt sich ja auch nicht mit diesen Themen, wenn niemand weiss dass es so was gibt.

Besonders das Mannwerden (die Akzeptanz der eigenen Männlichkeit) war für mich bis zur dieser Trennen mit meiner Ex voll und ganz unbekannt. Im Gegensatz zur meiner anfänglichen Überzeugung ‘‘ich will wieder Alpha werden‘‘ kann ich heute ohne schlechtes Gewissen sagen: ich war gar nie Alpha. Geld, Macht und das layen von HB hat nichts mit Alpha zu tun. Es sind angenehme Faktoren, aber nicht Matchentscheidend. Eher das Gegenteil.

Aber ich bin mir sicher, dass ich jetzt endlich mal die erste Abzweigung meines zukünftigen Weges richtig gewählt habe und für einen Neustart über eine gute Ausgangsposition verfüge.

Um aufzuzeigen was ich in dieser Zeit so erlebt habe und zu welchem Entschluss ich nun gekommen bin, erläutere ich das einmal in diesen drei Punkten. Diese drei Punkte sind Fakten und sollten jetzt nicht persönlich interpretiert werden.

1) Job
Zuerst einmal, habe den neuen Job bekommen. Bin dadurch ziemlich gut drauf, da sich nun ein langer Wunsch erfüllt. Jedoch das urkomische ist, dass ich ein paar Wochen an der Ortschaft stationiert bin, wo meine Ex wohnt. Ihr könnt mir glaube wie überrascht ich war, als man mir das im Gespräch mitteilte.

Koc, deine Glückwünsche haben geholfen Danke.

2) Gefühle betreffend Ex
Zum Thema Ex: Die Beziehung ist jetzt 5 Monate zu Ende. Ich habe grundsätzlich keine Probleme mich voll und ganz meinem Leben zu widmen. Aber, aus irgendwelchen Gründen sind plötzlich Gefühle an meine Ex wieder aufgekommen. Ich kann mir das nicht erklären. Es ging eigentlich sehr gut voran und dann plötzlich kam alles über Nacht zurück. Hab sogar ein paarmal von ihr geträumt. War jeweils beim Aufwachen auch ziemlich wütend. Ich dachte wirklich dass ich langsam mit ihr fertig war. Das geht mir ziemlich auf die Nerven. Also habe ich mich dann ein wenig zurückgezogen um mich einmal zu sammeln und meinen Weg neu zu definieren.

Ich war mir bis vor kurzem nicht bewusst, wie viel Arbeit mir noch bevorsteht und wohin ich eigentlich gehen will. Noch mal zum Verständnis, ich will kein PUA-Typ werden und schon gar nicht ein verbitterter Kerl. Ich will mich als Mann voll entfalten können. Das layen von HB hat für mich im Augenblick gar keine Priorität. Ich bin nicht der Casanova Typ. Ich bin auch nicht der Typ der gerne in Discos oder Clubs geht. Lieber in einer guten Zigarrenlounge. Tja jeder hat so seine Vorlieben.

3) Abschluss und Neubeginn
Ich habe auch über meine vergangene Beziehung nachgedacht und sogar Mühe zu verstehen warum ich immer noch für meine Ex Gefühle hege. Es ist mir immer noch nicht möglich dieses Kapitel definitiv abzuschliessen. Ich weiss nicht warum, aber ich bin dadurch auf einen neuen Weg gekommen oder besser gesagt ich habe meinen Weg neu bestimmt. Durch die ersten beiden Punkte die ich oben erwähnt habe, weiss ich endlich in welche Richtung ich gehen muss und warum dies für mich der richtige Weg ist. Es ist doch schon erstaunlich, dass mir jetzt noch beruflich die Möglichkeit gegeben wird, ich sage nur gegeben wird, ein mögliches Regame (nur Möglichkeit) mit meiner Ex zu versuchen. Schon alleine daraus, dass ich eine gewisse Zeit beruflich in ihrer Nähe zu tun habe. Hab es innerlich möglicherweise gewünscht, wusste aber nicht dass ich dort wirklich beruflich zu tun habe. Ob es hierbei wirklich noch um Zufall handelt?!

Aber ja, Punkt 3 betreffend Abschluss,

Meine Beziehung mit meiner Ex entstand erst daraus, dass ich zu diesem Zeitpunkt keine Beziehung wollte und mit mir selbst zufrieden war. Ich habe mich mit dem sprichwörtliche Satz, ‘‘warum nicht, ein Versuch kann ja nicht schaden‘‘, an einer Partnervermittlung eingetragen. Und gleich am ersten Tag hat die Ex mit mir Kontakt aufgenommen. Wir chatten ca. 2 Wochen und haben uns danach getroffen. Der Funke sprühte nach dem dritten Date rüber. Es war alles wie aus einem billigen Film. Den Rest inkl. der Trennung kann man am Anfang dieses Thread verfolgen.

Warum erzähl ich das. Die Beziehung kam erst zustande, als mir das allein sein ziemlich egal war und ich mit mir selbst zufrieden war. Ich bin nicht unbedingt der philosophische/spirituelle Typ, aber ich denke dass Frauen instinktiv wissen, wann sie wen ansprechen bzw. erwählen wollen. Wie es immer schon gepredigt wird, haben nette liebe Kerle und Weicheier kaum eine attraktive Ausgangsposition bei der Partnerwahl. Es darf jetzt ja nicht so verstanden werden als meinte ich, wir müssen uns den Frauen beweisen dass wir es wert sind. Ein sogenanntes Balzritual veranstalten. Nein, ganz im Gegenteil. Wir müssen mit uns im Einklang sein damit wir dem weiblichen Geschlecht eine gewisse Sicherheit geben können. Das ist doch ein Unterschied. Und was hat das mit dem Ex-back zu tun?

Ich gehe davon aus, wenn man(n) ein erfolgreiches Regame erreichen will, dass zu einer stabilen Beziehung führen sollte und nicht einfach nur dem persönlichem Ego dient, muss man mit sich selbst wieder vollkommen ins Reine kommen und sich als Mann akzeptieren. Diesen ganzen feministischen Scheiss sollte man keiner Beachtung schenken. Ich meine jetzt nicht Frauen an den Herd, sondern sie als leidenschaftliche Wesen richtig wahrzunehmen, sich als Mann einfach wieder gut zu fühlen, von dem ganzen Seifenoperndenken wegzukommen und sich nicht immer gesellschaftliche Vorwürfe gefallen zu lassen. Man muss zu sich stehen und sein Inneres wie natürlich auch sein Äusseres wieder in Form bringen. Nur wenn man(n) sich als Mann akzeptiert und zu sich steht, ich sage das mal jetzt ein bisschen aus meinem Verständnis, kann man seiner Ex wieder gegenüber treten und ein mögliches Regame in Angriff nehmen damit daraus eine neue feste und bessere Beziehung entstehen kann.

Jedoch gilt für mich persönlich! Erst wenn ich wieder mit mir als Mann im Reinen bin, erachte ich es als möglich, meiner Ex wieder unter die Augen zu treten. Erst wenn ich dies ohne negative Gefühle z.B. Angst, Scham, Wut etc. schaffe, könnte sich vielleicht daraus was ergeben. Aber sollte ich nur schauspielern, wird egal ob Ex oder HB dies sehr schnell merken und dann ist der Zug sehr schnell und definitiv abgefahren.

Auf die direkte Frage, ob ich meine Ex zurück wolle… kann ich keine Antwort geben, da ich es wirklich nicht weiss.

Zusammenfassung

Mein Ziel ist es jetzt, meine Männlichkeit bewusst anzunehmen und sich dadurch zu einem Leader zu entwickeln, der sich allen Schwierigkeiten des Lebens stellt und dem die feministischen Kriterien am Arsch vorbei gehen. Wie schon oft gesagt wurde, muss man für sich die Verantwortung übernehmen. Auch was die Ex betrifft, bin ich wirklich gespannt wie sich diese Sache entwickeln wird, denn abgeschlossen ist dieses anscheinende Kapitel noch nicht. Die wieder aufkommende Gefühle, der neue Job, meine eigene positive Entwicklung, dass scheinen mir doch zu viele Zufälle auf einmal zu sein.

Vielleicht genügt es mir auch wenn ich sie einfach noch einmal sehen kann, damit ich endlich das Kapitel anschliessen kann. Denn die Trennung fand per Telefon/SMS statt. Und das ist wahrscheinlich für meine Abschliessung zu wenig. Sollte es zu einem Treffen kommen, wird es keine Diskussionen geben, keine Rechtfertigung, gar nichts was mir schaden wird. Sondern ich will das Gleichgewicht wieder herstellen. Und sei es nur einmal mit einem knappem ‘‘Hallo, wie geht’s…..‘‘ vielleicht sehe ich auch von einem möglichen Treffen ab….. das wird sich zeigen, wenn es so weit ist.

Aufkommende Fragen wie die unteren konnte ich schon für mich beantwortet:

Was machst du wenn sie einen neuen hat? Tja, dann ist das halt so…. heisst gar nichts.

Was machst du wenn sie arrogant/zickig wirkt? Ist halt so, lässt mich kalt.

Was machst du wenn sie plötzlich was von dir will? Will ich dann noch was von ihr!?

Was machst du wenn ihre Freunde sich einmischen? Das werden sie niemals wagen!

Warum willst du dies durchziehen? Weil ich es kann und machen will!

Leider habe ich die PDF- Datei nicht fertig stellen können, da mir einfach im Moment die Zeit fehlt. Ich werde aber versuchen diese so schnell wie möglich fertig zu stellen. Lasst mich wissen wie ihr das so seht. Auch wenn ihr denkt, dass ich jetzt total auf dem falschen Weg bin, schätze ich euer Feedback.

Liebe Grüsse
lamagra


lamagra
zuletzt bearbeitet 28.11.2011 00:52 | Top

RE: Fernbeziehung zu Ende! Was jetzt....

#158 von koc , 28.11.2011 00:53

gefällt mir im Großen und Ganzen. EIn paar Punkte gäbe es noch anzusprechen. Aber ich bin derzeit so damit eingespannt, den neuen Chat zu programmieren, dass du noch ein bisschen warten musst.


The most loving women are the women who will test you the most. She wants you to be your fullest, most magnificent self. She won’t settle for anything less. She knows it is true of you. She knows in your deepest heart you are free, you are Shiva. Anything less than that she will torment. And, as you know, she’s quite good at it.


 
koc
Beiträge: 20.841
Punkte: 18.109
Registriert am: 10.08.2009


RE: Fernbeziehung zu Ende! Was jetzt....

#159 von lamagra ( gelöscht ) , 09.12.2011 23:38

Hallo zusammen

Wieder mal nen Update

Sorry zuerst einmal dass ich im Augenblick so wenig aktiv hier bin. Aber ich arbeite im Moment so 16 Stunden pro Tag, und das mit dem lernen für die Schule beansprucht echt viel Zeit. Nur so viel, der neue Job ist echt der Hammer, oder anders gesagt, einfach nur ''GEIL''

Über die Feiertage kehrt dann mal wieder Ruhe ein. Daher sollte es mir möglich sein mich wieder aktiver hier zu beteiligen.

Nur soviel zum letzten Eintrag. Meine Vorgesetzten wollen mich schon früher an den Standort meiner Ex hinbeordern. Dass heisst, Ende Januar. Ich hoffe dass Ihr mit dem vorherigen Beitrag was anfangen konntet. Ansonsten wäre ich um ein Feedback dankbar, da ich mich ja auch verbessern oder dazulernen möchte.

So, morgen ist Schule angesagt. Und mit einer Nadine beginnt sich auch langsam was zu entwickeln. Lasse aber die Sache ganz langsam angehen. Aber bin seit einiger Zeit sehr zufrieden mit mir, naja bis auf die körperliche Fitness. Auch die noch ab und zu aufkommende Flashback machen mir nicht mehr viel aus.

Koc, Du hattest recht, irgendwann kommt der Aufstieg........ einfach nicht so wie man ihn sich vorstellt

LG
Lamagra


lamagra

RE: Fernbeziehung zu Ende! Was jetzt....

#160 von lamagra ( gelöscht ) , 17.12.2011 23:52

Hallo zusammen

Ich hoffe ihr habt es gut. Ich bin im Augenblick sehr im Stress.... Abschlussarbeiten fürs neue Jahr, dann noch meine Studiearbeit.... man, bin ziemlich unter Dampf.

Ich hoffe dass ich ab den Weihnachten wieder mehr Zeit für mich habe. Es läuft gar nicht mal so schlecht, eigentlich gehts sehr gut......

Ach ja Koc, Du hast mir noch geschrieben, dass Du noch einige Punkte vom 28.11. ansprechen willst. Könntest Du mir da noch etwas dazu sagen.....

mBrandis und Dud, Ihr seit selbstverständlich auch dazu eingeladen euer Meinung Kunt zu tun. Würde dass sehr schätzen!

Ähem, ich habe mich mal im Chat registriert, jedoch komme ich noch nicht ganz draus. Ich werde bei Gelegenheit mich mal darin ein bisschen umsehen....

Lieber Gruss


lamagra
zuletzt bearbeitet 17.12.2011 23:59 | Top

RE: Fernbeziehung zu Ende! Was jetzt....

