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Das Tao

Das Tao

18.09.2016 20:48

Der einige Schritt, der auf deiner persönlichen Reise ins Erwachen steht, ist der Schritt, die in diesem Moment vor dir liegt. Es ist sogar der einzige Schritt, der dir wirklich möglich ist. Alle anderen Schritte auf diesem Weg sind nur theoretisch und nicht real bis auch sie direkt vor dir auf deinem Weg liegen. Ich bin auf der selben Reise unterwegs und biete dir an, dich zu begleiten, solange es dir nützlich ist.


Das Tao

Der einige Schritt, der auf deiner persönlichen Reise ins Erwachen steht, ist der Schritt, die in diesem Moment vor dir liegt. Es ist sogar der einzige Schritt, der dir wirklich möglich ist. Alle anderen Schritte auf diesem Weg sind nur theoretisch und nicht real bis auch sie direkt vor dir auf deinem Weg liegen. Ich bin auf der selben Reise unterwegs und biete dir an, dich zu begleiten, solange es dir nützlich ist.

Es wäre mir ein Vergnügen, wenn wir für eine Zeit lang zusammen diesen Weg gehen würden. Dieser Blog hier bietet dir eine Struktur, in der wir genau das tun können. Bist du bereit für den nächsten Schritt?

Das erste, was du lernen musst, ist, dass das hier kein linearer Blog ist. Er breitet nicht zu Beginn seine Grundvoraussetzungen aus, baut auf diesen auf und erweitert sie auch nicht in logischem Fortschreiten. Jeder Schritt ist ein kleines Gedicht, das einen Lebensausschnitt auf dem Weg betrachtet. Das kann diejenigen frustrieren, die davon ausgehen, dass so ein Blog methodisch aufgebaut sein muss, um hilfreich zu sein.

Aber das Leben ist nicht methodisch. Wir nehmen wahr, dass das Leben sich linear entfaltet, weil unser Gehirn einen Moment nach dem anderen verarbeitet. Aber das Leben ist in Wirklichkeit ein unendlich vielfältiger Tanz, an dem wir teilhaben, von dem wir aber nur ein paar begrenzte Ausschnitte zu sehen bekommen. Daher ist der Weg der Bewusstheit und des Erwachens voller Biegungen und Windungen, voller Rastplätze und steiler Stufen. Manchmal muss man auch wieder ein Stück zurückgehen. All das erscheint nicht in einer erkennbaren Ordnung. gerade wenn wir glauben, wir könnten keine Stufe mehr steigen, öffnet dich der Weg auf eine zur Rast einladenden Wiese. Gerade wenn wir es genießen, an einem plätschernden Bach zu wandern, öffnet sich eine Schlucht und de Weg taucht ein in Schatten und Gefahr. Es ist ein ewig sich wandelnder Weg und jeder Moment, den wir auf ihm wandeln ist neu.


Es ist ein Weg des Augenblickes

Jeder Schritt auf diesem Weg wird in diesem Augenblick gemacht. Die unauffällige Arbeitsweise unseres Gehirns erzeugt die Illusion, dass wir irgendwohin gehen und das wir irgendjemand werden, währen wir in Wahrheit nur einen fließenden Strom von "gegenwärtigen Augenblicken" erleben. Es gibt keinen Ort, wohin man gehen könnte, außer "hier". Es gibt niemanden, der man sein könnte, außer der, der man jetzt gerade ist. Dieses Leben im gegenwärtigen Augenblick ist eine der wesentlichen Eigenschaften dieses Weges.

Es ist auch die Eigenschaft, die am schwersten zu üben ist. Sobald wir uns nämlich diesem Augenblick zuwenden, taucht ein Gedanke auf, der unsere Aufmerksamkeit auf irgendein zukünftiges Ereignis lenkt oder auf irgendetwas, was wir in de Vergangenheit hätten tun sollen. Es ist fast so, als ob dieser Augenblick tatsächlich zu furchterregend wäre, um ihn wirklich zu erleben. Eine innere Stimme suggeriert uns, dass unser körperlicher oder emotionaler Schmerz zu groß sind. Sie gibt uns zu verstehen, dass wir einfach nicht die Fähigkeit haben, diesem Moment direkt ins Auge zu sehen. Dann schlägt sie uns eine Alternative aus den zahllosen zur Verfügung stehenden kulturellen Unterhaltungen und Ablenkungen vor.

