Menü
1. Mobbing im Büro

1. Mobbing im Büro

11.09.2016 10:05

Ein Büro, besonders ein Großraumbüro, ist eine tolle Sache. Nirgends sonst treffen so viele verschiedene Persönlichkeiten, Charaktere, Meinungen, Gerüche und psychische Probleme aufeinander. Damit im Büro immer eine gesunde Mischung aus Neid und Missgunst herrscht, achten die Chefs peinlich genau darauf, dass nicht zusammenarbeitet, was zusammengehört. So.

Und jetzt kommst du und willst nach oben. Dabei ist es völlig egal, mit welchem Job du anfängst. Versuche es ruhig ganz unten, als Bürobote. Mit meiner Hilfe kannst du dir nach vier Wochen jeden Job in dem Büro aussuchen.


1. Mobbing im Büro


So sieht´s aus


Ein Büro, besonders ein Großraumbüro, ist eine tolle Sache. Nirgends sonst treffen so viele verschiedene Persönlichkeiten, Charaktere, Meinungen, Gerüche und psychische Probleme aufeinander. Damit im Büro immer eine gesunde Mischung aus Neid und Missgunst herrscht, achten die Chefs peinlich genau darauf, dass nicht zusammenarbeitet, was zusammengehört. So.

Und jetzt kommst du und willst nach oben. Dabei ist es völlig egal, mit welchem Job du anfängst. Versuche es ruhig ganz unten, als Bürobote. Mit meiner Hilfe kannst du dir nach vier Wochen jeden Job in dem Büro aussuchen.


So geht’s:


Du bist also Bürobote bei Kinkerlitz und Kleingedöhns, einem mittelmäßigen mittelständigen Unternehmen mit weitgehend mittellosen Mitarbeitern. In der Verwaltung im 4. Stock gibt es aber ein paar gute Jobs. Du nimmst den Lift, Tür auf und schon siehst du sie vor dir: den Erbsenzähler, die Geile, den Fetten, den Streber, das Mauerblümchen und das Arschloch. Also die ganz normale Standardbesetzung eines deutschen Großraumbüros. Halte dich rechts und steuere erst mal auf das Mauerblümchen zu. Sei zuerst zurückhaltend und gehe behutsam vor.


Du: Ich liebe dich. Heirate mich!

Mauerblümchen: Hihihi, du Schlimmer, du hihihi...



Ab sofort erhältst du jede Information, die du brauchst. Mit den üblichen Komplimenten ( Tolle Augen …. Ausstrahlung …. Blabla....) machst du dich davon und steuerst direkt auf den Schreibtisch des Erbsenzählers zu.


Du: Mensch toll, dass sie das geschafft haben.

Erbsenzähler: Wie bitte?

Du: Naja, das Mauerblümchen hat mit von ihrer Inkontinenz erzählt. Schlimme Sache. Aber auch nicht weiter verwunderlich, wenn einem nacheinander zwei Frauen davongelaufen sind.



Achtung! Ganz wichtig! Sofort weitergehen und keine Antwort abwarten! Danach nimmst du dir das Arschloch vor. Auf dem Weg zu ihm wirfst du schnell dem Fetten eine Schachtel Pralinen auf den Tisch und sagst:


Hier, von den anderen. Die meinen, darauf käme es auch nicht mehr an!


Achtung! Ganz wichtig! Auch hier sofort weitergehen und keine Antwort abwarten. Inzwischen hast du den Schreibtisch des Arschlochs erreicht. Er ist ein anderes Kaliber und gibt zunächst den Ton an.


Arschloch: Na endlich, du kleiner Pisser. Her mit der Post!


Spätestens hier merkst du: Das wird nicht einfach. Du musst jetzt alle Register ziehen und sage sehr, sehr laut, so, dass vor allem die Geile gegenüber es hört:


Na hören sie mal, bei allem Respekt, aber so können sie doch nicht über die Dame reden. Nur weil sie große Brüste hat und die Sekretärin des Chefs ist...

A: Was?

Du: Das ist doch wirklich kein Grund, sie deshalb als notgeile Schlampe zu bezeichnen!



Tritt jetzt einen Schritt zurück und verfolge aufmerksam, wie sich die Geile von ihrem Stuhl erhebt und dem Arschloch in dasselbe tritt. Jetzt ist der Weg frei zum Streber, der vor der Tür des Chefs sitzt. Aber Vorsicht: Den Streber brauchst du noch. Er ist der Schlüssel zum Chef, und außerdem soll er ja später mal die ganze Arbeit für dich erledigen. Du schenkst ihm das wissende Lächeln eines Verbündeten und seufzst:


Mann, was für ein Irrenhaus! Zum Glück sind sie hier und haben alles im Griff. Hier ist die Post. Darf ich ihnen auch noch einen Kaffee holen?


Das sollte für den Anfang genügen. Morgen ist ja auch noch ein Tag. Ein Tag, an dem der Erbsenzähler schon um 8 Uhr morgens dem Chef seine Kündigung auf den Tisch legt. Ein Tag, an dem die Geile beim Betriebsrat eine Beschwerde wegen sexueller Belästigung einreicht. Ein Tag, an dem die Fette ein Attest für eine sechswöchige Kur präsentiert. Und ein Tag, an dem dich der Streber zum ersten Mal bittet, ihn doch für eine halbe Stunde zu vertreten. Die Sache läuft...


Kleiner Einwurf: Wie ist Mobbing eigentlich entstanden?


Mobbing ist älter als wir alle. Wahrscheinlich war es sogar älter als Johannes Heesters. Die ersten Menschen, die gemobbt haben, waren die Neandertaler. Sie lebten vor ungefähr 100.000 Jahren im Neandertal. Wenn sie in Pirmasens gelebt hätten, würden sie wahrscheinlich Pirmasenser heissen.

Die Neandertaler waren grobwüchsig, hatten einen groben Knochenbau, einen mäßig langen Schädel und ein breites Gesicht von geringer Höhe. Ihr Hauptproblem: Sie waren blöd. Den ganzen Tag saßen sie in irgendwelchen Höhlen herum. Dennoch verdanken wir ihnen eine Urform des Mobbing, das sogenannte Keulen-Mobbing. Dabei standen sich zwei Neandertaler gegenüber und schlugen sich abwechselnd mit Holzkeulen auf den Schädel, der dadurch auch die typische flache Form erhielt. Sicher haben wir es hier mit einer sehr primitiven Form des Mobbings zu tun, den es fehlten noch Hinterlist, Täuschung und Heimtücke. Deshalb ist der Neandertaler auch ausgestorben.

Aber auch im Tierreich finden sich Beispiele für brillantes Mobbing. Nehmen wir als Beispiel mal die Rinderseuche BSE. Die gibt es gar nicht. Das BSE-Gerücht wurde von einigen intelligenten Schwarzschweinen aus den belgischen Ardennen in die Welt gesetzt um damit die blöden Kühe zu mobben.

Einstellungen Andere Artikel dieser Kategorie, die für Sie interessant sein könnten: Neueste Artikel der Kategorie Mobbing für Anfänger
Kommentar zu "1. Mobbing im Büro" verfassen
Sie haben nicht die erforderlichen Rechte, diesen Artikel zu kommentieren.


disconnected Chat Mitglieder Online 0
Xobor Xobor Blogs
Datenschutz