#161 von ACE ( gelöscht ) , 18.12.2011 00:01

Zitat von lamagra


mBrandis und Dud, Ihr seit selbstverständlich auch dazu eingeladen euer Meinung Kunt zu tun. Würde dass sehr schätzen!




Heute nicht mehr


ACE

RE: Fernbeziehung zu Ende! Was jetzt....

#162 von lamagra ( gelöscht ) , 18.12.2011 00:03

Na dann wünsche ich mal Gute Nacht


lamagra
zuletzt bearbeitet 18.12.2011 00:04 | Top

RE: Fernbeziehung zu Ende! Was jetzt....

#163 von koc , 18.12.2011 00:43

Zitat von lamagra


Ach ja Koc, Du hast mir noch geschrieben, dass Du noch einige Punkte vom 28.11. ansprechen willst. Könntest Du mir da noch etwas dazu sagen.....




Ich bin grade am Basteln an was Neuem:

Ein kleiner Auszug, betrifft deinen Punkt "Annehmen der Männlichkeit", ist aber noch lang ned fertig

Das Versagen Adams






Unser Zoo war jahrelang stolz auf einen der größten Löwen, den ich je gesehen habe. Ein wunderbares Tier, fast 250 kg schwer, mit einer wunderbaren Mähne und beeindruckenden Pranken.

Panthera leo, der König der Wildnis. Sicher, er war eingesperrt, aber ich kann dir sagen: Das Gitter beruhigt einen nur recht wenig, wenn man sich klar macht, dass das Wesen da in knapp zwei Metern Entfernung einen unter anderen Umständen als Mittagessen betrachten würde.

Ernsthaft: Ich fühlte mich jedes mal gedrängt, meine Kinder vor ihm in Sicherheit zu bringen, als ob er uns zu fassen kriegen könnte, wenn er nur wollte. Trotzdem zog es
mich immer wieder zu ihm hin, und während die anderen ins Affenhaus oder zum Tigergehege weitergingen, blieb ich zurück, um noch kurz in der Gegenwart eines so majestätischen, kraftvollen und tödlichen Wesens verbringen zu können. Vielleicht war es eine Mischung aus Furcht und Bewunderung, vielleicht war es auch nur, dass mir der Anblick dieser großen alten Raubkatze in ihrem Käfig das Herz brach.

Dieses wundervolle, schreckliche Geschöpf hätte die Weite der Savanne durchstreifen sollen, wo es seine Kraft herausbrüllen, alle anderen Steppenbewohner vor Furcht erzittern lassen und Zebras und Gazellen zur Strecke bringen könnte, wann immer seine Natur es dazu trieb.
Stattdessen verbrachte der Löwe jede Stunde jedes Tages eines jeden Jahres allein in einem Käfig, der kleiner war als mein Schlafzimmer. Sein Futter wurde ihm durch eine kleine Metalltür serviert.
Manchmal konnte man sein Brüllen hören. Es klang nicht wirklich bedrohlich, eher traurig. Während all meiner Besuche im Zoo schaute er mir nicht ein einziges Mal in die Augen. Ich hätte das so gern einmal erlebt, wollte um seinetwillen unter seinem Blick erstarren,
wäre froh gewesen, wenn er mit der Pranke nach mir geschlagen hätte. Aber er lag nur da, flach atmend, teilnahmslos und gelangweilt, und hin und wieder wälzte er sich von einer auf die andere Seite.

Denn nach jahrelangem Dahinvegetieren in einem Käfig glaubt ein Löwe nicht mehr daran, dass er ein Löwe ist . . . – und ein Mann glaubt nicht mehr, dass er wirklich ein Mann ist.


Ein Mann ist im tiefsten Innern kühn, leidenschaftlich und wild?
Das würde man wohl kaum vermuten, wenn man sich das normale Erscheinungsbild dessen betrachten, was sich so alles Mann nennt. Wenn ein Mann das Ebenbild des Löwen ist, wie kommt es dann, dass so viele Frauen einsam und so viele Kinder vaterlos sind?

Wo sind dann die wirklichen Männer? Warum gibt es dann so viele Karikaturen von Männlichkeit in der Welt? Ich denke da zum Beispiel an meinen Nachbarn. Er verbringt seine Wochenenden vor dem Bildschirm und sieht sich Sportübertragungen an. Währenddessen spielen seine Söhne im Freien – ohne ihn. In all den Jahren, die wir hier schon wohnen, habe ich ihn vielleicht zweimal mit seinen Jungen spielen gesehen. Was stimmt da nicht? Warum hat er so wenig Antrieb? Und dann der Typ in der Parallelstraße. Er fährt Motorradrennen, er thront in seinem Truck, er trägt eine Lederjacke und paradiert
breitbeinig, wenn er denn mal zu Fuß geht. Ich dachte, John Wayne sei schon lange tot? Was fehlt ihm? Er gibt sich männlich, aber es wirkt alles so übertrieben, so grotesk, so peinlich. Wie kann es sein, dass viele Männer beim Blick in ihr Herz nichts Verwegenes und Leidenschaftliches entdecken, sondern nur Groll, Lüsternheit und Furcht? Die meiste Zeit meines Lebens fühle ich mich eher furchtsam als wild.

Woran liegt das? Schon vor 150 Jahren schrieb Thoreau: „Die große Mehrheit der Männer führt ein Leben stummer
Verzweiflung.“ Seitdem scheint sich nicht viel verändert zu haben.

Wie hieß es bei Braveheart: „Alle Männer sterben, aber nur wenige leben jemals wirklich.“ Und auch von den meisten Frauen könnte man sagen: Sie führen ein Leben in stiller Resignation und haben die Hoffnung auf einen richtigen Mann an ihrer Seite aufgegeben.
Das tatsächliche Leben eines durchschnittlichen Mannes scheint Lichtjahre entfernt von dem, wonach sich sein Herz sehnt. Da gibt es keinen großen Kampf außer den Rangeleien im Straßenverkehr, den Auseinandersetzungen im Büro und dem Streit ums Haushaltsgeld.
Die Jungs, die sich zum Gebetsfrühstück treffen und gemeinsam ein paar Bibelverse erörtern – wo schlagen sie ihre großen Schlachten? Und die, die draußen um ein Feuer herumhüpfen, rauchen und sich ein paar Klare zuviel genehmigen – für sie gilt dasselbe. Die Schwerter und die Schlösser ihrer Kindheit haben sie längst eingetauscht gegen Kugelschreiber und Einzimmer-Appartements; Revolver und Cowboyhüte haben sie ersetzt durch Minigans und Ratenkredite.

Ohne eine große Herausforderung, in der ein Mann völlig aufgehen kann, verkümmert die verwegene Seite seines Wesens; sie führt ein Partisanendasein und kümmert dahin, bis sie sich irgendwann in Gestalt eines stetigen verdrossenen und leicht entflammbaren Ärgers wieder zeigt.

Vor einiger Zeit saß ich im Flugzeug; es war gerade Zeit fürs Essen, und während ich aß, verstellte der Kerl vor mir seine Sitzlehne nach hinten, und zwar so heftig, dass mir der
Appetit verging. Ich konnte mich gerade noch beherrschen, ihn mit einem Schlag durch die gesamte Kabine in die Erste Klasse zu befördern.
Ein Bekannter hat ein Spielwarengeschäft und bekommt regelmäßig Probleme damit, dass ihn die Kinder, die in seinen Laden kommen, auf die Palme bringen. Dann schnauzt er sie natürlich an – nicht besonders gut fürs Geschäft.

So viele Männer, gute Männer, sagen mir, dass sie sich gegenüber ihren eigenen Kindern vergessen. Und dann ist da noch der Typ, der neulich vor mir an der Ampel stand. Es wurde grün, aber er rührte sich nicht. Wahrscheinlich war er mit seinen Gedanken
woanders. Ich wollte ihn darauf aufmerksam machen, dass sich inzwischen mindestens zwanzig Wagen hinter ihm stauten, und drückte ganz kurz und leicht auf die Hupe.Wie der Blitz war der Mann aus dem Wagen, beschimpfte mich wüst und drohte mir Schläge an. Wäre er mal so schnell losgefahren.
Um ehrlich zu sein: Fast hätte ich mich auf eine Prügelei eingelassen.

Männer sind wütend, und wir wissen wirklich nicht, warum. Und woher kommen all die vielen „Sportwitwen“? Warum verlieren so viele Frauen ihre Männer am Wochenende an den Golfplatz oder an die Sportschau? Warum sind so viele Männer sportsüchtig? Es
ist für viele das größte Abenteuer, das sie je erleben werden. Warum verlieren sich so viele andere in ihrer Karriere? Aus demselben Grund. Die Wirtschaftszeitung Wall Street Journal hat zeitweise für sich geworben mit dem Motto „Abenteuer Kapitalismus“.
Ich kenne Männer, die verwenden Stunden ihrer Freizeit darauf, online mit Aktien zu
handeln. Zweifellos, da gibt es den Geschmack von Aufregung und Risiko. Und wer wollte sie tadeln? Ihr restliches Leben besteht aus ermüdenden Routineübungen. Viele Männer lassen sich auf eine Affäre ein – nicht aus Liebe, noch nicht einmal wegen des Sex, sondern, wie sie selbst zugeben, wegen des Kicks. So vielen hat man eingetrichtert, dass sie sich ihre „abenteuerlichen Vorstellungen“ abschminken und mal „ernsthafter werden“ und „Verantwortung übernehmen“ sollen – sprich: Sie sollen nur noch ihre Pflichten erfüllen. Was von der Begeisterung früherer Tage übrig bleibt, sind ein paar Bilder an der Wand und manchmal ein verstaubtes Sportgerät in der Garage.

Ed Sissman schreibt:

Männer jenseits der Vierzig
wachen nachts auf, blicken
auf die Lichter der Großstadt
und fragen sich, wo sie wohl
falsch abgebogen sind
und warum das Leben so lang ist.

Ich hoffe, du kannst dir langsam ein Bild davon machen, worauf ich hinaus will. Wenn ein Mann nichts von den Dingen findet, für die sein Herz geschaffen ist; wenn er sich niemals herausgefordert sieht, dem Ruf seines Herzens zu folgen, dann wird er sich nach Ersatz umsehen.

Warum ist Pornographie der Fallstrick Nummer Eins für einen Mann?
Er sehnt sich nach einer Prinzessin, aber ohne den Mut und ohne die Leidenschaft des Herzens kann er sie weder finden noch gewinnen noch behalten. Es zieht ihn zwar mit aller Kraft hin zu einer Frau, aber er versteht nicht um sie zu kämpfen; er begreift ja noch nicht einmal, dass er um sie kämpfen muss Stattdessen bleibt sie zumeist ein unlösbares Rätsel, und so bleibt er innerlich stets auf Distanz. ( Um die Lösung des Problems werden wir uns in Teil 2 kümmern).
Und wendet sich deshalb dem Imitat zu. Pornographie macht deshalb so viele Männer süchtig, weil sie ihnen mehr als alles andere das Gefühl gibt, Männer zu sein, ohne dass sonst etwas von ihnen gefordert würde. Je weniger sich ein Mann in Gegenwart einer Frau wirklich als Mann fühlt, umso anfälliger ist er für Pornographie. So also wird das Herz eines Mannes in die dunkleren Regionen der Seele getrieben: nachdem man ihm all das versagt hat, wonach es sich wirklich sehnt, landet es unweigerlich an finsteren Orten. Natürlich sind die inneren Konflikte, die Wunden und die Abhängigkeiten eines Mannes vielschichtiger, als es hier dargestellt wurde, aber im Wesentlichen stimmt das Bild.

Wie George Herbert warnt: „Er beginnt zu sterben, das löscht auch seine Sehnsüchte.“

Darf ich etwas behaupten?

Wir alle kennen das. Jeder Mann weiß, dass es irgendwo einen Bruch gab, dass etwas schief gelaufen ist.Wir wissen nur nicht genau, was.




Die Angst der Männer


Hören wir mal die Geschichte eines Bekannten:
„Ich habe zehn Jahre meines Lebens im Theater verbracht, als Schauspieler und Regisseur. Alles in allem waren es glückliche Jahre. Ich war jung und energiegeladen und war ziemlich gut. Meine Frau gehörte ebenfalls der Theatergruppe an, die ich leitete,
und wir hatten einige sehr enge Freunde unter den Kollegen.

Nur damit du verstehst, was ich zu erzählen habe. Fast alle meine Erinnerungen an die Theaterzeit sind gut, bis auf einen immer wiederkehrenden Alptraum: Ich finde mich unerwartet in einem großen Schauspielhaus vor – so wie die Bühnen am Broadway, wo es jeden Schauspieler hinzieht. Die Saalbeleuchtung ist heruntergedimmt, die Bühne hell angestrahlt. Von meinem Platz auf der Bühne aus kann ich kaum etwas vom Publikum erkennen, aber ich spüre: Das Haus ist voll besetzt.
So weit, so gut. Schauspieler lieben den Auftritt vor vollem Haus. Aber ich mag diesen Moment trotzdem nicht. Ich bin wie gelähmt vor Angst. Ein Stück wird gegeben, und ich habe darin eine Schlüsselrolle. Aber ich habe keine Ahnung, um welches Stück es sich handelt. Ich weiß nicht, welche Rolle ich gleich spielen soll; ich kenne meinen Text nicht, ich kenne noch nicht einmal das Stichwort für meinen Auftritt.