Vielleicht nehmen wir auch eine Stimme wahr, die uns sagt: "Wenn du nur im Augenblick lebst, ist jeder Fortschritt zu ende. Du wirst dich nicht mehr verbessern und dich einfach nur durchs Leben treiben lassen!" Diese Stimme ist voller "nützlicher" Vorschläge für deine Selbstverbesserung. Sie flüstert dir ein: "Irgendwann später wirst du eines Tages alles gut genug hinbekommen haben, so dass der Augenblick annehmbar wird. Bis dahin bemühst du dich besser weiter!"

Andere Stimmen flüstern vielleicht, dass dieser Augenblick unpraktisch, unrealistisch, naiv, faul, gefährlich oder unmöglich sei. Sie bieten dir vielleicht die gewöhnlichen Tagträume, Phantasien und das übliche seichte geistige Geplapper an, um dich in Ablenkung und Unbewusstheit zu halten. Jedenfalls kannst du erahnen, wie schwierig so ein so einfach klingendes Ding wie Leben im Augenblick wirklich sein kann.


Es ist ein Weg der Gegensätze

Dieser Weg führt nicht zur Aussonderung des Unbequemen und Schmerzhaften oder der Dinge und Eigenschaften, die wir als negativ zu betrachten gelernt haben. Er wäre sicher populärer, wenn er verspräche, uns in jene Richtung zu führen. Stattdessen verspricht er uns, die Prioritäten des Lebens in einem völlig anderen Licht zu sehen. Er versichert uns, dass jede Polarität für das Gewebe des Lebens absolut notwendig ist. Die mysteriöse Welt der Quantenphysik bestätigt die fundamentale Wahrheit dieser Behauptung. Das Elektron mit seiner negativen Ladung und das Proton mit seiner positiven Ladung befinden sich im Atom in vollkommenem Gleichgewicht. Ohne dieses grundlegende "Yin und Yang" der Atomstruktur würde gar nichts existieren.

Da wir das Leben in diesem physikalischen Kosmos erfahren, wird unsere Wahrnehmung der Existenz von Polaritäten geprägt: hier und dort, wir und sie, unten und oben, Liebe und Hass, Freude und Leid, Leben und Tod. Wir lernen natürlich, den Pol vorzuziehen, den wir positiv nennen und verbringen daher einen großen Teil unseres Lebens mit dem Versuch, ihn isoliert von seinen als negativ bezeichneten Ergänzungen zu erleben. Das stellt uns vor eine unmögliche Aufgabe und vergrößert nur unsere Angst und Frustration. So sehr wir auch versuchen mögen, es zu ändern: Aufsteigen wird immer abgelöst vom Fallen, Haben wird immer abgelöst vom Verlieren und das Leben wird immer abgelöst vom Tod.

Dieser Weg erweitert unsere Sicht und führt uns zu einem Punkt, von dem wir aus sehen können, dass alles Steigen und Fallen in einem größeren Zusammenhang steht. Das Leben wird vom Tod abgelöst, aber der Tod kehrt sich um und wird wieder vom Leben abgelöst. Wir verschwenden keine Energie darauf, uns etwas vorzumachen, sondern vertrauen stattdessen auf den Prozess von Ausgleich und Wiederkehr. Wir hören auf, die Prozesse des Lebens verändern zu wollen und beginnen, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Das Negative wird zum Tor für das Positive. Wir erfreuen uns am Positiven, ohne daran festzukleben, weil wir wissen, dass wir in der Lage sind, das ganze Leben zu erfahren und nicht nur die Teile, die wir vorziehen. Unsere Erfahrungen sind nicht länger begrenzt durch unsere Abhängigkeit von Umständen. Freiheit wird zu einer dauerhaften Lebensqualität, die überall zu jeder Zeit verfügbar ist.