Über Jahre spielte sich dieser Aufruhr in meiner Seele ab. Oft wachte ich morgens auf mit einer durch nichts begründeten, unbestimmten Angst. Mein Magen krampfte sich regelmäßig zusammen.
Eines Tages fragte mich ein Freund: „Was wirst du jetzt anfangen, wo du mit der Schauspielerei aufgehört hast?“ Schlagartig wurde mir klar, dass mein ganzes Leben sich anfühlte wie eine Vorstellung. Als ob ich unablässig auf der Bühne gestanden hätte.
In jeder Situation fühlte ich mich unter Druck, so als müsste ich andere überzeugen. Wenn ich irgendwo eine Rede hielt oder eine Klasse unterrichtete, war ich begierig auf Rückmeldungen, und am liebsten hörte ich natürlich Lob. Jedes mal, wenn jemand mich um ein Gespräch bat, empfand ich das als einen weiteren Test:
Werde ich es auch diesmal schaffen? Oder geht es nach meinem letzten Erfolg nur noch abwärts?“


Das ist die Urangst jedes Mannes: bloßgestellt zu sein, enttarnt zu werden, als Hochstapler entlarvt zu werden, als einer, der nur vorgibt, ein Mann zu sein. Dieser Traum hat nichts zu tun mit der Schauspielerei – sie liefert nur den Hintergrund für die Furcht.
Bei dir wird es vermutlich ein anderer Hintergrund sein. Ein Mann trägt das Bild Gottes in seiner Stärke, und zwar weniger in seiner physischen Kraft als vielmehr in seiner Seele.

Ob ein Mann den biblischen Zusammenhang kennt oder nicht – in jedem Fall weiß
er, dass er dazu bestimmt ist, zu bestehen. Durchzukommen. Und doch fragt er sich immer: Kann ich es schaffen? Werde ich es schaffen? Wenn die Lage ungemütlich wird, wenn es wirklich darauf ankommt, werde ich es dann durchziehen?

Jeder Mann kennt dieses Gefühl: Die Welt verlangt, dass er etwas sein soll, wovon er selbst stark bezweifelt, dass er das Zeug dazu hat, es wirklich zu sein. Das scheint universell zu sein. Ich habe noch keinen Mann kennen gelernt, der es nicht zugegeben hätte, wenn er ehrlich ist. Doch, es gibt sie, diese realitätsblinden Leute, die nicht zu wissen scheinen, wovon ich hier rede. Für sie ist das Leben in Ordnung, und sie kommen groß heraus.

Warte ab. Sofern das nicht der Beweis wirklicher innerer Stärke ist, ist es ein Kartenhaus. Und das wird früher oder später in sich zusammenfallen. Und anstelle der glatten Fassade wird Zorn sichtbar werden, oder eine Sucht. Migräne, Magengeschwüre oder vielleicht eine Affäre . . .

Wenn du ehrlich bist – wie siehst du dich selbst als Mann? Würdest du Worte wie stark, leidenschaftlich und gefährlich verwenden um dich zu beschreiben? Würdest du dich trauen, Freunde zu fragen, was sie von dir als Mann halten?

Was für Begriffe würden diesen Freunden einfallen? Wer kennt den Film „Legenden der Leidenschaft“? Jeder Mann, der den Film gesehen hat, will sein wie Tristan. Aber die meisten sehen sich entweder als Albert oder als Samuel. Ich habe schon mit vielen Männern über den Film Braveheart gesprochen, und ausnahmslos jeder würde gern William Wallace sein. Aber die meisten identifizieren sich eher mit Robert the Bruce, dem schwachen, wankelmütigen Thronanwärter, der stets den Einflüsterungen anderer nachgibt. Ich stelle mir selbst gern vor, wie Indiana Jones zu sein, aber ich fürchte,
ich bin eher wie Woody Allen.

Der amerikanische Komiker Garrison Keillor hat in seinem Book of Guys einen überaus unterhaltsamen Essay über diesen Sachverhalt geschrieben. Eines Tages war ihm klar geworden, dass er sich selbst gegenüber nicht ehrlich gewesen war – zumindest nicht im Hinblick auf seine Fähigkeiten und Grenzen als Mann. Also setzte er sich hin und erstellte eine Liste seiner Stärken und Schwächen:

Nützliche Dinge, die ich kann:

Nett sein.
Ein Bett beziehen.
Ein Loch graben.
Bücher schreiben.
Alt oder Bass singen.
Karten lesen.
Auto fahren.


Nützliche Dinge, die ich nicht kann:

Große Bäume fällen und sie zu Bauholz oder Brennholz zurecht
sägen.
Mit Pferden umgehen, Hunde erziehen oder eine Rinderherde
versorgen.
Ein Boot steuern, ohne die anderen Passagiere in Panik zu
versetzen.
Ein Gewehr laden, abfeuern und reinigen. Oder Pfeil und Bogen.
Oder eines von beiden benutzen (oder einen Speer, ein
Netz, eine Schlinge, einen Bumerang oder ein Blasrohr), um
etwas Essbares zu beschaffen.
Mich mit meinen bloßen Händen verteidigen.


Keillor gesteht: „Vielleicht ist die Liste in Ordnung für irgendeine Person, aber ich kenne keine solche Person. Für einen Kerl ist es jedenfalls ziemlich ärmlich.

Eine Frau würde die Liste durchgehen und dann sagen: ‚Was nützt es mir schon, wenn ein Mann mit einem Boot umgehen, einen Hirsch erlegen oder einen linken Haken schlagen
kann? Wir leben im Atomzeitalter!‘ “
Aber das ist doch nur wieder eine sehr weibliche Sicht von Männlichkeit. Also nutzlos!

Ich habe mich über folgende Geschichte amüsiert: Zwei Städter versuchten sich durch die von Bären durchsetzten Wälder Alaskas zu schlagen. Die einzigen Männer, die sie bei dieser Tour sonst noch getroffen haben, waren ein paar Einheimische, wahrhaft abenteuerliche Gestalten: abgesägte Schrotflinten, Pistolen, Munitionsgurte um den Leib geschlungen, monströse Messer. Sie waren vorbereitet. Sie hatten, was man braucht. Und die Städter? Sie hatten eine Trillerpfeife. Kein Witz. Das hatten sie für ihren gefährlichen
Marsch durch die Wildnis eingepackt: eine Pfeife. Diese Weicheier.

Frage dich: „Ich? Was kann ich schon? Ich meine, was kann ich wirklich? Ich weiß, wie man ein Faxgerät bedient!“ Genau so fühlen sich die meisten Männer, angesprochen auf ihre Bereitschaft zum Kampf, zu einem riskanten Leben, dazu, eine Schönheit zu erobern.Wir haben nur eine Trillerpfeife.

Schau: Vielleicht ist ja tatsächlich die Sehnsucht da – die Sehnsucht nach einem Kampf,
den es sich zu kämpfen lohnt, nach Abenteuern und nach einer Prinzessin, die es zu retten gilt. Vielleicht haben unsere Jungenträume tatsächlich einmal von solchen Vorstellungen gehandelt. Aber wir sind nicht davon überzeugt, dass wir es jetzt und hier packen könnten.

Warum spielen Männer nicht zur Abwechslung mal Mann? Warum stellen sie ihre Kraft und ihre Stärke nicht einer Welt zur Verfügung, die verzweifelt genau darauf wartet?

Aus zwei einfachen Gründen: Wir sind unsicher, ob wir tatsächlich echte Stärke zu bieten haben. Zugleich sind wir uns absolut sicher, dass das bisschen Stärke, das wir haben,
nicht ausreichen würde, wenn wir es wirklich zur Verfügung stellten. Irgendetwas ist falsch gelaufen, und wir sind uns dessen allzu bewusst

Was ist mit uns Männern passiert? Die Antwort liegt zum einen Teil in den Anfängen der Menschheitsgeschichte, und zum anderen Teil in der persönlichen Geschichte eines jeden Mannes.


Wozu ist ein Mann gut?


Warum hat Gott Adam erschaffen? Wofür hat er ihn bestimmt? Man sollte schon wissen, zu welchem Zweck etwas hergestellt worden ist – dann kann man ihn auch richtig einsetzen. Ein Retriever liebt das Wasser; ein Löwe liebt die Jagd; ein Falke liebt das Fliegen. Dafür sind Löwe und Falke geschaffen, dahin ist der Retriever gezüchtet worden. Sehnsucht nimmt Gestalt an, und die Gestalt offenbart die Bestimmung.

Nehmen wir die Abenteuerlust als Beispiel. Adam und alle seine Nachkommen haben einen unglaublichen Auftrag: Sie sollen sich die Erde Untertan machen, sollen fruchtbar sein und sich vermehren. „Hier hast du die Erde, Adam. Erforsche sie, bebaue sie, pflege sie – es ist dein Königreich.“ – Was für eine Einladung! Das sind ungeahnte Freiheiten. Das ist die Erlaubnis, nicht nur die Straße zu überqueren, sondern auch gleich noch den Äquator zu suchen.

Es ist die Lizenz zum Bau von Camelot. Bis jetzt ist ja nur Eden ein Garten, alles andere ist Wildnis, soweit wir das wissen können. Kein Fluss ist noch von der Quelle bis zur Mündung erkundet worden, kein Ozean überquert, kein Berg erstiegen. Niemand hat bis dahin die Molekülstruktur erforscht oder die Direkteinspritzung erfunden oder Beethovens Fünfte komponiert.

Die Welt ist eine leere Seite und wartet darauf, beschrieben zu werden. Eine weiße Leinwand auf der Staffelei.

Die meisten Männer leben so, als seien sie geboren worden, um Zeit totzuschlagen – und das erschlägt letztlich sie selbst. Aber in Wirklichkeit geht es um etwas völlig anderes.Was Sie sich insgeheim ersehnen: eine Symphonie schreiben, ein Boot bauen und damit lossegeln, ein Feld bepflanzen und dafür zu sorgen, dass die Früchte wachsen können – das sind genau die Dinge, für die Sie geschaffen worden sind. Dazu sind Sie auf der Welt. Erkunden, erbauen, erobern – einem Jungen musst du nicht erst beibringen, dass er so
etwas tun soll. Er macht es von allein, denn es ist seine Bestimmung.

Aber es kostet einen gewissen Einsatz, es ist nicht ungefährlich, und genau hier ist die Bruchstelle. Wollen wir so riskant leben, wie Gott uns das zutraut? Sind wir dazu bereit? Etwas in uns zögert.

Ein anderer Wunsch: Warum sehnt sich ein Mann nach einem lohnenden Kampf? Wenn wir uns ins erste Buch der Bibel vertiefen, dann schlagenwir direkt in einer umkämpfte Welt auf. Das Feld ist bereits abgesteckt. Das Böse ist drauf und dran, den nächsten Zug zu machen. Irgendwann in einer Zeit, bevor es Eden gab, muss es einen Putschversuch gegeben haben, eine Rebellion. Luzifer, der Engelfürst, der Chef der göttlichen Leibwache, probte den Aufstand gegen Gott. Er wollte den Thron mit Gewalt übernehmen, und er hatte zu diesem Zweck bereits ein Drittel der himmlischen Heere mit seiner eigenen
Bosheit infiziert und hinter sich geschart. Das Unternehmen schlug fehl, und die Rebellen wurden aus der Gegenwart Gottes verbannt.


Aber sie wurden nicht vernichtet, und das heißt: Der Krieg ist noch nicht zu Ende. Gott hat jetzt einen Feind – und wir ebenfalls. Der Mensch wird nicht in eine Vorabendserie hineingeboren. Die Welt, in der er zum Leben erwacht, befindet sich im Krieg. Und das ist nicht die Heimwerker-Seifenoper Hör’ mal, wer da hämmert!, das erinnert viel mehr an Der Soldat James Ryan. Es gibt viele Gefechte zu führen – auf unterschiedlichsten Schlachtfeldern.

Warum schließlich sehnt sich Adam danach, eine Prinzessin zu retten? Weil sie bereits da ist. Sie heißt Eva. Er wird auf sie angewiesen sein, genau wie sie auf ihn. Tatsächlich ist Adams erster und größter Kampfeinsatz der Kampf um Eva.

Aber dazu muss ich etwas weiter ausholen.
Bevor Eva aus Adams Seite entnommen wird, bevor dieser Wundschmerz entstand, der nur abklingt, wenn Adam wieder mit Eva zusammen ist – vorher also wird Adam von Gott eingewiesen in den rechten Umgang mit der Schöpfung. Er wird mit seiner Rolle in dem
Schauspiel vertraut gemacht. Es sind schlichte und sehr großzügige Anweisungen. „Von allen Bäumen des Gartens darfst du essen, doch vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse darfst du nicht essen“ Ich gehe mal davon aus, du kennst die Stelle
.
Aber jetzt achte mal darauf, was Gott Adam nicht sagt:

Es gibt keinerlei Instruktion im Hinblick auf das, was sich demnächst ereignen wird: die Versuchung von Eva. Verblüffend. Im Gespräch zwischen Gott und Adam fehlt auffallend eine Anweisung wie diese: „Adam, noch eins. Am Dienstag in einer Woche, nachmittags
so gegen vier, da wirst du mit Eva unten in der Obstwiese sein, und etwas Gefährliches wird passieren. Adam, hörst du mir zu? Von diesem Moment hängen Glück und Unglück der gesamten Menschheit ab. Und jetzt pass auf, ich erkläre dir genau, wie du es anstellen musst . . . “ – Diese Passage fehlt in der Bibel.

Gott hat Adam nicht gewarnt. Meine Güte – warum denn nicht? Weil Gott Adam vertraut hat. Adam ist dafür geschaffen, schwierige Situationen zu meistern. Er braucht keine Schritt-für-Schritt-Anleitung; denn hier geht es darum, wozu Adam da ist. Er hat bereits alles, was er zur Lösung der Aufgabe braucht. Es ist in seinem Herzen angelegt.

Aber wir wissen: Die Geschichte geht nicht gut aus. Adam versagt. Er versagt gegenüber Eva, und er reitet die gesamte Menschheit mit in die Schei....
Wo ist Adam, als Eva von der Schlange versucht wird? Er steht direkt neben ihr: „Sie nahm von seinen Früchten und aß; sie gab auch ihrem Mann, der bei ihr war, und auch er aß“. Das hebräische Wort für „bei ihr“ meint unmittelbar neben ihr, Ellbogen an Ellbogen sozusagen. Adam ist nicht sonstwo in einem anderen Teil des Waldes, er hat kein Alibi. Er steht direkt daneben und beobachtet den Vorgang. Was unternimmt er? Nichts. Absolut nichts. Er sagt kein Wort, er rührt keinen Finger. Er riskiert nichts, er kämpft nicht, er rettet Eva nicht. Unser Stammvater – der erste echte Mann – ist erstarrt. Er hat seine wahre Natur verleugnet und ist tatenlos geblieben. Jeder Mann nach ihm, jeder Sohn Adams, trägt in seinem Herzen nun dasselbe Versagen mit sich herum. Jeder Mann begeht die Sünde Adams, jeden Tag. Wir riskieren nichts, wir kämpfen nicht, und wir rühren keinen Finger, um Eva zu retten.



Wie der Vater, so die Söhne.



Damit aber auch Eva nicht zu kurz kommt: Sie wird ihrer Bestimmung auch nicht gerecht. Eva ist Adam zur Seite gestellt worden als sein ezer k’negdo – was zumeist übersetzt wird mit „Hilfe“ oder „Gehilfin“.

Klingt erst mal nicht besonders großartig, stimmt’s? Erinnert mich ein bisschen an Küchenhelfer, Tortenretter, Pfannenwender. Aber Robert Alter weist darauf hin, dass der Wortsinn ungemein schwer zu fassen ist. Er bedeutet jedenfalls etwas viel Mächtigeres als nur „Helfer“.

Es geht in die Richtung „Lebensretter“. An anderen Stellen in der Bibel wird das Wort nur auf Gott angewandt, und zwar dann, wenn man ihn ganz dringend als Retter in der Not braucht. „Keiner ist wie der Gott Jeschuruns, der in den Himmel steigt, um dir zu helfen“
(Deuteronomium 33,26).

Eva ist eine Lebensspenderin, sie ist Adams Verbündete. Nur beide zusammen können das Abenteuer des Lebens voll auskosten. Nur beide zusammen können das Leben weitergeben. Nur zusammen können sie den Kampf bestehen.

Eva erliegt der Versuchung – und das ohne großen Widerstand. Darauf hat Jan Meyers hingewiesen. In ihrem Buch The Allure of Hope schreibt sie: „Eva war überzeugt davon, dass Gott ihr etwas vorenthalten wollte.“ Nicht einmal die exquisite Ausstattung des Gartens Eden konnte sie davon überzeugen, dass Gott durch und durch gut ist und es gut meint. „Als Eva der Versuchung erlag, nahm das Kunstwerk des Frauseins verhängnisvolle Züge an. Einsamkeit und Kontrollbedürfnis haben Einzug gehalten.“ Seitdem will auch jede Tochter Evas „kontrollieren – ihre Umgebung, ihre Beziehungen, ihren Gott“.

Sie ist nicht mehr verletzlich; jetzt ist sie besitzergreifend. Sie will nicht mehr länger nur teilhaben am Abenteuer, sie will es im Griff haben.
Und was ihre Schönheit angeht: die versteckt sie unter Furcht oder Zorn, oder sie benutzt sie, um sich ihren Platz in der Welt zu sichern. „Vor lauter Sorge, dass niemand sich für uns einsetzen, uns beschützen oder für uns kämpfen wird, erschaffen wir uns selbst neu – und unsere Rolle in der Geschichte. Wir manipulieren unsere Umgebung, damit wir uns nicht länger schutzlos fühlen.“

Die Eva nach dem Fall ist entweder fordernd oder unselbstständig.

Einfacher ausgedrückt: Eva ist nicht mehr einfach nur gewinnend. Sie flüchtet sich in Betriebsamkeit, oder sie wird kratzbürstig, weil Adam sich nicht genug um sie kümmert, meistens schafft sie sogar eine groteske Mischung von beidem.


Meister im Aufplustern


Adam weiß jetzt, dass er es gründlich versaut hat. Etwas in ihm ist zerbrochen, er ist nicht mehr der, der er sein sollte. Adam hat nicht nur eine falsche Entscheidung getroffen, er hat etwas von seinem Wesen preisgegeben. Sein Innerstes ist beschädigt, seine Kraft ist geschwunden, und er weiß das.

Und was zieht er für Konsequenzen? Er versteckt sich. „Ich fürchtete mich; denn ich bin nackt, darum versteckte ich mich“ (Genesis 3,10).

Man muss nicht Psychologie studiert haben, um Männer zu verstehen. Wir müssen nur diesen Vers ein wenig auf uns wirken lassen, und die Männer in unserer Umgebung geraten wie von selbst in unser Blickfeld. Wir verstecken uns, jeder einzelne von uns tut das. In unserem schmerzlichen Wissen, dass auch wir nicht die sind, die wir sein sollten, fürchten wir uns entsetzlich vor Bloßstellung, davor, dass jemand entdecken könnte, was wir sind und was wir nicht mehr sind. Deshalb sind wir abgehauen, ab in die Büsche.
Wir verstecken uns in unseren Büros, in der Sporthalle, hinter der Zeitung. Vor allem verstecken wir uns hinter einem vordergründigen „Image“. Wenn man einem Mann begegnet, dann sieht man anfangs vor allem eine Fassade, ein beeindruckendes Feigenblatt, eine brillante Verkleidung.

Eines Nachts fuhr ich mit einem Freund von einem Abendessen nach Hause. Wir redeten zuerst recht oberflächlich über das Leben an sich und über unsere Ehen und über die Arbeit. Aber dann begann mein Freund von seinen Problemen zu erzählen. Schließlich
endete er bei dem Eingeständnis: „In Wirklichkeit fühle ich mich, als ob ich mich nur durchs Leben hindurchmogle. Eines Tages wird der ganze Schwindel auffliegen.“
Ich war völlig platt. Der Mann ist beliebt und erfolgreich; die meisten Leute mögen ihn vom
ersten Augenblick an. Er ist gescheit, er ist verbindlich, er kann sich ausdrücken, und sportlich ist er auch. Er ist mit einer wunderbaren Frau verheiratet, hat einen guten Job, fährt ein flottes Auto und lebt in einem großen Haus. Nichts an seiner Erscheinung signalisiert: „Kein richtiger Mann.“ Aber in ihm drin – da sieht es anders aus.

Wie bei uns allen. Wie bei dem Alptraum vom Versagen auf der Bühne, offenbarte mir ein anderer Freund, dass er regelmäßig von einer schrecklichen Vorstellung heimgesucht wird. Es geht um Mord und Totschlag und um die Polizei. In seinem Traum hat er jemanden getötet und hinter dem Haus vergraben. Aber die Polizei ist ihm auf der Spur, und er weiß, dass jeden Augenblick jemand hinter sein schlimmes Geheimnis kommen kann. Der Traum endet immer kurz bevor er verhaftet wird. Er wacht schweißgebadet auf. „Jederzeit könnte mir jemand auf die Schliche kommen“ – das ist ein weit verbreitetes Thema unter uns Jungs.

Und tatsächlich: Die meisten von uns mogeln sich mit Täuschungen durchs Leben.Wir nehmen nur die Kämpfe an, die wir sicher gewinnen.Wir lassen uns nur auf solche Abenteuer ein, von denen wir sicher sind, dass wir sie bestehen. Wir suchen uns die Prinzessinnen aus, die am leichtesten zu retten sind.

Eine Frage an all diejenigen, die nicht sonderlich viel von Autos verstehen: Wie redest du mit einem Automechaniker? Ich kann ein bisschen am Auto herumschrauben, aber nicht viel, und wenn ich mit einem Fachmann spreche, fühle ich mich wie ein Depp. Was mache ich also? Ich plustere mich auf. Ich nehme die betont entspannte Haltung ein, von der ich glaube, dass sie zu einem versierten Könner gehört. Und dann blicke ich ihn herausfordernd an. „Es könnte das Benzin sein“, sagt er. „Genau das habe ich mir auch
schon gedacht.“ „Wann ist zuletzt der Vergaser gereinigt worden?“ „Oh, das muss schon eine ganze Weile her sein“ (eigentlich habe ich keine Ahnung, ob der Vergaser jemals gereinigt worden ist und überhaupt: Vergaser? ). „Nun, zur Sicherheit sollten wir ihn austauschen. Sonst bleiben Sie noch irgendwo auf dem flachen Land liegen, und dann haben wir wirklich ein Problem.“
„In Ordnung“, sage ich so nebenbei als ob ich es eigentlich auch selbst machen könnte, wenn es nicht so lästig wäre.

Dabei wäre ich vollkommen hilflos. Ich habe nur eine Trillerpfeife dabei – du erinnerst dich? Ich mache es noch ein bisschen dringend, dann streckt er mir seine Hand entgegen – eine große, ölverschmierte Hand, die signalisiert: Ich kann wirklich mit Werkzeug umgehen, und was jetzt? Ich trage meinen besten Anzug, als ob ich bei einem Frauenfrühstückstreffen einen Vortrag halten soll, aber ich kann ja schlecht sagen: „Bah, ich will mir meine Hände nicht schmutzig machen.“ Also ergreife ich die Hand und schüttele sie besonders kräftig.

Oder wie sieht es in der Geschäftswelt aus? Wie verhältst du dich im Konferenzraum, wenn es brenzlig wird? Was sagst du, wenn der Chef dir vor versammelter Mannschaft den Kopf wäscht? „Schmidt, was zum Teufel ist mit Ihrer Abteilung los? Sie sind drei Wochen im Verzug mit Ihrem Projekt!“ Spielst du den Ball zurück?
„Das stimmt so nicht. Wir sind im Plan. Wir warten nur seit Wochen auf die Unterlagen aus der Qualitätssicherung.“ Oder täuschst du Ahnungslosigkeit vor? „Tatsächlich? Da muss XY geschlafen haben. Ich werde mich sofort darum kümmern.“ Vielleicht zieht du
dich durch Übertreibung aus der Affäre: „Dieses Produkt wird ein absoluter Kracher. Bis Freitag ist es vorstellungsreif.“

Machen wir mal einen Ausflug ins Geschäftsleben. Der Firmenchef ist eine ziemlich furchteinflößende Gestalt. In seinem Büro rollen regelmäßig Köpfe. Die Strategie besteht doch grundsätzlich darin, ihm unter allen Umständen aus dem Weg zu gehen.Wenn man dann doch mal auf dem Flur in ihn hineinrennt, fühlt man sich jedes mal wie ein Schuljunge – selbst wenn man nur ein paar freundliche Worte wechselt.

Und im Sport? Hat schon mal jemand das genauer beobachtet?. Vor Beginn der Saison müssen die Trainer zu einer Versammlung antreten. Dort wurde die Ausrüstung ausgegeben, und es gab ein paar Instruktionen. Manchmal hat man vielleicht auch einen ehemaligen Profi aufgeboten, einen Sportler aus der Gegend, der ein paar Ratschläge geben soll.

Diese Versammlung gerät immer zur Leistungsschau. Lauter Väter mit Halbglatze und Bierbauch, und sie alle tönen groß über die Erfolge in ihrer eigenen aktiven Zeit, schwadronierten über berühmte Profispieler, als ob sie ihnen persönlich bekannt wären, und sparen dabei nicht mit Spott. Noch nie habe ich so viele aufgeplusterte Gockel auf einem Haufen gesehen.