Es ist ein Weg des Annehmens

Annahme ist mutige Aufmerksamkeit, die sich dem Wesen der Dinge zuwendet, wie es wirklich ist und nicht wie wir es gerne hätten. Durch diese Aufmerksamkeit können wir unsere natürliche Weisheit und Energie effektiv mit den Umständen zusammenarbeiten. Sie erlaubt uns, eine Doppelfalle zu vermeiden, nämlich den Kopf in den Sand zu stecken, während die Ereignisse über uns hinwegrollen oder uns erschöpfen und die Dinge durch hektische und uneffektive Aktivität schlimmer zu machen. Annahme lässt uns Ereignisse und Umstände vollkommen richtig sehen und schenkt uns die Freiheit, an der Freude und Fülle des Lebens teilzuhaben. Wir werden so geduldig wie ein stiller Teich, jedoch mit dem Potential eines kraftvoll dahinströmenden Flusses.

Dein konditionierter Geist wird beharrlich behaupten, dass das Leben sich niemals verändert, wenn wir es so annehmen wie es ist: Wir werden zu passiven Opfern des Schicksals. Übel und Leiden überrollen dich weiter, ohne auf Widerstand zu stoßen. Aber das ist nicht so. Ohne zutiefst überzeugtes und mutiges Annehmen des "So-Seins" des Lebens werden deine Handlungen durch dein Bedürfnis verzerrt, dem Leben deine Meinungen, Vorstellungen und Lösungen überzustulpen, ohne die wahre Natur der Dinge zu verstehen. Du stehst dann schließlich außerhalb von Situationen und versuchst, sie von deinem illusionären Standpunkt aus zu verstehen. Aber dieser Ansatz hat noch nie funktioniert und wir auch nie funktionieren.


Es ist der Weg unseres wahren Wesens

Ich verwende hier Begriffe wie "konditioniertes Denken" oder "konditionierter Geist" um auf diesen Teil der Ich-Identität hinzuweisen, der aus unserem natürlichen Bedürfnis nach Sicherheit und Zugehörigkeit in unserem Familien, Gemeinden, Gesellschaften und in der entsteht. Unser Gehirn verarbeitet Informationen seiner Natur entsprechend unauffällig, indem es eine fast unendliche Ansammlung von Sinneseindrücken in getrennte Kategorien von "dieses" und "jenes" zerlegt. Nach ein paar Jahren dieses Verfahrens entwickeln wir ein Empfinden von "Ich" als jemand, der mehr "dieses" ist im Gegensatz zu allen anderen und getrennt von allen anderen, die "jenes" sind. Natürlich machen wir uns dann Sorgen über den Schutz und das Wohlbefinden dieses abgesonderten "Ich" und schaffen uns so ein Leben in Angst, Spannung, Widerstand und Leiden.

Dieser Konditionierungsprozess ist nicht falsch. Er ist Teil des Lebens. Das Problem entsteht, wenn wir diese Konditionierung für unser wahres Leben halten, wenn wir glauben, dass wir das wirklich sind und es nicht als eine begrenzte Art und Weise, uns zu sehen, erkennen. Dieser Weg akzeptiert diese Konditionierung als ein notwendiges Entwicklungsstadium, aber ein Stadium, über das man hinausgehen muss, wenn man die volle Freiheit, die das Leben anzubieten hat, erfahren will. So hilft uns das Üben auf dem Weg, diese Konditionierung zu durchschauen, um das wahre Wesen zu erkennen.

Das wahre Wesen befindet sich außerhalb unserer Ego-Strukturen und eingebildeten Bedürfnisse. Es hat nichts mit unseren konditionierten Ängsten zu tun. In unserem wahren Wesen bekommen Veränderung, Verlust, Schmerz, Trennung und Tod im Lauf des Lebens ihren natürlichen Raum, aber sie sind nicht von einer Decke aus Sorgen und Widerstand überlagert.