Fehlgeleitete Stärke


Adam stürzt ab, und alle seine Söhne mit ihm.
Was ist das Ergebnis? Gewalttätige Männer – oder passive Männer. Stärke verkehrt sich
in etwas Schlechtes. Kain tötet seinen Bruder Abel. Lamech will am liebsten alle anderen umbringen. Schließlich hat Gott dann die Bosheit der Menschen satt und er schickt eine Sintflut. Aber damit ist die Gewalttätigkeit immer noch nicht aus der Welt. Manchmal nimmt sie handfeste Formen an, viel häufiger bleibt sie auf der verbalen Ebene.

Ich kenne Männer, „gute“ Christen, die ihre Frauen aufs Übelste beschimpfen. Oder sie töten sie durch ihr Schweigen – ein kaltes, mörderisches Schweigen. Ich kenne Pastoren, warmherzig und freundlich auf der Kanzel, aber aus der Sicherheit ihres Pfarrbüros heraus verschicken sie intrigante E-Mails an die Mitarbeiter der Gemeinde. Es ist feige und gemein.

Ich habe in den Tagebüchern von Kommandeuren aus dem Krieg Berichte darüber entdeckt, wie aus kraftstrotzenden Helden das schiere Gegenteil wird. Einer schrieb: „Raubeinige Kerle, die auf der Straße keinem Streit aus dem Weg gehen, werden auf dem Schlachtfeld zu Memmen.“ Ein anderer pflichtet dem bei: „Ich kenne nicht einen brutalen Mann, der nicht beim ersten echten Kampf den Schwanz einzieht.“
Gewalttätigkeit, wie sie sich auch äußern mag, ist nur eine Maske für Unsicherheit und Angst.

Was ist mit den Musterschülern, den Karrieristen, die immer nach vorne preschen?
Auch ihr Erfolg gründet sich zumeist auf Furcht. All dieses großspurige Getue und dieses vorgetäuschte Selbstvertrauen und diese Arbeitswut – es ist Ausdruck der Furcht. Der Furcht,ohne die Maskerade als ein äußerst kümmerlicher Mann dazustehen. Niemals unvorsichtig sein, niemals die Deckung sinken lassen, gib 150 Prozent.
Karrieristen sind eine sozial akzeptierte Spielart von gewalttätigen Männern, die es
in der einen oder anderen Hinsicht übertreiben. Opfer ihrer Gewalt sind ihre Ehen, ihre Familien und ihre eigene Gesundheit.
Solange ein Leistungsmensch sich nicht ehrlich mit seinem Verhalten und den Ursachen auseinandersetzt, kann er viel Unheil anrichten.

Dann ist da noch der passive Mann. Abraham ist ein gutes Beispiel. Immer wenn es brenzlig wird, versteckt er sich hinter den Rockschößen seiner schönen Frau. Als eine Hungersnot ihn und seine Familie nach Ägypten treibt, erzählt er dem Pharao, Sara sei seine Schwester. So hofft er, nicht unerwünschten Nebenbuhlern ins Visier zu geraten.
Er setzt seine Frau der Gefahr aus, um seine eigene Haut zu retten. Der Pharao führt Sara in seinen Harem. Aber die List wird aufgedeckt, als Gott die Ägypter kollektiv mit Krankheiten bestraft. Jetzt sollte man doch denken, dass Abraham seine Lektion begriffen hat, aber nein – Jahre später wiederholt sich das Ganze, diesmal in der Negev-Wüste.
Und was macht Abrahams Sohn Isaak? Er führt die unselige Tradition weiter und verrät seine Frau Rebekka auf dieselbe Weise.

Die Sünden der Väter vererben sich geradlinig weiter. Abraham ist ein guter Mann, ein Freund Gottes. Aber zugleich ist er ein Feigling. Ich kenne viele von seiner Sorte. Manche Männer können ihren Frauen gegenüber nicht zugeben, dass sie sich seit Jahren erfolglos abmühen.
Andere Männer sind noch nicht einmal ihrem Seelsorger gegenüber ehrlich. Es gibt Sprücheklopfer und anerkannte Größen in der Welt, die verstecken sich hinter dem Feigenblatt der Freundlichkeit oder der Spiritualität und gehen jeder noch so kleinen Schwierigkeit aus dem Weg. Und es gibt Männer, die verstecken sich hinter der Zeitung oder vor dem Fernseher und vermeiden jedes wirkliche Gespräch mit ihren Frauen und Kindern.

Auch ich bin in gewisser Weise ein wahrer Sohn Abrahams. Ich habe meine Frau geheiratet, ohne vorher die tieferen Fragen meines Daseins zu klären oder auch nur zu kennen. Am Tag nach der Hochzeit sehe ich mich auf einmal konfrontiert mit der Tatsache, dass diese Frau jetzt meine ständige Begleiterin sein wird. Dabei habe ich weder eine Ahnung, was es wirklich bedeutet, sie zu lieben, noch weiß ich, ob ich ihre Erwartungen an mich erfüllen kann (was immer das für Erwartungen sein mögen).

Was ist, wenn ich ihr alles gebe, was ich als Mann geben kann, und es ist nicht genug?

Dieses Risiko wollte ich nicht eingehen. Aber ich wusste, dass ich gut genug für anderes war, und so habe ich allmählich immer mehr Zeit dort verbracht. Spätnachts, am Wochenende, jeden wachen Moment war ich woanders. Ich versteckte mich, wie Adam. Ich rannte davon vor der Tatsache, dass meine Stärke gefragt war – und dass ich im Zweifel war, ob ich überhaupt über diese Stärke verfügte.

Es liegt auf der Hand: Adams und Evas Absturz erschüttert die Menschheit bis heute. Ein fataler Defekt hat sich ereignet, und jeder Sohn und jede Tochter bekommt ihn weitervererbt. Jeder kleine Junge, jedes kleine Mädchen in dieser Welt wird eines Tages entdecken, dass das eigene Herz verloren geht. Und jeder Mann, auch wenn er es
vielleicht nicht so ausdrücken würde, wird von der Frage umgetrieben:
„Bin ich wirklich ein Mann? Kann ich es packen, wenn es darauf ankommt? Habe ich das Zeug zu einem ganzen Kerl?“







Die Wunde der Männer


Die Geschichte von Adams Fall ist die Geschichte jedes Mannes. Sie ist einfach und unmissverständlich, mythisch in ihrer Kürze und Tiefgründigkeit. Und so tritt jeder Mann
in eine Welt, in der ihm sein Herz abhanden kommt. Hier beginnt die Geschichte, die uns sehr viel bewusster ist – unsere eigene Lebensgeschichte. Adams Geschichte ist vergleichsweise einfach und klar. Unsere eigene Geschichte erscheint daneben komplex und verworren, viel mehr Figuren sind im Spiel, und manchmal kann man der Erzählung
nur schwer folgen.

Aber das Ergebnis ist immer dasselbe: eine verwundete Seele. Jeder Junge wird auf seinem Weg ins Männerdasein verletzt. Ein Pfeil trifft ihn mitten ins Herz, raubt ihm seine Stärke. Nur selten wird über diese Wunde gesprochen; noch seltener wird sie geheilt. Und so trägt beinahe jeder Mann die Wunde mit sich herum.

Verursacht hat sie fast immer – der eigene Vater.

Woher kommt Männlichkeit?


Um zu verstehen, wie ein Mann innerlich verletzt wird, muss man zuerst verstehen, was der wesentliche Schritt bei der Entwicklung eines Jungen zum Mann ist: Männlichkeit wird verliehen. Wer er ist und was er drauf hat, das lernt ein Junge von einem Mann oder in der Gesellschaft von Männern. Er kann es nirgendwo anders lernen. Er kann es nicht von anderen Jungen lernen, und er kann es auch nicht von Frauen lernen.

Vom Beginn der Welt an war es so geplant, dass der Vater im Herzen des Sohnes das Fundament legt und ihm alles Wesentliche mitgibt – auch das Selbstvertrauen in die eigene Stärke. Papa sollte der erste Mann in seinem Leben sein, und er würde für
immer der wichtigste Mann bleiben. Ihm war auch aufgetragen, die Frage zu beantworten und ihm einen Namen zu geben. Der biblischen Überlieferung zufolge hat von allem Anfang an immer der Vater den Segen erteilt und hat im selben Zug den Sohn „benannt“.

Adam hat seinen Namen von Gott bekommen, und Gott hat ihn auch ermächtigt, seinerseits Namen zu verleihen. Adam gibt Eva ihren Namen, von daher gehe ich davon aus, dass er auch ihre Söhne benannt hat. Wir wissen, dass Abraham Isaak seinen Namen gab, und obwohl Isaaks Söhne Jakob und Esau offensichtlich von der Mutter benannt wurden, streiten sie verzweifelt um den Segen, der nur von der Hand des Vaters kommen kann. Jakob bekommt den Segen, und fast hundert Jahre später gibt er auf dem Sterbebett diesen Segen weiter an seine Söhne. Und zwar gibt er ihnen in diesem Zusammenhang einen Namen und ihre Identität.

Zacharias gibt seinem Sohn, dem zukünftigen Täufer, den Namen Johannes. Er setzt sich damit über eine familiäre Tradition hinweg, derzufolge der Sohn den Namen des Vaters bekommen hätte. Selbst für Jesus war es wichtig, dass sein Auftrag durch die Worte seines Vaters bestätigt wurde. Nach seiner Taufe im Jordan, unmittelbar vor der Versuchung des Teufels auf seine Identität in der Wüste, spricht ihm sein himmlischer Vater zu: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden“ .
Anders ausgedrückt: „Jesus, du bist aus dem richtigen Holz. Du hast das Zeug zum Sieger.“

Eine ganz spezielle Namensverleihung beeindruckt mich besonders. Es geht um Benjamin, den jüngsten Sohn Jakobs. Rahel bringt einen Jungen zur Welt, aber diese Geburt geht über ihre Kräfte; das Leben flieht aus ihr, und so nennt sie ihr Kind mit ihrem letzten Atemzug „Ben-Oni“, das heißt soviel wie „Sohn meiner Klage“.

Aber Jakob schreitet ein und ändert den Namen ab in „Benjamin“ – „Sohn meiner rechten Hand“ (Genesis 35,18). Das ist ein entscheidender Schritt, wenn die Identität eines Jungen nicht länger von der Mutter definiert wird, sondern vom Vater.

Wohlgemerkt: Es brauchte ein aktives Eingreifen des Mannes. Das erweist sich als wichtiges Grundprinzip.


Mütter und Söhne


Ein Junge wird von seiner Mutter zur Welt gebracht, und sie ist in den ersten Monaten und Jahren seines Lebens das Zentrum seines Universums. Sie stillt ihn, sie ernährt ihn, sie beschützt ihn, sie singt ihn in den Schlaf, sie liest ihm vor, sorgt sich um ihn „wie eine
Glucke“, so sagt es der Volksmund zu Recht. Oft belegt sie ihn mit zärtlichen Namen, nennt ihn „mein Lämmchen“ oder „mein Schatz“ oder „mein kleiner Freund“.

Aber ein Junge kann mit einem solchen Namen nicht zum Mann werden, und schon gar nicht mit einem Namen wie „Sohn meiner Klage“. Eines Tages ändert sich seine Blickrichtung, und er wird von da an die Zuwendung und Aufmerksamkeit seines Vaters suchen. Er will mit Papa Fangen spielen, mit ihm ringen, will mit ihm Zeit im Freien oder in der Werkstatt verbringen. Wenn der Vater nicht gerade zu Hause arbeitet, dann wird seine Rückkehr am Abend für den Jungen zum größten Ereignis des Tages.

Eine Mutter hat verständlicherweise daran zu kauen, dass der Vater ihr den bis dahin unangefochtenen ersten Platz im Leben ihres Sohnes streitig macht. Es gehört zu Evas Schmerz: loslassen, zur Seite treten. Nur wenige Mütter lassen sich bewusst auf diesen Prozess ein, nur sehr wenige kommen gut damit klar. Viele Frauen erwarten von ihren Söhnen, dass sie den Leerraum in ihrer Seele ausfüllen, den der Ehemann nicht füllen konnte oder wollte. Aber der Junge erwartet eine Antwort auf seine brennendste Frage, und diese Antwort kann nicht von seiner Mutter kommen.

Weiblichkeit kann niemals Männlichkeit stiften. Meine Mutter hat mich oft als ihren „Liebling“ bezeichnet – mein Vater nannte mich „Tiger“.Was glauben Sie wohl, welche Richtung ein Junge von sich aus einschlagen möchte? Er wird sich zwar immer noch von seiner Mutter trösten lassen (zu wem läuft er, wenn er sich die Knie aufgeschlagen hat?), aber das Abenteuer sucht er bei seinem Vater, mit ihm will er Kräfte messen, von ihm kann er am ehesten eine Antwort auf die entscheidende Frage erwarten.

Ein klassisches Beispiel für diese Rollenteilung ereignete sich eines Abends während einer gemeinsamen Autofahrt. Mein Bruder und ich diskutierten, was für ein Auto wir fahren wollen, wenn wir endlich den Führerschein hätten. „Ich dachte an einen Geländewagen“ – „Ich will lieber ein Motorrad“ – „Ein Panzer, das wärs
doch. Was meinst du, Papa?“ – „Ich würde einen Jeep nehmen. Wir könnten ein Maschinengewehr auf dem Dach montieren.“ „Und was ist mit dir, Mama? Was meinst du, was für einen Wagen soll ich nehmen?“ Kannst du dir vorstellen, was sie sagte? „Einen sicheren. Das ist die Hauptsache.“

Ihre Reaktion – „einen sicheren“ – ist so natürlich, so verständlich. Schließlich verkörpert sie Gottes Fürsorge. Aber wenn eine Mutter ihrem Sohn nicht erlaubt, gefährlich zu werden; wenn sie ihn nicht freigibt für Abenteuer mit dem Vater, dann wird sie ihn buchstäblich ent-mannen.

Ich habe kürzlich die Geschichte einer geschiedenen Frau gelesen, die auf jeden Fall verhindern wollte, dass ihr Exmann den gemeinsamen Sohn mit auf die Jagd nahm. Sie wollte gerichtlich erwirken, dass dem Vater verboten wird, den Jungen im Gebrauch von Waffen zu unterweisen. Damit hat sie ihren Sohn geschwächt. „Meine Mutter hat mich nie PacMan spielen lassen“, sagte mir ein junger Mann. Und ein anderer erzählt: „Wir wohnten ganz in der Nähe von einem Vergnügungspark. Da gab es auch eine Achterbahn – so ein altmodisches hölzernes Teil. Aber meine Mutter hat mich nie damit fahren lassen.“ So verweichlicht man ein Kind. Ein Junge muss davor bewahrt werden – durch das aktive Eingreifen des Vaters oder eines anderen Mannes.


Diese Art von Intervention ist Thema des Filmes Perfect World. Kevin Costner spielt darin den entflohenen Sträfling Butch Heynes, der einen achtjährigen Jungen als Geisel nimmt und mit ihm Richtung Staatsgrenze will. Im Lauf des Films wird klar: Die Entführung ist das
Beste, was dem Jungen geschehen konnte. Was wie der Untergang aussieht, ist in Wirklichkeit seine Rettung. Er hat nur Unterhosen an, als er entführt wird.
Genau so versuchen viele Mütter ihre Söhne zu halten, wenn auch unbewusst: Sie wollen ihr kleines Lämmchen immer bei sich behalten.

Die folgenden Tage verleben Heynes und der Junge – der keinen Vater hat – zusammen auf der Straße, und es entwickelt sich eine Art von Vertrauen. Heynes erfährt, dass der
Junge noch nie Achterbahn fahren durfte – seine Mutter hat es strikt verboten. Die nächste Szene zeigt den Jungen – Philipp ist sein Name – mit hoch erhobenen Armen. Er schaukelt unebene Landstraßen entlang – oben auf dem Dach des Geländewagens. Das ist sein Eintritt in die Männerwelt, eine Welt, in der Gefahr ganz selbstverständlich ist. Die Ermutigung zum Ritt auf dem Autodach beinhaltet zugleich eine Bestätigung: „Du kannst das; du gehörst da hin.“

Es kommt der Moment, in dem der flüchtige Schwerverbrecher Heynes dem Jungen ein richtiges Paar Hosen kauft (die Symbolik in diesem Film ist super), aber Philipp will die Hosen nicht vor seinen Augen wechseln. Er ist ein schüchterner, furchtsamer Junge;
selbst das Lächeln fällt ihm schwer. Heynes dämmert es, dass hinter dieser Verklemmung noch etwas stecken muss


„Was ist los? Hast du Angst, dass ich vielleicht deinen Pimmel
sehe?“
„Er . . . ist winzig.“
„Was?“
„Er ist winzig.“
„Wer hat dir das gesagt?“


Philipp verstummt. Es ist das Schweigen der Scham und der Geschlechtslosigkeit. Die Abwesenheit des Vaters ist hier mit Händen zu greifen. Also ergreift Heynes die Initiative. „Lass mal sehen . . . – Na los, ich bin ganz ehrlich.“

Philipp entblößt sich zögernd. „Nee, nee, Philipp. Gute Größe für dein Alter.“ Ein Lächeln zeigt sich auf Philipps Gesicht – als ob die Sonne aufgeht, und man weiß: In diesem Augenblick hat er eine entscheidende Schwelle überschritten.


Von einer Stärke zur andern


Männlichkeit ist etwas Wesentliches, das schwer zu artikulieren ist; aber jedenfalls giert ein Junge danach, so wie er gierig ist auf Essen und Trinken. Es ist etwas, das nur zwischen Männern vermittelt wird.

Robert Bly schreibt: „Die traditionelle und jahrtausendealte Weise, Söhne aufzuziehen, bestand darin, dass Väter und Söhne in nächster – vielleicht auch mörderisch naher – Nähe miteinander lebten, und der Vater den Sohn ein Handwerk lehrte: Bauer oder Tischler oder Schmied oder Schneider.“

Mein Vater lehrte mich angeln.Wir verbrachten lange Tage gemeinsam auf den Bunen in Dänemark. Ich werde nie vergessen, wie stolz mein Vater war, wenn ich dann mal einen Fisch am Haken hatte. Dabei war der Fang niemals das Eigentliche. Es war das Glück, der Kontakt, seine männliche Gegenwart, die sich in solchen Momenten auf mich übertrug. „Los! Hol ihn rein. Das war’s . . . Saubere Leistung!“

Wenn Männer mit verklärten Augen von ihren Vätern erzählen, dann sind es zumeist solche Erlebnisse: „Mein Vater hat mir beigebracht, wie man ein Auto repariert . . . – wie man einen Elfmeter schießt . . . – wie man ....“ Und ganz nebenbei verleihen die Väter den Söhnen ihren männlichen Segen.

„In den meisten Stammeskulturen ist das Zusammenleben von Vätern und Söhnen von einer fröhlichen Toleranz geprägt“, sagt Bly. „Der Sohn hat viel zu lernen, und daher verbringen Vater und Sohn Stunden damit, gemeinsam Pfeilspitzen herzustellen, einen Speer zu reparieren oder die Fährte eines schlauen Tieres zu verfolgen, wobei sie Erfolge und Fehlschläge teilen. Wenn Vater und Sohn wirklich viele Stunden gemeinsam verbringen, was manche Väter und Söhne heute noch tun, könnte man sagen, dass eine Substanz, die fast wie Nahrung ist, von dem älteren Körper auf den jüngeren übergeht.“
Deshalb trägt mein Junge gern Ringkämpfe mit mir aus – so wie jeder gesunde Junge gerne seine Kräfte mit dem Vater misst. Die Jungen lieben den körperlichen Kontakt, die leichte Berührung der Wange, sie wollen das Sandpapier der Bartstoppeln fühlen, wollen die Körperkraft spüren und ihre eigene an der des Vaters erproben.


Robert Bly erinnert uns: „Die alten Gesellschaften glaubten, dass ein Junge nur durch Rituale und Bemühungen, nur durch das ‚aktive Eingreifen der älteren Männer‘ zum Mann wird.“ Der Vater oder ein anderer Mann muss aktiv eingreifen, und die Mutter muss es zulassen. Bly berichtet von einem Stammesritual, in dem ein Junge von den Männern weggebracht wird zur Initiation. Soweit noch nichts Ungewöhnliches. Aber wenn in diesem Fall der Junge zurückkehrt ins Dorf, dann tut seine Mutter so, als habe sie ihn nie zuvor gesehen. Sie bittet darum, dem „jungen Mann“ vorgestellt zu werden.

Das ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie eine Mutter ihren Sohn auf seiner Reise in die Welt des Vaters unterstützen kann. Versäumt sie es, gibt sie ihren Sohn nicht frei, dann werden die Verhältnisse später umso komplizierter – besonders, wenn der Sohn heiratet. Zwischen ihm und der Mutter besteht ja immer noch eine enge Verbindung – eine Art gefühlsmäßiger Inzest. Er muss seine Loyalität verteilen. Und das kann nicht gutgehen.



Deshalb heißt es in der Bibel: „Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau, und sie werden ein Fleisch“ (Genesis 2,24).

Wenn die Mutter klammert, dann wird sich der Junge loszureißen versuchen. Manchmal auch mit Gewalt. Das geschieht typischerweise in der Teenagerphase und äußert sich oft in widerwärtigem Verhalten und in hässlichen Worten des Jugendlichen. Die Mutter fühlt sich abgelehnt, und der Junge hat Schuldgefühle, dabei weiß er instinktiv, dass er von ihr loskommen muss

Mir ist es selber so ergangen, und die Beziehung zu meiner Mutter ist seitdem nicht besonders gut. Ich habe viele erwachsene Männer getroffen, die einen Groll gegen ihre Mütter hegen, ohne dass sie genau wüssten, warum. Sie wissen nur eins: Eine allzu enge Verbindung ertragen sie nicht mehr. Sie rufen auch nur selten an.

Es kommt dann so etwas wie: „Ich hasse diese Telefonate mit meiner Mutter. Sie sagt
mir immer so was wie: ‚Es ist gut, deine feine Stimme zu hören.‘ Ich bin fünfunddreissig, und sie behandelt mich immer noch wie einen Säugling.“ Irgendwie spürt er, dass allzu enge Vertrautheit mit seiner Mutter seine Entwicklung als Mann gefährdet. Als ob er in
die Kindheit zurückgeworfen würde. Diese Furcht ist natürlich nicht rational begründet, aber sie deutet darauf hin, dass in seiner Erziehung zweierlei versäumt wurde: Die Mutter hat ihn nicht ziehen lassen, und der Vater hat ihn nicht mitgenommen.

Mütter mögen manches falsch machen, aber der Vater kann die Scharte auswetzen, indem er aktiv am Leben des Sohnes teilnimmt. Der Sohn will etwas hören über seine Stärke, über seine Fähigkeit, sich im Leben zu behaupten. In der Entwicklung vom Jungen zum Mann sind viele solche Momente nötig.

Der Vater hat es in der Hand und die Pflicht, die Möglichkeiten dafür zu schaffen und seinen Sohn in die Situation einzuführen. Und dann, wenn die Frage der Fragen auftaucht, kann er direkt ins Herz seines Sohnes hineinsprechen: Ja, du bist ein Mann. Du hast das Zeug dazu.

Aber viele Väter verpassen diese Gelegenheiten. Und fügen den Herzen ihrer Söhne damit die tiefsten Wunden zu.Wie sagt doch Frederick Buechner: „Fremde und fremde Sichtweisen können die Welt eines Kindes zwar erschüttern. Aber einem Kind den Boden unter den Füßen wegziehen – das schaffen nur die engsten Vertrauten, die Menschen, die das Kind am besten kennt und am meisten liebt.“


Vom Vater verwundet


D. kann sich genau an den Tag erinnern, als ihm die Wunde zugefügt wurde. Seine Eltern hatten in der Küche eine Auseinandersetzung, und der Vater beschimpfte die Mutter aufs Schlimmste. Als er für sie Partei ergreifen wollte, explodierte sein Vater. „Ich weiß nicht mehr alles, was er gesagt hat, aber seine letzten Worte klingen mir noch im Ohr: ‚Du bist ja so ein Muttersöhnchen!‘ Und der Ton, in dem er das sagte! Dann verließ er den Raum.“ Hätte er eine sehr enge Beziehung zu seinem Vater gehabt, dann wäre die Verletzung wohl weniger tragisch gewesen. Worte der Liebe hätten sie allmählich heilen können. Aber als der Schlag kam, war die Beziehung zwischen den beiden schon seit Jahren abgekühlt.

Sein Vater war oft von morgens bis abends absorbiert von seiner Arbeit, und so hatten sie nur selten Zeit miteinander verbracht. Obendrein hatte er den Eindruck, dass sein Vater insgeheim von ihm enttäuscht war. Er war nicht gerade ein Modellathlet, aber sein Vater hatte Hochachtung vor guten Sportlern. Andererseits hatte er eine tiefe geistliche Sehnsucht und suchte sie in Gottesdiensten und kirchlichen Veranstaltungen zu stillen – wofür sein Vater überhaupt kein Verständnis hatte. Und so versetzten ihm diese Worte seines Vaters den entscheidenden, den tödlichen Schlag.

Leanne Payne beschreibt eine glückliche Vater-Sohn-Beziehung so, dass darin „der unerschütterliche Baum maskuliner Stärke in einem Vater das zarte Pflänzchen der Männlichkeit in seinem Sohn schützt und nährt.“ Sein Vater allerdings hat das zarte Pflänzchen mit der Axt traktiert. Ich wünschte, so etwas wäre die seltene Ausnahme. Leider habe ich aber schon zahllose Geschichten dieser Art gehört. Da war zum Beispiel ein Junge namens C., der liebend gern Klavier spielte. Sein Vater und seine Brüder dagegen waren begeisterte Sportler. Eines Tages kamen sie zurück vom Sportplatz und trafen C. am Klavier an. Wer weiß, was sich da in der Seele des Vaters über Jahre an Verachtung angestaut hat. In diesem Augenblick jedenfalls bekam C. alles auf einmal ab: „Schau dir diese Schwuchtel an.“

Brutale und herzlose Väter haben auf die entscheidende Frage eines Jungen nur vernichtende Antworten. „Bin ich ein ganzer Kerl? Bin ich ein Mann, Papa?“ Nein, du bist ein Muttersöhnchen, ein Idiot, eine Schwuchtel. Solche Schmähungen wirken wie ein Schuss in die Brust. Körperliche Gewalt oder sexuelle Übergriffe kommen oft noch dazu und tun ein Übriges. Viele Männer kommen ohne Hilfe von außen nie über die erlittenen unaussprechlichen Bosheiten hinweg.