Unser wahres Wesen braucht keine Verbesserung. Darum betone ich, dass dieser Weg kein Weg der Selbstverbesserung ist. Der konditionierte Geist zieht großen Gewinn aus Selbstverbesserungsprogrammen, weil sie ihm die Sicherheit bieten, dass da immer ein Ich sein wird, das verbessert werden kann. Komischerweise jedoch beginnen der Frieden und die Erfüllung, die diese Selbstverbesserungsprogramme nur versprechen, sobald wir unser wahres Wesen berühren. Dieser Frieden und diese Erfüllung hängen aber nicht länger von dem zerbrechlichen Fundament der Anstrengung ab. Sie werden nun aus dem Vertrauen auf "die Art und Weise, wie die Dinge wirklich sind", geboren. So werden wir, während wir diesen Weg gehen, schrittweise vertrauter mit der Wahrheit unserer Existenz. Wir wandeln uns nicht in irgendein spirituelles ideal. Wir erfahren, wer wir sind.


Es ist ein Weg des Loslassens

Da wir uns irgendwie für getrennt vom Leben halten, folgern wir, dass unsere Sicherheit und unser Wohlbefinden von unserer Fähigkeit abhängen, unsere Lebensumstände zu kontrollieren. Wenn wir aber versuchen, unsere Lebensumstände zu kontrollieren, trennen wir uns so sehr von diesen Umständen, dass wir schließlich uns selbst und anderen Elend und Leid statt der versprochenen Sicherheit bringen. Aber wir müssen loslassen. Wir lassen die Überzeugung los, dass Kontrolle möglich ist. Wir lassen die Vorstellung los, dass unsere Anstrengungen, alles unter Kontrolle zu halten, für Sicherheit zu sorgen. Wir lassen die zahllosen Überzeugungen unserer Konditionierung los, die Sicherheit und Glück versprochen und doch nur Sorgen und Kummer gebracht haben. Wir lassen sogar die Vorstellung darüber los, wer wir als ein getrenntes "ich" sind.

Dieser Weg akzeptiert, dass es ein wesentliches Element in der menschlichen Entwicklung ist, ein "Ich" zu entwickeln. Aber er deutet auch an, dass diese Entwicklung vielleicht eher ein Stadium der menschlichen Entwicklung ist als ihr Endprodukt. Es ist ein natürlicher Teil des Lebens als Raupe, sich in einen Kokon einzuspinnen. Aber es kommt die Zeit, wenn der Kokon weich wird, aufgebraucht ist und sich öffnet. Wie wäre es, wenn das auch für unser Ich gelten würde? Wie wäre es, wenn der Kokon des Ich sich öffnen und wir anstelle des gefürchteten Abgrunds einen Schmetterling finden würden?


Es ist ein Weg der Flexibilität

Benutze das Wasser als ein Symbol für die Kraft der Beweglichkeit. Alles Wasser auf der Erde hat seinen Ursprung im Meer. Aus diesem erhebt es sich in die Wolken, treibt über den Himmel und beginnt seine Rückkehr in das Meer. Manchmal fällt es direkt zurück in das Meer. Manchmal fällt es auf das Land und bahnt sich dann seinen Weg zurück durch Ströme, Seen und Flüsse. Was immer das Wasser auf seinem Weg antrifft, umspült es. Dennoch hält nichts das Wasser von de Rückkehr ab.Es fragt nicht danach, ob es den "richtigen" Weg nach Hause nimmt. Es weiß, dass alle Wege Wege der Rückkehr sind. Es ist geduldig, kraftvoll und unaufhaltsam in der Annahme seines Weges. Hindernisse sind niemals ein Problem. Es umfließt sie, fällt von ihnen herab, sickert unter ihnen durch, höhlt sie aus oder es verdunstet und regnet auf der anderen Seite jedes beliebigen Hindernisses wieder herab.

Nimm wahr, wie die Stimmen unserer Konditionierung Beweglichkeit als kraftlos, unentschlossen, schwach und wirkungslos beschreiben. Diese angelernten geistigen Gewohnheiten behaupten, dass es das Ziel des Lebens sei, den Menschen und Ereignissen, die als Hindernisse etikettiert werden, für das, was immer eben diese geistigen Gewohnheiten und zu tun befohlen haben um Erfolg im Leben zu haben, Widerstand zu leisten, sie zu bekämpfen und zu besiegen.

Auf unserem Weg jedoch ist de Erfolg sichergestellt. Wie Wasser sind wir auf der Heimreise. Und wie Wasser werden wir diese Reise vollenden trotz aller Hindernisse, die sich uns durch Menschen, Ereignisse und vor allem durch unsere eigenen Gedanken und Ängste in den Weg stellen. Wenn wir lernen, dieser Wahrheit zu vertrauen, entwickeln wir ganz natürlich die Geduld und Beweglichkeit von Wasser. Wenn wir einem scheinbaren Hindernis oder einer Frustration begegnen, erinnern wir uns daran, dass der letzendliche Erfolg unserer Reise sichergestellt ist. Daher entspannen wir und erlauben wir uns, vollkommen die Erfahrung unserer augenblicklichen Situation zu machen und sie zu verstehen. Wenn wir diese Erfahrung und das Verständnis zulassen, fließen wir ganz natürlich in den nächsten Schritt. Unsere starren konditionierten Vorstellungen darüber, wer wir sind und was wir in bestimmten Situationen zu tun haben, lösen sich auf und entdecken, dass wir die natürliche Flexibilität haben zu vollbringen, was immer nötig ist.


Es ist ein müheloser Weg

Das Tao macht ausgiebig Gebrauch von dem Ausdruck Wu-Wei, der wörtlich übersetzt "Nicht-Tuend Tun" bedeutet. Dieser Begriff bedeutet reine Handlung in diesem Augenblick, die nicht begleitet ist von Widerstand, überflüssigen Überlegungen oder Sorge. Bei der Ausübung von Wu-Wei tun wir einfach nur "das, was wir tun". Je mehr Achtsamkeit und Annahme wir in diesem Moment entgegenbringen, desto eher ist Wu-Wei möglich. Das kann sowohl die Form von energischem Handeln annehmen als auch von entspanntem Warten.

Wie das Annehmen ist Wu-Wei nicht passiv, obwohl es inmitten der zahllosen Botschaften unserer Kultur mit ihrem "Beeil dich, beeil dich, tu etwas!" so aussehen kann, wenn es in seiner Weisheit entspanntes Warten nahe legt. Das Paradox des Wu-Wei wird deutlich, wenn wir zu einer Zeit, in der unsere konditionierten Gedanken versuchen, uns abzulenken oder bewegungsunfähig zu machen, einen Energiefluss aufsteigen fühlen, der uns an unserer Aufgabe mit einer Konzentration und einer Mühelosigkeit, die wir nie erwartet hätten, weiterarbeiten lässt.

Wu-Wei ist eng an Achtsamkeit im gegenwärtigen Augenblick gebunden. In dieser Achtsamkeit sehen wir klar und deutlich, welche Handlung angemessen ist. Wenn wir nicht ständig in Phantasien über Vergangenheit und Zukunft hineingezogen werden, wissen wir intuitiv, was zu tun ist. Unser Handeln wird weitreichend und kreativ. Wir sind in der Lage, eine Vielzahl von Faktoren zu verstehen und in Betracht zu ziehen, ohne handlungsunfähig zu werden. Gedanken tauchen auf und ziehen vorüber, ohne uns von der Aufgabe, die vor uns liegt, abzulenken.


Es ist ein meditativer Weg

Das Tao ruft uns beständig in eine beständige Stille zurück, die einen Raum schafft, in dem wir die Wunder unseres Lebens erfahren können. Diese meditative Stille umfasst sowohl feste Zeiten für Meditation als auch die innere Stille, die unsere Zuflucht inmitten eines hektischen Tages ist.

Meditation ist eine einfach Übung. Sie benötigt keine besondere Ausrüstung, Atmosphäre oder Vorbereitung. Es kann nützlich sein, ein bequemes Sitzkissen zu haben, aber es ist nicht notwendig. Viele Menschen meditieren gerne im Stehen. Es kann hilfreich sein, in ruhiger Umgebung zu meditieren, aber notwendig ist es nicht. Das Ziel meditativer Übung ist, die Fähigkeit zu entwickeln, in friedlichem und doch aufmerksamen Zustand präsent zu sein, wo immer wir sind. Es kann nützlich sein, verschiedene Techniken zu lernen, aber notwendig ist das auch nicht.

Wir meditieren nicht, um veränderte Bewusstseinszustände zu schaffen. Tatsächlich wird der größte Teil des Lebens in veränderten Bewusstseinszuständen verbracht und Meditation ist die Übung, in einen unveränderten Bewusstseinszustand zurückzukehren. Darum sitzen oder stehen wir einfach nur still und beobachten aufmerksam, wie der Atem in den Körper eintritt und ihn wieder verlässt. Wir lassen den Geist all seine Kaninchenfährten verfolgen. Wir kehren lediglich mit unserer Aufmerksamkeit immer wieder sanft zu unserem Atem zurück und hören auf, unserem Geist auf diesen Fährten zu folgen.

Wir meditieren nicht, um den Geist still werden zu lassen, obwohl eine gewisse Ruhe die Meditation begleiten kann. Wir meditieren, um den Geist zu beobachten, und zu verstehen. Nach und nach beginnen wir zu sehen, auf welche Art und Weise der Geist dazu konditioniert worden ist, Widerstand zu leisten, abzulenken zu phantasieren, sich Sorgen zu machen, zu planen und uns eigentlich ganz allgemein daran zu hindern, unser Leben zu leben. Während wir uns dieses Treiben ansehen, sind wir in der Lage, immer wieder voller Mitgefühl in diesem Augenblick zurückzunehmen, indem wir einfach nur auf unseren Atem achten.

Wir meditieren nicht, um Frieden zu erreichen, obwohl tiefer Frieden Teil unseres wahren Wesens ist. An der Oberfläche sind viele Meditationsperioden mit Aufruhr, Schmerz und Frustration gefüllt. Unser Geist hat jahrzehntelang diesen Aufruhr hervorgebracht und dem keine Aufmerksamkeit mehr zu schenken, ist zumindest am Anfang wirklich kein Vergnügen. Was wir für eine schlechte Meditation hielten, hat in Wirklichkeit oft genau das getan, wofür Meditation vorgesehen ist, nämlich uns zu zeigen, wie wir gelernt haben, unserem Leben Widerstand zu leisten.

Es gibt keine richtige Art und Weise zu meditieren und es gibt auch keine falsche Meditation. Wir richten einfach nur unsere Aufmerksamkeit auf unser Leben. Wir nutzen Meditation als Hilfe, diese Aufmerksamkeit zu entwickeln. Wir wollen aufwachen!


Es ist ein Weg des nächsten Schrittes

Wie groß die Kluft auch scheinen mag zwischen dem Ort, an dem wir sind, und dem, auf den wir uns, wie wir spüren, zubewegen - das einzige, was wir tun können, ist genau hier, genau jetzt: ein einfacher Schritt! Wie kompliziert die Folgen dieses Schrittes auch erscheinen mögen, wir werden es nie wissen, bevor wir nicht diesen Schritt machen und dann den nächsten und den übernächsten.

Das hier ist eine Einladung, diesen Schritt zu machen. Vielleicht ist dein nächster Schritt, "Weiter" zu klicken und mit dem zweiten Teil anzufangen. Vielleicht klickst du auch weg und gehst zum Essen. Wir gehen einfach weiter Schritt für Schritt auf unserem Weg. Geniesse die Reise!

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