Immerhin einen Vorteil haben derartige Attacken: Sie sind offensichtlich. Man kann sie zuordnen. Passive Väter fügen ihren Söhnen noch heimtückischere, noch verderblichere Wunden zu. Sie schwären wie ein Krebsgeschwür. Sie sind oft so subtil, dass sie anfangs gar nicht als Wunden erkannt werden. Umso schwerer sind sie zu heilen.


Bly drückt es so aus: „Vom Vater keine Anerkennung zu bekommen ist eine Verletzung . . . Wenn man als Kind seinen Vater nie zu Gesicht bekommt, nie mit ihm zusammen ist, wenn man einen distanzierten Vater hat, einen abwesenden Vater, einen arbeitssüchtigen Vater, dann ist das eine Verletzung.“

Der Vater meines Freundes A.starb, als er erst vier Jahre alt war. Die Sonne in seinem Universum sank und ging nie wieder auf. Wie soll ein kleiner Junge das verstehen?

Jeden Nachmittag stellte sich ans Fenster zur Straße hin und hielt nach seinem Vater Ausschau. Das ging ein ganzes Jahr so.

Von vielen Männern hört man, dass ihre Väter sich einfach aus dem Staub gemacht haben. Der Vater von S. hat es so gemacht, einfach auf und davon, und zurück blieb seine Mutter, eine lebensuntüchtige Frau. Sie konnte ihn nicht erziehen. Also wurde er bei Onkel und Tante untergebracht. Wenn Väter sich scheiden lassen oder einfach so verschwinden, schlagen sie damit immer auch den Kindern Wunden. Ein Kind wird stets glauben, dass Papa nicht gegangen wäre, wenn es sich besser oder anders verhalten hätte.

Manche Väter verletzen vor allem durch ihr Schweigen. Sie sind zwar da, aber für ihre Söhne nicht ansprechbar. Das Schweigen macht taub. Ich habe mir als Junge zeitweise gewünscht, dass mein Vater sterben sollte, und hatte deswegen entsetzliche Schuldgefühle. Ich verstehe heute, dass ich jemanden wollte, der meine Wunde erkannte
und anerkannte. Sie brauchte eine Berechtigung. Mein Vater war fort, obwohl er körperlich immer da war. So hatte ich also eine Wunde, die niemand sehen oder verstehen konnte. – Im Fall eines schweigenden, passiven oder abwesenden Vaters bleibt die große Frage unbeantwortet.

„Bin ich ein Mann, Papa? Werde ich einer?“ Keine Antwort ist auch eine, und die lautet in diesem Fall: „Ich weiß es nicht . . . ich habe meine Zweifel . . . du musst es selbst herausfinden . . . wahrscheinlich nicht.“


Wie sich die Wunde auswirkt


Jeder Mann trägt eine Wunde mit sich herum. Ich habe noch nie einen Mann getroffen, der keine verletzte Seele gehabt hätte. Dein Leben mag dir gut und harmonisch erscheinen, und doch lebst du in einer gefallenen Welt und sind umgeben von gebrochenen Menschen. Deine Eltern mögen wunderbar gewesen sein – perfekt waren sie nicht. Sie ist eine Tochter Evas, er ist ein Sohn Adams. Also haben sie beide Verletzungen erlitten und selbst Wunden geschlagen. Und jede Wunde, ganz gleich ob offen oder versteckt zugefügt, kommt mit einer Botschaft. Weil sie mit derartiger Gewalt vermittelt wird, wirkt diese Botschaft endgültig und wahr, absolut unanfechtbar. Wir müssen darauf reagieren, und unsere Reaktion formt unsere Persönlichkeit in bezeichnender Weise. Hier entsteht ...


Der Kampf um das Herz eines Mannes


Vor ein paar Jahren hat mein Sohn den großen Schritt in die erste Schulklasse gemacht. Das ist eine gewaltige Veränderung im Leben eines Kindes:Mamas schützende und tröstende Nähe aufgeben, den Tag in der Schule verbringen, mit all den „großen“ Kindern zusammen sein. Aber er hat ein sehr offenes und freundliches Wesen, und wir wussten, er würde das spielend schaffen.
Es machte Spaß, mit ihm die Freuden dieser ersten Schultage zu teilen – eine glänzende Dose fürs Pausenbrot, nagelneue Bleistifte No. 2, eine Schachtel Buntstifte mit eingebautem Spitzer, den neuen Schreibtisch, neue Freunde.
Aber dann war er eines Abends ungewöhnlich schweigsam. „Was ist los mit dir?“, fragte ich. Er wollte es nicht sagen, traute sich noch nicht einmal aufzublicken. „Was ist passiert?“ Er rückte nicht damit heraus. Schließlich kam doch Licht ins Dunkel: eine Rangelei. Auf dem Pausenhof hatte ihn ein aufgeblasener Drittklässler zu Boden gestoßen, und zwar vor den Augen seiner Freunde. Die Tränen liefen, als er uns das erzählte. „Schau mich an.“ Er hob langsam den tränenfeuchten Blick, widerstrebend. Scham stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Pass genau auf, was ich dir jetzt sage. Hörst du mir zu?“ Er nickte, seine großen Augen auf meine gerichtet. „Das nächste Mal, wenn dich dieser Typ umschubst, machst du Folgendes: Ich will, dass du aufstehst . . . und dann verpasst du ihm eine, so fest du nur kannst.“

Erstaunen und Befriedigung auf seinem Gesicht. Dann ein Lächeln. Warum um alles in der Welt habe ich ihm einen solchen Rat gegeben? Und warum war er so begeistert davon?Warum finden auch manche von uns diesen Rat prima, während andere entrüstet widersprechen?
Doch, ich weiß, was Jesus sagt: Wir sollen die andere Wange hinhalten. Aber wir haben diesen Vers allzu oft falsch gedeutet. Man kann einen Jungen nicht lehren, stark zu sein, indem man ihn von dieser Stärke entblößt. Jesus hätte sehr wohl Vergeltung üben können, glaube mir. Aber er hat sich entschieden, es nicht zu tun.

Und doch empfehlen wir einem Jungen, der vor seinen Kameraden beleidigt wird, dessen Würde in den Schmutz getreten wird, dass er das einfach so über sich ergehen lässt?
Das wird ihn fürs Leben zeichnen. Von diesem Moment an wird er passiv und ängstlich sein und bleiben. Er wird aufwachsen, ohne zu wissen, wie man sich behauptet. Er wird nie erfahren, dass er tatsächlich ein Mann ist. Oh ja, er wird höflich, selbst beherrscht, wohlerzogen, ehrerbietig sein. Sein Verhalten wird moralisch wirken, wird aussehen wie „die andere Wange hinhalten“.
Aber in Wirklichkeit ist es Schwäche.Man kann keine andere Wange hinhalten, wenn man sich nicht zuvor wieder aufgerappelt hat. Unsere Kirchen sind voll von Männern, die am Boden geblieben sind.

Für einen Augenblick war seine Seele in einem Schwebezustand. Dann kam das Feuer zurück in seine Augen, und die Scham verschwand. Aber die Seelen vieler, sehr vieler Männer sind immer noch in der Schwebe, weil sie niemals jemand aufgefordert hat, gefährlich zu sein. Niemand hat ihnen geholfen, ihre Stärke zu entdecken. Sie wissen nicht, dass sie Manns genug sind. „Ich spüre, dass es in mir einen stürmischen Ozean gibt, und ich bemühe mich ständig, den Sturm zu stillen“, sagt ein junger Mann. „Dabei wäre ich gern gefährlich. Was meinst du . . . kann ich das schaffe


The most loving women are the women who will test you the most. She wants you to be your fullest, most magnificent self. She won’t settle for anything less. She knows it is true of you. She knows in your deepest heart you are free, you are Shiva. Anything less than that she will torment. And, as you know, she’s quite good at it.


 
koc
Beiträge: 20.841
Punkte: 18.109
Registriert am: 10.08.2009


RE: Fernbeziehung zu Ende! Was jetzt....

#164 von lamagra ( gelöscht ) , 18.12.2011 18:01

Zitat von koc



Unser Zoo war jahrelang stolz auf einen der größten Löwen, den ich je gesehen habe. Ein wunderbares Tier, fast 250 kg schwer, mit einer wunderbaren Mähne und beeindruckenden Pranken.

Panthera leo, der König der Wildnis. Sicher, er war eingesperrt, aber ich kann dir sagen: Das Gitter beruhigt einen nur recht wenig, wenn man sich klar macht, dass das Wesen da in knapp zwei Metern Entfernung einen unter anderen Umständen als Mittagessen betrachten würde.

Ernsthaft: Ich fühlte mich jedes mal gedrängt, meine Kinder vor ihm in Sicherheit zu bringen, als ob er uns zu fassen kriegen könnte, wenn er nur wollte. Trotzdem zog es
mich immer wieder zu ihm hin, und während die anderen ins Affenhaus oder zum Tigergehege weitergingen, blieb ich zurück, um noch kurz in der Gegenwart eines so majestätischen, kraftvollen und tödlichen Wesens verbringen zu können. Vielleicht war es eine Mischung aus Furcht und Bewunderung, vielleicht war es auch nur, dass mir der Anblick dieser großen alten Raubkatze in ihrem Käfig das Herz brach.

Dieses wundervolle, schreckliche Geschöpf hätte die Weite der Savanne durchstreifen sollen, wo es seine Kraft herausbrüllen, alle anderen Steppenbewohner vor Furcht erzittern lassen und Zebras und Gazellen zur Strecke bringen könnte, wann immer seine Natur es dazu trieb.
Stattdessen verbrachte der Löwe jede Stunde jedes Tages eines jeden Jahres allein in einem Käfig, der kleiner war als mein Schlafzimmer. Sein Futter wurde ihm durch eine kleine Metalltür serviert.
Manchmal konnte man sein Brüllen hören. Es klang nicht wirklich bedrohlich, eher traurig. Während all meiner Besuche im Zoo schaute er mir nicht ein einziges Mal in die Augen. Ich hätte das so gern einmal erlebt, wollte um seinetwillen unter seinem Blick erstarren,
wäre froh gewesen, wenn er mit der Pranke nach mir geschlagen hätte. Aber er lag nur da, flach atmend, teilnahmslos und gelangweilt, und hin und wieder wälzte er sich von einer auf die andere Seite.

Denn nach jahrelangem Dahinvegetieren in einem Käfig glaubt ein Löwe nicht mehr daran, dass er ein Löwe ist . . . – und ein Mann glaubt nicht mehr, dass er wirklich ein Mann ist.



Wieso fühle ich mich irgendwie wie der Löwe der eingesperrt ist und nicht mehr weiss was er tun soll. Klar, ich habe ja geschrieben, dass es mir im Augenblick gut geht. Ich hab nen tollen Job, sehe nicht schlecht aus (dass darf ich auch mal sagen) und ich werde von meinen Freunden akzeptiet und oft als Mann wahrgenommen. Oft sagt man mir, dass es mehr von meinem Schlag bräuchte.

Aber, ich habe immer ein sehr starkes stechen in meinem Herzen. Ich weiss nicht was icht tun soll, oder wohin ich gehen soll. Mir fehlt ein Ziel im Leben. Ich komme irgendwie nicht vom Fleck. Könnte es sein, dass ich eine wahrhafte Angst habe? Warum klammere ich mich zum Beispiel immer noch an meine Beziehung zu meiner Ex? Obwohl es genug Frauen gibt.

Habe ich Angst, obwohl ich mich in meinem Beruf täglich behaubten muss, mich den Herrausforderungen zu stellen? Ich trainiere Menschen, wie man in Krisensituationen überlebt. Wie man sich im Kampf behaubtet und doch komme ich mir wirklich orientierungslos vor. Ich komme mir wirklich hilfslos vor. In mir staut sich eine gefährliche Mischung aus Angst, Scham, Orientierungslosigkeit und Wut an. Mir fehlen wahrhaftig wirkliche Ziele im Leben. Einen guten Beruf zu haben, ein gutes Leben zu führen, was bringt mir dass, wenn ich mich nicht wirklich frei fühlen kann. Am liebsten wurde ich einfach losgehen und mich auf abenteuerliche Reisen begehen... aber wenn ich das tue, werde ich als gesellschaftliche Randfigur abgetan.

Ich suche dass Abenteuer und finde nur den alltägliche Trott des Alltags. Ständig wirst du angerempelt, und wenn du dir das mal nicht gefallen lassen willst, wirst du als Aussätziger behandelt. Von den Frauen wirst du oft gar mit Missgunst wahrgenommen, und diese flüchten sich dann zu den möchtegern Ganster. Jedoch kommen genau diese Typen zu mir, fangen sie wirklich nach 5 Tagen an zu jammern und über psychische Probleme zu klagen. Aber gleichzeitig schlagen sie sich bei jeder Gelegenheit in Kneippen die Köpfe ein und baltzen sich auf, wie grossartig sie doch sind. Jedoch, wenn sie dann bei mir sich selbst versorgen müssen, sind sie noch hilfloser als kleine Schuljunge.

Dann geht man wieder mal aus, hofft jemanden interessantes zu treffen mit dem man sich einlassen möchte, und was bekommt man zu sehen? Solche Dieter Bohlen Tussis bei denen du auf den ersten Blick gleich ko.... könntest. Oder dass andere Teil des radikals, Emanzipanzen.....

Ist dass wirklich die Realität, oder sehe ich in meiner eigenen Ohnmacht die Löhsung nicht. Was kann ich da tun..... wie finde ich zum wahren Leben zurück. Hat irgendeiner dass schon mal geschafft?

Oder ist die Lösung einfach, dein Leben zu führen ohne sich unter gesellschaftlichen Druck (Karriere, Familie gründen etc.) zu begeben und einfach alles zu ignorieren?

Und dass schlimmste Sprichwort: zeig einer Frau dass du sie liebst, wird sie dich hassen. Was soll eigentlich dieser Qu....


lamagra
zuletzt bearbeitet 18.12.2011 18:06 | Top

RE: Fernbeziehung zu Ende! Was jetzt....

#165 von koc , 18.12.2011 20:49

Zitat von lamagra
[ Am liebsten wurde ich einfach losgehen und mich auf abenteuerliche Reisen begehen... aber wenn ich das tue, werde ich als gesellschaftliche Randfigur abgetan.



Und wem gestehst du dieses Urteil über DEIN Leben zu? Und warum?


The most loving women are the women who will test you the most. She wants you to be your fullest, most magnificent self. She won’t settle for anything less. She knows it is true of you. She knows in your deepest heart you are free, you are Shiva. Anything less than that she will torment. And, as you know, she’s quite good at it.


 
koc
Beiträge: 20.841
Punkte: 18.109
Registriert am: 10.08.2009


RE: Fernbeziehung zu Ende! Was jetzt....

#166 von lamagra ( gelöscht ) , 18.12.2011 21:38

Zitat von koc


Und wem gestehst du dieses Urteil über DEIN Leben zu? Und warum?



Naja, einerseits bin ich einmal von meiner Familie ein wenig unter Druck, anderseits bin ich es selber der mich viel unter Druck setzt. Das mit der letzten Beziehung hat mich anscheinend so sehr aus der Bahn geworfen, dass ich einfach nur noch am schweben bin und gar nicht weiss wo ich hin soll. Ich fokosiere mich auch selbst zu sehr auf gesellschaftlichen Normen. Ich meinem Beruf ist es zu Teil auch notwendig. Das sogenannte harmonische Leben (ein Haus, eine Frau, zwei Kinder etc.) ist sehr stark in mir präsenz. Ich bekam dass auch in meiner Jugend immer vorgetragen. Das Positive ist, dass es mir nicht mehr so wichtig ist, was Andere von mir denken.

Irgendwie wage ich es auch nicht, denn letzten Schritt zu gehen um eine neue Lebensentwicklung zu starten. Ich schaffe es auch noch nicht das Thema Ex definitiv abzuhaken. Auch wenn mir schon lange bewusst ist, dass diese Geschichte eigentlich vorbei ist und ein zusammenkommen unmöglich ist.

Ich gebe mir echt Mühe, aber ich komme nicht weiter.......... in mir herrscht irgendwie ein Konflikt der im Moment ausgetragen wird und es ist nicht ganz klar welche , nenne es mal Seite, gewinnen wird. Anders ausgedrückt, im Beruf bin ich top, privat bin ich ein flob.


lamagra

RE: Fernbeziehung zu Ende! Was jetzt....

#167 von koc , 18.12.2011 21:53

Wie gesagt, es ist noch lange ned fertig, das war nur ein Auszug...

Was in dir derzeit tobt, ist der Kampf zwischen dem, was du dir von anderen aufdrängen lässt und dem, was du wirklich willst.


The most loving women are the women who will test you the most. She wants you to be your fullest, most magnificent self. She won’t settle for anything less. She knows it is true of you. She knows in your deepest heart you are free, you are Shiva. Anything less than that she will torment. And, as you know, she’s quite good at it.


 
koc
Beiträge: 20.841
Punkte: 18.109
Registriert am: 10.08.2009

zuletzt bearbeitet 18.12.2011 | Top

RE: Fernbeziehung zu Ende! Was jetzt....

#168 von JJ77 ( gelöscht ) , 18.12.2011 22:02

warum sollte man das als gesellschaftliche Norm auslegen das du den inneren Wunsch verspürst das eine Frau und 2 Kinde das sind was du gerne möchtest und
brauchst? Es ist doch eher deine Innere Einstellung und hat m.M. nach nichts mit Zwang von aussen/Druck von aussen zu tun. Du musst nicht etwas erfüllen was andere von dir erwarten, nicht im privaten Leben.

Natürlich hast du recht das von den Eltern und vor allem von Leuten aus der "alten Generation" darauf geachtet wird, aber das waren damals auch ganz andere Zeiten, mit
heute nicht mehr zu vergleichen, leider muss ich sagen. Gut alles war damals auch nicht gut, aber vieles einfacher und der zusammenhalt war einfach größer, weil
es auch eine gewisse Abhängugkeit gegeben hat.

Wenn du innerlich noch nict soweit bist das musst du diesen Schritt ja auch gar nicht tun, warum auch? Ich selbst kann mich ja von der Vorstellung noch nicht
ganz lösen das meine Ex + mein Sohn + ich selbst mal wieder irgendwann zusammenkommen, somit bin ich gedanklich auch noch nicht so weit, werde
wahrscheinlich mein ganzes Leben damit umgehen müssen. Daher lerne ich Frauen kennen und lasse mir viel Zeit bei der Entscheidung ob Beziheung ja oder nein.
Mich drängt doch nichts und dich doch auch nicht.

Gut ist da beruflich bei dir alles läuft, natürlich ist das nur ein Teil deines Lebens und vielleicht auch in deinen Augen nicht der wichtigste, aber es ist und bleibt
einer der Bausteine auf denen vieles aufbaut.

Das du privat ein Flop bist kann ich so nicht gelten lassen, du machts dir doch Gedanken um dein Leben, das ist doch schon mal was, ich kenne zu viele denen einfach
alles egal ist, du gehörst nicht dazu, ich selbst auch nicht.

Denke wir gesagt das du dich diesem Konflikt einfach weiterhin stellen solltest und auch musst, und lasse dir einfach Zeit udn vor allem lass dir nicht sagen was gut und schlecht für
dich ist, denn du bestimmst dein Leben, tu einfach das was sich für dich gerade gut anfühlt.


JJ77
zuletzt bearbeitet 18.12.2011 22:06 | Top

RE: Fernbeziehung zu Ende! Was jetzt....

#169 von Char , 19.12.2011 15:07

Zitat von lamagra



Aber, ich habe immer ein sehr starkes stechen in meinem Herzen. Ich weiss nicht was icht tun soll, oder wohin ich gehen soll. Mir fehlt ein Ziel im Leben. Ich komme irgendwie nicht vom Fleck. Könnte es sein, dass ich eine wahrhafte Angst habe? Warum klammere ich mich zum Beispiel immer noch an meine Beziehung zu meiner Ex? Obwohl es genug Frauen gibt.




Auf der Welt oder in deinem von dir ausgesuchten näheren Umfeld (Freizeit und auch Beruf)?
An den richtigen Plätzen hast du soviele Frauen um dich herum, sodass Gedanken an Ex ganz schnell verblassen. Lasse sie ruhig mal näher und tiefer auf dich einwirken, die Ausstrahlung der Damen.


 
Char
Beiträge: 7.229
Punkte: 4.729
Registriert am: 20.06.2011


RE: Fernbeziehung zu Ende! Was jetzt....

#170 von lamagra ( gelöscht ) , 19.12.2011 22:54

Zitat
Char

Auf der Welt oder in deinem von dir ausgesuchten näheren Umfeld (Freizeit und auch Beruf)?
An den richtigen Plätzen hast du soviele Frauen um dich herum, sodass Gedanken an Ex ganz schnell verblassen. Lasse sie ruhig mal näher und tiefer auf dich einwirken, die Ausstrahlung der Damen.



Genau da liegt ja der Hund begraben. Mich reizen die einfach nicht. Sehr wahrscheinlich habe ich zu hohe Ansprüche (Podestgedanke) oder bin einfach noch nicht so weit. Ich habe wirklich nur interesse, wenn es sich nicht nur um was oberflächliches handelt. Ist schwierig zu beschreiben. Vieleicht klingt es für einen Mann auch ziemlich blöd, wenn er sagt, dass er einfach nur die EINE will. Nichts anderes. Nur die die EINE.

Dafür läuft es eben wie schon gesagt beruflich sehr gut. Ich gehe voll auf in meiner Arbeit und es macht mir riesigen Spass. Aber wenn man dann nach Hause kommt, und das gewisse etwas fehlt, fühlt es sich eben nur halb so gut an.

Und wie schon oben gesagt, ich steh irgendwie extrem im Konflikt mit mir selbst. Einerseits stehe ich zu mir selbst, andererseits habe ich so etwas wie eine Furcht in mir. Es ist sehr schwer das zu beschreiben. Schon nur dass ich hier so was schreibe ist für mich was ganz Neues. Hätte ich vor 7 Monaten nie getan.... aber, es lohnt sich.


lamagra

RE: Fernbeziehung zu Ende! Was jetzt....

#171 von MrInkognito ( gelöscht ) , 19.12.2011 23:35

Hi,
ich glaube das muss Mann einfach entspannt sehen. Es gibt doch überhaupt keine Notwendigkeit zwingend mit jemandem zusammen zu sein oder?
Irgendwann (meistens genau dann, wenn man am wenigsten damit rechnet) läuft dir wieder ein Mensch über den Weg der dich interessiert. Dann passiert alles weitere mehr oder weniger automatisch.
Bis dahin ist es doch ein guter Plan an den Rahmenbedingungen zu schrauben, d.h. Job usw. oder erfülle dir ein paar Träume. Wenn nicht jetzt wann dann.
Mfg MrI.


MrInkognito

RE: Fernbeziehung zu Ende! Was jetzt....

#172 von Schiffmeister ( gelöscht ) , 20.12.2011 00:16

ähm leute ihr schreibst alle kursiv?


Schiffmeister

RE: Fernbeziehung zu Ende! Was jetzt....

#173 von Schiffmeister ( gelöscht ) , 20.12.2011 00:17

hää, was ist denn hier mit der Schriftart passiert??Hat das eine besondere Bewandnis?


Schiffmeister

RE: Fernbeziehung zu Ende! Was jetzt....

#174 von koc , 20.12.2011 07:37

Zitat von Schiffmeister
hää, was ist denn hier mit der Schriftart passiert??Hat das eine besondere Bewandnis?



keine Ahnung


The most loving women are the women who will test you the most. She wants you to be your fullest, most magnificent self. She won’t settle for anything less. She knows it is true of you. She knows in your deepest heart you are free, you are Shiva. Anything less than that she will torment. And, as you know, she’s quite good at it.


 
koc
Beiträge: 20.841
Punkte: 18.109
Registriert am: 10.08.2009


RE: Fernbeziehung zu Ende! Was jetzt....

#175 von lamagra ( gelöscht ) , 22.12.2011 20:17

Zitat von Schiffmeister
hää, was ist denn hier mit der Schriftart passiert??Hat das eine besondere Bewandnis?



Passt doch zur allgemeinen Situation bei mir, total Schräg......

Ok, dass mit dem Fundament aufbauen ist ja richtig. Beruflich sowie Hobbys etc. sind für mich sehr wichtige Aspekte. Beruflich kann ich mich auch gar nicht beschweren. Habe heute schon wieder ein Jobangebot von einer Firma erhalten. Darum sage ich ja, es läuft in diesem Bereich sehr sehr gut.

Aber, innerlich ist es einfach ein Sch****zustand. Und besonders, dass ich wieder im Bereich Ex sehr weit zurückgefallen bin. Ich weiss nicht einmal warum mich diese Frau so ''fesseln'' kann. Ihr konntet ja alle lesen, wie kindisch die Trennung abgegangen war. Total unreif, aber trotzdem diese Gefühle....... und das nach 5 1/2 Monaten.

Halte aber permanent KS.... nie einmal gemeldet.... klar im Internet nachgeschaut habe ich, aber dass hat sich dann nach einer gewissen Zeit sehr schnell gelegt. Und jetzt wieder in so einen Zustand zurück zu fallen ist einfach nur verdammt deprimierend. Ihr bin ich ja sowieso egal (wenn nicht sogar tot).......

Und auch nur beim Gedanken an ein Regame- / Kontaktversuch dreht sich mir der Magen um. Da könnte ich mich ja direkt zu einem Eunuchen degradieren

Bin einfach ziemlich orientierungslos und weiss nicht was ich machen soll......


lamagra
zuletzt bearbeitet 22.12.2011 20:17 | Top

   

Sie will nur noch ihre Ruhe

Xobor Forum Software von Xobor
Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz